Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1919. március (66. évfolyam, 52-66. szám)

1919-03-01 / 52. szám

sönlichkeit dahinter zu stecken. Man wolle provo­zieren. Die drei Gerwssen müßten sofort wieder herein. 'Nur so könne der Bürgerkrieg wieder verhindert werden. Präsident Nlkisch erklärte, cs müsse auf das schärf st everurteilt werden, NUtglieder aus diesem I Hause heraus zu verhaften. (Zustimmung.) Hierauf protestierten noch weitere Redner energisch gegen die schmachvolle Handlung und gegen die^ Ver­letzung der Immunität von Mitgliedern des Rätekon­­arësfes. Nach einer Viertelstunde erschienen Dr. Lewrn niÄ Ar ü hsam im Saale. Sie warerr auf Intervention von Mitgliedern des Hauses von der Wache wieder frei - 'gelassen worden. Bei ihrem Erscheinen im Saale wurden sie stürmisch begrüßt. Es wurde sofort eine Untersuchungskommission eingesetzt und die Sitzung unterbrochen. (U. T.-K.-B.) Nach dem MeLLKrieg. England. Der Streik in England. London, 28. Februar. (Reuter.) Die von der Regierung einberufene große Arbeitskonferenz wurde heute vormittag im . Westminster unter dem Vorsitz des Arbeitsministers und .dem Beisein des Premierministers, der Präsidenten des Handelsamtes, des Lebensmittelkontrollors und unter Teilnahme von 800 Delegierten eröffnet. Der Vorsitzende führte aus, die Fortdauer der Strei­tigkeiten in der Jnduftiüe bedrohe das Leben des Landes, man müsse daher an die Wurzel des Uebels greisen. Ter Vorsitzende kündigte die Herabsetzung .der Preise von einer Reihe von Lcbens­­>mitteln an, und hob hervor, daß.ein wichtiger Schritt zur Beilegung der Streitigkeiten die Beteiligung cherArbeiterander Bewachung der Jn­­!dustrie sein werde. Der. Generalsekretär des Rationalverbandes der Eisenbahnen, Thomas, unterbreitete namens des in­dustriellen Dreibundes der Bergarbeiter, der Transport- Mbeiter und der Eisenbahner eine Denkschrift, die die Verstaatlichung der Bergwerke, der Eisenbahnen und der inländischen sowie der Küstentransportmittel fordert und betont, dies sei der unabänderliche Beschluß des industriellen Dreibundes, (ll. T.-K.-B.) Die RsâLge Mischen China nnd Japan. Paris, 28. Februar. (Funkspruch des Wiener Telegr.-Korr.-Bureaus.) Der Friedenskonferenz ist eine Mitteilung der Ver­träge zwischen China und Japan zugegangen Der erste Vertrag ist vom 27. Mai 1915 datiert. China anerkennt darin die Vereinbarungen, die bezüglich Shan­­tung zwischen Berlinund Tokio getroffen werden könnten. In einer Zusatznote eicklärt Japan, daß es Äiautschau an China unter gewissen Bedingungen, dar­unter Oeffnung des Hafens von Kiautschau für den Han­del und Errichtung einer fapanischcn Kolonie, zurückgeben würde. Iw einer Konvention vom 24. September 1918 erklärt Japan, daß es fast seine gesamten Truppen auf Shantung zurückziehen werde, nachdem die Eiseiwahn von ihm und China geineinsam betrieben werde. China erklärt sich bereit, in Japan Anleihen für den Bau von Eisenbahnen in der Mandschurei aufzunehmen. Weitere Vereinbarungen sind nicht erfolgt und Japan bekräftigt, daß keines dieser Dokumente die Integrität oder das Ansehen Chinas berühre. (11. T.-K.-B.) Die RepAklik DenlschLSereerch. Graf Brockdorff-Rantzau über den Anschluß Deutsch­­österreili^ an Deuffchland. er 1 rn, 23. Februar. RLichsminister Graf Brockdorff-Rantzau empfing heute den Vertreter des Wiener Telc­­graphen-Korrespondenzbureaus, und hat sich hiebei in nachstehender Weise geäußeR: Sie werden bemerkt haben, mit welcher Genugtuung die deutsche Oef­­fentlichkeit die Anwesenheit des Staatssekretärs Dr. Bauer und seiner Begleitung in Berlin beMßte. Es ist dies eigentlich selbstverständlich, denn so viele trau­­rigeund schwereZeiten O e st e r r e i ch w i e Deutschland durchleben mußten, eine alte Hoffrmng scheint in Erfüllung gehen zu wollen. Der Gedanke des ZusammengehörenL, den unsere Väter vertmten, wird sW>, ich hoffe es zuversichtlich, verwirklichen. Es ist nrir eine außerordentliche Genugtuung, berufen zu sein, an erster Stelle an seiner Durchfirhrung mitarbeiten zu dürfen. Ich habe längere Zeit, wie Sie wissen, in Wien gelebt.^ ich kenne Oesterreich, ich habe es verstehen und schätzen gelernt, und im Gedanken weile ich oft in Wien, an das mich die Erinnerung der glücklichsten Jahre meiner Karriere knüpft. Aber der Staatsmann hat nicht nur nach seinen Gefühlen zu urteilen, sosehr sie ihn auch in Besitz genommen haben mögen. Die abwägende Vernunft muß zur Kontrolle dieser Gefühle dienen. Als Präsident Wilson seine vierzehn Punkte ver­öffentlichte, als dann die Revolution eintrat, die den Zerfall der bisherigen Doppelmonarchie unter Habs­burgs Herrschaft zur Folge hatte, da mußte sich der denkende Politiker bei Ihnen und bei uns darüber klar sein, daß auf Grund dieses Programms, auf Grund des Sekbstbestlmmungsrechtes der Völker wir das Recht haben, uns wieder zu vereinen. Das mag manchem in der. Welt nicht genehm sein, aber wenn einmal das Nationalitätenprinzip als oberster Gruv-fi-', ouiaestellt ist. lo kann . 4 . und darf es für die deutsche Nationalität keine Aus­­nähme geben. Auf diesem Boden stehen wir und wir werden ihn nicht verlassen. Wenn diese Ver­einigung eine wirklich dauernde und nutzbringende fürbeide Telle sein soll, so müssen sich beide, wie in einer gutm Ehe Mann und Frau, ineinanderschicken. Jeder Teil muß etwas von seiner Individualität opfern, damit ein Zusammenleben, ein Jneinanüer­­aufgehen möglich ist. Natürlich veiRrhe iS unter d«n Begriff des Jneinanderausgehens nicht, daß Österreich seine Eigenart verlieren soll, daß Wien ein zweites Berlin sein müßte, oder Berlin sich.Wien unterordnen sollte. Das lväre schädlich, ganz abgesehen davon, daß es unmöalich! ist. Wir müßen einander aber noch mehr verstehen lernen. Ihre Kulturvorzüge müssen zu unserM Vorteil dienen und ich glaube, daß auch Sic Wiederwn in Oesterreich manches von dem vielverschrienen Deutschland in sich aufnehmen werden. Wenn ich von einer guten Ehe sprach, so sagt Schopenhauer einmal, daß eine solche auch wirt­schaftlich gut begründet sein müße und darauf wird es selbstverständlich ebenfalls bei der sich hoffentlich bald vollziehenden Ehe zwischen Deutsch­land und Oesterreich ankommen. Wir wollen kei­ner den anderen Übervorteilen. Das liegt Ihnen fern, und weiß Gott auch uns. Aber wir wollen stabile Verhältniffe schaffen, in ivelcher Fornr auch immer. Das wird nicht ganz leicht sein. Es werden sichGcg e n­­sätze ergeben, die unbedingt aus der Welt geschafft werden müffen, wenn wir zu einem guten Ende kommen wollen. Ich denke aber, wir werden alle .tzindernisie überwinden, schon darum, weil wir Vertreter unserer Völker, oder vielmehr eines Volkes sind, das den Wunsch hat, nicht mehr getrennt zu leben. Die Persönlich­keit des hervorragenden Staatsmannes, der an der Spitze Ihrer Mission steht, ist mir eine Gewähr dafür, daß die Verhandlungen in der besten und frcundschasüichsten Weise sich abwickeln werden. Ebenso ist sein ausgezeichne­ter Mitarbeiter v. Riedl, der mir seit Jahren beffeundet ist, der geeignete Helfer, um zum gewünschten Ziele zu gelangen. So werden wir mit guter Erwartung die große Arbeit beginnen und wir hoffen, alle Schwierigkeiten zu überwinden, (ll. T.-K.-B.) Der tschecho slowakische Staat. Deutschenhetze in Prag. Wi«n, 28. Februar. Nach hier vorliegenden Meldungen aus Prag nimmt die Hetze gegen die dort seßhaften Deutschen neuerdings aufs kräftigste zu. Deutschsprechende Passanten wer­­den auf der Straße insultiert, Firmenschilder nur des­halb herabgevissen, weil sie deutsche Namen tragen. Zu dieser neuen Ho^lut eines aggressiven Chauvinismus hat auch die letzte Rede r«s Ministers des Innern Svehla mit beigetragen, in der er es fiir angebracht fand, in der tschechischen Oesfentlichkeit geradezu unechörte Ueberlreibungen der Vorfälle zu verbreiten, die sich während der Wiener Wah­len zwischen tschechischrationalen Wählern mW solchen anderer Parteien abgespielt haben. Tatsächlich >var die Propaganda der Tschechen, die besonders unter deni Haiispersonal sehr heftig betrieben wurde, vmr nieniand gchindert worden, und der Wahltag selbst ist, mit Ausnahnie einiger kleinen Privaterr Raufereien im zweiten Bezirk, durchrns ohne Störung ver­laufen. sN. T..K..B.1 ___________ Sttdslowrsch-s. Formeller Verzicht König Peters auf den Thron. Belgrad, 28. Februar. In den ersten Tagen nach Zusammentritt des serbi­schen Staatârates soll ein Handschreiben des schwcrkranken Königs Peter verlesen werden, in dem dieser auch formellaufdenThronverzichtetundden KronprinzenAlexan der mit der Nachfolge betraut. (U. T.-K.-B.) Demiflion dreier Mnister. Zagreb, 28. Februar. (Südslawisâseâ Preßbureau.) Amtlich wird verlaut­­bart: D r e i M i n i st er der kroatischen Regierung stich von ihrem 8lmte zurückgetreten, nämlich Dr. Budi - lsavljevicâ als Stellvertreter des Banus, Dr. R o­­! jics als Bevollmächtigter für Kultus und Unterricht, und Bevollmächtigter Buksek. (U. T.-K.-B.) Antrag auf sofortige Demobilisierung des südslawischen Heeres. , Belgrad, 28. Februar. ! Die Opposition bereitet für die Eröffnungssitzung ! des Staatsrateâ einen Antrag auf sofortige Demobilisierung des südslawischen Heeres vor. Die Sozialdemokraten arbeiten überdies an Enthüllungen, wonach von flowenischer Seite, insbesondere durch den Minister.Korosec in unerhör­ter Weise zu einem neuen Krieg gegen Italien gehetzt werde. (U. T.-K.-B.) ! Zusammenstoß zwischen serbischen und vtilgarischen ! Truppen. Belg »ad. 28. Februar. Bei Pirot und Knazevac kam es zu einem Kampf zwischen serbischen Truppen und bulgarischen Komiiatschis. , Die serbischen Truppe« behaupteten das f^ld. ill. T.-K.-B.) Furcht vor dem Bolschewismus. Belgrad, 28. Februar. General Mihalko Rasics, der serbische Kriegs­minister, erklärte, er könne die Verantwortung für eine sofortige Abrüstung der serbischen Ar­meenichtübernehmen. Unter den Soldaten seien — nach sieben Jahren Krieg — so viele bolschewisti­ FLM5tLss, 1. NSn: 1Y19 scheIdeen aufgespeichert, die bei der Demobilisierung, in das Volk getragen würden und eine Revolution herauf­beschwören könniden, gegen die eine Regierung ohne Armee keine Mittel zur VerfüMrg hätte. (U. T.-K.--B.) Offener Sprechsaal. Für Form und Inhalt des unter dieser Rubrik Folgenderl ist dir, Redaktion nicht verantwortlich. ümsIiöN! Wsss!!! VssârnLst üslölött l l orsscor n Lisrsâsâslmi (lssr­­llok dölzâsöAoben öi-isZrvLlelel tartuulc, smelMok, lârD'S k miuâo^â^unkut lätörclsködvn súlyosan srintü ärNhZksrZtrl leèrâssebon való LllLskoZIäs. Lrsn srtsksLlstrs, Lmslzsn n Icereskvüsimi mân^ köpvissitoti ms§ât, msAlüvtlllc s ksrsskeâklM s«> iparlcamarät s8 L2 Vssrivg ksvârosi ksröskvââni ^xvsS- - Istskst. LsrMK 82ÍV08 ill6AsIsllè8tsIcvt. Wlsigz^si» Its>'v»>kv«>AL IjisIsiiLpâi'itj». ! ? MisilSi» LLS ksden in vn gn«»« I! LU U! sodmalö, droits, üsods, Lxrnnx-, Krsnat-, Rââodoo-, t'stro»., Rroibaodsr^, ... ________Lronon S.— dio 28»— LuNkislsinS pro 8tüok von 12 bis L» SÄtor-VII.. käliScri-ut IL L MenlrsZerxlstien . .. L §ck!L«cd>«. üeniriiLsendSrrlek V1-S L. ZsumvâclluWsöer. . ksi 2dr»geben E Moaii-k'aarsi'äa'rL«, Luisniknvvsr«,­­Crossbsniilung, I.snL- k^i'-suL-Iasv^-PIst» SV» MDZb' MÄLL » i»LÍ»r asvk Aivn, kvkrt in sinißsil Inxen nnol» vuÜLpsot rnriiek, üksonimmt Lulti'Äg«­LkILil.Hrtvkikk, LN sprosden von dâ 8 dis 4 vdr v»i»»r^ Uten «, HI. 81ook dir. 82. E 8 Ajánlunk aronnali 8râ!1itä85L: 8 88° o-os »»ErgsiiooZ ov«a »ülFk»»» kilonlesat ü. 11.—, VÄAssoovsteinÄ MoxkolslSoi» olosübd Ksßßispüilèi xxäöoxd«__KLÄckÄit L 1L.— ^ssgâliOoi ______loo . . to — UsLSi asnesksavLnii ès k^angslini N.-1. Mi,«tairs»1, V.» 0»«LâgIiLr-rS>' W07 lelefon 113—66, 158—16. 80rxSi»x'<!liL r 6rv«i»t. öMUÖNMi^SLk wird In kleinere« «nd größere» Pofte« gekauft. Kenauo Offerte snb „Ikigsnii" an die Adin. d. 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