Pester Lloyd - esti kiadás, 1921. január (68. évfolyam, 2-24. szám)

1921-01-04 / 2. szám

.vollbringem Die ruffischm Truppen danken ihrm Ruf, cigmilich nur zhren Erfolgm gegen die Gegenrevolutionäre . und die Polen. Erstere biÄm kein vollweftiges Vergleichs- j objekt, da die Truppm.Detnkuch, Koltschaks «sw. s Qualität nach nicht viel bester waren als die Roten. Die i Ansicht scheint plausibel, daß die ruffischm Tnrppm hitben ! und drübm an Landsknechte erinnem, die lMte auf dieser, I morgen auf jener Seite kämpfen. Früher für den, der.sie' besser, bezahlte, heute firr dm, der ihre Existmz ermögücht. Aus demselben Grunde soll es bisher auch nicht zu ernsten Kämpfen gekommen sein, just wie in der La^ds­­knechtzeit. Was nun die Erfolge gegelt die Polen an­belangt, so sind auch diese nicht sehr hoch zu bewerten. Vor allem sei darauf hingewiesen, daß die Polen auf einer Front, wo im WeltMoge ans jeder Seite drei bis dfti­einhalb Millionen standen, nicht einmal eine halbe Million eingesetzt hatten. Die Front war daher keineswegs eine geschlossene und auch sonst schütter. Für die Rusten war es daher ein leichtes, in diese Lücken einzudringen und den benachbarten polnischen Truppm in den Rücken zu kom­men. Schon diese Bedrohung genügte oft bei den über­wiegend jungen polnischen Truppen, um sie zum Rückzug zu veranlassen. So wurde denn die polnische Front sukzessive und Teil für Teil herausmarwvriert, wiedenrm ohne ernste Kämpfe. Der beste Beweis, daß die polnische Armee nicht geschlagen war, liegt ebm in den polnischen Siegm, mit derselbm Armee, nach einein dcmoralisierett- Lm Rückzug von rund 600 âlometern, wobei die ftemde Unterstützung bis zur Schlacht bei Warschau nur eine moralische war und lediglich in einer geringen Zahl fran­zösischer Offiziere bestand. Alles andere hat Polen selbst geleistet. Um noch die rustische Führung zu streifen, so sei zu­nächst dem Märchen entgegengetreten, daß diese deutsch wäre. Dies erwies sich als ebenso unwahr, wie das Vor­handensein, deutscher Körper in der Roten Armee. Die Rolle der zaristischen Offiziere läßt sich nicht vollkommen Aar übersehen. Daß viele von ihnen unter dem Zwang der Verhältnisse und des Terrors in der Armee dienen, ist wahrscheinlich. Man sagt auch, teilweise infolge nattift nalistischer Auffastung. Nichtsdestoweniger ist' die Wmosphüre irc der roten ruMfc^n Armee nicht ei^ne der- i artige, daß sie einem Offizier von echtem Schrot und Korn ! behagen könnte. Allzu viel ist also von den zaristischen Offizieren nicht zu fürchten. ; Resümierend läßt sich sagen, daß der deutsche Gene­ral Hoffmann, der sich unlängst über die russische Frage äußerte, recht hat mit der Auffastung, daß die Sow­­settruppen vollwertigem Feinde gegen­­übernicht standhalten. Erhärtet wird diese Ansicht durch die Beurteilung der materiell Lage Rußlands. Es mangelt zwar auch ttl dieser Hinsicht der genaue Ueberblick; namentlich ist es schr unklar, was Rußland auf dem Gebiete des Trans­­' portt^sens noch leisten kmin. Jedenfalls läßt sich se'me Leistungsfähigkeit auf diesem Gebiet nicht mit dem des Westens vergleichen. U-sberhaupt ist die materielle Lage nicht danach, den modernen Anforderungen genügeir zu könusn. Daß die Rusten überhaupt noch nicht vollständig allen Materials bar sind, ist einesteils auf -die immensen Vorräte des alten Zarenreiches zurückzufichren, anderer­­-seüs auf den Umstand, daß die mtt fiemder Ausrüstung kamPsÄrden gsgsnrövoluftonäksw Truppen Mch ihren Mederlagen die^ ftemde Material zum größten Teil an die rot«r Truppen verloren. Auch war ja unlängst 'auch in den Zeitungen zu lesen. worWer nmn früher nur munkelte, dich die Bolschewiken Kri-egsmaterickl angel­­sächstschor Provenienz von auswärts erhielten... Zusammenfastend darf also der Beurteilung des Ge­nerals Hoffmann beigepflichtet werden mit dem Hinzu­fügen. daß die Minderwertigkeit der rustischen Rottrup­pen sich besonders im Angriffskrieg äußern wird. Sollte sich aber die Sowjetherrschaft ihrer Haut zu wehren haben, so hcrben die Angreifer vornehmlich mit der großen Aus­­idehMng Rußlands zu kämpfen, was zwar den Roten zugute kommt, aber eigentlich nur ein technisches Hinder­nis darstellt. Die Bevölkerung dürfte keine bedeutende Rolle spielen. Sie wird sicherlich sich überall befreit ftchlen, stellenweise auch den Roten unangenehm werden, bei der Apathie der Leute ist all dem aber kein erttscheidendcr Wert beizmnesseri. Für die allfälligen Gegner Sowjstrußlands folgt daraus, daß sie nichts zu fürchten haben, wenn sie zahlen­mäßig nicht allzu stark unterlegen sind, Mmentlich aber, wenn sie selbst nichts vor einem Umsturz zu fürchten -haben. Geht ihr Land selbst nicht in, bolschewistischen Flammen auf,' dann wird selbst bei anfänglichen Miß­erfolgen der Rückschlag unausbleiblich sein und den Russen der Atem ausgehen, wie dies in Polen der .Fall war. 9tuu soll noch die Frage erörtert werden, Ivie die Aussichten für die militärische Unterwerfung RotrußlanLs beschaffen sind. Trotz vieler gegenteiligen Ansichten scheint General Hoffmann auch diesbGüglich recht zu haben. Die wiederholte Aeußerung Lloyd Georges ist cher Prätext und Begründung firr seine abweichenden Pläne mit Ruß­land. Nach dm Erfahrungen des Welttricges gibt es nahezu keine mMtärischen Unmöglichkeiten. Sind die Schwierigkeiten größer, so erfordern sie eben mehr Kräfte und Mittel, eventuell mehr Zeit, aber unüberwindbar sind sie nicht. Und ist einmal der Wille da. so lassen sich auch die Mittel beschaffen. Daß die Entente bisher nicht Enfft machte, isr nicht darauf zurückzuführen, daß sie dazu faktisch misährg ist. Würde sie es als ihr einheitliches Interesse erkennen, daß Soivjetmßland niedergeworfen werbm muß, dann ivären der Wille und auch die nötigen Mittel zur Hand. Wer an dieser Erkennttns fehlt es öffeilpchtlich bei der Entente: das rote Ruß­land lebt, weil die Entente es leben läßt, weil ihr die gegenwärtigen Zustände in Rußland sogar 'bis zu einem gewissen Grade wünschenswert erscheinen. Nach dem bisherigen Verhaften der Entente kann man auf keine andere Schlußfolgerung kommen. Man braucht dm Bolschewismus in Rußland, weil dieser Rußlarw ohnmächtig macht. Man braucht ihn dort -ebmso, wie man ihn bei uns willkommm hieß, weil er die Handhabe bot, unser Land auf die bequemste Art ganz zugrunde zu rich­­tein Deshalb ließ man dm Bolschewismus kommen, för­­derte ihn sogar mdivekt, obzwar ein englischer Gmeml ! genügt hätte, um, als KristalliscMonsPunkt dienend, den ÜnHurz aufzuhaltm. Ein rotes Rußland ist kein Konkur­­rem in Asien U7td gibt auch einm relativ ungefährlichen Vechündeten für dis Deutschm ab, wahrscheinlich sogar überhaupt keinen, weil die Deutschm dem Bolschewismus absolM cibhold sind und um diesm Preis eher auf eine Vündnismöglichkeit verzichtm. Nur allzu stark soll das rote Rußland nicht werden, dämm werdm alle jene sou­­teniert, die dagegm ankämpfen, aber niemals bis zur Grmze, um es ganz niederzuwerfen. Micken wir zurück. Der vusfische Bolschewismus war mit seinem Abfall von allem Anfang an mienteseindlich. Er war cs auch nach dem Niedeäuch der Miitelmüchite. Man zögerie auch nicht, militärisch gegen ihn vorzugehen. Unter dem „man" ist Frankreich zu verstehen. Ob Frank­reich aus dem Gm-nde von Beginn an sich an die Spitze der Gegner des Sowjetregimes stellte, in dieser Hinsicht namhafte Opfer brachte und noch immer dm abweisend-­­sten Standpunkt einnimmt, weil -es an die Wiederauftilch- Lung des alten Bündnisses mit dem Zarm deâ oder weil es die Gefahr des deutsch-msstschen Bündnisi-es in Ruß­land bekämpfen will, oder einfach, weil d^ Interesien, die in erster Linie England an dem Bestand' des Sowjetregi­­mes in Rußland ^t, ni-cht auch französische Interessen sind, oder ob noch andere Motive mitspiân, mag unent- Weden bleiben. Tatsache ist, daß A:aitkreich in dieser Hinsicht von feinen Verbündeten im Stiche gelaßen wut^ tmd sich diesbezüglich mit ihnen in mtschiedmem Gegmsatz befindet. Es ist -bekannt, daß es in -erster Linie England ! ist, das dem 'Sowjet seinen miLtslbaren Schutz ange­> deihen läßt, -und hievon nur abgeht, wenn die russischen E^olge etwas, zu tveit gchen. Wer auch von feitm Frank­! reichs geht die Unterstützung der GeWer Sowjetmßlcmds nicht über ein gewisses Maß hinaus und erfolgt stets im i letzt-M, allerletztm Äugsnölick, verzettelt, nicht einheitlich. - Wmn all die Opfer, die man zur Unterstützung dm rus­­sischm Gegenrevolutionären und Polen geboten hat, auf - einmal erfolgt ivärm und nicht kleiuweise, würde Sowjet­rußland wcchrscheinlrch nicht mehr bestehen. Aber nicht gmug daran, verweigerte der mglische Rssidmt in Danzig dem bedrängtm Polm die Munition, und als die Polen die Schlacht von Warschau aus eigener Kraft gewcmnM. ohne daß bis zu diesem Zeitpunkt außer einigen ftanzösi­­schm Offizierm ein« andere Unterstützung eingetroffen wäre, empfahl man dm siegreichen Pol-en Mäßigung und machte sie -aufmerksam, daß die allzu weite Fortsetzung der Offensive dm Verdacht des Imperialismus erwecken könnte, und daß Polm die Folgm zu tragen hätte, wenn sich das KriegWück nochnlals gegeir sie wenl et. So wurde die beste Gelegenheit, mit den Rotm -ein Ende zu machen, vereitelt, denn Balachowitsch, Sawenko und Pawlenko reichvM nicht aus, um dem Sowjet endgültig dm Garaus > zu machen. Damit wäre auch das Urteil über die rrrilitärifchen Aussichten zur Zftederwerfung Sowjetrußlands gefällt. So lange England bei seinem bisherigen Verhalten be­harrt, ist nicht nur die militärische Niederwerfung des heutigen Rußland aussichtslos, sondern auch im Falle eines russischen Angriffes ist die Ententehilse nur in un­vollkommenem Maße und zu spät zu erwarten. Ob und wann sich ein Wandel in der Mentalität der Entente voll­ziehen wird, ist nicht vorauszusehen. Es ist nicht anzu­­nehmm, daß sie das wahre Wesen der roten Gefahr so klar erkennt und so richtig bewertet wie jene, die sie am oigöuen Leib kennen lernten. Sonst würde sie nicht mit dem Feuer spielen und es iwch schüren, indem sie Frie­densverträge schafft und auftcchterhält, die rmr dem Bol­schewismus die Wege ebnen, indem sie den natürlichen Schutzwall gegen diese asiatische Pest entwaffnm und tvehrlos machen und in den Besiegten des Weltkrieges das Gefühl der. Erbittemng wachhalten und steigern. Die von der roten Gefabr unmittelbar bedrohten Länder haben sich also'hienach zu richten: sie haben im Wesen auf ihre eigene Kraft zu bauen. Polen ist dies­bezüglich sicher. Rumänien ist zweifelhaft, sowohl hin­sichtlich innerer Konsistenz wie militärischer Leistungè­­fählgkeii. Die Tschecho-Slowakei repräsentiert eher einm Mhrboden für Ne Fortpflanzung der roten Wellen. Jugoslawien ist beinahe so zweifelhaft wie Rumänien, es fragt sich nur, ob der gesunde Menschenvefttand oder die allslawische Strömung Oberhand behält. Bleibt also außer Polen das ausgeraubte, entwLsffiete Ungaric, Da wir hieran nichts zu ändern verurögen, müssm wir unser Augenmerk hauptsächlich auf den wesentlichsten Punkt der Abwehr richten: auf die eigene Konsolibiertheit imd Immunität. Wer also dieser Sache dient, dierit unter einem auch der VaterlanLsverteidigung. 8—x. Das Deamtyvpr^lem. i Auè W i -e n iviÄ> ims gr-Der Mge-drohte oder voll^gpr« Beaniicnstrcik ist cieie der ibö-sesten Neuersch-sinungm'S^âackMiegszei-l. Das -sti-c- - gen-de Fiebe-r s-ucht hMptsächl-lch geschlagenen Länder heim. - Oesterreich hatte einige solcher A-ussiände zu ü'bersi'slM, viel­­leichk liegen einige andere im Hinterha-lt. In Deuis<^md ist augenblicklich ein Eisenbahnoranssrarid in gesahrvvllex Nabe. Doch Mich Sicgerländer kMnen die KrcmHèit. Italien erl-cÄe . aus^dehrüe VeWNtenstrviks. Freilich, dieser Staat hat unter dsn großen E-iÄeâländcrn de-!', jchzvächsteu OrMnâAm.üs. Die Staatsg-etvalt ist dort -mfalge dcS Krieges fast'übeuso brüchi-' geworden wie in den durch Reov!n>!ivn.en hi-nburchgegM>te-ne>n besteg-ten Läirde-rn. Ter Bemntenf:««-! ist eben nur eine der Wirkungen der gsminderten StoatAamlvritä-t. Eine der drasti­­schen Folgen, weil eine Art Wtüzcrsetzungk Denp oie BeWnten­­schaktz das Korps der Leute, die die Skra-tAhohvit gegemiber den BÜMMl KU vertocMerr h<Len, P ivl Gnmde die'^ körperhaft E^^chvinlmo der SisÄsgxwalt ^st. WaS- b^leilbt von der vffenâchen NntoMät, weimi >chre Voll­strecker versagen? Die Beamtenorganisativiren haben den Strâgedanken überrascheird ioicht ausgeruMNnen. Dies zeigt, bis zu iveichem Grade der SelbstauMösung der irberkoiMMens Siaatsbegriff vorgeschritten ist. Wenn der Beamte vM sich Ms die Regierungsmaschine still egt, zerstört er doch den Boden, der ihn trägt. Die Rechnun^Meamten, die mrlLngst in Oesterreich streikten, gefährdeten die Ausgählung der Geilte an die Wnze Beamtenschaft. Streikende Bahn- oder Zoll- i beancke legen die Wirtschaft lahm, die Quelle der Stener­­eingärrge. Das sind nur Beispiele von der Oberfläche. Ws ans Mark reicht das Vorbild der Gleichgültigkeit gegen staatliche. Ordnung, das Msständige Beamte geben. Wem soll diese Ordnung dann iloch heilig Aeiben? Tie Streiks der Staats­­angestellten verraten. die fchlvere Krise des Staates in den Ländern, die von dem liebel befallen sind. Sie rühren nn­­mittelbar an die Möglichkeit staatlicher Existenz. Die Beamtenstreiks hängen, darum auch dirokt mit der tiefgreifenden wirlschastlrch-sv.ljaren Erschütterung in asten am Kriege beteiligten Ländern zusammen. Selbstzerstöreris^ ! Akte sind immer ein Ausfluß der Verztveiflnng, die sich von verstandesmäßigen ErwägumMr losgerissen hat. Die Beam­ten stecken in srnchtbaren Kölen. Sie haben von der Unter­­crnährung und Teuerung die Mrksten SLackenschläge echalten. Ihre Bezüge werden ständig erhöht,- aber M dem Tage, da sie die gesteigerten Monatsgehalte beziehen, sâ diese 'längst wieder hinter den Preisen zurückgeblieben. Die Personal­auslagen fressen in die Budgets immer gähnendere Löcher. In Ocherreich übe^chreiten sie zwölf Milliardeir Kronen, d. r. mehr als die Hälfte der veranschlagtetr Einnahmen. In il^utschland gibt das Reich schon jetzt rund elf Millionen Mark für die Angestellten Ms. Ackhnliche Lasten liegen auf den Staaten und den großen Städten. Solche Riesenerfordernisse müssen die finMzielle Gesundung heinmen. Soweit eine un­­l Mährdete WirtsMft, das Gleichgewicht zwisli^ den dem Volksköcher entziehbaren Steuern und den Ausgaben, die ! Lebensfähigkeit der Staaten mitbestimmt, ist die Beamten« ! frage, Mch von ihrer sinMziellen Seite gesehen, eines der ! staatlichen Schicksalsprobleme geworden. ! Wie chnnte das Problem so drohend werden? Darüber z ist alles aânig. Es gibt zu viel Beamte. Sie sind zu einer > Masserischichte angewachssn, daher ihre ungeheure Kost^ j ipreligkeit. Sie sind mit Massmgeist erfüllt, daher die see« I rische ^ntsernutig vom alten Belvußtfein des Starrtsdieners. ! ^Steigerung des BeaMtArl)oeMs ch eine KriegBfolge. Lölbst England, das eine Brrreaukratie iür kontinLntatém , Smm nicht gekannt hat, leidet urrter den vielen, im Kâ-ke gefüllten Boamtennestern, die den Unwillen der Bu^t­­kritiSer erregen. Die âatech die nach dem Kriege zusâm­­j mmbvachen, sind noch ärger daran. Die Demokratie wirt­­j schchtvt allzn schr wie große HsriM, die iâi chrm Schlösser« ! Acht genug Dienevschaft herumlniWrn sehen können. Oester-. , reich und Ungarn haben noch ch,ne Sond^schwierb^eit dazir­­bekommen: dre auL. den pbgerissensn LM-deäteilen zunückge» , strömten Beamten. Hier ist eirixs der unbegreiflichsten Ver­sehen b^MMr worden. Weirn i^rgxnd eine Angelegenheit, z so mhövte diese^ it: die Liquidationsmasse und irr ! die rchredenèvenräge. Die Sukzessionsstaateil hátién di« ! Verpflichtung übernchmen müssen, die auf ihr neues Gebieh entsprechend der FlächenMsdchmmg und der Einwohnerzal)!, . entfallende Quote t«r Beamten aus Len Lokal- und aus dsn. Zentralbehörden zu übernehmen. Deren l^altiung war ein« auf dem Territorium liegende Last, nicht anders, als die. Sliaatâschniden. Statt -dessen hat man sich der Boamtsn kurzer-^ ! .hMd errkledigi. Oeslierreich und blnigarn hcLâ -das ganze über-' schuldete Erbe des alten BeamtMstaatos zu tvagen. Es wäre -- AU prüfm, ob das Versäumnis nicht nach heute, im Zuge ' nach den Friedenstraktatsn vorzunshm-enden wirtschaftlich­­, finanziellon Zdege-Inngon gutgMracht werden könnte. Aber Mch . solche Sonderbelastungen abgerechnet, bleiben noch übevgrosie Bchmtenkörper übrig, zngeschiritien ans weiträumige Staaten mit ausgreifenden lZeschästskreisen. Die Boamtsnklasie in Oesteirreich macht mit Hinzurechnung ider Familim ein volles Siebönisl der Bevölkerung aus. In Deutschland rechnet man — bei zwei Millionen Beamten auf sechzig Millionen Ein> ! wvhnern —, daß die Bsamtenklasse â Zwölftel -der Nation daistellt. Die Formeln fiir die Losung des Bsamtenproblsms wären wohl -da: wenige, aber gutbezahlte Staatsfunkliirmäre; AbÜM der BoamtKnsckiaft. Doch wie baut man ab? Hier stößt ! das politisch und finanzielle Staatsgrumdproblom, di^ in dem Beamtenrätsel steckt, an die Grundfrage nach der wirtschaft­­lichsn Zukunft. Man hat in .Qssterrsich mit dem Offiziers­abbau nicht eben die schlschtestsn Erfahvmrgen gemacht. Die lsbenstätiMn Elemante unter den früheren Offizieren haben, leichter oder schwerer, den Uebergang in bürgerliche Bermfe gefnuden, viele haben es zu schönen Positionen'in Handel und - Industrie gebracht. Kaufleute und Fabriksunternchmer sind - der Ueberzeugung, daß die produktive Wirtschaft auch tüchtige ! Beamte in größerer Zahl beschäftigen könnte. Auf^ gewisse ! Posten, wird gesagt, würde man gern Mämi-er von dÄn ^^Arbeitsernst und ^r Autorität disziplinierter Staatsdiener stellen. Die Reparatiobskommission hat in ihrer.Denkschrift weiter die rleberführung einer erheblichen Zahl von Beamten in die LMdwivtschaft angeregt. Schon heute, meint Sir William Goode.. verrichten üöer 29.000 Staatsbedienstet-e zu­gleich landwirischaftliche Arbeiten. In Deutschland ist Oedland noch in Menge da. Auch in Oesterreich könnten noch Rück­­siedölungen aus der Stadt Mfs Land vorgenommen werden. So mündet die Lösung der Beamtenfrage, wenn sie durch­greifend und nutzbringend vorgenommen werden soll, in die Pr-vbl-eme des wirtschaftlichen Neu- und Umbaues: Steigerung der produktiven Energie der Gesamtnation, dabei Umwandlung uiöglichst vieler Menschen in direkt wertschaffende Voiks­­eleurente. Hier aber echebt sich die Frage, wie weit die Umwälzun­gen, die der Krieg herbeigeführt hat, die alte Wirtschaft be­stehen lasseir, wie weit Umformungen im Sinne starker Ge-. moinschaftstendenzen sich durchsetzen lverden. Alles, was unter dem Namen Soz-ialisierung .züsammengefaßt wird, von !^n radikalen Plänen der Marxisten, deren Undurchführbcrrkeit­­zirtage liegt, zu den gemMigten, den Bedürfnissen der moder- ULN Produktion und der Millionenbevölkerungm angemeffenen Formen, starker Betonung der Gemeinschaftsideen und der gebundenen Wirtschaft hin — solche Ideen reichen von Stinnes-Silverberg über Rathenau bis zu Wissel-Möllen­­dorss, also über breite Parteilager hin —,.alles dies wird ein neues Bcamteiiproblem züchten. Jede Abweichung von der alten indivibiualistischen Wirtschaft regt die Frage''nach der Kontrolle der Wirtschaft durch Organe der Allgemeinheit an. llontrolle aber biancht Personal, tendiert also zur Verstärkung lies Bsamtenelements gegenüber dem rein produzierenden Volksteile. Man sieht, es kreuM sich da zwei Strömungen­der nächsten wirtschaftlichen uifl> politischen Zukünft. Die eine * Ä * MeostSKj Z^LLE Id2Ä

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