Pester Lloyd - esti kiadás, 1921. február (68. évfolyam, 25-46. szám)

1921-02-26 / 46. szám

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AD H ^iV âD .U<^ ^N. -R- lieLiitUon xx0 lümlxlrtroUvot V., »trir »il« »iirigen Stooton L4ä Lrexsx. :Ldox- . Hl«ri«-llt> r.i 12. —Äxxx«8ript»»rsr0«ok» xemoxt« «--rSsn »xed d«! âtNvIien «,,. V ieü-em VE» rorü°k«ât. ' lixillooiiox kootimtorx «itrooxxoexommsx­. > -................ . ..............> 68. Jahrgang. vü Kndaprst, Famstag, S6. Fârnar 19S1 L) Ur. 46 UatioaalversammUmg. B u P e st, 26. ^bruar. Die Regierungspl^rtvielr hatte^estern ausgesprocheni daß heute mit der'eMen AibeiEogonuen toenden mutz. Als aber mit eMsttz^iger Ve^ätung kurz vor 11 Uhr die heutige Sitzuua dÄ: NaMnalversummlun^ eröffnet wurde, waren noch nicht eMnral zivanzig Mgeordnete im SitzungLfaâ snwefen^' Dieser Umstand hatte aber auch einen Vâil. Alsânrlich Abgeordneter Josef Szabo, der, an her DKiatte über -das Regiermrgspro­­gramm teilnahm, seijDe Rede beeret hatte, wai^n die weiter voraein^ten^edner zu dieser Debatte incht im Hause anweserkd, so daß der Wortschvall über das Regie­­rungâprogramm, der bereits eben dieses 'Programm, ja die Mgierung selbst nlit sich zu reißen drohte, z u ei nem jähen Abschluß gebangen konnte. So tvar der Nationalversammlung gegönnt, schon heute irr d ie V e r Handlung des ersten finanziellen Gesetz­entwurfes des Ministers Hegedűs einzu­treten. ' Am Beginn der Sitzung wurde das JnterpellatlonS- buch verlesen und beschlossen, um halb 1 Uhr an die Ent­gegennahme der Interpellationen zu schreiten. Dann er­griff Abaeordneter Josef Szabi) in der Debatte über das Neglcrungsprogramm das Worb Er beleuchtete das ^Programm der Regierung vom chriitlichsoziialen Stand- Punkte und erklärte! mit dem sozialen Werk, di^ die bis­herigen Rsflienlngen seit dem Sturze der Rärediktatur verrichtet harten, nicht zufrieden zu fem. Besonders scharfe Worte fand er gegen den Minister f n r Volks­­wohlfahrr. Dieser bade bisher mir einen einzigen Gesetzentwurf der ürationalversammlung unterbreitet, und auch dieser war schlecht und unannehmbar. Dwses Mi­nisterium Hütte die Aufgabe, soziale. Politik zu machen, denn ein Btin-stcumn für Lebamnrenbildung tue dem Lande nicht nur. Auch di: Person des Ministers könne nicht geeignet sein, eine gesunde Sozialpolitik j^u eranög­­lilKn, denn dieser Minister habe in einer öffentlichen Wählerversammli'.ng erklärt, daß ihn die ArbeUerschaft Mvidere. Der Redner beschäftigte sich dann mit einer Reihe vou.sozialen Problemen, die in der llkationalversamrnlunq nicht nur aufgeworfen, sondern auch gelöst werden müssen. wies daraus hin, daß die Nationalversammlung beifpielsweise vor eiwa drei .l>i» «ieräonäten bcschlosien habe, daß innerhalb vier Wochen.die s^-ragecher Be chwerde­­kommissionen zu losen sei. .r.rotzde!n sei in dieser Richtung nichts ge sch eher. Dier Arbeitcriöhne seien im Verhältnis zu den LebenÄedingnngenAnel zu niedrig; sie -erreichen im besten. Fäüeiden montlicheu Betrag vmt -DOO.Kronen, was einen! Fri-.^denslohne von ^5 bis 3li 5dronen ent­spreche. Während sich die Preise der notivendi^^teir Lebens­mittel und Bedarfsartikel uni 10.000 bis 15.000 Prozent erhöht haben, zeigen die Arbeitslöhne nur eine maximale Crhöhusrg von Ä100 Prozenr. Es wäre kein Wunder, wenn bei folgen'Pnterlcrssungeü die Arbetterschair-wieder 'deit Extremen zugedrängc würidc. Ter Redn^ee foxdertc die ' Erwägung der Frage der Bet-.iebsgewinnbeteiliWNg der Arbeiterschafr. Er b'eMftigie sich auch mit der Frage der Arbeiterversichcrung und veMahrtc sich gegen deren Der­­staatlichung. Auck die Revision des Gewerbe.iesctzes müßte gründlich -durchgcsührt werden: in diesem Ge'etze müßten - Verfügungen z.nm Schutze der Frauen- und .Kinderarbeit enthalten sein. Eine der wichtMen Fragen sei aber die des Brotes. Hier müsse der Landwirtestand. zu Opfern bereit sein. Am Schlüsse seiner Rede beschäftigte sich Abgeord­neter Szabo auch mir der neugebildeten Liga der Bürger und Arbeiter. Er erklärte, diese sei nichts anderes als das Wiederaufleben des seinerzeitigen Wahlrechtsblocks. Dieser habe zunächst dazu geführt, daß ein Jude in den Sitz des Justizministers kriechen konnte, und daß dann Revolu­tionen und der .Kommunisinus über uns hereingebrochen seien. Auch die neue Liga habe keinen anderen Zweck als die WiederhersteÜung der Judenschaft. Demgegenüber müssen sich die christlichen Parteien der Nationalversammlung zu­sammenfinden und sich zum Schutze des christlichen und nationalen Gedankens vereinigen. Der nächste Redner wäre Abgeordneter Ladislaus Budaväry gewesen. Dieser erklärte aber, die finanziel­len Gesetze als so wichtig zu erkennen, daß er, um deren Verhandlung zu beschleunigen, auf das Wort verzichtete. Da die übrigen vorgeincrkten Redner nicht anwesend waren, konnte die Debatte über die Regie­­rungserklär u n g nach mehr als zweimona­tiger Da u e r en d l ich ge s ch l o s se n w erd e n. ! Bevor nun das -Haus zur Verhandlung des Gesetz­­entwurfes übe rdas staatli ch e S ch ä n k gefalle schreiten konnte, erbat sich der vormalige Mini­ster des Innern Julius Ferdinündy in persönlicher Sache das Wort.. ! Abgeordneter Fe r d i nändy wünschte sich mit der -ihn betreffenden Bemerkung in der süngsten Rede, des Marlgrafen Ge.org Pallavicini. auseinanderzüfetzen. Ab­geordneter Markgraif Pallcwicini habe v oneinemMi­­-n i st e r gesprochen, ,,der angeblich ein kleiner Land­wirt -s-c: und einem wirklichen Keinen Landwirt e i n Pferd ae st o h. l e n h a b e". In bezug auf die Be­zeichnung sifgeblich" müsie er erklären, daß er schon im Jahre 1917 zur Erkenntnis gelcmgt sei, Laß di-e. Mittel- Kasie. die ^chon damals vor dem Ruin stand, lediglich durch die kleirK» Landwirte regeneriert werden könne. Seii'Pfese)! Zeit verkünde er in Wort und Schrifr, daß die Landwirte zum wichtigsten Faktor der nationalen Gesell­schaft erhoben tverden müssen. Er sei aber auch iin wahren Sin:ze des Wortes kleiner Landwirt, denn er habe im Jahre 1910 in Abanjvâr im Komikat Kasfa eine kleine Wirtschaft von 31 Joch erworben und dort die schwersten physischen Arbeiten verrichtet. Er habe die Freuden und Leidest des Landlebens am eigenen -Körper erlebt. Er habe sich nicht nach dem Auslande '^göben, als hier Tschechen. Rote und Rumänen hausten. Er wisse auch, was eine militäri'chc Okkupation bedeute» denn er habe die Bodürs­­nisse verschiedener Arimén mitbeftiedigen müssen, ebenso auch die Anstirüche der Herren Offiziere der Formationen des nchionalen Schutzes. Nun mirsse er aber fragen, mir roelchem Recht Abgeordneter Markgraf Pallavicini seiner­zeit in die Partei der kleinen LarMoirte eingetreten sei und sich als kleiner Landwirt geriert habe. -Habe der Herr Abgeordnete jemals die Arbeit eines kleinen Lmrdwirtes verrichtet? Nein, vielrmhr habe er sich unter Ausnützung der -Konjunktur zum Abgeordneten der Pariei der Keinen Lgndwirte wählen lassen, doch sei 'er nicht in ihr ver­blieben, sondern schon von allenr Anfang an bestrebt gewesen, die Partei zu sprengen. - Run kam der Redner auf die Ursachen seiner Deinis­­sion.aE M'mistor des Innern zu sprechen. Die Krise im Mmistsvium des Innern habe zwei Ursachen gehabt. Die erste.sei gewesen, daß zwischen ihm und geivissen militä­­rifchei!.'.Kreisen, ein t>armonifches Zusammenwirken nicht hevgestellt tverden konnre. Er sei jederzeit bestrebt gewe­sen, d ie Re ch ts si ch e r h ei t. die Rechtsord­nung und die Herrschaft derGe setze wieder­­herzüstellen, doch fei. er sich stets dessen bewußt gewesen, daß dies nicht über Nacht geschehen könne, da t/iezu -eine g-ew i sse moralls che Läuterung notwendig sei, die an erster Stelle bei denen vor sich gehen müsie, die die Macht in -Händen haben. - - Der Präsident ersuchte hier den Redner, im Rahnren der Persönlichen Aussprache zu bleiben, und mointe, daß die Ursachen, die den Redner zni Demission veranlaßr haben, nicht als Begründung einer.persönlichen Aussprache gelren köniâ. Mgeorbneter Ferdin â uLy venprach, sich kurz zu fassen, und erklärrc fortfahrend, daß also die erste llr­­sache s^n-er Denr-ission darin bestehe, das; gewisse^militä­­rische Stellen die Grenzen ihrer.Koinpctenz überschritten haben. Unter den vielen Generälen gebe es mehr, die Befehle erièilen, als solche, die gehorchen. In gewissen inikitärischcn Kreiseil herrsche in Äomp-elenzfragen völlige Unklarheit^ Er hal>e a-n seinen: Rechtskreise zäh festge­holten und sei nicht geneigt gewesen, einen L-chritt .zjrrück­­zuNKichen. Die .zweite Urs-achei seiner Demission bestehe darin, daß er seit einiger Zeit bemerkt habe, daß gewisse mil-rtärische Kreise seine Verfügungen und Verordnungen, die er IM Interesse, des Landes für nötig gefunden habe, konterbariertcn. Jin-Anfang habe-er nicht gewußt, worauf dies hinausgehe, sei atwr später dahinter gekommen, daß man die Absicht verfolgte, die -Koinpelenz'des Miilisters des Jnneim zu beschneiden. Neber den Pferde­­diebstahl sagteFcr Redner. 0aß im Jahre 1919 auf dem Gebiete, wo sich feine Besitzung befinbe, schwere Kämpfe zwischen den roten und den tschechischen Truppen stattgefunden haben. Während dieser -Käinpfe sei ihin von den Tschechen ein Pferd gestohlen worden. Nach-den: sich die )l^erhältnisic cinigennatzen gebessert hatten, ersuchte er die .L-schechen, ihm sein Pferd zurückzuerstatten. Diese erklärten, daß sie, da sich Äbdujvär in der sogenannten neutralen Zone befirrde, ihm, Henn er die Uinstände des Verschlvindens des Pferdes initteile, das gestohlene Pferd ersetzen werden. Tatsächlich habe er auch von den tsche­chischen Militärbehörden in .Kaffa ein Pferd erhallen. Während sechs Mon-ate babc er das Pferd unge­stört verwendet. Nach dieser Zeit — es habe gerade die. Wahlkampagne angcfangen — sei gegen ihn eine Hetze infz-erriert worden. Es seien bei ihm iin Auftrage der Miskolesr Rocherchierungsabteilung Dcilitärdctek­­t i v e erschienen, die alles aufboten, um den Nachweis zu erbringc-n, dgß das ihm von den Tschechen übergebene Pferd emenr Körnen Landwirt — und das fei der berüch­tigte ivirkliche Keine LMdlvirt — iramens Ambrus ge­höre. Es wurde ein förmliche Jnguisition cingeleitet, Zeugen wurden verhört, Protokolle aufgenonlnren und unt'erschrieben, ihnr jedoch nie etwas mitgèreili, denn Härte rngir ihm gesagt und rrachgewicsen, daß das Pfeib nicht ihrn .gehöre, so hätte er es unverzüglich zurückgegsln'n. Er habe bloß sein Eigentum oder sein verineintliabcs Eigen­­tuin geschützt. Dieser Nachloois sei aber nicht erbracht worden. Ernes schönen Tages sei AinbruL zu cinenr Geistlichen berufen worden. wo er den pensionierten Overstleu-tnant Gèza . Farkas kennen gelernt, habe. .Di.eser habe ihn überredet, „eine. Ein­gabe an den N e i chsvc rw e s e r z u r i ch t e n, i n derber Redner von Ambrus, beschuldigt w ü r d. e, ihm ein Pferd gestohlenzu habe n. Bei riner zweiten Begeg-nung habe der Oberstleutnant v. AmbmL diese Eingabe tat'ächlich heraMbekommen, und das f-ei die Anzeige, die beim Reichsverweser gegen ihn erstattet worden sei. Die Ursachen, um derentwillen diese geringfügige Sache so aufgebau'cht worden sei,.reichen weiter zurück. Man erkenne darin das Walten ge­­w i s s e r -Kräft e, die schon seit längerer Zeit gegen rhn tätig seien und nicht davor zurückschrecken, destruktive Mittel und die Waffenbrüderschaft destruk - tiver Elemente in Anspruch zu nehmen, nur um ihn unmöglich zu machen. Der Herr Markgraf und die l'chrigen Feinde des Redners haben sich nicht gescheut, d i e Hilfe der Kassa er Sozialisten und deS Bruders desg>;.oßen Landler in Ansp-ruch z u n e hmen, nur um ihn im Interesse der Oligarchie Pl stürzen. Diese Wühlarbeit sei schon lange im Gange und habe im gegenL'ärtigen Zeitpunkt den GipfelpuE erreicht. Er wolle jetzt nicht untersuchen, wie weit diese Angelegenheit mit der .Kouliiaisreform zusammenhänZe, er wolle aber klar scheu und wisi-en, wer die Ver­leumder seien und was sie nochgegen ihn Planen. Der Redner teilte schließlich dem .Hause mit, daßergegendieWaffenbrüdbrdesMark­­g r a f e n P a l l a v i c i n i d i c § t r a f a n z L i a er­st a t t e t h a b c. Nunmehr sollte die Generaldebatte über den Gesetz­entwurf des Finanzministers betreffend die staatlichei: Schankgefälle beginnen, doch ging das Haus, da die Zeit schon vorgeschritten war, nach vorheriger Feststellung de? Tagesordnung der nächsten Sitzung zur Entgegennahme der Interpellationen Wer. Während der Rede Ferdinändys be­rief Minister für V o l ks e r n ä h r u n g Josef Vass die führenden Persönlichkeiten der Partei der kleinen Landwirte zu sich. In Anwesenheit detz Ministerpräsidenten Grafen Paul Te­leki erklärte er, daß er nach den: gestrigen Be­schluß der Partei die Verantwortung für die Volksernährung nichtweiter trage» könne. Er wies darauf hin, daß das harmonische Zu­sammenwirken zwischen einzeln-en Organen des Volks­­crnährungswesens und dem Lanbwirt-epnblikum fast un­möglich geworden fest Unter solchen Umständen sah er sich veranlaßt, dem Chef der Regiemng mitzuteilen, daß er auf seln-e Stelle als Minister für Volks­­ernährungverzichte und daß er siä> von der Kon­ferenz zum Reichsvcnveser begeben werde, stin seine Ent­hebung zu erwirken. Min-isterpräsrderrt Graf Paul T e­­lekI stinlnrte der Auffassung des Ministers Josef Vass .zu und ergänzte dessen Mitteilung damit, daßerseine Demission schon vorgestern .angeboten habe, diese jedoch nicht angenommen wurde. Nach der Pause beantwortete Minister Les Aeußer» Dr. Gustav Gratz eine Interpellation des Abgeordneten Eugen Karafiâth betreffend die Neubesetzung der oberungarischen Bistümer. Es war, so führte der Minister aus, vorauszusehen, daß die Nachfolgestaaten, nachdem sie unsere Politische Einheit zertrümmert, bestrebt jein würden, auch die Einheit unserer kirchlichen Organi­­^^K^öreN' da es ja ihr Zweck sein muß, das G-etuhl der Zusammengehörigkeit in der Bevölkerung des früher ungarischen Gebieies zu ertöten und alle moral'­­Ichen Bande zu zerreißen, die diese Bevölkerung an die frühere Heimat' knüpfen. In Verfolgung dieses Zweckes war es auch voraussichtlich, daß sie bestrebt sein würden. K'rchenfürsten an die Spitze der Kirchenümter zu stellen, die geeignet und bereit sind, ihre Politik zu verfolgen. Die ungarische Regierung war von vornherein im Karen dar- Uber, daß sie in ihren Bestrebnngen auf Erhaltung der Einheit der durch St. Stefan begründeten Kirchenorgani­sation nur auf die Gerechtigkeit und Billigkeit des Heiligen Stuhles rechnen könne. In dieser Ansicht hat sich die Re­­gleriing durch den damaligen Minister des Aeußem ^rafen Somssich schon im Jahre 1920 an dm Papst gewende-t und ihn gebeten, die Einheit unserer Kirchenorganisation zu schützen. Später hat in diesem -Llnnc auch der -Kardinal-Fürstprimas in Rom imervc­­niert. Er unternahm sogar auf Aufforderung der ungari­schen Regierung eine R'"? nach Rom. um auch mündlich intervenieren zu können. Als dann Graf SornssiS als sefandter nach Rom entsendet wurde, tvar es seine drin­gendste Aufgabe, in diesem Sinne bei dem Heiligen Stuhl vorstellig zu werden. Der Eindruck, dm unser Gesandter iind auch vorher der Fürstprimas gewonnen, war leider kein günstiger, denn er bestand in der Erkenntnis, wß der Wsuiig unserer politischen Einheit alsbald auch )ie Zerftörung des Rahmens unserer Kirchenor^anisatign olgen Nierde. BciWem Heiligeii Stuhl-drang die Ueber­­sèugung durch, daß die Gegensätze zwischen den iRachfolge­­taaten zu tief find, als daß die kirchlichen Einrichtungen ne Belastungsprobe dieser Gegensätze in ihrer allen Orqa­­iksation ertragcii tonnten. Trotzdem wurde der ungarisihen 'tcgicruiig in Aussicht gestellt, das; innerhalb von sechs .Nonaten nach der Ratifikation des Fricdensvertrages Äne endgültige Verfügung .getroffen werden wird. Leider verden aber diese.Verfügungen durch die Nachsolgestraten wn Tag zu Tag betrieben. Die Rumänen haben sogar /iS-

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