Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1919. november (66. évfolyam, 211-236. szám)
1919-11-01 / 211. szám
»ufhalten soll, wird beschirlLigt, von der Ermordung des Grafen Tißa gewußt und Geld unter die Mörder verteilt zu habe-n. Heute vormittag erschien der Leiter eines Privatdetektivbureaus, Johann Kornya, beim Detektivchef und teilte mit, daß ihm der gewesene Stabsfeldwebel Michael Weiß eine Liste derjenigen übergeben habe, die am KvagederRevolutionvondenimOstbahnhofe mit Beschlag belegten 30 0.0 00 Kronen Geld» eschcnke erhalten h a b ckn. Diese sind: Oberleutncnrt Wiktor Heltai, Leutnant Faragó, Leutnant Kertèß, der Wirtschaftsoffizicr Paul Bocskor, Oberarzt Dr. Fischer, sDr. Julius Zilahi, Oberleutnant Radnai, Marinesoldcrt Sommer, Stefan Dobö, Bëla Vág ö-W: 1 heim, Stefan Ehrenthal, Ignaz Berger, Marinesoldat Vära-di sand ein unbekannter Leutnant, an dessen Namen sich Weiß nicht mehr erinnern kann. Die Polizei Ivird nun die Genannten Lefragen, wrter Ivelchem Rechtstitc' sie die Geldbeträge erhalten haben. Letzte Nachrichten. Mitteilungett des Ungarischen Telegraphen- Korrespoudenz-Bnreaus. 'GkKattMrrg der WohNtMSsoexordrtttUS. Budapc st, 31. Oktober. Ein Erlaß der Regierung, der niorgen erscheinen wird, enthält wichtige n e u e Verfügungen über den Dermin der Bezahlung des .Hauszinses sowie «auch über 'die Hausbesorger. Die Verordnung Zahl >6560/1919 lll. L. sichert den Parteien die Begünstigung, den !H a u s z i n s: n rn o n a t l i ch e N g l e i ch e n R a t e n, u n d Zwar bis in k lusive 5. des M onats zu bezahlen. Dieser Begünstigun'g können jedoch diejenigen, die vermöge jihrcs Dierrstverhaltnisses Quartiergeld bekommen und diejenigen, deren Miete über 2500 Kronen beträgt, picht teilhaftig werden. Diese Parteien müssen den Mietzins für das ganze -Quartal bis zum füufteu Tage des !Ouartals bezahlcu. Für die Hausbesorger unterscheidet der Erlaß dreierlei K ü n d i g un g. Die erste kann ohne ^ede Begründung erfolgen, doch nur von Quartal Ißu Quartal. Die zweite gilt für einen Monat, ist jedoch nur dann statthaft, wcim der .Hausbesorger sich icn- Aremi ich beträgt, oder wenn der .Hausbesitzer dem iHausbesorger eine andere Wohnung Übertassen ^ann; schließlich führt die Verordnung äußerst schwierige Fälle an, wo eine sofortige Kündigung ergibt ist. Die betrefseân Maßregeln beziehen sich auchauf !die H i l fs ha u s b e s o rge r. Die vor Inkrafttreten der ^Verordnung erfolgte Kündigung ist so zu betrachten, als wäre ssie am 1. Novemlier d. I. gescl;chen, doch wenn die Wo-Hnungèckommission in b-etrefs der Kündigung einen bereits rechtskräftigen Beschluß gefaßt hat, bleibt dieser in Kftaft und nur der 'Vollzüg kann in öe-gründeten Fällen suspendiert werden. Diese Beschränkungen des Kündigungsmr echt es, die wegen der außerordentlichen WohmingSnot sübergangsweise unerläßlich sind, bleiben jedoch nur bis s1. Mai n äch st e n Jahres in Geltung. In Budapest Èund Umgebung werden hinfort auch die De l v g i e r nn gs - Beschlüsse der Wohnnngskomnrissioncn von dem Ministcricilkommissär für Wohnungsangelegenheiten durchgesührt üverden. An Interesse einer erfolgreichen Be'käinpfung des Wuchers mit dem Verkauf von sWohnungen und mit Len Nücktrittscseldern besagt 8, daß, 'wer eine Wohnung, ein Zimmer oder eine andere Räumlichkeit zu beziel)en wünscht, verpflichtet ist, seine Wohnungsllegitimation vor dem Einziehen dein Hausbesorger vor>zuweisen, dieser aber, wenn eine Wohnung bezogen, oder eine 'freigegeben wird, Len Ministerialkommissär für Wohnungs- Egelègenheitcn sofort zu verständigen hat. Der Ministerialkommissär wird bezüglich der Requirieirung, eventuell der Einleitung des Strccfversahrens imver!zügl'ich Versümmgen treffen. Gme VerlerrwdsVische FLuSschrrfL. In den jüngsten Tagen ist eine an die sozialdemokratischen Arbeiter gerichtete Flugschrift 'mit der Unterschrift „Pester israelitische Religionslgemeinde" verteilt worden. In dieser Flugschrift hieß cs >m!ter ander'em: . .Habt Ihr in den großen Tagen des Ruhines seiuals j gedacht, daß wilder Unterdrückimg und Verachtung Euer Los sein würde? Heute ächzet Ihr wieder unter deni Sklavenjockie, nnd während unsere Brüder, unsere Führer entweder im Kerker sitzen, oder ini Auslande leben, wütcii hier der Nativnailismus und der weiße Terror." Im Namen der Pester israelitischen Religionsgcnieinde erklärt Präsident Franz Szökely, daß di.e Flugschrift eine böswillige Irreführung ist. „Es ist unwahr, daß wir an den Bolschewismus als an die Tage des Ruhmes ! zurückdenken. Es ist eine Unterstellung, daß unsere Führer im > Kerker sitzen oder im Auslande leben, und endlich i st an ch! unsere Unterschrift eine schändliche Ver-', steumdung und Fälschung. Wir haben keine solche Flugschrift herausgegeben, noch l-at es jemand in unserem Auftrage oder Namen getan. Wir haben kein intermatiönales Bureau." DeMèrUK DerrLfchlsLNd. Die Schuld an: Kriege. Bethmanll Hollweg vor dem UntersuchuvgsLusjchusie. Berlin, 31. Oltober. Der zw-eite Unterausschuß des páriámén- Larischen Untersuchungsausjct) us!^es nahm heute seine Arbeiten, Licsinat i-m großen Saale des Hauptausschusscs im R'Sichstagsgebäude, wieder aus. Trotz der Vertagung der Ncckionalversanimlung hatten sich Viele Abaeordnctc aller ij^teirichtungen ciugesunden. Bei Eröffnung der Sitzung beeidigte der Vorsitzende vorerst BethU! a n nHol l w e g nud erklärte sodann, es l>andlc . sich besonders um drei Kernfrage n, deren Beantwor- ! .tung für den Ausschuß von Bedeutung sei. Diese Fragen - lauten: 1. Aus welchen Gründen ist Las Frie-! 'densangebot am 12. Dezember Lurch die Zentralmächte erfolgt, trot; e m e i n c Frie - ' densakt'ion Wilsons, durch Deutschland angeregt, bis Ende Dezember in Aussicht gestellt tvar. 2. Aus welchen Gründen sind Wil>on die, konkreten Frredensbedingungen nicht mit geteilt worden, und zwar aj nicht öffentlich auf seine Note vom 21. Dezember, ich auch nicht vertraulich, trotz des Ersuchens des Obersten House und des Staatssekretär s Lansing. 3. Ausweichen Gründen hat die Politische Neichslcitung die von ihr angcregte Friedensaktion Wilsons nicht weiter betrieben, und statt ihrer ihre Zustinrmung zur Führung Les rücksichtslosen Unterseebootkrieges gegeben, von dem sie wußte, daß er zum Krieg mit Amerika führen würde? . Der g«ves«:e R,eichskm:zler v. Bethmann Hollweg stellte vorerst die Tatsachen kurz zusammen, die in den Lrsherigen Verhandlungen des Ausschusses sestgestellt und illcht bestritt'«! wurd«: und auch von iho: jBethnmnn Holltvegs als richtig anerkannt werden, 'UNd erklärte unter anderen!: Wo in 'den Akt«: davon die Rede ist, ei::e Friedensvermittlung Wilsons wäre nicht gewünscht lvorden, so bezieht sich das ausschließlich auf eine Vernrittlung im gewöhnlic^n Wortsinne, auf eine Vertnittlung, welche 'die Teilnahme an 'der materiell«! Formulierung in sich schließt. Nicht getroffen aber wird diejenige Tätigkeit, die ich mit dein Worte FriedenSaktion bezeichnen möchte. Ter Berichterstatter l-at es als Kerchounkt bezeichnet, aufzuklären, ob und worum es gerechtfertigt war, daß >vir ein eigenes Friedeusangebot inachten, obwohl wir wußten, daß Wilsow einen Friedensappell an die Entente richten würde. Unter dieser Hauptfrage steht unverkennbar die Vorstellung, Laß wir durch unser Friedensmrgebot die Friedonsaktion Wilsons gestört und gefährdet hätten. Denrgcgenüber betone, ich, daß der Friedensappell, Len - Wilson erlassen wollte nnd dessen bevorstehenden Erlaß Bernstorfs in Aussicht stellte, in der Frieden snote Wilsons vom 18. Dez'kmbcr enthalten ist. Geschrieb«: ist diese Note Mitte November und Mitte N o vemb er hatten wir noch kein eigenes Friedensangebot und Wilson wußte noch nicht, daß wir diese Absicht hatten. Der rl'arc, unwiderlegbare Schluß i st, 'd a ß u II s e r F r i eL e u san ge b o t w e d e r den Präsidenten von seiner F r i edeusak t i o n ab gehalten noch sie beciuflußt hat. Wenn von einer schädlichen Wirkung unseres Friedensangebotes gesprochen wird, kann nur gefragt werden, ob es unser Angebot gewesen ist, das die Entente veranlaßt l)at, die Friedensnote Wilsons vom 18. Dezmiber in einer Weise zu beantworten, die einer Ablehnung gleichkam, mid ob ich, wenn das so war, das hätte wissen müfsm und voraussei^en können. Ich bin weit da'von entfernt, zu behaupten, daß cs dem Präsidenten Wilson mit dem Jnauösichtstellen der Friedensakiion nicht ernst gewesen sei. Es lag aber doch für das Urteil der Berliner Zentrale eine lainge Ta t s cich c n r c i he vor, die es zweifelhaft machen mußte, ob uud w'ann er glauben würde, seinen Entschluß überhaupt aus führ en zu können. Einmal hat uns Wilson wiederholt erklärt, er lvürde, falls wir von dem unbeschränkten Unterseebootkrieg abließen, England zur Londoner Deklaration z u r ü ck b r i n g c n. Nun, durch unsere Snssexnotc hatten Ivir diese Voraussetzung geschaffen und dann folgte die Mitteilung des Oliersten House, daß Wilson in allen seinen Ha-ndlungen gegenüber England gebunden Niar durch die Handelsbeziehungen seines Landes zu England. Tas mußtese: ne Frchedensaktion stark beschränken und es wäre für uns mißlich und gewagt gewesen, seine F r i c d c n s a k t i o n als sicheren Faktor in unsere Rechnung e i n z u st c l le n, selbst aber untätig zu bleiben. Bemerkenswert erscheint mir, daß die berühmten vierzehn Punkte WilsonS im Jahre 1918 aufgesctst tvnrden, also zu einer Zeit, lvo Anierika sich uns geg«!über in voller K r i e g s v o r b c r c i t un g befand. Ich verweise auf die K r e u z'v c r h ö r c Wilsons vor dem Senat. In dramatiscycr Zuspitzung hat der Präsident damals feierlich seine Ueberzeugung 'bekundet, das; Araerika in den .Krieg geze^gen ivaré, auch ivenn unsererseits keine Gewalttat an amerikanischen Bürgern vorgekommen wäre. Ich komme nunmehr zu den Gründen, die für die Veröffentlichung des FriedenSanAbotes der Mittelinüchlc gerade am 12. Dezember sprachen. Im Sommer 1916 hatte Baron B u r! än ein Friedensangebot L«' MütelM'üchte angeregt. Er zweifelte an der Möglichkeit, den Krieg ausschließlich durch Wafsengcwalt erfolgreich zu bcciidcn uiid fürchtete, dem Zeitpunkte ent'gcgenzugrheu, wo die Gesamtzustände in der Donanmouarchie tveder materiell noch inoralisch eiirer Fortsetzung des Kri'eges gewachsen sein würden. Da bis 'dahin alle Smidierungen über Friedensmöglichkeitcn ergebnislos verlaufen ivar«!, war Baron Buriân der Ucb'erzeugnng. daß eine össentlich dorumentierte Friodensbereitschast der Mittelmächte die Stimmung in der Donaumonarchie heben würde, selbst dann, ^vcnn der Feind das Anbot ablchncn sollte. Daß ganz unabhängig davon bei Baron Buriân auch das Bestreben bestand, nitigli'chst Ixild das Völkermorden zu beenden, ist ganz selbstverständlich. Die Anregung nnsercs Bundesgcnosscn in den WinÄ zu schlagen, irär^ selbst dann ausgeschlossen gewesen, wenn ich ihre Begründung nicht voll anerkannt hätte. Bei uns in Deutschl'an'd lxrtte sich die Kluft zwischen d'enjenig«! Volksteilen, die die zukünftige Sicherheit unscres Landes nur von der Verwirklichung mehr oder weniger weitgehender annexion'istischen Kriegszisle abhängig machte, und von den Schichten, die solchem Ziel abhold ivarén, innner mehr ertoeitert und vertieft. Jii sein«! Extremen führte 'dieser Gegensatz zu 'deu widerlichsten gegenseitigen Anschuldigungen, die die Widerstandskraft des Volkes ernstlich bedrohten. Zn den inneren Gründc:: aber kamen auch außenpolitische Gründe für unser Friedcnsaugebot. I ch in ar be i meiner Politik der Auffassung, daß der Friede nicht erreicht werden : önne "durch Sondierungen bei den feindlichen Negierungen, sondern nur durch E i n w ir tun g e i: bei den feindlichen Völkern. Wer meine Reden aus jener Zeit durchlieft, wird iinrner aus den Gedanken stoßen, d cr ß ich bestrebt iv a r, auf den Friedenswillen der MinLcrh eiten in den ' anderen Ländern zu ivirken. Es ist vergeblich geblieben. Bei msiercln Friedensa'Ngebot war mitansschlaggebend,'daß im englischen Kabinett in der Friedensfrage ver- ' schiedene Strömungen miteinmider rangen. Aehnlich lagen ' 'die Dinge in Rußland, wo ans innerpolitiscl-en GrüN'den das ans Männern der Rechten besiel-eiide Kabinett und der Zar der Migung zum Frieden bezichtigt ivurden. Das Friedensangebot wnr 'de von un s e r e n F e i n d e n! endgültig abge! ehnt. Das rvissen wir heute. aber das wußten wir damals nicht. Es war doch, nwgtich, daß die Antwort unter einem starken Druck von imten so ausfallen konnte, das; es nits niöAich gewesen wäre, de» Frieden weiter zu spiirnen und auch die wrderstrebend-en RegierunHeii. an den Verhcurdlungstisch zu bringen. Eine solche Antwort hätte der politischen Leitung des Reiches die Möglichkeit gegeben, sich der schveren Entscheidimg unter Berufung^ ans die Fricdensmäglichkeiten mit Erfolg zu widersetzen. Wir hätten damt den Beschluß vom 9. Januar, der von mir für verhänMisvoll gehalten wurde, vermieden. Da s Fricdensan gebot vom 12. November war der Versuch' einer Einwirk tlng auf die feindlichen Völker und durch die Völker auf die Regierungen. Seine Wirkung wurde beeinträchtigt, durch die Form, die von dem Bestreben dik-^ tiert war, unsere militärische L <k ge nicht' schwach erscheinen zu lassen. Diese Form war ein Kompromiß der militärischen und der politischen Stellen, ^ch habe M meiner Rede im Reichstagsausschuß kurz vor meinem Sturz hervorgehoben, daß ich aegen die Friedensschließung nichts einMwerrden hätte, tve'ü, sie mir die Fortentwicklung der stets von mir vertretenen Politik l-edeutcte. Nur fehlte vorher dieser Politik eine Mehrheit im P.irlan:ent und in der ösfentlichen Meinung. Es tst für mich ein eigenartiges Verhängnis, daß ich durch eine Verbindung des Parlament mit der militärischen Leitüngin dem Augenblick gestürzt wurde, als sich mir zum ersten Male^die Möglichkeit bot, meine polrtrsche Linie mit einer Mehrheit- des Parlaments lveiterhin lvirksam zu verfolgen. Man kann im Zweifel darüber sein, ob unser Frredmsangebot vorn 12. Dezember nicht zu einem anderen Erfolg gesührt hätte, wenn nicht am 11. Dezember die Lösung ^-r englischeri Kabinettskrise vorangegarrgen wäre. Jüngst hat Graf Czernin mitgeteilt, daß die rrrssische Negierung ku^ vor dem Sturz des Zaren die erstwr Friedensfühler nach' Wien l-ätte gelangen lassen. Es ist ein für den S^rlauf des Weltkrwges ck-arakteristisä-es Ereignis, daß auch drese Wtton, nicht oelungen ist. Der russischen Revolution vom März 1917 Nag der Gedanke zugrunde, daß die bürgerlichen Parteien, dre in Rußland unter deni Einflüsse der Entente die Trager der Kriegsrdee waren, nicht ohne Mitwirkung der cnglgchen Politik sich gegen den irn Verdacht von Friedensneigungen stehenden Zaren und seine Minister lvMdetett. Das Verhängnis der deutschen Politik in der hier zitv Untersuchung stehenden Periode erblicke ich darin, daß dre schroff ablehnende Antwort, die uns dre Entente auf mrser Friedensangebot erteilt l)at, der politischen Leitung die Argumentationsmittel na hin, mit denen allein der verhängnisvolle Beschluß vom 9. Januar hätte vermieden werden können. Me Situation im Januar, als der unbedingte Unterseebootkrieg beschloss«: wurde, wcre folgende: Die Vtarine nwchte sich erbötig, England bis zur neuen Enrte friedensbereit zu machen, ivenn cim 1. Februar der Unterseebootkrieg begönne. Die Oberfte HeereslerNing verlangte den Unterseebootkrieg rnit voller Entschied«ch«t,' als ein vm: der allgemeinen" Kriegslage gebieterisch gefordertes Kampfmittel. Htnter der Obersten Heeresleitimg stand' ein gewaltiger Teil des Volkes, der Reistag folgte der Obersten Heeresleitung. Nachdcin die Kvnser-vativen E tliationallioeralen schon vorher unbedingt dafür geweseir, war der parlam«:tarische Ring, geschlossen. sBüvegung.s Bethinann Hollweg verlas sodann ein Schreroeni d!er Obersten Heeresleitung vom 26. Dezember 1916, in d«n erklärt wird, Laß die Oberst'e,'Heeresle:tung dafür sorgen werde, daß militärisch das geschehe, was sie für richtig halte. Die Oberst« Heeresleitung und >der Admiralstab hattM beschlossen, deit Unteriseebootkvicg zu führen un-d der Kaiser stiè auf chrer Seite. Gegenüber dem Jahre 1916 hatte sich die Lage von' Grund aus verändert. Ansschlaggebend war, daß Hindenburg und Ludendorsf dafür, waren. Die Verantwortung war eine ungelMre Last, die zentner»t sck^r aus mir lag. Hätte ich an nehrnen können, daß ! chdurch mein Ausschei. den der in mir p ersönlich bekämpften Politik der Regi^erung irgendeinen Gewinn hätte fchaffen können, ich' hätte keinen Augenblick gezögert, z«! d e 'Mi s s i o ni e r 'S n. Ich w ar der A ns icht, daß de Unterseebootkrieg auch den Krieg mitAmerika bedeutete. Darum dreht«: sich die, Aätnarrder-i setzungen zwischen der politischen, und der inilitärische'N L«lU'Ng. Env cheidend war, daß die Ober sie Heeresleitung entschlossen war, cs auch m 'it Amerika a ü f z u n ehmc n. Vielleicht ist dem politischen Ueliergewiclit nicht rechtzeitig Widerstand geleistet worden. Vielleicht hätte ein Mann von der AutorTtät und 'Qualitä't eines Bismarck die Fähigkeit b«s c s s-c n, a 'Uch i n ei:: er s o l ch « n L a g e d ie Ei nh eit - lichkeit der Führung zu erzielen. Nach nnse-« rem natnen losen Zusammenbruch, der nun nröglici) gewesen ist, weil wir alle gesündigt haben, übernehme ich es nicht, die Schuld aus andere abzuwälzen, aber ich muß doch die Tatsache feststcllen: Als Hindenburg mit Ludendorff an die Spitze des Heeres berufen waren, stand für das bürgerliche Deutschland fest, daß ihnen die Entscheidung zu st ehe, wie der Krieg geführt und beende,t werden sollte. Wer die historische Wahrheit seststellen will, der wird ivcder diesenigens die die Widerstände nicht zu beseitigen vermochten, noch die Träger dieser Widerstände anklagen können, ohne die aus der Geschichte des deutschen Volkes uird seine;; Politischen Partei'en entstandene Mentalität zu bcrircksichtigen. Es wurde uns entgegen geh alten, dieEntente sei völlig unschuldig an dem Kriege unh wir seien die a l l ci n S chul d ige m Dagegcü protestieren wir. Wir sollten genau sq behandelt werden wie die Entente. Endlcch MN 23. Januar kam die Depesche B ernstor ffs, wonach Wilsoi: jetzt den Frieden vermitteln wolle und, chi: erhoffe. Er bitte, den Unterseebootkrieg aufzuschieben. Dieses Verlangen wnrde vom Adiniralstab abgclehnt. l§s blieb nun nichts übrig, als Wilson unsere Friedensbedingungen mitzuteilen und das Aufgeben des Unterseebootkrieges zuzusagen, sobald es dem Präsidenten gelänge, eine entsprechende Grundlage für die Friede n s b e d i n g n n g e n zu erziele n. Di" Berrtung wird hierauf unterbrochen. Sie !"-"d nin> 4 11!'' ' ' 'nuittags fortgesetzt. . 4 , LLlllLiLL'. 1. ^^ovemdsr 1919'