Pester Lloyd - esti kiadás, 1920. október (67. évfolyam, 232-257. szám)

1920-10-01 / 232. szám

l E A » k'rÄjÄA, 1. Oktober 192Ü Regierung urrd Verwaltung an der Auswertung seines Könnens verhindert worden. Nach dem Fiasko des Ge­nerals Denikin wurde bekanntlich der Oberbefehl über den Ueberrest der Armee an Wrangel übertragen, dem in der Krim die Reorganisation gelungen ist. Ob sich der Geneml auch auf die Dauer wird behausi­­ton können, hängr von seiner Innenpolitik ab. Er hat be­reits erklärt, daß er nicht uNbödingt den Zarismus an­strebe, sondern dem Volke die Entscheidung überlassen würde. Er hat auch eine zweckdienliche Agrarreforrn durch­geführt und die Rückkchr der Großgrundbesitzer vorläufig nicht zugelafsen. Auf diese Wei-se ist das Vertrauen der breitm Massen erstarkt. Sein kürzlicher Vorstoß in das 5kubangebiet hatte aber vorläiufig 'noch keinen durch­schlagenden Erfolg, da die Kubanckosaken von Denikin zu schlecht behandelt worden waren und dies noch nicht ver­gessen habem Wrangel hat also noch immer an den Sün­den seiner Vorgänger zu leiden, stcht âer säst auf dem Staridpunkte, daß er keine militärische Hafardpolitik spsi­­len, sondern allmählich aufsteigen will. Einen Schritt hiezu bedeuten auch die UnterhaUdlungen mit Petljura über eine militärisch Kooperatiom In Anbetracht des herannahenden Winters wäre es für Lenin ein schwerer Verlust, wenn ihm die gerreidereiche Ukraina entrissen würde. Einer der schwerstwiegenden Fehler Denikins hatte bekanntlich darin bestanden, daß er aus großrussischen Gründen gleichzeitig eine Front gegen Moskau und eine gegm Sühußland bildete und dann durch die Kräftezer­splitterung und durch den Guerillakrieg der Ukrainer an der Entfaltung seiner vollen Macht behindert wurde. Der gewesMe KriegLininister Kerenskis, Sawinkow, hat kürzlich aus Polen, wo er bekanntlich zwecks Aufftel­­lung eines russishn ^eikorps weilt, an Wrangel ein offenes Schreiben gerichtet. Vielleicht stand der Inhalt mit den Gerüchten im Zusammenhang, daß die Reaktio­näre den Führer der Kmmannee in ihr Fahrwasier zu drängen suchen. „Wir betrachten Sie als den Banner­träger des nationalen Rußland," schreibt Sawinkow. „Wir hofften, daß Sie nicht den Weg Denikins gehen werden. Wir hoffen, daß Sie sich Rechenschaft abgeben über die Fehler, die in der Vergangenheit gemacht wurden, urw daß Sie sich über den Sinn der Vorgänge klar sircd, die sich fetzt nicht nur in Rußland, sondern in der ganzen Welt ereigneir. Rußland wird entweder unter einer Na­tionalversammlung leben, oder es wird überhaupt nicht mehr da sein. Wir hoffen, daß Sie ein Rußland gründen, in dem alle vor dem Gesetz gleich sein werden, in dem feder Bauer und jeder Kosak sein Land besitzt, das er be­arbeiten wird; ein Rußland, das niemand bedrücken und vergewaltigen wird, weder Esten noch Letten, weder Ukrainer noch Juden. Der ehrliche und tapfere General Denikin hat nicht verstanden, was die Freiheit bedeutet. Er hat Georgien, die Ukraina, Finnland, Litauen und Estland, vor allem die Bauern zu seinen Gegnern ge­macht. Die Bauern empfingen ihn auf den Knien und mit Glockengeläute, waren aber bald ernüchtert. Nicht die Bol­schewiken haben ihn besiegt, sondern er ist wegen dieser seinZr Umgebung unterlegen, die mit Hinrichtungen und Plünderung^ arbeitete. Demkin ist durch die Unsinnigen zuarunde gegangen, die, statt Verzeihung mit sich zu bringen, nur' an Rache dachten." Nach den Ausführungen Sawinkows liegt es also einzig und allein in der persön­lichen Richtung Wrangels, ob er ein Triurnphator wer­den oder das ^icksal seiner Vorgänger teilen wird. tixnn er für das Lexikon einen Beitrag über den Löwen liefern wollte. Wenn heute der englische Verleger des Lexikons einen Beitrag über die Ungarn haben will, kommt er nicht nach Ungarn, das angeblich von Hunnen und Magya­ren bewohnt ist, sondern holit sich seine Jnformatwnen bei Herrn Masaryk, und wenn er dennoch den Scotus Viator entsendet, so ernpfiehlt er ihln, Daten für sein Werk in Belgrad, Zágráb, in Turöcßentmârton bei Hlinka, in Bukarest und Prag zu sammeln. Denn in dem künftigen Kriege wird England nicht der Kenntnisse und nicht der Wahrheit bedür­fen, sondern der Einstüsterungen dieser Orte und ihrer Herren. Mr sind dem englischen Ehepaar für seinen Besuch und für seine liebenswürdige Aufrichtigkeit dankbar, aber wir denken, auch sie tverden einsehen, daß die Information denn doch keine so einfache Sache fei. Wenn das Weltreich ein Jn­­terefs« daran hat, daß sein Volk Lügen über uns erfahre, so besitzt es zu diesem Zweck in seiner Presse einen solchen Ap­parat, gegen den wir ohnmächtig sind. Dies müffen auch wir begreifen. Mer auch dagegen gibt cs ein« Waffe, aller­dings nur eine. Wennwir hierzulande mit ein­trächtiger, selb st loser, mühseliger patrioti­scher Arbeit uns dahin aufschwingen können, wohin man mit ehrlicher, ausdauernder Ar­beit stets gelangt, dann zeigt es sich, daß dasjenige, was englisch« Handbücher über uns zu erzählen wissen, glatte Lügen sind; daß hier im Osten Europas doch wir Himrnen und Mägyaren das tüchtigste mcd kultivierteste Volk sind, ein Volk das tausend Jrchre hindurch die Ordnung aufrechtzuerhalten wußte und an seinem weltgeschichtlichen Berufe auch künftig ästyält, weil es sich schon gezeigt hat, daß jene Heiden, die voll der Entente in unser Erbe èilchesetzt wurden, hiezu weder die militärische, iwch die kulturelle, noch die politische, noch auch die humanistische Qualifikation besitzen. Und dann wird die Zeit kommen, wo die Verleger englischer Lexika die Fa­beln, die über uns in ihren Büchern enchalten sind, korri­gieren werden. Bom ObergespanÄkorps. Der Reichsverwes er hat endgültig zu Obergospänen ernannt: Dr. Elemér Pr « ßly sKamitat Pest-Pilis-Solt- Kiskunj, Dr. Alexanider Szabö sKomitat Csongrâd) und unter Enchebung von seiner Stell« ein^ Obengespans des Csongrâder Komitats Dr. Gèza Temesvâry sHbdmezö­­vásárhelyj. Die ^Regierung hat unter Anerkennung eifriger Dienste die mit den O'bergsspaltHagMdsn beivaut gewssenen Regierungskommissärs Bèla Hnnkär sKomitat Veßprèmj l.ind Dr. Elemér Preßly sPsst-Pilis-Salt-Kiskun) chrer Stellen enthoben. Gesetzespublikatlon. Das amtliche Matt veröffentlicht heut« den G.-A XXVII: 1920 über d.rs Budgetpraviso. r iu m bis Ende Dezember 1920 und G.-A. XXVIII: 1920 über die Abänderung und Ergänzung des Staatshuchhaltungsgesetzes. Nom Tog^ / Budapest, 1. Oktober. Der IkllnAsrlSll und derKNagyare. Ein« ungarische Opirnsängerin, «e au einen Engländer vermählt ist, kehrte jünM nach mehâhriger Mwesenheit zu Besuche ihrer VerwandtsiPft heim, «d mit ihr kam auch der Gatte, der jetzt das erstâäl Budâst rind Ungarn kennen lernte. Az Ast veröfsentliâte gest^!nt eine Unterredung mit dem Ehepaar, unA bei diesqr^ss^enheit erzählte unsere Landsmännin, wie chr in derk^riegsjahren die ungerechten Urteile über ihr ungarisches Heimatland, die sie auf Schritt und Tritt zu hören bekam, weh tatetn So wurde ihr mit Be­rufung auf ein englisches Lexikon vorgehalten, UuoAarlan tmd Magyaré seien zwei verschiedene Begriffe. Der IIun§âll sm ein Abkömmling der Hunnen, doch gebe es von dieser Sorte nicht mchr viel, der Magyaré hingegen sei ein Mischling von Slaven und sonstigen Rassen, der durch uirerhörte Getvalt sein Machtmoiropol über die sonstigen Nationalitäten aufrecht­erhalte. Ue^rhaupt, so erzählte die Dame, war man im Kriege in London in bezug aus Oesterreich-Ungarn allgenrein der Ansicht, Oesterreich wäre bloß ein Aushängeschild, den Zkrieg hätte Ungarn um seiner imperialistischen Ziele willen und Hand in Hand mit Deutschland den Völkern der unglücklichen Monarchie auferlcgt. Daraus erkläre es sich, daß man auch heute noch mehr Teilnahme für Deutschösterreich als für Ungarn empfindet. In einem vortrefflichen Aufsatz, in denr wir die Meister­­seder Eugen Räkosis erkennen, knüpft nun Budapesti Hir­­lap an diese Mitteilung die folgenden, durchaus zutreffend«: und sehr beherzigenswerten Bemerkungen: Ich habe eine Anekdote gehört. Es wurde einmal ein Wettbewerb auf ein Buch über den Lötven ausgeschrieben. Ein deutscher Gelehrter, der sich unc den ausgesetzten Preis bewarb, samurelte die hundert Bücher, di« über den Löwen geschrieben worden und schrieb an der Hand derselben mit deutscher Gründlichkeit das hnnderterste. Ein französischer Ge­lehrter, der sich gleichfalls um den Breis bewarb, ging in den Jardin d'Ilcclimatation, studierte ^ort vor dem Löwenzwin­­ger Monate hindurch den König der Wüfte und fchrieb dann fein Buch. Eii: englischer Gelehrter, der ebenfalls zu den Preiswcrbern gehörte, ging nach Afrika, suchte den König der Tiere dort auf, wo er lebt, auf Raub ausgeht, brüllt und Junge zeugt. Natürlich gewann der Engländer den Preis. Hm, das war damals, noch vor dem Krieg. Der Engländer, der di« ganze Welt durchstreift, suchte damals den Löwen auf, De^rufsrfch-pamrsche Krieg. / Die Friedem^haMungen. / Haag, 1. Oktober. sTeleg«MM der Bwâ^ster Korrespondeilz.) T« Kor­­respmldent »er Internáljál Netv Service hatte in Moskau eine U n tA rr ed u n^^m i t Trotzkis, der betreffs der FriedensvHhclvdlling^e folgendes erklärte: Im Karnpfe mit den PolelUyabrn nj nur den Frieden getvollt und vor dem Beginn deâ Polniân Krisgès war tlnserè ungeteilte Aufmerk­samkeit gaW»,dM Problem der friedlichen Arbeit gelvidmet. Äcislnals während meiner Tätigkeit im Urâistrikt als Präsi­dent der ersten Arbciterarmee ^t Rußland solche Genugtuung empsunden ats bei diesem aufbcmeirden tvirtschaftlichen Wirken. Dann kam der Polnische Krieg, der unser« Kräfte t»n wirtschaftlichen ProblAnen ablenkte. Wir tvollten Frie­den um jeden Preis. Wir haben der polnischen Regierung die tveitestgehenden Konzessionen geniacht. Schließlich hahen wir di« Offensive ergriffen, um die Polen zu zwingen, uns den erwünschten Frieden zu geben. Diese Osfensive hat keinen vollen Erfolg gebracht. Nun bietet das allrussische Zentral-Exekutivkomitee nochmals ungewöhnliche Konzessionen an, um zum Frieden zu gelangeir. Unsiere Friedens­­bedingmtgen sind nicht nur entgegenkommend, sondern geradezu demonstrativ in dieser Beziehung. Wir müssen und tvollen der Welt zeigen, daß der Friede unser einziges Bemühen ist, und wir bereit sind, einen hohen Preis dafür zu zahlen. Wien, 1. Oktober. sPrivatmeldung des Ung. Tel.-Korr.-Bureaus.j Wie das Neue Wiener Tagblatt aus Warschau meldet, berichtet rnan aus Riga: In der gestrigen Sitzung entspann sich eine längere Debatte über die einzusetzenden Komtnissionen. Alts Vorschlag der Polnischen Delegation werden alle Kommissionen sosort ihre Tätigkeit ausnehmen. Damit verschiebt sich der Schwerpunkt in die Kommissionen. Man rechnet damit, daß bis zum 15. Oktober der Waffenstillstand ab­geschlossen sein wird. Der Konflikt mit Litauen. Lvndon, 30. September. Der V ö lker b u nd r a t hat sowohl Polen als Litauen a u f g «fo r de rt, sich jeder weiteren kriegerischen Tätigkeit zu enthalten, eine Demarkationslinie zu vereinbaren und die Entscheidung des Völ­kerbundes abzuwarten. Polen hat nun diese Linie überschritten, um einem Attgriff der Roten Truppen im Schlitze der Litauer zuvorzukommen. Hiebei iü Polen so ent­­schieden vorgegangen, daß sich seine Truppen weit im li­tauischen Gebiete befinden. Der Völkerbund bedauert dieses Vorgehen Polens, das einer fried­lichen Löfung der Frage nicht förderlich sei. Ein« fünfgliedrige Abordnung des Völkerbundes wird sich in allernächster Zett nach Suwalki begeben. sUng. Tel.-Korr.­­Bureau.j Paris, 30. September. Die vom Völkerbundrat ernannte militärische Kontrollkommission, die beauftragt ist, die Maß­­nahnien zur Beilegung der p o l n i s ch - l i t a u i s ch e Schwierigkeiten zu prüfen, setzt sich aus je einem s r a n z ö s i s ch e u, spanischen und italienischen Obersten, einem englischen Major und einem japa­nischen Hauptmann zusammen. Die Kommission wird sich nach Suwalki begeben, wo neue Besprechungen zwischen den Polen und Litauern stattsinden werden. sÜng. Tel.-Korr.­­BurecW.) Rotterdam, 30. September. ! sReuter.j Im Nameir des Völksrbunides wird sich estre! Kommission nach Suwalki begeben, um einen Versuch zu! unternehmen, die Polnisch-litauifchm Streitfragen zu lösest! und weitere Feindseligkeiten zu verh nderu« sUng. Tel.-Korr.-Bur.j Wie». 1. Oktober. sPrivatmeldung des Ung. Teilegr.-Korr.-Bmremis.s Dsts! Wiener MittagszeitMlg meldet aus Berlin: Der sitaMichS! Außenministier Purykis ist zu Verharwlungsn mit deMj ^deutschen Außenminister in Berlin angekommen imd wird nach s einigen Tagen nach London und Paris reirsieir. Die Reise hängt mit den polnisch-litauischen St-reikfrggeiK^ zusammen. " / Polnischer Frontbericht. Warschau, 30. September. Bericht des polnischen Generalftabes vom 30. d.: Nächst Zersprengung der im Raume von Lida kon-s zentrierten Sowjettruppen setzten unsere teilungen die scharfe Verfolgung des Feindes in öst.' licher Richtung fort. DerFeindziehtsichin Panik-! artlger Auflösnng zurück, wobei er von allen Seiten^ den umfassenden Angriffen unserer WteilungM baoegnet. Dis Wßpolnische Gruppe, von Slmrin her vvrstoßerrd, hat am 30 Baranowici erobert. Südlich vom Pripjet U vA FecnL tnfolge unseres Druckes auf die Linie beâ Sluczflusses zurückgezogen. Unsere Kavallerie besetzt«! ^v iah et, wobei wir Gefangene machten und sechZ GeschützS! eriböuteten. sUng. Tül.-Korr.>Bureau.) Das/FriedettâerL. Die AlanLüMe. / Haag, 1. Oktober. BudapE Korrespondenz.) Ter Parises Bericht^statter^â Nya LffMAt Allehanda meldet, er Habs Ms amtlicher Luelle eMren, daß der Völkerbundrat, dessen Gután beèts vUlMbart wurde, am 20. Oktober seins Mandfrage veröffentlichen werde. des Stockholm Dagblad telegraphiert Ms Paris, daß di« Entscheidung des Völkerbundrates von beiden unter Vorbehalt, MgMommen worden^ ist. Ministerpräsident Branting betonte die Notwendigkeit.^ Lösung der Frage unverzüglich ver-^ offentlicht werden müssen, und zwar mit Rücksicht Ms die gespannt« ^age Ms Aland. Die schwedischen Vertreter silid! aber mrt der Volkerbundentscheidung zufr^den. , Die Türkei verlangt finanzielle Hilfe von der Entente, Wien, 1. Oktober. sPrivatineldung des N. T.-K.-B.) Die Wiener Mittagspost uât Ms ^nstaistinvpLl: Di« türkische Regierung hat ist einer Msfuhrlichen NoteM die Entente bekanntgeaelbiM, daü sie KM finanzielle Hilfe zur Errichtung vLL benötige und betont, beini? Wâir dre Rogveruna den i,m Fvi-sdensvertrnq ten Bedingungen nicht nachkommen könne und die nationalä fchc Bewegung in Klâa-sien zu unterdrückm niâ in der Lage fei tMil ihre materielle Situation es ihr nicht ermöalickä Mch Streitkräfte instand zu setzen und ins Feld zu schick^!! csi« muffe daher an die Urheber des Vertrages appellieren^ .stetigen Mittel zik erlangen, da sie sonst beim besbeii^ Willeii dl« Verantwortung für die Ausführuna des Friedens» Vertrages ablehnen müßte. Repülik Oöster^-k^. D« Verfassungsewlârf. / Wieii,^1.''OktoLrr.X. lPrivatmelduE des Ung^^M.-Korr.-Bur.) Die Natio­nalversammlung naâ^ wl« bereits gemeldet, nach einer Debatte, diâ sichllsMsächlich auf die Reden des christ.! lichfozialen AbgeMlkZ^ Kunschak und des soziaIdc,no-È kratischeii Abgeordneten Leutner aufbaute, di« Gesetzvorlags^ über den VerfassMgSentwurf auch str zweiter Lesung cm. Jni dem Gesetz wurden folgend« Aendernngen beschlossen: Bei! Artikel 2, Absatz 2, der ursprünglich lMtcte: „Dev Bundes-! staat wird gebildet aus den selbständigm Länder» Kärnten^ Niederösterreich, Oberösterreich, Salzbuvg, Steierinark, Tirol und Vorarlberg", wird vor Kärnten eingeschaltet: „Bur­genland". Der Absatz 3, der lautete: „Das Burgen-! land wird als selbständiges und gleichberech-^ tigtes Land in den Bund aufgenommerr, so-^ bald es seinen Willen dazu astsgedrückt hat,"! wird gestrichen. / Dr. Nenner Wer die kleine Entente, Wien, 1. Oktober!. sPrivatmelduing des U. T.-K.-B.) Das NsM Wiener Tag­blatt vervfsentlicht ein« Unterueduug mit dem Staatssekretär Dr. Itenner, der auf die Frag«, wie er über das Ver-> hältnis Oesterreichs zur kleinen Entente d e n k e, unter anderem sagte, daß Oesterreich, wenn es auch wollte, der klein en Entente nicht bei­­treten könnte. Die Pflichtgemäße Zurückhaltung und Neutralität ist durch die eigenen Jnteressen Oesterreichs ge-^ boten. Oesterreich ist viel zu schwach, um di« Pflichten eines Bündnisses auf sich zu neh­men und deshalb kann auch mit den Vorteilen eines Bünd-' uisses nicht gerechnet werden. Die Annahme, die man auf! verschiedenen Seiten gehegt hat, daß Oesterreich als offener oder stiller Partner der kleine» E n t e n t e f u n g i e r e, i st s ch o n a u s d i e s e m G r u n d e allein durchaus ungerechtfertigt. Ein Endurteil über die kleine Entente ist unsererseits noch nicht mögliich' Wenn es die Hauptaufgabe des kleinen Dreibundes ist, ine Frisdensverträge durchzufiihrcn, so liegt für Oesterreich in dieser Vereinbarung keine Bedrohung, denn wir haben de» Friedensvertrag Mf uns genommen und uns zur Durchführu«g verpflichtet. E s s in d un s ja aA s d e m F r ied ens ver - trag, wie bekannt, gewisse Rechte erwachsen. In der Erfüllung dieser Punkte liegt in dem Friedensvertrag ein allerdings bc!chrävktcr Vorteil für Oesterreich, aber abge­sehen von diesen vitalsten Zielen seiner Gegenwartspolitik hat Oesterreich im allgeineinen zurzeit ein alle anderen' Interessen überragendes und uncin schränk­­bares Bedürfnis, das ist: Mittel, und Süd­osteuropa mögen überhaupt zum . Frieden kommen, damit ärs wirtschaftliche Lâe» wieder ausgenom-

Next