Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1919. október (66. évfolyam, 184-210. szám)

1919-10-01 / 184. szám

MttwoeL, 1. Oktober 1919 ßârolyi nicht Ministerpräsident tverden könnte, mit folgenden Worten beantwortete: „Warum denn nicht, wenn er dazu ge­eignet wäre! Aber ich glaube, er ist es nicht, und wenn er ^ommt, sokannnachihmnur noch die L>intflut komm en!" Und sie kam... Deutschösterreich. Aushebung der Brief- und Telegrammzensur in Oesterreich. Aus Wien wird gemeldet: Der Kabinettsrat beschloß In einer seiner letzten Sitzungen die Auflassung der Brief­end Telegrammzensur, die bekanntlich aus sinanz­­politischen Gründen bei Auslandssendungen ge­­jilb t wurde. Die Ursachen des Sturzes der Habsburg-Dynastie. Wien, 30. September. fPrivatmeldung des U. T.-K.-B.) Die Neue Freie Preffe meldet aus Genf: Baron Mu sulin, der im Jahre 1914 in zeitweiliger Abwesenheit des Barons Flotow als Rese­­vent für Serbien mit der Kedaktion des Ulti­­viatums an die Belgrader Regierung be­ír a u t w a r, kündigt im hiesigen Blatte La Feuille die Ver­­offentlichung einer Studie, betitelt Oesterreich. Ungarn und die südslawische Frage an. In fdi^er Darlegung will Musulin einen Beitrag zu den allgc­­meinen Ursachen des Sturzes des Hauses Habsburg liefern. Ostgalizien angeblich den Polen zugefprochen. Mährisch-Ostrau, 30. September. fTschecho-Slowakisches Preßbureau.s Der Warschauer Korrespondent des Cas meldet: Im letzten Augenblick er­­isahren wir twn gutinformierter Seite, daß die Entschei­dung in Paris über Ostgalizien zugunsten der Polen ausgefallen ist. sU. T.-K.'B.) Der Ischecho-flowakrsche Staat. Minister Benesch über die tschechische Organisation im Kriege. Prag, 80. September. I fTschecho-Slowakisches Preßbureau.s In der heutigen Sitzung der Nationalversammlung hielt Minister Benesch sein ^Exposee. Er gedachte des aufrichtig begeisterten Empfanges, :der ihm bei seiner Rückkehr nach Prag zuteil geworden sei und !sagte unter lebhaftem Beifall ^s Hauses: Ich kehre zurück mit dem Gefühl des Optiinismuâ der Sicherheit und des Glaubens in eine ruhige und glKliche -Zukunft unserer Republik. Ter Minister zählte sodann di< einzelnen Etappen des .Kampfes gegen Oesterreich auf, der 'offiziell am 1b. November 1915 in einer feierlichen Er­­'klärung begann, worauf eine intensive journalistische Arbeit ibesonbers in der Schweiz, in Paris und London einsetzte. In 'diesem Jahre erfolgte dann die Organisierung der Pariser Zentrale und die Bildung einer natio­nalen Armee. Der erste größere Erfolg wurde im Jahre !l917 erzielt, als die Alliierten in ihrer Antwort mr è^n Präsidenten Wilson zum ersten Male die Befreiung der 'österreichisch-ungarischen Völker als ihr Kriegsziel erklärten. ! Srürann schilderte der Minister die Konstituierung der jsichecho-slowakischcn Armee in den Ententeländern sowie die .Anerkennung der Selbständigkeit des tschecho-slowakischcn iBolkes durch die Alliierten, welche Akte in der Konstituierung sder ersten provisorischen tschecho-slotvakischen Regierung in iParis am 14. September 1st18 gipfelte. Dadurch wurde die stschecho-slowakische Frage gelöst und so geschah es, daß in idem Augenblick, als die Alliierten den Zentralmächtelr seinen Waffenstillstand getvährten, der tschecho-stowakische Staat svom Ententestandpunkt aus konstituiert und der Minister als isein Vertreter nach vierjährigem Kampf gegen die Habsburger­­iMonarchie die Friedensbedingungen für das ehemalige Kaiser­­sceich unterzeichnen konnte. sBeifall.j seinen Schemel, brach Blüten tiom Zweig und reichte sie ^dem Manne. „Sie müssen nicht sprechen," sagte sie mit ^klingender Kinderstimme — „ich weiß ja alles. Sie kom­imén von der alten Liese. Vom Minoritenplatz. Die bringt sviel Kundschaft von dort. Es ist ein Treffpunkt für die Leute, die das Leben in Träumen vertun. Alles ist übri­gens schon bőreitek, schnell ist wieder gut, was die böse Zeit verdorben har." Während sie sprach, erfaßte den Müden ein wunder­­isames Empfinden-. Aus den.Kirschenblüken, die seine Hand ihielt, stiegen in Hellen Wolken unsäglich süße Düfte wie sRosanebel und singende Lichter zu ihm empor. Leuchtend prächtiges Morgenland, prunkende Frühzeit tar sich weit auf vor seinen zauberhaft enthüllten Blicken. Ziml)eln und «Zeigen tönten. Schwere, granatfeurige Seiden rauschten. Der schwebende «Zang des Mädchens, dessicn brauner Kittel zur Erde geglitten, ward dionljsisch lusterfüllter Tanz. Ein Recken ging durch die Glieder des Mannes. Die faltige .Haut straffte, sich. Stramin spannten sich die Muskeln. Im jauchzenden Drehen wirbelte die weiße Mädchengestalt ins Haus. Einen kostbar in gehämmertes Gold gerahmten, mit blauen Türkisen, roten Almadinen, Irüncn Smaragden und dunkelgelben Topasen besetzten Spiegel haltend, kehrte sie im 9iu wieder. Triumphierend Hielt sie dem Fremdling den Spiegel vor die entzückten Mugeu. Jni Spiegel sah er, waS er fühlte: er war wieder Hrng, blond, rosüg, schön. Jubelnd stürmte er in den er­­-wachten Tag hinaus. Glücklich und leicht zog er in der Morgenkühle dahin. Erst in der Leopoldstadt fühlte er einige Müdigkeit. In der Rotenturmstraße fiel sein Blick in das Spiegelglas der iAuslagefenfter eines Modegeschäftes. Er truute seinen Äugen nicht. Bebend trat er näher. Schrecklich! Der Zauber war verschwunden. Las Bild des gebeugten, verstaubten, verrunzelten Wanderers von gestern,' sein wirkliches, eigenes, düsteres Bild starrte ihm aris dem Fensterglas g'chreckensüleich entgegen. Zoruembmnnt, enttäuscht, wü­tend, weinend rannte er zurück. Betroffen teilte sich der mittägliche Menschenstrom vor dem aufgewühlten Manne. Mit einem Fußtritt sprengte er die Gartenpforte im Hause der Zauberin. Mit hochgehobenen, geballteir Fäusten stürzte er auf sie zu. „Betrug, Betrügerin!" schrie er ver­zweifelt. „Dein Zauber ist falsch. Schon auf dem Heinilveg tvar die Verwandlung vorbei. Betrug, elender, niederträch­tiger Betrug!" keuchte er, dann fiel er bitter schluchzend, gebrochen in die Knie. Ruhig trat die junge Zauberin zu ihm. „Weine nicht," sagte sic und gnadenvvü legte sie die schönen Hände auf sein gebeugtes Haupt. „Weine nicht," sprach sie milde, „es war kein Betrug. Kennst du mich benn erst seit diesem Morgengrauen? Jir den letzten tausend Jahren trafen lvir doch so oft zusammen. Ter Irrtum, die einzige Ur­sache deines ungerechten .Hasses liegt nur an dir. Dèein Zauber war echt. Doch nicht Lu warst verzalrbert, svnderrr der Spiegel. Nicht du warst verwandelt, nur der Spiegel zeigte, verwandelt Lein Bild. Nllr ür ineinem Spiegel, nur weil ich ihn trug, nur im Lichtkreise meiner Augen^kannst du wieder blühen. Ziehe friedlich- So oft deine Stunde wieder ruft, komme, Freund. Mein Spiegel ist überall, in Jcdlesec und in Kobc, in Joliannesburg und in Ottawa, in Stidneh und in 'Ltockholm, in der Wüste und auf den Gleischern." Langsam, mühevoll und still erhob sich der Gebeugte. Zögernd, schweigend schritt er hinaus. Dann ging er vor­wärts, die staubige Landstraße. Oestlich führte' ihn der Weg. Tage und Nächte vergingen, Wochen, die wie Jahr­hunderte waren, und Jahrhunderte in Wochen gedrängt. In einer Mondnacht, die ziehenden Wolken waren wie alle Silberstickerci auf dunkelblauer ^-veide, lagen die Ofner Berge vor ihm. Von dec Höhe, fern, fern über dem weißen Streifen des Stronies sah er farbigen Glanz. Rote, grüne und gelbe Sterne in Gold gefaßt. „Der Spiegel," seufzte er, sehnsuckipvoll zurückschauend. Dann schritt er zu Tal. * -Mit dem Tanke siir das Unvergeßliche, das Sie, Liebe, vom Frühling bis zum anbrechenden Herbst hinein­trugen in die mühseligen Tage des Wiener Exils, bringe ich Ihnen diese «Aeschichte. Sie ist nicht ganz erfunden. Nun wissen Sie es... Weiter schilderte der Minister in ausführlicher Weise die revolutionäre Aktion der tschecho-sloivaki­­schen Emigranten im Auslande, und hob dabei hervor, >vie diszipliniert und planmäßig die ganze Betvegling geführt und wie fystematifch und durchdacht gearbeitet wurde. Der Minister schildert Labei eingehend, wie er vom ersten Tage des Krieges an erkaimt hatte, daß man im Aus­lande arbeiten müsse, wie er init Professor Masaryk in Ver­bindung getreteii sc!, wie die Maffia ihre Arbeit begann und -wie die Arbeit absolut klar und fast vorgezeichnet vor sich' ging, und gedachte dabei seines Geiwssen Milan Stefanie und seiner unermeßlichen Verdienste. Wir hatten von An­fang an, sagte der Minister, so genaue und klare Pläne, daß wir genau wußten, daß die pangermanische Bewegung hauptsächlich deswegen so gefährlich sei, tveil sie die Kräfte der unterdrückten Nationen der österreichisch-unga­rischen Monarchie Deutschland zur Verfügung stellte und daß deslialb, Oe st erreich.Ungarn vernichtet wer­denmußte, denn dies^ sei noch mehr als Deutschland selbst für den Krieg verantwortlich. Die jüngsten Enthüllungen bestätigen dies. Wir hatten drei Probleme vor uns. Ein klar politiiches und ein Kriegs­programnr aufzustellcn, das in den Worten gipfelte: Oesterreich-Ungarn zu vernichten, eine inten­sive Jnformations. und Propagandatätigkeit zu entfglken und fchließlich eine Armee aufzu st ellen. Ohne die Ar­mee, ohne tatsächliche Führung hätten wir unsere Selbst­ständigkeit niemals erreicht. sBeifall.j Ohne eine starke n a­­tionale, zielbewußte Armee werden wir auch nicht in der Lage sein, bei der heutigen Situation i u Europa Unsere Selb ständig keit zu erhal­­t e u. Der Minister stellt fest, daß die Opfcrwilligkeit der Tschechen besonders bei den Amerikanern, die die tichechische Aktion von Anfang an materiell unterstützt haben, sehr gün­stig gewirkt habe. sU. T.-K..B.) JUgoslaMett. Sperrung der südslawischen Gázén-Bcr! aiIleZ, 29. Sepicmbssr. Nach Meldungen der' Pariser Morgenblätler hat die, -südslawische Regierung angeordnet, daß vom 26. d. ab für die Dauer von vierzehn Tagen s amtliche Gren --­­zen gesperrt sind. sU. T.-K.-B.) —— - - -— Die RepubM Derrlfchlarrd. H Die Utnbildung der Regierung. Berlin, 30. September. (Gestern fand unter dem Vorsitz des Reichskanzlers die Beratung des Kabinetts mit den Führern der Mehrheits­parteien über die Umbildung der Regierung statt, f Die Verhandlungen werden heute fortgeführt werden. Hiebei werden auch die Fraktionen, denen die letzte Entscheidung zu­fällt, in der Frage Stellung nehmen. (U. T.-K.-B.j - Die Nattonalversammlung in Berlin. Berlin, 30. Sèpicmber'^Sz- Die deutsche Nationalversammlung Hat sich heute nachmittag zu ihrer ersten Vollsitzung in Ber­lin versammelt. Präsident Fehrenbach eröffnete die Sitzung mit einer kurzen Anstirache, in der er dem Wunsche Ausdruck gab, daß der Einzug der Nationalversammlung in die Hauptstadt gesegnet sein möge. Der Präsident widmete dem verstorbenen Abgeordneten Naumann einen warm empfundenen Nachruf. Das Haus ging hierauf zur Tages­ordnung über, auf der verschiedene Anfragen stehen, lüna. Tclegr.-Korr.-Bureau.) Berlin, 30. September. Der Haushaltausschuß der Nationalversammlung zog heute den N otetat in Beratung, worin unter mrderem ein neuerlicher Kredit von 15 Milliarden Mark angcfordert wird. Bei dem Voranschlag für die Ver­waltung des Reichsheeres verwies Abgeordneter Schirmer (Zentrum) auf den geradezu erschrecklich hohen Ansatz vonö s Die Räumung des Baltikums. ' 'E Ein neues Ultimatum Fochs. Berlin, 30. September. General Noudcnt hat der deutschen Regierung eins Note betreffend die Räumung des Baltikums­­übermittelt, worin es unter anderem heißt: Tie alliier­ten und assoziierten Regierungen erklären, da sie bis zu dem' Zeitpunkt, wo sie festgesetzt haben,, daß ihrem Ersuchen voll entsprochen wird, keinen der von der d e u t - schen Regierung unterbreiteten Anträge be­züglich der Versorgung Deutschlands mit Le­­bensmitteln und Rohstoffen in Betracht ziehen werden. Sie haben infolgedesien Anweisung gegeben, keinem dieser Anträge stattzugeben. Im übrigen werden die alliierten Regierungen-finanzielle Erleichterungen, die die deutsche Regierung bei den alliierten Regierungen oder deren An­gehörigen zu erlangen sucht, ablehnen. Wenn die deutsche! Regierung weiterhin ihren Verpflichtungen nicht nachkommt,­­'tverden die alliierten Mächte alle ihnen erforderlich, scheinenden Maßnahmen ergreifen, um die Er­füllung der genannten Bestimmungen des Waffen-­­stillstandsvertrages sicherzu st e l len. (IO D-K.-B.) . Berlin, 30. September. Zur Note betreffend die Räumung des Baltikums schreibt die Deutsche Allgemeine Zeitung, daß die deuffche Regierung nicht versucht, dem Abkommen, das sie -eingegangen ist, zu». wid-erzuhandeln, was durch eine Reihe von Maßnahmen er^ wiesen ist. Unter diesen Umständen ist zu hoffen, daß^ die an-' gedrohten Zwangsmaßnahmen, die Deutsch­lands Ruin bedeu.ten würden: die Wieder­erneuerung der Blockade und -die Verhinde­rung der Leben sm i t tc lei n fuh r nicht in die Taß umgesetzt iverden, tvcim die Alliierten die Ueberzeuguug gewiui neu, daß die Reichsregierung alle Mttel des Wollens und d^ Tat eiusetzt, um im Vertrage zu bleiben. (IL. T.-K.-B.) Wien, 30. September. (Privatmeldung des Ung. Tel.-Korr.-Bureaus.) Aus Berlin wird der Wiener Allgemeinen Zeitung gemeldet: Zu dem neuen Fochschen Ultimatum an Deutsch­land erfahre ich, daß dieses erst gestern in Berlin ein­gegangen ist. Das Kabinett hat sich nut der Note noch nicht befaßt" Die Note ist ztvar unbefristet, doch dürfte das Kabinett in einigen Tagen darauf antworten. Uebcr deir Standpunkt der Regierung läßt sich schon heute folgendes sagen: Die Regierung hat den widerspenstigen Truppen rm Balticum Löhiiung und Versorguiig mit Lebensmitteln irr Aussicht gestellt und der ReickMoehrminister hat den Auftrag gegeben, daß auf jeden Soldaten, der die deutsche Grenze uachj .Osten überschreite, geschossen tverden soll. , Berlin, 30. September: Nach zuverlässiger Mitteilung ist General von der Gol tzj nachdem seine Bernühungen, die Truppen zum Wmarsch auS den baltischen Proviiizen zu bewegen, erfolglos geblieben sind^ endgültig abberusen worden. (U. T.-K.-B.)^ Kontrolle der deutschen Armee. Wien, 30. September, (Privatmeldung des Ung. Tel.-Korr.-Bnreaus.) Dem! Ncueii Wiener Tagblatt zufolge briugerr die Pariser Blätteij folgende Reutermeldiing: Ter Oberste Rat hat einen:. Vorschlag des 05cnerals Fach gutgeheißen, wonach Militarist Sachverständige am Ende eines jeden Vrertek^-! jahres die Stärke des deutschen Heere-s fest-' ftcllcn solleii. Regierungskrise in Bayern. Münchs n, 29. Septemb«. Wie die Münchener Post meldet, ist in Bayern eine- Regierungskrise eiugetreten. Der Landesvorstand der! Sozialdemokratischen Partei hat in einer zweitägigen Sitzung in Baniberg eingehend die: politischen Schwierigkeiten der Sozialdemo»­­kratischen Partei besprochen. Die Landeskonferenzj sprach den sozialdemokratischen Vertretern im Ministerium­­ihr vollstes Vertrauen aus. Sie empfindet es als bechndere! Schwierigkeit der Sozialdemokratischen Partei Bayerns, daß! die Regierung, genannt Hoffmann, als sozialdemokratische Re-> gierung gilt, während doch klar ist, daß die Zusammen-! sctzung von Landesregierung und Landtagi eine rein sozialdemokratische Politik aus-^ schließt. Deshalb fordert die Landeskonferenz eine gründ­liche Umbildung des Ministeriums. Sie ermäch-i tigt die Genossen Hoffmann, Segits und Endres,' ihre MandateinderRegierungniederzulegen,! wenn die von der Landeskonferenz fiir notwendig erachtete, Umbildung der Negierung nicht durchgeführt werden kann.' Diese Entscheidung der sozialdemokratischen Partei bedeutet, wie die Münchener Post bemerkt, eine Regie rungs-' krisc. Der am 1. Oktober zusammcnircteude Landtag wird seine erste Aufgabe darin schen müssen, die Neubildung des Ministeriums einzuleiten. (U. T.-K.-B.) -mehr a!s einer Milliarde Mark im Monat für Zwecke des Reichsheeres. Reichswehuminister Noske erwiderte, duß die beabsich­tigte Verringerung des .Heeres augenblicklich nicht habe ein­­treten können, und zwar im Hinblick ans die Vorgänge im Osten. Statt einen Abbau eintreten zu lassen, müßten dorthin mehr Leute geschickt werden, um heimatliche Gebiete gegen Einfälle Ä-er Bolschewiken zu sichern. Der Minister kam sodann auf die Verhältnisse in Kärrland zu sprechen und gab der -Hoffnung Ausdruck, daß die zuriick­­gerufenen Mannschaften den gegebenen Verhältnissen Rech­nung tragen und zurückkehren werden. Wie die in russischen Dienst üöergetrctene Wkannschaft zurückgeholt iverden könnte, dafür wisse er noch keinen Weg. Im weiteren Verlaufe der Debatte teilte der Reichswchrminister mit, daß die Stärke der Reichswehr rund 400.000 Mann betrage. Die Stände seien aber stark im Schwinden, da die Werbung seit anderthalb Monaten untersagt sei und viele Soldaten aus­­geschieden werden, wenn sie Arbeitsgelegenheiten gefunden hätten. Schließlich wurde der Noteèat angenommen. (Ung. Tel.-K5rr.-.Bureau.1

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