Pester Lloyd, Dezember 1917 (Jahrgang 64, nr. 309-320)

1917-12-16 / nr. 309

l C M­­Sonntag, 16. Dezember 1917 Der deutsche Abendber­icht. Das Ungarische Tel.-Kore.-Bureau meldet aus Berlin am 15. Dezember abends: Von den Kriendihan plägen nichts Neues. (Wolff: Bureau.) . I D IN Generalfabsmeldungen.. — Aus dem Abendblatt wiederholt. — Amtlicher Bericht unseres ‚Generalstabe2. Das Ung. Tel.-Storr.-Bureau meldet: Amtlicher Be­richt. Ausgegeben am 15. Dezember. Deutlicher Kriegsshanplag. Waffenruhe. Die­­ Waffenstillstandsverhandlungen wurden fortgesegt. Italienischer gen Truppen de3 Dene­­eksapigzi al 3 tal364 %.Alfrevo 8raus haben troß Heftigster Gegenwehr die Stellungen griffe ab. Zur Wiederernoberung der auf dem Col Cadrile genommen, wobei sie die Infanterieregimen­­ter Nr. 49 und 88 besonders auszeichneten. « «Auf dem Monte Pertica wiesen alpenläns­er Bataillone deren Truppen am 12. mehrere feindliche­n­ und 13. Dezember genommenen feind­­lichen Stellungen auf dem Monte Spinuccia führte der Italiener vergebliche heftige Angriffe . An den Kämpfen der rechten Tage haben wir Lo ita­­­ienische Offiziere, darunter Das Ung. Tel.-Korr.-Bureau zwei GStab3­­fiziere, über 3000 Mann, einige Geschübße­nd Maschinengewehre eingebracht. Der Chef des Generalstabes, Meldung der deutschen Obersten­­ Heereleitung, meldet aus Berlin: Großes Hauptquartier, 15. Dezember. Restlicher Kriegsshanplag. Heeresgruppe Kron­­rin, Rupprecht: Seit mehr als vier Boden bot der Engländer seine Angriffe in glan­­derm eingestellt. / · Seinecæwaltigq auf b­esiitz der flandris­te Küste und die Beriichtung unserer Offensive kann somit vorläufig als abgejäloffen gelten. _ Fast das ganze englische Heer,jverstärkt dur­ch ·Irqnz«o­en,hait übes reinviertelexhrlannic1t wieder in Flandern stehenden Arnee um die Entf­er­n­dung­ gru­u·gen..­­ . und deutsche Truppen haben auch hier den Sieg dabeiongetragen, während wir an anderen Stellen durch gewaltige Schläge . Die Mikerfolge des es in Flandern den verschärft durch die ä Hmere Niederlage, d­ie es bei@ambrai erlitt. Nördlich von Gheruvelt wurden b­ei erfolgs­reichen Unternehmungen gegen die engli­­ige Linie am Schloppark von BPoecelhoet zwei Dffi- Ein nächtlicher englischer Gegenangriff zer Wiederge­winnung des verlorenen Geländes scheiterte. Bonvder Scarpe bis zur Dise war die englische Artillerietätigkeit rege. Starfe lagen am Abend, während der Not und am frühen Morgen auf unseren Stellungen. Die dert. abteilung ab. s. seit gering.­­Italienische Front. englischen . euerüberfälle Absicht eines englischen Angriffs östlich von Bullecourt wurde erkannt, seine Ausfüh­­rung dar­unter Vernichtungsfeuer derhin­­Heeresgruppe Herzogl­lbregt von W­ürt­­temberg. Am Er wehrte unsere Graben­­bejagung den Vorstoß einer starren französischen Erfinduunge­­Oestlicher Kriegsschauplatz.Die Waffenstüich­ standsverhandlungen wurden fortgesetzt.­­Makedonische Front. Kleine Vorfeld tänzzje westlich dem Chridasee. Auf der übrigen Front blieb die Gefechtstätig­­.» » Aus den Kämpfen der rechten Tage zwischen Brenta und Brave blieben 40 Di­­­­tere Pause mehr als 3000 Mann, einige Ge­ unterer Hand, die der Zeind ge­­gen die von unn genommtenen Stellungen führte, wurden a­b­­ge­wiesen. l. Der erste Generalquartierm­eister Zudendorff.­ nterjeebootbajis hinzielende Deutiche und Führung a er fü er ·« und Maschinengemwehre Gegenangriffe, Mehrfache . dı und die in a berban­­· "« . · · den | |, | | Inmitten der Erbitterung über diesen Miterfolg geht ein englisches Blatt in seiner Aufrichtigkeit so weit, einzugestehen, daß die Einnahme von Jerusalem nichts zu sagen habe, wenn die Engländer auf dem eigentlichen Kriegsschauplag nit vorhvärtsfämen. Damit ist glei­­zeitig die Bedeutungslosigkeit der feindlichen Erfolge in dem weit abseits liegenden Palästina gekennzeichnet. Nur Orlando brachte die rhetorische Kraft auf, in Ermangelung von etwas Besserem hierin in wenigstens eine symbolische Bedeutung zu erbliden. « Ithalien ist nu­rund­ dem letzten Angriff Conrads auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden der Kampf wieder álgischen Brenta und Biave entbran­nt. Unsere Truppen wehrten dort heftige italienische Angriffe gegen den Monte Pertica ab und eroberten gleichzeitig­­ in gleicher Höhe den Col Caprile, einen 1288 Meter hohen nördlichen Ausläufer des Monte Asolino. Im­ großen ist aber die strategische age un­­verändert, und nach der rebten belegten Zeit bei Cambrai und in Italien ist die Kampftätigkeit auffallend gering. Wiewohl dies nach schweren Kämpfen in diesem­­ Kriege fast zur Regel getworden und auch leicht erklärlich ‚it, sind doch gewisse Anzeichen vorhanden, daß Diese Ruhe nur eine Scheinbare ist; es hat eher den Anschein eines teilweisen Zumartend Hinsichtli­cher militärischen Wirkung der Waffenruhe im Osten, und wenn man auf die Nachrichten der feindlichen Presse etwas geben will, so kann man sogar der Ansicht sein, als bereite fs wieder irgendein Ungewitter vor.­­ Im Westen haben sich die Wogen der rechten Bran­­dung vollkommen geglättet, dort beginnt auf alle Zälle ein neuer Ast, der sowohl größere Kämpfe wie für einige Zeit nur Positionskrieg bringen lan­ı. Von Italien sagte unlängst Kühlmann, unsere Offensive sei dort im vollen Gange. Dies dect sich vollkommen auch mit den Begebenheiten der legten Zeit, indem unsere Truppen langsam, einer hydraulischen Pfesse gleich­, den Druck von Norden gegen die Eingestellung der Tseinde fortlegen. Diese Fortiegung unserer Offensive bietet freilich ein anderes Bild als unter V­orwärtsstürmen in der ersten Zeit. Die natürliche Erklärung dafü­r liegt nur nur in dem schwierigen Gelände, sondern auch in dem Erstarken des italienischen Widerstandes durch Verkürzung der Front und teilweises Einießen von englischen und fran­­zösischen Truppen, Die, wie sich herausstellt, soll in­­ den Kämpfen um den Monte Meletta mitgewirkt haben, “aber den DBerlust dieser starren italienischen Stellungen nicht verhindern konnten. Der Balkan schließlich zählt in der leßten Zeit nicht mehr recht mit. Was nun Die nächste Zukunft anbelangt, so hat es eher den Anschein, daß unsere Feinde mit einem newerlichen Angriff un­sererseits rechnen, al daß etwas don Offensivabsichten ihrerseits zu spüren wäre. Es wird das Eingreifen öster­­reichisch-ungarischer Divisionen in Flandern oder sonstige an der Westfront vermutet, auch in der italieni­­sen Presse wird nu­r die Erstarrung ihres Widerstandes betont, die Befreiung des „heiligen Bodens Italiens" tagt die sonst evab­ierte italienische Schwärmerei nicht vor­­herzusagen. Hieraus resultiert das Gesamtbild, daß die der Zentralmächte sie treffen wird. Die Initiative, worauf sie unlängst noch so ftoig war, ist ihr wieder vollständig entglitten Die nächste Zukunft hängt wieder gang von den Entschliefungen der Zentral­­mächte ab. Sx. Entente wieder voll Sorgen­­ wartet, wo der nächste Schlag Ő . Die Lage auf den Kriegsshanglaken, Budapest, 15. Dezember. Die Generalstabsberichte wissen in der leäten Zeit­­ wenig von den Kriegsschauplägen zu berichten, als wollte die relative Ruhe in den Kampfhandlungen mit dazu bei­­tragen, das ganze Interesse auf die Waffenstillstandsver­­handlungen mit den Rassen zu konzentrieren. Ein Zusam­­menhang dürfte auch tatsächli bestehen, wenn au im umgekehrten Sinn, indem die große militärische Bedeu­­tung des Ausscheidens Nußlands für die Gesamt­­lage ihre G­jatten auch auf die­ anderen Fronten wirft. Die Weltmächte versuchten zwar eine Zeit der­ forcierte Tätigkeit den Schein unveränderter Kampfluft zu wahren, ihre ziel- und zusammenhanglosen blieben aber schließlich aus. So konstatiert der heutige deutsche Bericht das endgültige Fiasto der englischen Durchruchsadfigten in Flandern, da die Feinde fett vier Medien die Angriffe nicht mehr wiederholten. Während : . fi) auf diesem Gebiet der deutsche Erfolg in rein passivem Sinne, durch das völlige Verhindern der englischen Ab­­sichten, äußert, erging es dem Kind bei seinem anderen Versuch, dem bei Cambrai, noch schlechter, indem dort der deutsche Verteidiger selbst nach dem Auffangen des eng­­lischen Ansturmes die Offensive ergriff und dem Feind nicht nur einen namhaften Teil seiner Anfangserfolge wieder entrich, sondern ihn teilweise auch über seine ur­­sprünglichen Stellungen hinaus warf. Die Bedeutung dieser Niederlage geht am besten daraus hervor, daß die feindliche Presse sich unausgeießt mit ihr beschäftigt und mit Strafgericht droht. Vorstöße­­ [­­ e 3­­e Henes Aufflammen des Bürgerkrieges in Ruhland. in Telegramm unsere3 Korrespo­­denten — Wien, 15. Dezember. Wie in hiesigen politischen Streifen verlautet, haben die Verhandlungen mit Rußland auch in der allerlegten Zeit einen so günstigen Verlauf genom­­men, daß mit der Möglichkeit gerechnet werden kann, daß sie noch vor Ablauf der Waffenruhe mit dem gelvünschine Ergebnis zu­m AdHiHLuwE gelangen. Weitere Erfolge der Bolschewikitruppen. Petersburg, 14. Dezember. (PB.­SM) Rostow Nagitidewan am Taganrog sind in der Gewalt der revolu­­tionären Truppen. " Kaledin hat die Bürgermeister von Rostow und Rowot­der fast zu Verhand­­lungen über die Einstellung der militäri­­schen Operationen gebeten. (Ung. Tel.-Ktors.-Bur.) Günstiger Fortgang der Verhandlungen mit Rußland. Die Verhaftungen der Mitglieder der militärischen Organisation. "Petersburg, 14. Dezember. (B. TU) Im Smolniinstitut fand eine Kojaten­­versammlung statt, der das zum altussischen Sowjetfongreg entsandte S Kojatenkomitee sowie Kojaten der Don- und Kubanregimenter und der an der Nord­­front D dislozierten Batterien beiwohnten. Die Versamm­­lung nahm folgende Einschliegung an: „Die Mitglieder des Sowjets der militä­­rischen Organisation betreiben gegenrevo­­lutionäre Propaganda und treiben die Kojaten zum­ Bruderkriege. Da wir eine Einmischung anderer Organisationen in Die Angelegenheiten der R­ojaten " verhindern wollen, befehlen wir, den Truppen Zenins Beistand zu leisten und dort­­ PESTER LLOYD die Mitglieder des Kompjets der militärische Manifa­­tion sofort zu verhaften“ ss na sengi Die Verhaftungen wurden mitternachta beendet, wobei Teilnehmer bewaffnet an die Verhaftung der Mit­­­glieder des Sowjets der­ militärischen gingen. Organisation ie Ukrainer - Die Konstituante. Petersburg, 15. Dezember. (Be­TA) Bei den Wahlen jur ders fassunggebenden Versammlung erhielten bei der zwölften Armee die Bolscheidisi 202.000 die Sozialrevolutionäre 120.000, die rn 3000, die Kadetten 6000, die patriotischen Menihewiten 2500 und­­ die internationalen Menscjetviten 1700 Stimmen.­­ e­­in­es der fünften Armee war das Stimmenperhä Ha folgendes: 145.000, ee 25.000, Ukrainer. 21.000, SKabeiten 4000, die patrioti­­schen Menihewiten 1200 und Die internationalem Menicewiten ebenfalls 1200 Stimmen.. u. en in der Armee 208.000 Bolid EN­ür die Sozialrevolutionäre, 1200 für die Ukrainer, 700 für die Sadetten, 330 für die dri nalen Menihewiten und 293 Denidjetviten. m Gouvernement für patriotischen fielen die Wahlen an erster Stelle für die Bolfhewifen, an zweiter si­e ne­ue und an dritter Stelle für Bolihewilen aus. In an der ersten Stelle, für die Bolfdjez die Kaluga Am der Stadt Kalırga stehen di Sinne etk En ne as .. Straßenkämpfe in Teladimojtot. — Telegramm unserer Korrespondenten — a­m Haug, 15. Dezember Die Times melden aus Washington: Gina jefretär Lansing teilte heute Vertretern der Presse mit, daß er soeben ein Telegramm vom amerikanischen Konsul in Wladimiostof erhalten habe, wonach dort heftige Kämpfe zwiigen ruflischen Trup­pen der verschiedenen Parteien im Gange seien. Der Konsul habe darauf gedrungen, daß ameri­­­ kanijde Zruppen nad) Wladiwoftot gejdidt werden. Zanfing erklärte weiter, er habe bisher seinen Bericht darüber erhalten, das japanische Truppen in Wladiwoftof gelandet worden feiern. Ausbreitung der Japaner in Sibirien. — Telegramm unsered forrespondenten — Haag, 15. Dezember. Nach einer Meldung des Sournal des Dehatg­ haben die japanischen Truppen aufer Mladi woftot auch andere sibirische Pie . R Neuerliche Berhaftung Protopopome, [Tp».lesgraknm des Pest-r8·log.d.)..UT­­ «G»kf,15.De­ essbas­ g Nch . Nach dem Temps wurde Der ehemalige nt Minister des Innern Brotopopom, dek En wegen Geistesstörung auf freien %­aan­ Sir­ee war, wegen neuerlicher Umtri und ag Si­­mulant wieder in Haft genommen, 1­­ ... , Ententemeldung über Zunahme der Anarchie in Rußland. i Telegramm des Pesterleyb.) « «« EN Hamburg, 15. Dezember Da Hamburger Fremdenblatt miele aus Rotterdam: Daily Mail berichtet aus B­et­tersburg: Gerüchte aus der Provinz besagen, daß die An­archie in allen Distrikten zunimmt Da wurde in Kiew gefochten und das Munition­depot in Brand gesteht. Kussen, die aus Wi­dbiwoítet kormen, erzählen, daß Soldaten auf dem Bahnhof an die Züge kämen und ihnen die Lebensmittel und das Gepäck wegnehmen. · » .«I · Die landwirtschaftlichen Maschinen in Ruptemdhr. Staatseigentum erklärt Derserkant von Grund und Boden untersagt Petersburg, 13. Dezember, (B.­ZU) Die Regierung hat­ ein Dekret erlassen, nach dem alle landwirtschaftlichen Maiäinen, und B Wertzeuge dem Staate gehören De örtlichen Ausschüsse der Sowjets werden die Verteilung vom nehmen. Der Vorstand des Arbeiter- und Soldatenrates von Moskau hat die Vermittlung und den Berf auf jeder­ Art von Grund und Boden, sowie den Handel­ damit verboten. A | Unser Vormarsch in Italien. Sturmszenen in der Kammer gegen Cadorna und Sonnino. (Telegramm des Belter Lloyd) Zugano, 15. Dezem­ber, Ueber die Sikuma der italienischen Kammer in der heftige Angriffe gegen Cadorna und Son 5­i éa v­erhoben worden sind, gibt der A­vanti folgendes Bild: Die Kammer war unter dem Einbruck der Scatastrophe vom 14 November so patriotisc , gehoben wie noch nie. Sie will von den optimistischen Ergüffen und V­erheigungen nu­r mehr wissen. Sie will die Wahrheit. Sie empfängt alle, die ihr nicht paffern, mit feindseligem Lärm. Der ‚vom Premierminister genannte‘ Name Cadornas, fährt der Avanti fort, wurde von seinen Dritteln der Kammer mit langem Brotestgeheuft begrüßt. Man hörte Rufe, wie: Nieder mit: Eas!

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