Pester Lloyd - esti kiadás, 1921. december (68. évfolyam, 270-294. szám)

1921-12-01 / 270. szám

kLsmir I.L.OVL)» A » VaiuierstLA, 1. verbinber 1921 Japans in Washington desavouiert worden lväre. Doch kann auch der französische Beobachter nicht Voraussagen, wie lange Japan sich auf dieser Linie bewegen, ob es nicht eines Tages andere Pfeile aus seinem Köcher holen werde. Dom Tage. Zur Regierungskrise. Minifterprästdent Graf Stefan Bethlen ift heute vormittag um 10 Uhr beim Reichsver­weser in Audienz erschtenon. Die Audienz dauerte ungefähr zwei Stunden. Die von mrs bereits angekündigten polnischen Audienzen beim Reichsverweser nehmen heute NMinittag ihren Anfang. M sinb vor­läufig die Aü/eordneten Ernßt, L^âr, Graf KlobelLber« un!d Kenéz, svPie die Minister Stefan SzaE - Ièagyatâd und Wilhâr Tom - csânyi gelaâ. Polètis<he Nedv bei der ^^^ß^ngen Zusainenkur.ft des H Lil^llEken Blocks. Ueber die gesäge'lAlw.Mmenkunft des VollAugsausschusscs des Bürger- und Arbeiterbundes, genannt Liberaler Block, haben wir im Morgenblalte einen kurzen, Bericht oeröffentlichl. Nunmehr ergänzen wir diesen Bericht durch eine Jnha-ltsangcbe der politischen Lnun­­ziationen, die bei dieser Gelegenheit gefallen sind. Dker Abgeordnete Gabriel Ugrón stellte zunächst fest, daß Graf Bechlm anscheinend die wesentlichsten Punkte aus dem Programm des Liberalen Blocks für sein neues Negie­rungsprogramm expropriiert habe. To spricht Graf Bethlen neuestens von der Versöhnung mit der Arbei­ter klasse, von der Abschaffung der Zensur noch vor der Schaffung Les neuen Preßgesetzes, von der Auf­hebung der Internierungen, ja sogar von der Ausdehnung der Amnestie. Warum aber ver­spricht Graf Bethlen erst je.ßt diese Dinge, da er doch Mliße genug gehabt hätte, sie zu verwirklichen? Jedeilfabs beweis« der Ilmstand, daß die söolitifchen Gegner sich dem Nrogrcvmm des Liberalen Wocks zuneigen, daß die Saat des letzteren zu reifen beginnt. Graf Bethlen sprach jüngst von „rechts- und linksseitigen Revolutioimren", und Karl Hußär machte geheimnisvolle Andeutungen über „einen oppositio­nellen Putsch", der sich angeblich vorber-eite. Beide Anspielun­gen deuten darauf hin, daß der Liberale Block als der .Krampus hingestellt tvird, der in seiner Gestalt die schwarze und die rote Revolti-rion verkörpere. Demgegenüber fragte Uarou, ob es Revolution sei, die Herrschaft d^ Giesetzes zu foroeru, sich gegen NebenregierMrgen zri verwahren, die Notivenoigkcit der Freiheit und di« Vereini-gung aller rechtschaffenen Ungarn zu verkünden? Wenn ja, dann will er sich gern alS Revolu­­tionär laekennen und auch z-ugeben, daß diejcitigeii, die da Nebenregieruugen duldetr uird sich ihnen unterwerfen, dis die R-echtsordnung bloß versprechen, sie aber nicht Herstellen wollen oder nicht Herstellen können, keine Politik der Koiisot'.dieru '.g machen. Karl RafsLy, der nächste Redner, stellte fest, daß das ^gegenwärtige Regierungssystem ins Wmiken geraten sei und Die lldationalversaminliing keiire nützliche Arbeit zu Herrichten vermöge. Graf Bethlen drohe mit Neuwahlen, diese werdeii ihm ober eine schwere Enttäuschung bescheren. Bezeichnend sei jedenfalls, daß Graf Bethlen die ^ruptpunkte aus dem Pro­gramul des Liberaioll Blocks übernommen habe, ob,zwar er die Politik des letzteren noch vor wenigen Wochen als „destruk­tiv" bezeichnet hatte. Graf Bethl-eu^häbe in Päcs auch gesagt, daß, wer an Entthronung denke, ein Revolutionär sei. Was aber soll man vonein ern M i n i st erp r ä s i­­denten denken, der in der Entthronung mehr zugestanden hat, als ihm .zugemulet worden war? Wichtigstes Bedürfnis sei heute die Konsolidierung: solange diese nicht gesichert erscheine, bemühe man sichcher­­gebens, die rechtsstehenden Revolutionäre gegen die liirks­­ftehenden auszuspielen. , Sodann sprach Stefan Farkas, Mitglied der sozlal­­demvkratischen Parteileitung. Er führte unter anderem aus: Der intelligenteste, klassenbewußteste Teil der Arbeiterichaft ist nicht revolutionär gesinnt, doch wird er allerdtugs dazu gedrängt durch die behördlichen Schikanen, die Internierungen und Verhaftungen. Neuestens ist eine neue Methode einge­­sthri: die Arbeiter, die denunziert werden, schleppt nian nicht mehr ins Internierungslager, doch müssen sie sich wöchentlich zweimal bei der Polizei im Schubhanfe melden. Die Zahl dieser Fälle geht in die Zehntausende. Man hört, Graf Bethlen will sich mit uns aussöhnen. Wir danken schön für diese Art der Aussöhnung. Nie werden wir anerkennen oder zugeben, datz^das Vereinsrecht, die Preßfreiheit, die Wstellung der JnteriEungen als Almosen betrachtet werden. Die öffent­lichen Freiheiten sind kein Almosen, sie sind ein kostbarer Schatz des Landes und der Nation. Der Liberale Mock hat sich zusammengefunden zur Verteidigung der öffentlichen Frei­heiten und um die demokratischelt Institutionen ins Leben zu rufelt. Die Zage i« West««Sartt. Die Ratifikation des Venediger Wkomntens. Wien, 1. Dezember. sPrivatmeldung des Ung. Tel.-Korr.--Bur.1 Ueber die gestern erfolgte Ratifizierung des Protokolls von Venedig schreiben die Morgenblätter in ziemlich resigniertem Tone. Das Extrablatt weist in einenr/Artikel, betitelt „Unser dem Zwange", darauf hin, daß d^ Bundeskanzler gestÄjen mußte, daß die Zustimmung AU dem Plebisz-kt in Sopron der einzige Weg wär,^im das ÄurgenlMd für Oesterreich zu retten. Dies ist f« Oesterreich «jedenfalls traurig. sr ! Die Neue Freie Presse schreibtnn ihrem Mtartikel: Die Rede des Bundeskanzlers war vortElich, v«KÍl jche unnütze Gehässigkeit vermieden wurde. Die w lV4^ch aftliche V er­st ä n d i g u n g m i t U n g a r n und gute NachbKr­­schäft mit drrsenr Staate: das ist das dringendste Gebot nach der Lösung'der burgenländischen Frage. Die Wasljlngloues AdrKstrrngsksufer'errx. Harding über die Regelung der Weltfinanzen. London, LS. November. Einer Meldung des Neutsr-Bureaus aus Washington! zufolge ist Hardichg der Ansicht, daß nach Regelung der! augenblicklichen Fragen der erneute Versuch unter­­n ö IN m e n l 0 c r d e u s o l l, um ei n. A bkommen über! die Sch u/lden fragen zu er^ieletr. Er gedenkt dieseu Plan in einem Vorschläge vorzubringen, daß sämtliche Fra­gen der Welt s ina nz:" insbesmrders die Kriegs­schulden und di« Wiederherstellung der bank­rotten Länder, auf einer künftigen Konfe­renz erörtert werden sollen. Man glaubt allge­­-nrein, daß, wenn der Gedanke des ^^Präsidenten angenommen werden sollte, die nächste internationale Konferenz sich dann mit der Frage dar Weltfinanzen befassen werde. sUng. Tel.­­Korr.-Bur.) Die Abrüstung zur See. Paris, 80. Noüenrbcr. Wie der Sonderberichterstatter des Havas-Bureaus aus Washington meldet, traten heute zum ersten Male seit einer Woche di« F l o tt e nfa chv e r st änd igen der drei Groß­mächte zusammen. Der Sitzung wird eine gewisse Bedeutung beigemessen, da bekannt ist, daß die SachverständigLn die technische Prüfung des Hughesschen Planes, so­weit er England, die Vereinigten Staaten und Japan be­rührt, beendet haben. Die Erklärung des Vizeadmirals Kato, daß Japan nach wie vor eine Tvnnageerhöhung ver­lange, hat in den Kreisen der Konferenz ungünftigen Eindruck gemacht. Der Führer der japanischen Delegation Tohu­­gawa hat sich auch beeilt, initzuteilen, -daß die Erklärung nur der Ausdruck seiner persönlichen Ansicht gervssen sei und daß die japanische Delegation noch nicht ihren Beschluß mitteilen könne. Auch amerikanischcrseits hält man unbedingt an dem Verhältnis von 5:5:3 fest. sUug. Tel.-Korr.-Bup.) Wien, 1. Dezember. (-Privatmeldung des Ung. Tel.-KLrr.-Bur.s Die Neue Freie Presse meldet aus Washington: Tie Marinesach­verständigen Englands, Amerikas und Japans hielten heute eine Beratung ab. Man erwartet für Montag eine Vollsitzung der Konferenz, in -der über die bisherigen Ergebnisse der -Ausschußberatung über die Flotten­­a b"r ü st u n g Bericht erstattet werden soll. Admiral Beatiy, der morgen nach London abreist, hielt- in New Dork eine Rede, in der er sich sehr optimistisch äußerte. Er sagte, daß der Z!veck der Konferenz heute schon, als erfüllt- gelten und -daß -der Erfolg seines Erachtens als sicher angesehen werden könne. Die chinesische Frage. Wien,!. Dezember. (Privatmsldung des Ung. Tel.-Korr.-Bureaus.) Die Neue Freie Presse inel-det aus Washington: Di« chine s i s ch e Abvrdnun «g hat heute einen neuen Erfolg erzielt in ihrem Bemül)en, die unabhängige Verwaltung Chinas altmählich wiederherzustellen. Die Konferenz be­schloß, den chinesischen Antrag aus Aufhebung der auf chinesischem Gebiet befindlichen fremden F u n ke n sta t io ne n vinzun-ehmen. Ein weiterer Antrag >>«0 chinesischen Delegation, daß die Polizeitruppen der fremden Mächte aus China zurückgezogen werden sollen, wurde nicht ohu« weiteres genehmigt. Es wurde vielmehr bestimmt, daß eine Zurückziichung der Polizei­truppen in Erwägung gezogen werden soll, sobald nachweislich stabile Verhältnisse in China einget-reten feien. D-ic Vor­­scbläge der -chinesischen Abordnung stießen allein aufden Widerstand Japans. Washington, 1. Dezember. (Ha-Vas.j Die japanische und die chine fische De­legation haben den von Balfour .Hughes aemachten Bermittlungsvorschlag für die Regelung der Schan­­tunq- und der K i a u t s ch o u s r a g e angenommen. Der chinesische Delegierte ersucht« die -Konferenz, dem Vorschläge Chinas zuzustimmcn, wonach jere auf der -Konferenz ver­tretene Macht feierlich anerkennen soll, daß sie ohne Zustim­mung Chinas keine Truppen zur Ueöertvachung der Eiftn­­bahneu, des Polizeiwesens und -der ele-ktrischeii Aulageu auf chinesischem Gebiete halten werde. (Ung. Tel.-Korr.-Bur.) Die Uorgänge i« Aibame». Berlin, 1. Dczeniber. (Telegramm der Budapester Korrespondenz.) Das Berli­ner Tageblatt ineldet aus Belgrad: Zahlreiche Trup­pen der Ti ran a r e g! e r u n g haben von neii-em den Kampfgcgendie Mirditen eröffnet. Seit eini­gen Tagen find die serbischen Grenzorte von vertriebenen Mirditenfamilien überschwemmt. D'e Albaiier Verwüsten auch deren Heimstätten. Dspttblik Gsßsrverch. Der österreichisch^chcchische Grenzvertrag. ' / Prag, I. T-ezember. Nârodni Listy m»oeir: Der öst-err-eich-i sch-tsche­chische Grenzve/trag entl)ält noch -folgende Detiails: Der Vertrag sieht die«sir s n ü tz u n der Wasserkräft e der Thaya vor. Li« östett-Mchische Negierung -gibt -ihr« Zustimmung, daß die Ma«E Wasserkraft des Fl-iisses an der Grenze von einein Un'ternehuwu nutzliar geniacht toerden soll, da-s -die tschechische Republik unterstützen -tverde. Tie tschechische Regierung verpflichtet sich, keine militärischen Kräfte oder militärischen Befestigungen auf das siidliche User der Thaya zu verlegen. Die österreichische Negierung v-erps-lichiet sich zu der Erteil-ung c-iner Kouz-cssion zum B aüeiner W asser­­-l e i t -un g, um die Stadt Lundenburg mit Trinh und Nutztvasier aus dem österreichischen Gebiete zu versorgen. (U. T.-K.-B.) ___________ DZS tschechsschs Wspnlüik. Bevorstehender Bergarbeiterstreik. Prag, 1. Dezember. Pravo Lidu schreibt: Es ist mit B-estimmtheit zu erwar­ten, daß es diese Woche zum B c r g a r b e i t e r st re i k im -O st r a u° K ar w i n e r Revier kommen wird. Tie Streikbewegrmg hat auch auf das wcstb ohmische Kohlengebiet nbergegriffen. Das Blatt rechuer damit, daß der Streik nicht lange dauern wird. (U. T.-K.-B.) Die Unterdrückung der DenLschen. Prag, Dezember. Die Nârodni Demokratie schre'-ben: Der Obmann des Nationalen Temokratenklubs Lukovski erklärt, daß eine Teilnahme der Deutschen an der Regierung heute unmöglich sei. Er wendet sich auch gegen jede Ausbreitung der deutschen Sprache in der Nationalversammlung. Das G r u n d P r o b l e m des Staates s e i, d a ß d i e T s ch e ch e n d a s L e n t s ch e Gebiet beherrschen sollen. (Ung-, Tel.-Korr.-Bur.) Derckschlarrd. Die LondMier Mission Rathenaus. / London,!. Dezember. (Havas.) Dr. Aurons erklärt-^inc-m Vertreter der Agence .Havas, daß/auch der Hcutigll/Lag ein Tag der Er­wägungen gsweseiäi und daß sich mit der wirt­schaftlichen Well t l ag« im-Oihren Beziehungen zu der Wirtschaftslage Autschland's^K^faßt habe. Von anderer Seite wird erklärt, incm ha-beu!^ Griinde, zu glauben, 'daß Dr. Rathenau gewiss^Z^^ik« g ungen bezüglich der Zah­lung Lurch Sachl-i«f«rnngen an Frankreich, England und Italien unterbreitet habe. Der «anglische Kabinettsrat, der wa-hrscheiulich morgen zusammentritt,' wird sich mit der Frage -der Reparationszahlungen beschäftigen. Es ist selbstverständlich bis jetzt nicht bekannt, ob «r darauif be­stehen wird, daß dis Zahlung zum festgesetzten Terrnin durch Deutschland geleistet wevden soll, oder ob die englische Regierung ihren Verbündeten die Ein­räumung eines M o r a t o r-i-u m s Vorschlägen werde. Nach den letztan Nachrichten sei Bradbiirq nach Pari-s ab­gereist, UM, wie verlautet, seine Kollegen in der Repara.ti-ons­­kommifsion über den Stand der Frage dsr Reparations-' zahlimgen -auf dem -iMfen-deu zu halten. Wie verlautet, soll Dr. Rathenau feinen Aufenthalt -in London verlängern. (Nng. Tel.-Korr.-Bur.) London, 30. November. (Havas.) In der Eit!) ist man im allgemeinen der Ansicht, daß eine Zahlungder Reparationen auf Grund von answärtigen Anleihen nur dazu beitragen könnte, De-utfchland noch tiefer in das Finanz­elend zu stürzen. Wenn inan auch glaubt, daß Deutsch­land seinen Reparationsverpflichtungen nicht gerecht werden könne, so stinnnt ruan doch Maßna-Hnien zu, die geeignet wären, seinen finanziellen Wiederaufbau zu unter­stütze n, ohne zu einer Anleihe Zuflucht nehmen ,zu müssen. .Hohe Finanzkreise sollen der G ew äh r u n g e i n eL M o ra - tori ums geneigt sein, das selbstverständlich auch die Re­­parationZ'zcshluugeii, in sich schließen würde. Anderers-ei-ts find die Fi-na-nzleute, die die S-ituatiM zu b«urteil-e-n wohl i-n d^Lags sind, der Ansicht, daß Deutschland ohne Aufnahme einerAnleihedienächsteZahlungnichtwerde leisten können. Die Lage ist anscheinen-d die solgende: Die Deutschen sollen angeblich die Absicht haben, zunächst eine Anleihe ztk verlangen. Im Falle ihnen eine solche verweigert we'cden sollte, wüân sie ein Moratorium beantragm, 'un-d wenn sic auch dieses nicht erwirken können, erklären, daß sie die am 15. Januar fällige Zahlung nur unter Bedingungen leisten können, die Deutschland in -die ernsteste finanzielle Lage bringen würden. (Ung. Tel.-Korr.-Bu-r.) Wien, 1. Dezember:. (PrivLitneldung des Ung. Tel.-Korr.-Bureaus.) Der Londoner Berichterstatter des Temps drahtet seinem Matte, daß die britische Regierung sich der Ansicht Bradburys aichsschl-ossen zu haben scheine, Deutschland nachder ersten oder zweiten Ratenzahlung ein Mora-­­toriumvonzwcibisdreiJahrenzugewähreil.. Ans dem Friedensvertrage ergebe sich, daß für ein Moratorium dieser A^r t nich-t die' Einst.imrnigkeit der Reparationskommis « sion, -sondern bloß ern -Mehrheitsbe-fchluß erforderlich ist. London, L. Dezember. ' . (Reuter.) Dr. Rathenau »rürd bis 3. d. M. hier - bleiben. (Ung. Tel.-Korr.-Bureau.) Das Schicksal der Deutschen Werke. Paris, so. November. (Wol-ff.) Der Sonderberichterstatter des Populaire, der die von den deutschen Gewerkschaften eingeladene Delegation der Genfer Arbeiterschutzkonferenz auf ihrer Reise durch Deutschland begleitet, teilt seinem Blatte aus Erfurt die Feststellungen der Delegatioir und der Ar­beiterschaft der in Betrackst kommenden Deutschen Werke mit. Alle l)âtien die gleiche Sprache geführt, tvelcher Partei sie auch' angehörten. Von allen habe er den gleichen Willen bekunden gehört, sich der Wiederaufnahme der ehemaligen Fabrikationen zu widersetzen, wie auch alle, die Kommunisten so gut wie die anderen, gegen die For­derung« n der interallierten Militärkom­mis -s i o n p r o t e st i e r t h a t t« n. Wenn es wahr sei, fährt der Berichterstatter fort, daß die ganze Industrie für die Be­dürfnisse der modernen Armee die furchtbarsten Kriegsmittel liefern -könne, so gäbe es- nur eine Alternative. Entweder muß M-7M jede industrielle EnÄvicklung verbieten, oder man muß in denen selbst, die au dieser industriellen Tätigkeit beteiligt seien, die Garantie dafür suchen, daß sie nicht mehr in den Dienst des Krieges gestellt werden. Die erste Hypothese sei un-M!nchmbar. (Un-g. Tel.-Korr.-Bur.) Berlin, 80. November. Ter erste stellvertretende Vorsitzende des inter « ati cv> na len G ew>e r kschaftsb undes der franzöfi­schen Sozialisten, Jouhaux, der als Mitglied der Von der internationalen Arbeiterschutzkonferenz gebildeten ' Koinmission zum Studium der deutsch-en indu­striellen Werke die Studienfahrt durch Deutschland mit­­, gemacht hat, erklärte einein Mitarbeiter der Vofsischen Zei- i tung über die von der Konimission gewonnenen Eindrücke imter anderem: Wir haben die Ueberzeugung, daß in allen Werk-en, d'e. wir besucht haben, die Bestimmungen und Vor­­schriftcn des Frisdensvsrtrages loyal und voMommen erfüllt sind. Nach unserer Ansicht sind -die Forderungen der inter­alliierten militärischen Kontrollkommission zumindest über­­flüsiig. Eine zuverlâsiige Sicherheit gegen die Erneuerung der Produktion von Krieg'smalerial kann freilich schwerlich durch technische Aeuderungen allein geboten werden. Die beste Garantie liegt in der Entschlossenheit der Arbeiterschaft, sich jeder unerlaubten .Herstellung von Kriegsgeräten zu wider­setzen. (Ung. Tel.-Korr.-Bur.) Die Frage der Aufhebung der militärischLN Sankhionen. London, 30. November. Einer Meldung des Reuier-Bure-aus zufolge ist nach Er­kundigungen, die man in hiesigen gut unterrichteten Kraiscn ' ein-e-ogcn hat, keinerlei Vorschlag Zur Aufhebung -de'r Deutschland auferlegten militärischen i -Sanktionen der Botschaft-crkonfcrenz unterbreitet ' worde n. Mau versickert, daß die Volschafterkonfercnz keiner- » s lei diesbezüglichen Beschluß gefaßt hat, obgleich die Frage bc­­! reits seit längerer Zeit in CririInn-! gezogen Vwrcm wa:'.

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