Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1919. február (66. évfolyam, 28-51. szám)

1919-02-01 / 28. szám

1 L-LS-ri:« Uiovri, -4- s-««--. i. x-i,,»-., is» der Welt abgesperrt, da die Zeitungen und die Briefschaf­ten durch die Rumänen verbranM werden. Die Ungaru getrauen sich nichr auf die Straße, wenn aber, zwei Un-Mu zusammen auf der Straße erscheinen, werden sie mit Gewehrkolben auseinaichergäeben, und wenn sie trotz­dem nicht auseinandergehen, erhält jeder noch 25 Stock­streiche. Wer nach 6 Uhr abends auf der Straße angetvoffei, wird, erhält ohne Unterschied des Geschlechtes gleichfalls 25 Stockhiebe und wird erst am nächsten Morgen entlassen. Das Tragen der nationalen und der roten Kokarde ist untersagt, dagegen verfällt jeder der Prügelstrafe, der sich weigert, das rumänische M.zsichen zu rxagen. In Dulkâny fand kürzlich eine Unterhaltung dei Grubenarbeicher statt. Die Rumänen störten die Unter­haltung und wollten die Arbeiter entloaffnen, gegen deren Neberzahl sie aus PetrozsèM) militärische Hilfe erbaten. Da der Petrozsenyer Statiousches dm Militärzug nicht sogleich abgehen lasien konnte, wurde er verhaftet und ver­­schleppr. Auf Befehl des rumänischen Kommandanten MÜsien in Petrozsènh alle Lokomotivm ständig geheizt sein. Wer sich unter den Eisenbahnern als Ungar bekennt oder die Erklärung, daß er rumänischer Staatsbürger seri nicht mÈrftrtiHir, verfällt der Prügelstrafe. In Lupèny erhält der Stationscyef täglich Stock­hiebe, weil er nicht in der Lage ist, so viele Züge cEgehen zu lasim. wie die Rumänen fordern. Die Eisenbahner mch die.Grrrbenarbeiter werdm durch rumänische Soldatm in den kalten Zsilfluß getrieben und müssen dort ein Hoch auf Großrilmänien susbringm, wobei auch Fraum und Kinder nicht geschont werden. Während des Streiks gab man die Ungaru den aus Piski, Hâtßeg und Örkènyalja herbeigeholten ungar­ländischen Rumänm preis, die unter den Ungarn ein Blutbad gprichteten. Die Gruben, in die die Arbeiter sich geflüchtet harten, wurden uutcr Wasser gesetzt und die Arbeiter mußtcit wie die Zieseliiräuse herauskriechen. Vierzehn Vertrauensmänner der Grubenarbeiter und 180 Arbeiter wurden verschleppt. Das Tal der Zsil ist seit zwei Wochen ein Jammertal der Ungarn geworden. Die Petrozsëny»w erstehen von der Regierung.Hilfe 'urd Befreiung von den ünbeschreibkichm Qualen. -st Vor» iuforwierterSerte wird uns Mirgeteilt: Lre Serbm terkken mit, daß sie Sonntag die m das Weich­bild der '^tadt Szeged gehürenLeu Ansiedlungen Szent mi hâly - Lelèp und Roßke-Lekep besetzen werdm. Für den 4. Februar wird auch angesagr. daß U st sieged ganz abgesperrt wird; os setzt damit eine Grenz­sperre ein, ähnlich der bei Pè c s, und der B^-rkebr mit . Szeged wird ganz nnreänden werden. N»k Republik Deulkchlaud. Kämpfe zwischeu Regierllng u«ld Soldatellräten. lT«t«zralnm dsL Pester Kloyd.) Berlin, 21. Januc«. Die Regierungstruppen stehen dicht dor den Toren Brernens. In der Stadt ist die bewaffnete Arbeiterjchafl alarmiert, unaus­gesetzt fahren LastautomoLilr mit Gewehrm und Nta­­ichillLugewehrell durch die Stadt. Es läßt sich noch nicht üüersehell, wie sich die Verhältnisse emtvickeln werden. Gestcrn trafen beim Oberkomrnarchierenden der Re­glerunastruppen lnehrere Mitglieder des Bremer Rates der Volksbcauftragtenein und ersuchten ihn, den Vormarsch cinzustellen, da sich die bremische Regielnrilg mir der Reichsregiermlg in Verbin­­»imng gesetzt habe und zunächst deren Antworr âvarten! inüsse. Der Kommandant der Regierungstruppen luuviderte, daß die Leitung der Division sich nicht in eine Verschleppung eiiüclfsen könne wld -aß sofort die Entwaffnung der Arbeiter vor genom­men werdeil lnüsse. Die Bremer Volksbeauftragten er­­rlärren diese Forderurrg für nicht durchführbar, worciuf die Verhandlungen abgebrochen wurden. In der fünften Morgcnstimde setzten sich Artil­lerie und Infanterie in Bewegung. Es hatte 'M dieser Stunde den Anschein, als ob die bremische Arbeiterschaft zu einem friedlichen Ausgleich nicht zu bewegeli sei, obgleich jeder Widerstand gegen die mit starken Kampfmitteln ausgerüsteten großen Tmppen­­körper aussichtslos erscheinen, muß. Der Kampf der Soldatenrüte gegen die Regiermig nimmt imtner schärfere Formen an. Der Zentralrat der Ostfront und der Ostprovinzen in .Königsberg hat ein Zirkular an alle deutschen Arbeiter- und Soldatenräik gerichtet, in der sie auf­gefordert werden, sofort einen Reichsrat aller Arbeitervollzugsausschüsse Deutsch­lands zur Rettung der sozialen Revolution zu schaffen. Dieser ArbeftervoÜzugsausschuß soll die oberste Revolutionsbe Hürde in Deutschland bil­den. Diese Aufforderung richtet sich direkt gegen den kürzlich gewähltell Zentralrat, der bekanntlich zur ."ieichsregierunq hält, während die Arbeiter- und Sol­datenräte die Aiegierung um jeden Preis stürzen und den unabhängigen Sozialisten in den Sattel verhelfen wollm. Ans Erfurt kommt die Nachricht, daß die SPartatiste n dort das Telegraphen amt besetzt haben. Das ist voK ungeheurer Wichtigkeit im Hinblick auf die bevorstehende Tagung der konsti­tuierenden Nationalversammlung in Weimar, da das Telegraphenamt in Erfurt wegen der Verbindungen mit dieser Stadt von großer Bedeutung ist. Man wird natürlich versuchen, die Spartakisten wieder hinauLzuwerfen, man daiff aber nicht übersehen, daß Erfurt, Apolda und die ganzen thüringi­schen Arbeiter st ädte radikalsozialistrsch gesinnt sind. Es steht fast so aus, als ob man mit der Wahl Weimars aus dem Regen in die Trause gekommen wäre. Der Bormarsch der Regienmgstruppen gegen Bremen. Berlin, 3l. Januar. Das Berliner Tageblatt meK>et aus Bremen: Bis zur Stunde hat es den Anschein, als ob die B r e m er es b is ^zum Aeußersten wetden kommen lassen. Bald nach dem Vormarsche der Regierungstruppen er­folgte die Bewaffnung der gesamten Arbeiterschaft. Alle Lastwagen wurdetl requiriert und man brachte Maschinen­gewehre in die Borstädte, die von deri Arbeiter^ppen besetzt werdm. (U. T.-K.-B.) Handstreich der Spartakisten auf dip NeichsbaÄk. Wilhelmshaven, 31. Januar. Bei dem Anschlag der Kommunistm gegen die Reichsbank wurden im ganzen 7^/^ Millionen Mark, darunter 2 Millionen in Gold, geraubt. Das Geld ist bis auf 400.000 Mark rückerstattet worden. Bei dem Handstreich der Kommunisten lvaren im ganzen fünfzigPersonen beteiligt. (U. T.-K.-B.) Gemeinsame Pläne der deutschen und nrflischen ! Spartakisten. lTelegramm des Peper Lloyd.) Berlin, 31. Januar. Zivischen den Spartakisten Berlins und Rußlands soll nach polizeilichen Mitteilungen auf verschredenen Strecken ein sehr reger Verkehr stattsinden. Es ist durch einwandfteie Vertrauensleute festgestellt worden, daß aus Kowno im Auftrage der russischen Bolschewisten drei Personen unter­wegs sind, UNI Telegraphenämter im Ostenzusabotieren und führendeMänner, die ihnen unbequeur sind, zu ervlorderr. Diese drei Personen führen angeblich zwei MillionenMark mit sich und wollen zu Fuß oder mit Wagen die Grewze pasiieren. Diese Angaben finden ihre Bestätigung darin, daß ein Vizefeldwebel, der im Jahre 1914 in Gefangen­schaft geraten war, und ein Student, der in enger Ver­bindung mit den erwähnten drei Persn-ren stand, in Kowno, wo sie aus Rußland eingetrs m waren, v e r­­haftet worden sind. Sie haben bereitv gestanden, daß sie den Kommandanten der po di tischen Polizei von Kowno ermorden wollten. sT elegeik am m des Pester Lloyd.) Haag, 31. Janyar. Wie aus Petersburg genleldet wird, erttärt Iosfe in der Praw da, daß die deutschen Kom­munisten nur auf die Ueberschreitung der deutschen Grenzen durch die Sowjettrup­­tzen warten, um dann dieunterbrocheneSpar­­racusregolution fortzusetzen. Gi« Preis von 10.000 Mark auf die ZustandetN^iugmrg Radeks. kLeltgramm drS Pester Lloyd.) Berlin, 31. Januar. Die deutsche Vereinigung Zirr Bekânipfung des Bol­­schewisinus hat. eine Prämie von 1 0.0 0 0 Mark für Nachrichten über den Verbleib des Bolschewistenfiihrers R a d e k ausgesetzt. Uebernahme des Ostschutzes durch die Oberste Heeres­leitung. lTelegramm deS Pester Lloyds) Berlin, 31. Januar. Die Oberste Heeresleitung wird in einiger Zeit die militärischen Aufgaben im Osten übernehmen. Lusipostverbindnng zwischen Berlin und Weimar. Berlin, 31. Januar. Zlvischen Berlin und Weimar wird während der Ta­gung der deutschen Nationalversammlung eine ziveimal täglich verkehrende Lufipostverbindung eingerichtet wer­den. ».11. T.-K.-B.) Die RepnbUK DenlschoÜerreich. Eine Kanlmuniftendemonstration in Wien. (TclegraMm des Pester Lloyd.» Wien, 31. Januar. Heute nachvritlag Hal wieder eine große Arbeits­los c n v e r s a m m i u n g mit einer sich daran schließende» ! Straßenkundgebung stattgesimven, bei der es wieder- j holt zu Zusammenstößen mit der zahlreich aufgebotcnen I ^che kam. An der Versammlung, die unter freiem Himmel neben dem Zirkus Schumann abgehalten wurde — dos Gebäude des Zirkus war ihnen nicht überlasserr worden — nahmen Men 2000 Personen teil. 'Der Kommunistenführer Steirr Hardt bezeichnete dos Verhalten der Sozialdemokraten als durchaus nicht arbeiter­freundlich. Die bürgerlichen Parteien und die arbeiterseind­­lichen Sozialdemokraten l)aben Maschinengewehr« vorbereitet. Wir sind aber Oesterreicher und nicht nur die Gemütlicheren, sondern auch die Klügeren, wir werden das Beispiel Berlins nicht befolgen, sondern warten, bis unsere Stunde kommt. Redner fordert die Versammelten auf, am 1. Februar keinen Zins zu zahlen. sGroßer Bei fall.) Vielleicht werden dis christlichsozialen Aasgeier, wi überhaupt die besitzenden Wasien dadurch an der empsindlichen Stelle getroffen werden. Mchdsm noch Lndsre KomMunislon gesprochen hatte«, wollte die Versammlung Zum ParlawLNt zicheri. In der Westbahnstraße kam es zwischen chnen und der Wache zu einem Zusammenstoß, bei der die Wache von den Z^oustrrm­tm mit Schneeballen beworfen wurde. Von der Mariahilfer^ straße aus wollten die Demonstranten auf die Ringstraße) ziehen, ein Wachkordon versuchte sie daran zu hindern. Dies Demonstranten requiriertt^r ein Lastenautto, das sie kesetzteyj ! und mit dem sie den Kordon durchbrachen. Es war jedoch «urj einem kleinen Teil gelungen, hinter dem Auto auf die AinK, straße zu komnmn, die übrigen wurden in Seitengassen ab-, gedrängt. ) Beim Parlament wollten diie Demonftranteck das Auto,, an dem eine rote Fahne angebracht ruar, als Tank benütze«) und den Kordon wieder durchbrechen. Das Auto, daS von» zirka zwanzig Insassen beiderlei Geschlechts besetzt war, wurde) voll der Wache aufgehalten, der Chauffeur, vom Sitze geschleu-^ dert, die Insassen verhaftet, ins Parlament und von da> in die Polizeiwachstube gxbrqcht. Außer diesen wurde» noch' fünfzig andere Persolmn verhrftet. DaZ Auto wurde dem Be-. sitzer WrückgesleUi. Bei einem der Verhafieren wurden Gra­naten gefunden. Nach dem van der Polizei ausgegebenen Bericht sind die Wachleute tvährend des Zuges von den De­­llulnstranten auch vlit Steinen urid Eisstücken bâvorfen wor­den, wodllrch mehrere Wachleute verletzt und Geschäftsauslagen zertrümmert wurderr. Als. der Zug in die Nähe der Ringstraße gekommen war, erhielt, Oberpolizeirat Dr. Kammer, der an der Spitze der Wach­­leuLe stand, eitlen Hieb über den Kopf, ss daß erzuBodesi stürzte. Schließlich gelang es der Wache, die Leute zurück­­zudrängen. Im gcmzell wurden 38 Demonstranieu ver-, haftet, 10 Wachorgane habe» Verletzungen dcwou-, getragen. Tagung der Länderkonferttrz. Wien, 31. Januar. In der hc'ute llriter deul Vorsitze des Staatâkauzlers Dl:. R e nncr stäktgefundenell Länd<n:konferenz kam zunächst eine Einigung über die Ausgestaltung des Landtags­wahlrechts zustande. Dasselbe soll allgeinein, gleich, direkt, Meim lilld ohne Unterschied des Geschlechtes sem, nach de» Grlindsätzen des Proporzes. Von der Vorcurssetzung der Seß­haftigkeit wurde abgesehen. Der Staatskanzler eritattet« em eingehelldes Referat über die künftige Versa sslings- und Berwaltungârcform. Er leMe dar, dcch in unsere« augenblicklichen bestimmte Verfässungselitwü^e nicht her­gestellt werden können, denn für die Richtnng der Verfassungs­reform wird entscheidend fern, ob Deutschösterrerch ein sou­veräner Staat fiir sich sein wird, ob lmd unter welchen Bsdin­­gMlgM es den Anschluß an das Deutsch« Reich lwllziâ, oder ob äußerer Zwang ihui eine, wenn auch nur wiictschaftlichr> Gemeinschaft mit dell Donaustaaten ausnörigt- Der Staatskanz­ler hält dils englische System, das auf der Selbstregieruug de«, übereinander geordnete« Gebietsvötkeiichastim, der Gemeinden, Distrikte und des Reiches basiert, rnft einiMl bundesstaat­lichen Korrektliren für das cmgenlessenste. Der Staatskanzlev erklärte, die Länder können davon überzeugt seirl, daß niemand 'm der Staatsregierung mi einen Zelltrallsmus oder bursau­­kratischen Absollitislnus denkt. Die freie, geordnete Mitlvi» kimg der Länder ist die selbstverstäridliche Voraussetzung der Devwkratisierung lmsercls Staatswesens. Weiter wurde die Frage der Erhöhmlg der Broipreise und die zllr Deckung der Lebensmittelbeschaffiing Mlerläßliche einrnalige Brntailf tilge besprochen.^ Diese Vorlage soll Montag iln StaatSrate verabschiedet werden. In dieser Vorlage' soll der Versuch unternommen werden, die ländliiHe» Krelse, die unter der Brotiwt im Kriege nicht gelitten haben, dann dieloohlhabenden Kreisebcsonders Hera nzuz ich en, um den Ausfall des Staatsschatzes z« der Beschaffung des überaus teuren Ententegetreides L» decken. jN. T..'K.-«.) Südslawisches. Eine Stimme gegen die geheimen Verträge. >— Telegramm unseres Körre) pondenten. -­­Zagreb, 31. Janua» Der hiesige Rietjch beschäftigt sich in einem Artike! unter dem Titel „Geheimverträge" mii den diPlo « mcr^ischen Aktionen der Gegenwart und sagt: Faktisch geht muh jetzt noch im südslawischen Reic^ cilles nach dem alten System. Die Friedenskonferenz hat in keiner Weife .gezeigt, daß sie ihre Aufgabe anders ausgefaßt hat als die bishekigen Kongresse der Groß­mächte. Allerdings muß die Fciedenskonferenz Rück­sichten auf Wilson nehmen, der vor einigen Tage« erklärt hat, Amerika werde sein Kriegsziel verfehlt sehen, lvenn die Völker liga nicht gegründet werde. Aber bei de» Dispositionen der übrigen Teilnehmer an den Konferenzen ist auch die Liga nur eine'leere Formalität und man kann jagen, dqß sie ausgespielr wcro ourch «ege­­lseimen Verträge. Ein Trost in der ganzen Sache ist aber, daß auch diese Gehi'imvertrage gegenstandslos bleiben werden w^e alte ihre Vcngânger Die aufgewühlten Völker Europas l^ben aber sicher nicht geglaubt, datz sie cim Anbeginn des Friedens eine so bittere Enttäuschung erleben werden.. Offener Sprechl»ml. Für Form und Inhalt des unter dieser Rubrik Folgenden ist di« Redaktion nicht veranttvortiich. M- â vviss rwcl rot. zâssr« 'M - d v<m?ro<lll280t«v »V Vvrl»cks8t»stoL ^â»MUMâM «u Irsue«,» gssuol,». »V ^URL 5Älo55-Vei»kel!erer! MM MMMMM kggrndvi'g ds! kpsic.

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