Pester Lloyd - esti kiadás, 1921. szeptember (68. évfolyam, 193-217. szám)

1921-09-01 / 193. szám

iNUUierstsL» ik- 1821 G^G Die tschechische Republik. Eise neue ungarijchc Partei in der Slowakei. P r n q, 31. Auqust. lMâung des B^'richleijiatlcvs des Ung. Tel.-Korv.» Bureaus.) In der Llnwakei wirs eine neue u i, q o r ische Partei gecsründet, die den Namen „Bürgerliche Pnrlel der âlowakci" fiihreir wird. Die neue Partei s^l ! itieral lm alten magyarischen sinne sein »nd t)tNcht. sachlich eine Partei der Intelligenz iino der kapilaliskischen Klasss werden. Eine Reihe srül)erer aktiver ungarischen Pvli­­tiker Hot ihren Eintritt in die Partei bereits anqenteldel. Kassai Ussäg veiösfentlichr daS Programm der neuen Partei, das im weienilichett folgende Punkte cinhült: Die "sortéi fordert, .^s; der Präsident der Zlepublit durch ein e biszit ol) ne jede Einschränkung gewählt liserde, daß Las Parlament reorganr­­srert werde, und zwar auf wirtschaftlicher Grundlage, damit il)m wirtschtislliche ssachleutc für die parlamentarischen Arbei­ten gewWnen iverden. Tie Gesetzesvorlagen sol­len dä Wählern zur G e n eh nr i g u ng in der ormeiltes> Reserendums vorgelegt iverden. Äeiltzf verlangt sic die -l>r i n f ü l) r u n g LeS Kantonal­­syst<ms in der Lichicho-slowalei, die Bildung cineS o e­­sirn'bcren M^i^steriumâ für sie Minorita­­te Is, eine AL-tidorung der Schulpolitik, insbeson­dere AtlfbpMtg des Gcscges über dse Staatsaufsicht über die .KirSMWlletr und schlicßliäi eine Reorgani s atiou veS Gerichts- >t n d B e a m t e n w c s e n s in modernem demokratischen Geiste. Die tschechischen Blätter bemerke,r hiezti. Laß diese Partei eine gefährliche Konkurrenz für die slowakischen Parteien bc­­deutet, weil diese in der slotvakei leine gcschtillen Politiker bejitzeli, währeitd die neue Partei derei, sehr viele haben tvird. Die Tchtvierigkeiten der Ernährllngsivirtjchaft. P r a q, t. scptcmbcr. Ter Cozialdemokrat meldet, die Regierung wolle die Ernährungswirtschas t derart organisieren, daß nur ss viel Brot und Mehl öffentlich twrteill werden soll, als Getreide im IultNide miigebracht werde. Tic Rcg i c r ung versucht, ungefähr die .'saalfte der bis her­öffentlich versorgten Bevölkcrnng aus der staatlichen E r n ähr n n gS o r g a n i s a t i o n aus­­zuscheiden. Deshalb wird hcu'e eine AborLnimg dcr -deutschwt Zozialdcmâaten beiui Vèiutsterpräsidenlen Md beim Ernähninosntinister Vvrspreehen und die sofortige Ein­­>brr,ifung-des Parlainents fordern, lllng. Tel.-Korr.-Bur.f Romveife Htinkas. Brüna, 31. Augusn lMeldung des Berichterslatters des Ung. Tel.-Korr.­­Btir.f Nach Len Lidove Noviny wird Ende Niwcmber' der M- geordnete HltNka mit mchrcren anderen Geistlichen und Bi/chöfen nach Rom reisen. Die orthodoxe Kirche in Karpotho-Rltfrland. Ungvâr, 31. Augusr. lMeldung des Berichterstatters des Ung. Tel.-Korr.­­Bur.s Der serbische Bischof von Nisch, Dositej, tveilt seit dem d. d. in .K arPath o-Rnß l and, nw er Berhondlun­­gen zwecks Organisierung der orthodoren .Kirche führt. Als deren Ergebnis fand in den letzten Tagen in I z a ein Kongreß der orthodoxen .Kirche statt, an dem die "Organisation der Kirche in die Wege geleitet worden ist. Ittgoslamiev. Dic neue Verfassung. Bclg»'äd, 1. Septewdsr. f-Telegramm der Budapests .Korrândenz.) -Im Sinne der neucir Verfassung, die die Lan/e s r e gi e runge n auflöst und an ihre stelle königliche Statt­halt er eien setzt, wure-en dic Laiwesabteiluugen der «in­­-zclnen Dèinifterien aufgelöst und iw eine eiirzigc Slbteiliing konzentriert. Dic Abgeordneten dâ- einzelnen Länder pro­­restwren gegen dic Maßnahute, dieMr die Minderheiten sehr nachteilig ist. / Flucht eines koninulnistj^chen Ak^cordneten. Szeged, 31. Augtg'r. Aus Belgrad wird aemeldek-. Der gewesene konwru­­nistische Abgeordnete Lyubo Radovanovics ist über die österreichische Grenze geslüch.ct und befindet sich gegeinvärtig in Wien. Statt Gcmeindcrat — RegicrungSkonrnlissär. Szege d, 31. August. Äus Agram wird gemeldet: An -Stelle des aufgelösten Gemeindcratcs hat die Regierung Dr. Rudolf Petrik zirm Rcaicrungskommissgr ernannt, sll. T.-K.-B.s DeittfchLattd. Die Ermordung Erzbergeiè. Tie Masscnrundqebunq in Berlin. W i e n, 1. Sept!>mbe.r. lPrioatmeldung des Ung. Tel.-Korr.-Bur.s Tos Neue 7St-enèr Tagblan' meldet aus B erlin: A,r der gestrigen D e m o ti st r a r i o n in Barlin haben ungefähr 3 0 0.000 Menschen t c i l g c n nm m e n. Trotz der riesigen Men­­schenmasskn ist die De m o n lt r a t i o n o h n c s e dc Ruhe­st ö r u n g v e r l a n s e n. Biberach, 31. August. sWolss.s Die Leiche des Reichsministers a. T. Erz­­herger traf gestern abend, von einer Ehrenwache badisch-?r Bürger begl-eitet, hier ein ,md wurde in der siadtkir-che aus­gebahrt. Eine Ehrenwache besand sich die ganze Nacht an der Bahre. Hemr-s,iilt truirdc in der blirche ctuc Messe rnr den Verstorbenen gelesen. Gegen lO Uhr s-eaf die Witwe Erz­­bergcrS mit den Verwandten in der .Kirche ein. Ii, einem sonderzugc waren der-Reichskanzler, die Rc:chsm'.nister und die,..AbZeordnelen aus Berlin und stuttga-rt an.gekom-nen. Kaplan Vogt, ein ,Ir>eund Erzbergers, zeleöricric das feierliche seelmramt. TaS GotieÄ>aus wa-e von einer zahl­­reic^n Menge dicht gefüllt. sUng. Tel.-.Korr.-Bnrcauä Biberach, 1. September. Am tslrabc Erzbcrgcrs hielt Reichskanzler Dr. Wirt,) cin-Ln Nachruf, in dem er aussührte: Unser -Irennd hat den Zirfammenbruch durch den Krieg 'lange vorausqesehen,' aber feine Warnung blieb ungehört. Das erinnert mich an die sclpvere Stunde, wo eine Delegation zum Abschlüsse des Wasfenftillstandes unter Fiihrung Erz­d?rgers in den Wald von Compiègne entsendet wurde. Er hat sich zu dieser Arbeit nichi gedrängt. Tie die Beranttvorturig trage»! litten, sind nicht gegangen, seine .Halkuiig tvar ritter­lich und deutsch und nickü, Ivie nran .Pnieiiit hat, kindisch und feig. Er mußte die W a fs enst i klstandsbcdin > g n n g e n II m jcdcn P r cis anueh m e n. Tas war der erste folgenreiche schriu unseres Freiinde-s und ich sage nicht zuviel, lvenn ich es auefpreckze, daß schon dieser Gang vielleicht ein Todesgang Nxrr. Die ziveile stunde war scue in Weimar, als der IwieLe ntUerzeichnet ivnrde. W,,s hat-en wir noch? Nichts als die Einheit. Unsere Wassen hai-ieti »vir verloren. Um die Einheit ,zu retten, net Erzberger, den Frieden zu unterzeichnen. Enzberger siand au der Wiege des neiren demâ->-Ui.scheil staatst-tedankeiis. und bewährte sich als Schöpfer einer neuen Wehrumcht. Er Hai daS neue eiicheit­­liche Finanztvssen für das R-eich aufgerichtet. Ihm ist es gelunaeii, eine ein^itliche Post -mid Eisenbahtt iit Deutschland §!i schaffen. Es isr eine Lüg«, wenn inan ihm n^rchsagt, er wi ein kleinlicher und erbärrnlicher Mensch gewesen. In, älegenteil, er l)at alle begeistert durch i>en »Veiten Blick seine-e Ideen und durch die -Kraft, mit der er sich durchzusetzen ver. suchte, so gedenken ivir nun in Tankbarkeit der nngeheurrn Opfer, die er gebracht lzat i,r -ireiier Pflichterfüll,mg gegen Illis und gegen seil, Land, nickg zuletzt aber auch der Mvereti Opscr, die seine. Familie traFen mußie. Tretcer Freund! Dein Name wird üc Ehren gchaltei, werden! T-ev erste Prozeß ist .zu Ende. Ueber den, zivciten, bei, Steuerprozeß, kann ich nicht sprechen, aber ein Kenner dieser Anaclegplchoit, mit Len, ich gesprochen I>abe, erklärte, mir: ,.Erzberger habe nicht nur die Wcchril)o!t sageri wollen, er hat sie auch gesagt. Es ist eine -oleirbc Lü-ge, daß er nach seinen! Abgang sich in die Min i si e r i e n g e­­drängt, daß «reine Nebenn"«gierung aufge­­richtet habe. Alte, die so fprochen, als ob er die nenen Sleuern gebracht hätte, sind erbäuinlich. Urvrmlrr ist es, daß er das .Heft ivieder iir die Haird nähiiwn und die Führung des Fsntrnms urrch dem Tâ Triinbor-n8 üoern-ehmeir wollte, so viele Worte, so viele LLsen. Es kann- sich l'tzt nicht ekwi, darum handeln, Gedanken b-er Rache oder der Lcidenschast zu heq>m. Wir wollen den Tod Erzbergers nicht röchen, wir beten für alle, auch lilr dic, die ihn erinordc, haben. In Liebe i-ooticii wir unserem Volke dienen, n.icht in L e i'dc n scha f». Das Vaterland ist in Not, nnd »vir rufe,, cs in alle Gauen uuseresBaterlandes: Volk, w.-lche aus! schüttle die ab, die Dich aufs neue in 'chwcre Bedrängnis bringen wollen. Folge dem s-tcrn. des neuen Staatsgedankens, -der den Weg zu neuem Leben sinoen läßt. Wir sind Kämpfer, èr wir wollen un­­bliilig kämpsen. Uebe.-r -unsere Pot-ilik muß das jAeichci, der Vcr-söhnuiig sclßvebm. Während wär hier am Gra'be stehen, .setze-u sich in Den-tfchland Taufende in Bewegung. Gott bewahre uns vor neu«,,, Un­glück, und' segne, lieber Freund, Dein Werk! sUng. Tcl.-Korr-Bur.s " B c r 11II, Al. A ugull. tWolfs-k. To-:- Würilentberger L-anvespolizoiamk hat den, Bcrtiner Polizeipräsidium mit^eilt, daß .Hirschfeld al? Mörde r E xzbe vger's n icht in Betracht-koinme, da er an, Taae der Tat unnnlerbroä)«,, in Calmbach sich aus­­gelplwn habe'. Tetgeoen ha, -die Siaalsamvaltfchas'i iu. Offon­­'bnrg aebeieu, .Hirfchseld in .Yaft zu behrltcl!, La- iie bei Len bad-ischen Behörd-cu einen .Hastbefehl aegeU ihn beantragen wird. Hirschicta ivird daher weiter scstgehältcn. sU. T.-K.-B.s Der bahrische Nèiniftcrrat gegen die Verfügungen der Ncikl-sregicrung. W ! e II, I. Septcmix-r. sPrioatmeldung des Ung. Tel.-Korr.-B>>r.f Dein Zteue», Wieoet! Jânal ivsrd ans M ü ncheu gemeldet, daß)ich der bcchrische Mmsterrcrt mii der Berordnung der RÄchsregie­­rung «treffs des Verho-tes «l in -i--g.v r r e ch isst eh e n­­d c n P a r te l z e i t u ngen u-Nd de S Tragens de r O f f i z i c r s u n i s o r m c I, beschäftigt und den B cschtuß gefaßt hat, gegen diese Maßregeln Leo Reichs­regie r n -n g schärfsten Protest einzu -legcn. ß-inc englische Stimiue übet die politische Lage. LonÄou, t. September. sReuler.) In Besprechung der Berliner Ereignisse schreibt Da-ily lchronielc-. Tie dciirschc Regierung, die sich augenblicklich am Ruder befindet, ist allein geeignet, die verschiedenen Fragen der inneren irnd der ättßcren Politik in eiitem sirr De-utsch- Iand g ü n st igen Sinne zu löse n. Die Tatsache, daß die Iahlung von- einer Milliarde Goldmark zu dem vorgc­­schriâi,en Zeitpunk, erfolgte, ist selst- zufriLdeirstellcnd. Wir zäblen auf T-eutschlaud und Polen, daß sie tvährend des heik­­len Zcitaoschnittes, in dein die Beratungen des Völkerbunv- I rates stattfind«!, Nurultzin in Obcrschlcsien vermeiden tver- i Len. Die verbündeten Regierungen lpben sich cntschlvsstn, falls der Völkerkmdrot zu einer Lösung der vbcrschleiischen Frage kamineil sollte, diese Lösung anznnehmen.. Für Deutsch­­land wird dann zmnindest ein iüichtigcr Gegenstand der lln­­rudc bcseirigt sein. Wenn der Dölkerbiindrat in diescr-Fragc keinen E^olg lstben sollte, dann würde sich sein Msehën in ersährlichem Maße verringern. lUng. Tel.-.Korr.-Bur.) Frattkrerch. Ideenaustausch zwischen Caillaur und Briand. Zürich, 1. September. sTelcgramin der Budapeslcr Korrespondenz.) A-usPa ris Wird gemeldet: Action Franeaise tuirvsfentlichr mrter LcM Titel „Caillaur und das.Kabi,wtt Brüand" einen Leitartikel, der wissen will,' Las; znüschcn Caillaur und B r -i a n L ein Idecnausta u s ch staitgesunden hat und ein ll eberciu­­kommen zusiandc gekommen ist. Bei der Begegnung in Wicsbadeu acht Lauch cur von Len Caillauxschcil Prinzipien aus. Caillaur st rcbt eine de u t s ch - s ra n z ös i s ch c A n uäb. c r u n g a n, und B r i a u d war gcncig i, Lic - s c r R ich t u n g g c tv i s s c .K o n z c s s i o ii e„ z u m a ch e n. Elcmenceau.Paris, l. scpii-mbci-. sBolfs.) Tic Liberte meldet: Es bestätigt sich, Laß Clemenccau in der zivciten Hälfte Les Septembers in Sainl-Gorluain sLangue L'Oc) seine erste politische Rede seit seincin Rücktritt Haltei! werde. Möglicherweise be­deute dies sc i n e R ii ck k e hr i -n s P -o l i t-i s ch c Lebcm sUng. Tel.-Korr.-Bur-ean.) Sxattiv«. Der Ktchylenaufstä Madrid, 31. August. lWvlsi.I Der in die .yöndc der Mauren- gesallR,« t^^eral Navarr o ist gegen Lvsegetd tiefreit worden. lUnq. Tele«.. Kom.-Bnr.) Gttglttttd. Aufstand an der Grenze des Königreiches Irak. Parks, 1, Scpkewbcr. lTelegrauim der Budapester Korrespondenz.) Nach einer Londoner Meldung Les Blatin soll an der Grenze des König, reiches Irak ein Aufstaud der Araberund Kur­den cnlgsebrochen sein. Die Meuterei wird durch die kür­­tischen Nationalisten geschürt. Clne Wahlniederlage der Koalition. .5 tTelegramm des ,P ester Lloyd.) London, 1. Septcarber. Bei der Ersatzwahl für das ilnteiihans in. Ccarphilly in Wales wurde Jones von der Arbeiter- Partei mit 13.699 Stimmen gegen den .KoalitionS» liberalen, der 8958 Stimmen erhielt, und den Kom-, mnnrsten, der es bloß auf 3592 Stiuriiren brachte, ge.' wählt. !^s Mandat war auch früher im Besitze der Ar>­­beiterpartei. Dic Wahl ist deshalb bedcututuzsvvll, weil zum' ersten Male in ider englischen Wahlgeschichte ein .Kan­­didat der .K o in m n n i stc n gegen einen Kandi- Laten der Arbe iterpartei austuat. Man muß bcr-ucksichligen, baß der Wahlbezirk Cearphillv der günstigste im ganzen Lande für die konimimistische Idee ist, da er'im .Herzen der Bc-rgwerkdiftrikte von Südtvales ist, >vo die ertre. . inistischc Betvcgung sich stets kräftig äusserte. Das irische Prodleni. W !-e it, 1. s cptèucher. sPiivâleldung des Ung. Tel.-Aorr.-Bur.) Ans London »vird der Neue,! Freien Presse gemeldet: ^Der Korrespondent' der Daily illews berichte,, daß d e Valera und seine Kollegen - die Errichtung eines Tominions ablehnen uud eilic Art Bündnis mit Personalunion Vor­schlägen wollen. Nach ihren Angalwn soll eine Art Doppeltnonarchic nach dem Muster Oesterreich-' Ungarns gebildet iverden, innerhalb deren vollstän­dige ScI b stve rwa l t u n g gewährt iverden soll. > Wien. 1. SeptkMber. tPrivatnieldiiirg des Ung. Tel.-Korr.-Bureans.) Drr. 4r«ue.^ Wiener Journal meldet aus London, daß in Belfast neuerlich große Unruhen ausgebrochen^ sind. Tie Stadt ist Mtlitärisch besetzt. .Heute kam' es zu cinéin heftigen Kampf, wobei es vier Tote und 39 Der« letzte gab. Pa r-L-s, 1. September. sWolU.) Wie der Ma-t-!-n aus- Lon-d»n meldet. Hat d»S U l-sl e r - .K abi n et t beschloffen, zu verlangen, daß unixr-' züglich neue T r uppcii- nach Belfast geschickt wer­den, um dort' d'd Ruhe -wicdorherzuswllen. s-U.' T.-K.-B.) Rttßland. Die Hilfsaktio»,. Paris, 31. Airguft. l-Havas.) Die intcx'uailana-Ie .Hi-lf s k o m m i s­­sion für Rußland beriet über die soforkige Entsendung einer Mission nach Ri^land, die Unterfuchmrgèn über dcn' Umfang des Bedarfes und die besten Mittel zu Lessen- Dieckung feftzusiellrn hätte. Die Kommission bestimmte die^ Aufgabe r^er Missâ und beschloß, sich wegen deren Einreist und der ihr Zur Erfüllung ihres Mandats zu g-ewährenden- Erleichlerungen aii die Sotojetregierung zu wenden. Die­­.Kvinnlission stellte auch d!L Bedingungen für die Mitwirkung pr-ivater Organisationen sowi-e der Roten-Kreuz-Gestlliâften­­bci dem .Hilsswicrk für Rußland fest. fU. T.-K.-B.) London, 1. September. sWolff.s In -k-iestr Woche gehen e! ftauss-nd Ton - neu Leben sm ittal nach Riga ab, dic von Wohltätig­­keitsvrgairisativnei, für die rwtleidenden .Kinder RchßlandI-^ gesammelt worden sind. sUng. Tel.-Korr.-Bureau^^ Tagrsuenigketten. BermähtunZ. Dr. Franz Chorin jun. wird sich ain 5. d. M. mit Baronesse Daisy Weiß, der Tochter des Magnatcirhausmitgliedes Barons Nlansred Werst, ver­mahlen. Univsrsitätsproscfsor Ernst v. Nagy H. Am 39. August ist in .KtHantos s.Komitat Fejér) der Professor des ungarischen Staatsrcchtcâ an der Buidapester Ilniverfität Ernst v. Nagy gestorben. Seit ^hrzchnten haben dic^ Juristen Gr^ungarns ihr staatsrcckMches Wissen aus den Vorträgen und Lehrbüchern Professor Nagys ge­holt. Er irmr a>n 17. August 1858 in SMesfelzérvár geboren, absolvierte seine Studien in der .Hauptstadt und ivurdc 1877 zuin Doktor der Rshts- und Staatswissenjchaften promoviert. Im selben Jahre bezog er mit einem Staaks­­ftipendiuin die Univcwsitätcn von Leipzig und Berlin, dann leche er anderthalb Jahre in Paris, ,vo er Rechts- und politi­­scheu Studien oblag. 1880 tvurdc er zum Profesior für Staats­recht und Politik an der Nagyvârader kön. Rcchtsakadeimc er­nannt. 1695 wählte ihn dic llngarische Akademie der Wissen­schaften zvm korrespondierenden MitAied. 1902 übernahm er an der .Kolozsvârer, 1912 an der Budapester Universität den Lehrstuhl für Staatsrecht und Berwaltungsrechk. In der Zeit seiner Nagyvärader Professur schrieb er sein HaupLlverk „Ungarns Staatsrccht", das von 1887 bis 1914 sieben Auf­­lageit erlebte. Bei uns Ivar Ernst Nagy der erste, der unter dem Einflüsse, der klaksischen Altmeister des deutschen Staats­rechtes das ungarische Stantsrecht griiuLlich von den histori­schen, politischen und philasoPhis-clM Schlacken reinigte. Aus der Geschichte übcrnahn! er nur so viel, als Zmn Verständnis und zur Würdigung deS lebenden Rechtes erforderlich war. Lie wissensäzaftlichc Kritik nah,,, damals seine Methode auch mit Befrentden auf, lMte aber ist eine andere Aufarbeitung des staalsr-cchics als auf Logmalischcr Basis kaum denkbar. Außer seiner Staatsrechtslehre erschienen aus seiner Feder zahlreiche Studicu in in- und ausländischen Zeitschriften, seine Lieblingsthcinen Ivarén das Thronfolgercchxt, bie I Hausgeschc und das Verhältnis zwischen Ungarn iunb ' Oesterreich.

Next