Pester Lloyd - esti kiadás, 1922. július (69. évfolyam, 146-171. szám)

1922-07-01 / 146. szám

hindern am heiligen Weihrrachtsnachmittag aus ihrem Heim' gejagt, ehrwür-dlge, alte Männer iw Viehwagen zur Grenze be­fördert. Jeder Monat bringt einen neuen, schmerzhaften Ver­­'lust. Dic juridische Fakultät weist in kurzem Zeitraum drei Opfer au LlAienden Menschenleben auf. Zwei von ihnen st-ar­­)Lell fern- von der Heimat, im Kampf für ungarische Interessen, den dritten trieb die politische Not Ungarns zur Ver­zweiflungstat, er wollte den Boden wicht verlassen, und tötete !sich am Grabs seiner Mutter. Zu diesen.Opfern betteten nun die armen Enttvurzeltcn iihreu K-uuimcr und ihre tausend Träneic. Hart durch Not, gestählt durch Leid, beginnen sic Stein auf Stein zusanunen­­!zutrkigetr, um neu auszubauen. Alles, was sie an Lchrmaterial : zum AnschauMlgsuntcrricht für die Jugend benötigen, mußten ) sie zurücklassen. Da eutwi-rft Professor Siegmund SzentpLtery seinLu Ervbcr-migsplan. Unernrüdlich durchforscht er dunrpfe ; Kelley, staubige Böden und bringt am Ende aus alten, längst ; verworfenen Dingen des gaologischen. Instituts und des Na­­tiivnâuusemns 8000 Bände Bücher und 26.000 verschiedene -Äcineralien Zustande. Und nun beginnt allgenrein ein eifriges, ! gAueinsames Suchen und Aufbauen. Die Stadt Szeged öffnet iihre gasilichcn Pforten. In kurzer Zeit stehen ihnen im Hanse !der königlichen Tafel, i-m GymMsium, in der Volksschule Un­­) Lerrichtsräums zur Verfüzmrg. Schon besitzen sie von der ! Stadt Szeged einen Grunc» zur Errichtung eines botanischen 'Gartens, für ihre -evakuierten Hörer Quartiere, teils durch ' städtische, teils Lurch private Hilfe. Im Oktober 1921 erfolgt die Eröffnung der Kolozs­­vârer Universität in Szeged durch den -Reichsverweser und am 23. Juni 1922 vermag sie bereits Rechenschaft zu geben über ;ein ta-tenreiches Lehrjchr an der neuen Stätte, das -auf eine -glückliche, verheißungsvolle Zukunft hinweist. -Mit allen ^Zeichen äußerer Ehren erfolgte nun gleichzeitig die Feier -des ; 50jährigen Bchchens, die einen Rückblick auf Arbeitsleistung und Aufstieg erbrachte. ' -Schon am 28. trafen zahlreiche -Gäste aus -der. Hauptstadt )â -Vertreter der Ministerien, iUinivcrsitäten, — Studenten ! empfangen in eifriger Geschäftigkeit die Ankommenden. 8kun !'gcrr der 291 Herrlicher vermag sich der freudigste Teilnchmer ! nicht zu schmücken, als -die Natur mit sommerlicher Pr-acht den ) Morgen des Peter.)Paul-iErntet-aZeL überflutete. Empfangsjubel ) leuchtete vom 'Himmel, erklang aus den Wassern der Tiyeiß ;und erscholl aus hlu-nderten von Kehlen, als der Zug, an der ! Spitze Se. Durchlaucht der MeichÄ>erweser v. Horthy, Erz­­iherzog Josef mit seinem Sohn, Ministerpräsident Graf Bethlen -und die -lange Reihe der -Gäste -und Mchrer-der-Universität, er­­^ schienen-, um sich wach der stillen Messe durch das -Spa-i-ier ! soimen-gebr-äunter, helläugiger So-ldaten und Bürger Zur Aula izu begeben. Dieser Raum, mit Bildnissen Kolozsvârer 'Professoren geschmückk, vermochte die Menge der Teilnchmer ! kaum zu fassen. Um 11 Uhr eröffnete der Reichsverweser -feierlich tdie Sitzung. Nachdem Rektor Kaspar v. Mcnyhârth idas »UisWlc-eN" gesprochen hatte, begann ein Wettstreit von iMorifixierungnt, Beteuerungen, Analysierungen, Wünschen iund Verheißungen. Es erfolgte die Promovieruug drei junger nDoktor-eu Lub LuspieüL Cuberlmtoris, die Ueberreichung der ! Ringe durch den'Reichsvcrwes-er und hierauf die Promo- i Vierung des Erzherzogs Josef und fünf Persönlichkeiten unseres ' öffentlichen Lebens zu Doktoren bonoris causa. Brausende - Eljenrufe tönten den jüngsten Doktoren entgegen. Der Feier folgte ein Festessen, am Nachmittag die Ein- Weihung des Horthy-Jnternats für UniversitätÄchrer und -abends ein IbvLIrs paies. Mit dem Dohnänyischcn „klisrslc­­; ssszc" Ncmg dieser fonnenreiche, herzwarme Feiertag aus. Bci dem abendlichen Bankett lösten sich die schweren Bande chr­­würLüger Feierlichkeit. All diese reisen Akänner, -diese gewalt­­;s-cMi Entwurzelten, deren ungeheure Summe von moralischer iKraft, sozialem Gefühl und Menschheitsliebe sie über il>re - eigene Not Zu großer Duldsamkeit geführt hat, -sie alle Hst die -Tatkraft s-o jung erlMen, daß sie der notgehärteten heutigen «Jugend nicht nur Führer, sondern auch Kampfgenossen sind. > SZi-Lsed), 29. Juni. _____ wationen-ischmiückten'-seine Brust. In der Bolschswiftenzeit' wollte man ihn mit Gewalt zwingeir, Len Posten eines Gene­­ralstabschefs -der Ro-teir Armee zu übernehmen, er lehnte jedoch ab, und erklärte, sich liâr hinrichten zu lass'en, als den Kommunisten zu dienen. An der Geg-enrevolution nahm er weâätfgen Anteil, und als -die nationale A«n«e in Buda­pest einzog, wurde ihm alIbald eine leitende Stellung anver­­trailt. Im Ma! 1921 wurde er zum GeneMlmajor bsfördert, und nach dem Tode Berzeviczt)s übernahm er, als dessen Erbe, die Stelle eines Chefs der sechsten Sektivn des Landes­­verteidigungsmlnifteriums. Seinen Tod betrauern feine Wi-tw-e und drei Kinder. An dem Begräbnis, das heute nach­mittag 6 llhr im Farkasrèter Friedhöfe flattfindet, werden der Reichsbertveser -und Erzherzog Josef in eigener Person teilnehmen. — Der pensioniertc Kon. Kurialrichter Julius H o-­­lics ist in seinem 75. Lebensjahre in Budapest gestorben. Tie Washingtonfeier. Da-S ameri-kanische diplomatische und Konsularpersonal, die Delegierten des hauiptstädtis-chen Ma-giftmts und der -Ungarisch-AMerKan-iischen Gsselkschaft, ferner die gel-a-dentzn Mäste vevscmM-eln sich Sonntag nm halb 11 Ilhr im Pavillon der E!slau-shall-e fTeichtervafse) und ziehen von dort zum Wa-shi-nat-ondenknial, wo die Feier abge­­halten wird'. Die Amerikaner gegen das „teuere Europa". Die -rflan­­tischcn Schiffahutoefellslhaften, die migesichts des außerge­wöhnlich zeitig -einsetzenden Passagierverkehrs nach Europa große Hoffnungen auf ein lebhaftes Sonrmergc­­schäft gesetzt hatten, sind in hohe.m Grade enttäuscht darüber, daß der Verkehr amerikanischer Toirristeia nach Europa im Juni sehr -erheblich nachgelassen hat. Der größte Zustrom der amcrilanischen Zöeiseniden beginnt erfahrungsgemäß mit der zweiten Juniwoche. In diesem Jahre verl-asserr aber die Tanchser New Asrk knapp mit halber Ladung. An einem Tage der zwriteia Juniwoche haben sieben Dampfer Neto Pork mit zusammen 10.000 Passagieren verlassen, während ihr FassungSvaum die dreifache Zahl von Personen ermöglicht hätte. So zum Beispiel hat der Riese-t­­danrpf-Lr „Maj-estie" mit einem auf 4100 Passagiere bercch­­netcir Fassimgsraunr nur 2500 Passagiere an Bond. Tie amerikanischen Touristen, -die sonst in dieser Jahreszeit ziem­lich -dichtgedrängt auf ihreir Dampfer warnten, konnten es sich diesmal recht bequem nrachen. Die Ursache dieser Reiseunlust ist in der Teuerung rn Europa zu juchen. Die aus Europa heimkehrenden Amerikaner erzählien rcnnlich überall, wie sie in Europa „gewürzt" werden. In erster Linie richten sich diese Klagen gegen Italien und Deutschland, in geringerem Maße gegen Mrgland. Man hört La immer wieder -die bekannten Bchauptungech es werde in deir europäischen Hotels, Pensionen usw. ein großer Preisnnterschiied zuungun­sten der Amerikaner gemacht. Die Schiffahrck-gesell­­sch asten, die diesen immer wiederkebrenderc Erzählungen aebew'iber machtlos sind, weil sie sie nicyt wi-derl-egen können,' schicken eine K-abMepesche nach -der anderen nach Europa, in idenLn die amerikanischen diplomatischen und konsularischen Berireter dringend am-fgesordert tverden, dahin zu wirken, -daß den Benacht-eiligungen der Amerikaner ein Ende gemacht werde, da sonst der amerikanische Touristenver­kehr baDi ganz aufhören würde. Die Zeitungen berich­ten -unter anderem von einem „führenden TlmcrikcMer", der die Absicht gehabt habe, sechs Motiate in Europa zuzubrinaeu, aber schon nach sechs Pichen zurückgekehrt fei, mit deni festen Eiitschluß, „nie rvi-sder reise ich rrach Guropa, jvl-ange oi-ese Praxis tveiter geübt wird". Der Herr erzählte, ihm sei iii Europa überall bis zu 200 Prozent mehr abgesorderr wor­den cfls Len Einheimischen, zu dem einzigen Ztvecke, ihm als Amerikaner Geld ^erauszupressM. Die amerikanischen Zei­tungen, die zu diesen Bericht-eii Stellurig lichinen, erkläreii, lveun Europa diese Beuachteiliguiig der Arnexikaner nicht bal­digst unterlasse, so loerde der ainerika-nische Touristenverkehr nach Europa sich bald auf wenr-ae ganz reiche Leute be­schränken. D'Rnnunzio und her Fremdenverkehr irl Italien. Wie in ganz Italien, so bemerkt marr auch an deii Ufern des G a rda­­sc es wenig von jenem Fremdeiiverkehr, der sich früher in der Reisezeit über Italien ergoß. Fast alle Hotels am Garda­see sind geschlossen, weil sie enüocder deutsches Eigen­tau m sind, das von der italienischen Ncgieruiig noch unter Sequester gehalteir wird, oder Weil es sich ivegen des Mangels an Gästeii nicht lohnt, sic rvieder irr Betrieb zu rr-ehnren. Dafür hat sich in Gargnacco ein Gast iriedergelasserr, dessen Anwesenheit eigentlich die ganze Umgebung ftr alles übrige -entschädigm sollte: s^aliens berühmtester Dichter mid dabei rioch großer Kricgsheld, Gabriele D'Annunzio! Er be­­wohnt jene schöne Billa, die den Erben des berühmten deutschen Kunsthistorikers Henry Thode gehört. D'Arinmrzio hat dieses deutsche Besitztuni einfach annektiert rmd «r nahm nicht nur von dem Hause Besitz, sondern auch voir der ganzen rvcrtvollcn Einrichturig, die mancherlei Stucke enthält, dic kuiturgeschichtlichen Wert haben. Sv der gapze schriftli ch c Nachlaß Thodes, defs-eri Bücherei und viele Kunstgsgeir­­stände, darunter ein echter Rubens; ferner ein herrlicher Flügel, auf dem Franz Lißt spielte und der Eigentum der Frau Daniela Thode, also der zweitältestcn Tochter der Frau Cosirna Wagner, ist, nnd zahlreiche Briest Franz Lißis. Vielleicht wäre nurr der Fremdeiiverkehr Ita­liens zu heben, wenn rnair allen Reiseiiden den Eintritt ix die Thodc-DAnnunzio-Villa gestattet. j Die fiuauzielle Beihilfe für MilitärpersoKek. Das llng. sT-el.-'Korr.»BlirreLN me-lLet Äuf Gvirnd der an ^z-iisiändig-er 'Stelle erhälten!« Jnforma-tion-eir wird den d.rbei Jnter­­) es,fierten zur Information Wi-tge-teilt, daß die siiianzielle Bei­­;hilf-s M-c ä mit MLevzawgstzcbühren in Len Penswnssta-nü -'vers-etzten Mil-i-tärpersonen mit Rückwirkung vom 1. Mai l. ..z. -ebenfalls in Aussicht Mnmnmen wird. Die VerlauDarunp ider 'diesbezüglic^n Verordrrmiig dsrf-pLtet-s sich biHer nur au­­idechnllHen steht AU! -errviarten, d-atz !ordniung innerhalb kurzer Zeit ve-röffeMicht werden kann: Í Es ist «Mhrfcheinl-ich, daß die h'iezu berechtigten Miirtar­­iper-svnen außer- Len RZHentzen AârgangszÄühren d-esc rr !dem!s!slLett Ausmaße -und unter denselben- Brvd'al-itäten unk ;auch die bssonvere außerordentliche Bcihi-lfe genießen tverden 'wie die mit -den Ponsionsyebührerr chersöheaen Mili-tär­­-pe'ösonew. Aulfklärnn-gen über die Beihil-fe der Wletzi Gewann­­'ten find aus den Ausg-aben Rendeleti Közlöny Nr. 33 d. J­­'iBuvapesti KÖAlvny Nr. 113 und 118 d. I. und des Nyu-kvs iNr. 23 und 24 d. I. «vsichtl-ich. Todesfälle. Generalmajor Viktor v. L o r x, Vorstand d-n 'sechsten Gruppe des LawdesverteidiguiigsministerimnS, if ig-österw wach einer Bkinddarinvperativn gestor-ben. , Genera -Lorx cutst-amm-te einer alten Zipfer Fcmiilie. Zweiundzwan­­izigjährig trat er im Jahre 1895 als Pionmeroffizier in di, -gsmeinsame Armee «in. Nach Absolvierung der Kriegssch-ul, 'gelan-gte er in den Generalsta-b und wurde als Hauptmanr -zur HvwvèdarM-ee, versetzt, wo er im Landcsvertcidig-un-gs 'ministeriu-m als General-stabsofsizier wirkte. Bei Kriegs üusbruch war er Flü-g-eladj-utant des ArmccobcrkomMandan­­:-tLn Erzherzogs Friedrich, i-ni Kriege hcrtte -er wichtige Ver 4rauensstellungen inne und stellte überall in vorbildliche: -Weise seinen Mann. Im Jahre 1918 war er Gencralsta-bs chef der i-m Südabschnitte der Piavefron-t operierenden sechster -Armee. Sowohl in dieser Stellung, wie i-n allen früheren Ein teiluw-gsn. zcichncte er sich durch Umsicht, Geistesgegcnw-.'rr und Tcrpf-erkeit a-us, 14 inländische und 11 auslänüisch-'o Delo « 4 » SsmKzttrnr^l-AugelsgsRtzSLteN. öudapester LebeusmiüeLmarkt. LLbenLnnttcInrarkt ir-ar heute im allgemeinen reich beschickt. Es Wü in allen Buden und chsoncn Ständen ibedeu­­lenbe Vorräte, und die Zufuhren an Geuuife.waren inIbesvn- Lere an der Donau so reichlich, daß cs fraglich erfcheine.n nrußle, ob all das Wiatz finden könnte, insbesondere wenn nran die Preise in Betraä)t zieht, die heute gefordert wurden. Der Verkehr war mich kein sonderlich lebhafter, trotz des DainstaK, da daS PirblichM nicht mehr den Preisen nachzu­­kommen vermag. Schw e i II es lersck) ist wisder teurer geivordcn. Für Schweinskarree verlangten heute einzelne Metzaer schon 82Ó lc. Speck rostete 250 LiS 260 lc, Sch.mcr 270 Lis 280 Ic, Schweinefett notierte von 320 bis 340 Ic. Fleisch tvar überall reichlich zu haben; man bezahlte isür Snppensleisch 160 bis 200 lc, für KalLfleisch 270 lè. Die G e m ü f e fortén zeigten eine ganz, geringe Preis­herabsetzung, Kübbisse waren ,zu 6 Ic, Butterfisolen zu 26 1c -und -Gurken zu 38 !c ausgeschrieben. Geflüg-el gab cs sowohl lebend, wie gsschtachtet in großen Mengen. Das Publilum feilschte, und zog sich schlies;­­lich zurück, da die Preise nicht zu er schwinden waren. Bei KAwstLK, 1. 1922 ! geringem Wsatz verltcmgte Marr für junge geschlachtete Mcht-?: gänfe von 260—^300 1c. Die OLftmärk-te waren außergewöhnlich reich be­schickt. Alles war vorhandc-n: Kirschen, Weichsel, Johannis­beeren, Himbeeren, Marillen, aber die Preise bliebeir phan­tastisch hoch. Es wurde auch nur wenig gckaust, trotzdem^ zeigte sich keine Geneigtheit, die Preise hevabznsetzen. Die amtliche Preisliste der Zentral-^^ Markthalle Mgt folgende Notierungen: Rindfleisch 90—160—200 l-, Kalbfleisch 120—180—260 1r, Schweine­­fleisch 220-280-320 Ic, s^tt 3l>0—340 1:, Speck 250 lc, Mastgänse, -enten sgctschl-acht-et) 270-290 Ic, Fett froh) 450-^60 Ic, Kohl 16—20 Ic, Kürbisse 6 Ic, gehobelt 20 1c,^ Kohlrüben 3—4 Ic, Butterfisol-en 20—30 Ic, Guckn 38 Ic, Kartoffeln sneu) 25—35 Ic, grüne Erbsen 22—26 ü, Kirschen 20-40 Ic, Weichsel 20—40 Ic, Aepsel 100 Ic, Marillen 120 k, Birnen 120 Ic, Himbeeren 30—40 Ic. Lohnbewegung nnier den Betrieboarbeiter«. Wir mel­­deicn in nnserem Heutigen MvrgeMatte, daß die gestenr' abend ftattgehirbte Verirauensmännerkonsevmz der christlich-­­sozialen Gewerkschaften die von der Hauptstadt anaebot-ene Er-' Höhung der Löhne als zu gering bemessen erklärte und es den' einzelnen Betrieben freiftellte, die Konsequenzen -abzuleiten.! Die Arbeiter -einzelner Betriebe haben denn auch bereits zu dieser Frage Stellung genommen, indem sie heute mittag d i e Arbeit èinstelltcn. Es find dies die Arbeiter und Fa-chiwbèite r in den Werkstätten des öffentlichen Rein»! lichkeitsamtLs, ferner die Arbeiter der Markthal le-n und der 'hanptstädtisclrcn Gärtnereien. Die Zahl der -Ausständigen beträgt insgesE-t 15M Arbeiter sbei dem^ Reinlichkeitsanit 900,, bei den übrigen Betrieben 600 Arbei­ter). Der Magistrat hat in seiner heutigen Sitzung erklärt, daß -er bei der heutigen finanziellen Lage der Hauptstcrdt nicht in der Lage fei, über die bereits angeb-otsne Erhöhung der Löhne u-m 20Hrvzent'hinauszugeheir. Man glaubt jedoch noch' inuner,^ daß es geliN'gÄN werde, die G e genfätze z-n überbrük-­­ken l'die Arbeiter fordern eine fünfzigprczentige Erhöhung),' was «in um f-o größeres Interesse der .Hauptstadt und der! hauptstädtischen Bevölkc-rung ist, weil s-onst der Ausstawd sich! leicht emf die wichtigeren Betviebe, wie Kvmmunikatiorr, Was­­ferleit-ung, Gas, Elektrizität ufw., ausdchnen könnte. ! Wahlen im Status des Verwalèungspcrsonals. Wie tvir^ erfahren, wird der Magistrat nächsten Dienstag die Wahlen im Status >des BeAvaltnngspersvnÄs vorn-ehmen. l^ handele sich insgesamt um 138 Perfonen. Darunter befinden sich Rpei technische Räte, fünf Lb«ingenieu>re rmd zwei''Ko!nzipisken. - ZokalnachrichLeu. Rätselhafter Tod eines Genossenschastsdirektorch Mittwoch) liachmittag wurde bei der Franz-Jos-sf-Brücke die Leiche eines! den Lessereir Ständen angehörenden Mannes aus der Donau: gezogen, die außer einigen nnwesentlick)en Hautabschürfui^en' keinerlei Zeichen äußerer 'Gewalt aufwies. Di« Polizei -leitetLi die üblichen Recherchen ein, um die Identität des -Mannes, beli) dem 'keinevlei Dokuinente vorgef-unden wurden, festzuslellcri.-: Am riächsterr Tag erschien die in P-est-SzentVrinc woMhafte: Gattin des Direktors der Geuossensdt „Marat"^ Alexcmder- Urav Lei der Oberstadthauptinan-nichaft uud meldete, daß ihr Mann sich am vorhergehenden Tage aus seiner Wohnung: entfernt und gsfagt habe, -daß er iin „Hotel London" mit­­- einem Kauf-mann aus Rumänien wegeii eines HolzlieseriMgs-, geschästes von -sechs -Millionen Kronen Berha-n-dliong-en Pflegent müsse An-d nach -Wschluß dieser Konfcrenz nach Psst-'^ent-/ lörinc in feine Wohüung znrückkehren werde, áither ist der Direktor nicht wieder gesehen worden. Bei der Polizei erinnerte man sich der aus der Dona-u gezogen-ert Leichs: und man vermutete sofort, daß diese mit dem verschwun-­­denen Direktor -Mexaiider -Uray identisch sein könnte. Frau Uray wurde -von polizeilichen Organen in die Morgue > b^eg! eilet, wo sie in der aufgcfischten Leichs tatsächlich jene: ihres Mannes erkannte. Es ist bisher nicht festge)'tellt, wie Uray den Tod in -den Wellen der Donau gefunlä Konstaüert, ist bloß soviel, daß Direktor Uray, als er sich) entfernte, den) Betrag von 200.000 Kronen bei sich hatte und daß d^sex) Betre«; fehlt, ferner, daß -er zu der von ihm -erwähnten B«-) sprechüng im „Hotel London" nicht erschienen war. Die Pali-: zei l)at energische Recherchen eingeleitet, um zu erheben, ob­­es sich im vorliegenden Falle um einen Mord oder SÄbstmoi^s lMdsl-t. Mau neigt in Polizeilichen Kreisen eher der; letzteren Annahme zu, obwohl marr tveder in der FamAie, nach in) .Kreisen der Genossenschaft eins Ursache dafür zu si-ân ver»i mag, was den Direktor Uray veranlaßt hätte, sich das Leben; zu nehmen. Er lebte in geordneten Vechältuiss-M» führte «iu. glückliches Faulilien-lcben und' auch «inq Lei der Genoss-enschaft „Marat" vorqenommene Skonlrierung ergab, daß dort olles in Ordnung sei. Es wurde -der. Polizei auch noch mittzeteitt,) daß Direktor Uray kurz vor seinem'Verschwinden im Auftrage^ der Genossenschaft in Szeged geweilt hatte und -es wird aich: dies-er Spur nachgeforscht tverden. Die Leiche Uvays wird) l)eu:e machmittag obduziert, damit die unmittelbare 'Urfachs des Tod-es festge'stèllt tvevde. KettenlMdsl mit Mehlkarten. In letzter Zeit liefen bei der) Oberstabthauptmannschaft mehrere ?lnzeigen ein, die besagten,' doß Rákospalota und Umgebung mit Mehlkarten, die für die Umgebung der Hauptstadt Geltung haben, überflutet seien. Die) Polizei leitete sofort die nötigen Ne^rchen ein, um sestzu--; stellen, woher diese Mehlkarten stammen. Dis Erhebungen er-) gaben, daß die Mehlkarten aus dem Verkaufsgeschäft des Kon­sumvereins der Staatsbahnangeftellten herrühren, wo diese deui Lehrling Julius Szatmâry behufs Einlieferung übergeben) worden waren. Die, Schwester des Szatinâry, Marie Szat-, märy, entwendete diese Mohlkarten und übergab 400 bis 500 Stück der Beamtin Gisela Renczès mit dem Auftrag, diese zu verwerten. Gisela Renczës bckarn für die Mehlkarten vom Kaufmann Eduard Nemet acht Meter Grenadine, zehn Meter Leinwand für Männerkleider, drei Meter Kattun, ein Paar! Strümpfe und 500 Kronen Bargeld. Nemet gab die Mehlkarten an den Bâckcrnreister Anton Maurer weiter, dieser verkaufte­­durch seinen Bevollmächtigten, den Fleischer Arnold Deutsch, einen Teil, und zwar auf ein Quantum von 8000 Meterzentnern lautend, für 16.800 Kronen an den Bäckcnneister Simon Surânyi, auf vier-Meterzentner lautend um 8400 Kronen) an den Bäckcrnieister Felbert. Den Rest der Mehl-­­-ürrtcn vcrmvchtc er nicht an den Männ zu bringeir. Anläßlich dcr durch die Poli-zei vorgenoimncncn Haiusdnrchsuchung fand rnan bei Deutsch 200 Stück auf je ein MogLâm Nullcrrnehl lautende Karten. Dein Deirtsch lscrtte auch der- Milchhändlcr! Rubvif Hali n MchEa-rteit auf ein Qücmt»im von 20 M-ster­­zentu-er lautend angebotcn, doch woll-!e Denilsch di-sse nicht m-öhr -ankaiisen, nÄl «r ivußt-e, daß der Schwindel bereits anfa-odeckt w.rr. .Halin gibi an, daß er bie dem Doutsch o-sse­­' r-icrlcn Kavt-cn von c-incm jungen Man-n in bor Dohâny-ntea

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