Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1923. január (70. évfolyam, 1-24. szám)

1923-01-03 / 1. szám

^ttrvczcrst, Z. stanuar 1923 Vertrag für die Reparationen fostgestellt wurde, ist noch nicht . gekommen. Weder die Frage der Reparationen, noch die der Integrität kännsn anders als durch innere Einigkeit, durch zusvmmenschweißende gleiche Rechte und cruf Grund der ge­sellschaftlichen Rollen errungen werden. Wir sind eine arme, niedergetretene Nation, sind von Feindcn umgeben, die darauf ' aus^gehen, sich neue Bente von uns zu holen und das Land vollständig crufzuteilen, wie auch Polen so oft au-fgeteilt wurde, bis es seine Selbständigkeit verlor. Wenn wir leben und uns die Sympachien Europas wieder erobern, wenn wir unsere Integrität tviedererlangen wollen, mnsseir wir einander lieben. Nur auf Grund der Demokratie und durch die zusam- MLnfchweißende Kraft der GleichbercchtiWNg können wir zu Bedeutung gelangen. Hier liegt also die unlösliche Verbin­­' dnng zwischen dem Schicksal unserer Nation und der Demw­­kratic. Wenn tvir selber nicht mehr das Land ^der Verheißung erblicken sollten, so möge uns wenigstens das Bewußtsein be­leben, das; unsere Nachkcmimren in einer schöneren Zukunft, in einem glücklichen, mächtigen, lntegren Ungarn leben werden." Vázsonyi wurde nach seiner Rede herzlich gefeiert. Uom Tage. Tie ungarischen Faszisten beim Reichsverweser. Die Nachrichtenagentur Nemzeti Sajtötudásilá Zroda, als deren verantwortlicher Redakteur der Abgeordnete Stefan Haller zeichnet, berichtet: Der Reichsveiwsser hat heute abend um 6 Uhr eine Abordnung Des Präsidiums ^des, unga­rischen FaszistensHungaristenslagers in Audienz empsangen. Die Abordnung bestand aus dem geschäftssühren^ven Prasi­­deuten Ministerialvat i. R. Iwan ^aczkovics, den Vize­präsidenten Ministerialrat Dr. Eugen Csurt>, Tr. Zoltán Hornyänßky und Oberregierungsrat Andreas Sár­­mezey sowie aus dem Ausschußmitglied Baron Siegmund Luzsenßky. In der Audienz, die eine Dauer von nahezu anderthalb Stunden, hatte, legte Vizepräsident Dr. Hör­­nyânßky das Programm der Faszisten dar. Der Reichs- Verweser schenkte dem Vortrag wohl wollendes Gehör und betonte auch seinerseits die Notwendigkeit des Zu­­ijamm en schlusses der nationalen Kräfte. Falschmeldungen über die Ziffern des Budgets. Ein Nachmittiagsblatt beschäftigt sich heute in tendenziöser sMusmachung mit der Nachricht, daß der Finanzminister in der ! Nationalversammlung demnächst einen Budgetenlwurf ein­­'briWLN werde, wobei das betresssnde Blatt feststellt, daß das i Defizit dieses Budgets SbMilliardenKronen betrage. Das Ung. Tel.-Korr.-Bur. ist an zuständiger Stelle zu der ErMrung ermächtigt worden, daß sämtliche in dem erwähnten Blatte über die Budgelposren verilffentlichten ziffermäßigen sDaten phantastische Ersindungen seien. Obergespansinstallation. Finanzminister Dr. Tibor v. Kállat, wird sich mor­­igen,, .Mittwoch, begleitet vom Staatssekretär Emcrich 'Bargha und dem Ministerialsekretär Jtvan Paul, nach .Zalaegerßeg begeben, um an der Installation des Ober­­tzesvLnZ Les Komitats Zala Tr. Franz Darányi teilzu­­nahmen. Vereinigung der uilgarischerr Parteien in Sieberchürgen. Die beiden ungarischen Parteien Siebenbürgens, die Ungarische 'N a t i o n a l p a r t e i uird die Ungari. sche Volkspart ei, haben, wie aus Kolozsvár berichtet Wird, ain 28. Dezcinber dort in einer geineinsennen Versanun­­lung ihre Vereinigung ausgesprochen uird die eiicheitliche Partei Les llngartums, die „Ungarische Partei", konstttuiert. Jir der Versammlung wareir sämtliche Gebiets­teile sotvohl Siebenbürgens, als auch des Banats vertreten. Tie Vollversammlung wurde durch den reformierte!: Theologieprofessor Stefan Keeskeinethy eröffnet, der das Programmier Ungarischen Partei darlegte. Dann sprach Emil Grand Pi er re, der Präsident der ehenmligen Nationalpartei. Er bezeichnete als prinzipiellen Zweck des Ungartums die versassungsmäßige Sicherung der Existenz der nationalen Alinderheit, tvährend es iir der Praxis die Er­ringung und das Jnslebentreten der Autonomie anzustreben habe. Namens Les Szeklertums erklärte Stefan Hajdú, der Delegierte von Marosváfárhely, daß das Ungartmn sein Minderheitsdasein auf der rechtlichen Grundlage der Minv­­ritätenkonvention und der Gyulafchervärer Beschlüsse aufzu­bauen wünsche. Dann brachte dieser Redner einen BeMuß­­antrag ein, in dessen Sinne die Vereinigung der Ungarischen Nationalpartei und der Ungarischen Volkspartei mir Freuden ^zur Kenntnis genommen, als eircheitliche und universelle Politische Organisation der rumänischen Staatsbürger unga­rischer Nationalität die Ungarische Partei konstituiert und izu deren Präsidenten einstimmig Baron Samuel Jósika bestellt wurde. Der nun von einer Mordnung eingeholte Präsident, der mit begeisterten Ovationen empfangen wur^de, übernahm den Vorsitzen Begleiiunq einer Ansprache, in der er unter anderem -sagte, er wisse nur zu gut, daß die rumänischen Ehauvinisten die Vereinigung des Ungartums nicht gern sehen. Er sei sich aber auch dchsen bewußt, daß der Chauvinismus kein staats- Lilidendes Element sei, l«nn Deutschland z. B., von dem stets behauptet wurde, es verdanke seine Größe dem Chauvinismus, sei eben durch diesen der Vernichtung zugeführt worden. Unsere rumänischen Mitbürger, sagte der Rednex, müssen begreisen, daß es des friedlichen Zusammenwirkens mit den Minder­heiten bedarf. Der Präsident verlas hierauf das Programm ^r Ungarischen Partei, an das sich eine De'batte knüpfte. Bon den Rednern, die sich an dieser Besprechung beteiligten, wies der Seelsorger Koloman Kovács auf die Rechtsbeugungen hin, die an Len konfessionellen Schulen in Rumänien verübt worden sind und in einem von diesem Redner einpebrachtcn Beschlußantraq wurde ausgeispr-ochen, daß d'e Partei die Auto­nomie und Lernfreiheit der konfessionellen Schulen mit allen gesetzlichen Mitteln unterstützen werde. Auf Antrag Elemcr Jakabffys wurde ferner beschlossen, jedweden zulässigen Schritt zur Mänderunq des die Minderheiten rivinierenLen rumänischen Agrargesetzes zu unternehmen. Schließlich wurden die Wahlen vorgenoinmen, wobei Baron Sanmel Jósika zum Präsidenten, Baron Andor Ambrözi, Bèla Barabás, Georg Bernády, Árpád Gaál, <§!nil Grandpierre, Gustav Haller, Elenuir Jakabffh, Stefan Kecskemöthy, Michael Sza­bo l c s k a, Josef Sándor, Baron Bèla S z cntkereßt h tz, .Koloman Thnry und Stefan Ugrón zu Vizepräsidenten, Ladislaus Bosánczl) zum Kassier und Benjamin Gom­bos ittid .Karl .Hubay zu Kontrolloren gewählt wurden. Dirs Reparationsprodlem. " Die Pariser Konferenz. tTelegramm deS Pester Lloyd.) Paris, 2. Januar. L Der Ministerrat hatte sich heute unter dem Vorsitze Millerands im Elyfèe vevfammHlt, um über den Repa­­raticmsplan zu beraten. tvurde folgendes Kommuniguc am Schlüsse des Miniisterrates veröffentlicht: Der Ministerrat hat ssinen Kollegen das Programm un­terbreitet, das der inleralliiertcn Konssrenz vorgelegt werden soll und das vom Außenministrr, FinanMinister und dem Minister für öffentliche Arbeiten und der befreiten Gebiete ausgrarbeilet worden ist. Der Minisierrat >hat dillsen Plan ein­stimmig gen-ehnrigt. Wie ferner berichtet wird, hatPoincarè lm Laufe des Ministerrates diesen nach drei Viertelstunden verlassen, um mit Lord Curzon und Bonar Law über die Reparations­­und däLOrientsrage zu verliandelu. Lord C -nrzon wird heute a^d wieder nach Lausanne zurück^hren. lTelegramm des Pest er Lloyd.) ,.P a rl s, 2. Januar. Die interalliierte Konferenz begann um 2 Uhr im Ro­­tundeusaal des Ouai dOrsay unter dem Vorsitz Poin­­c ar è s. Zu beiden Seiten des Ministerpräsidenten nahmen Platz Finanzminister de Lasteyrie und der Direktor für poli­tische Angelegenheiten im französischen Außenministerium della Rocca. An die französische Abordnung schloß sich nach rechts die englische Abordnung mit Bonar Law, Handels­minister Philipp Lloyd Creame und dem Unterstaats­sekretär Crewe. Nach links zu saß die italienische Abord­nung mit della Torretta mrd Avezzano. Auf der an­deren Seite nahmen die belgischen Delegierten Theunis und Iaspar Platz. Die Sachverständigen hielten sich in dem benachbarten Saale auf, um im gegebenen Moment von der Konferenz gehört werden zu können. Poincarë hielt die Begrüßungsansprache. Gleich darauf gab er den Plan der französischen Regierung bekannt. Dieser Plan zielt auf tvirtschaftliche und finanzielle Opfer ab für den Fall, daß Deutschland einM Zahlungsausschub bewilligt erhalten sollte. Dann setzte Poincarè die Delegier­ten von dem Ersuchen des deutschen Reichskanzlers in Kenntnis, den Staatssekretär Bergmann anzuhören, der der Konferenz die Vorschläge der deutschen Reichsregierung darlegen soll. Tie Besprechung war um 4 Uhr 15 Mnuten beendet. Die ncchste Sitzung wurde auf morgen nachmittag um 2 Uhr 45 Minuten anberaumt. Der Gang der heutigen Verhandlungen auf dem Quai d'Orsay wird streng geheinr gehalten. Man erfährt ledig­lich, daß sotvohl Poincarö als auch Bonar Law und della Dorret ta in ^oßen Urnrissen die Pläne ihrer Regie­rung zur Lösung des Reparationsproblems darlegten. Ein­stimmig entschied die Konferenz dahin, einen münd­lichen Vortrag des deutschen Staatssekre­tärs nicht zuzulassen. Dagegen erklärte man sich be­reit, schrifllich ausgearbeitete Vorschläge der deutschen Reichs­regierung einer genauen Prüfung zu unterziehen, wie auch Poincare mitgcteilt hat, daß er sich einer Prüfung der deut­schen Vorschläge im Prinzip nicht widersetzen wolle, jedoch soll die eingehende Debatte erst in der morgigen Sitzung be­­ginnen. Es ist' nicht bekannt, ob Staatssekretär Bergniann sich bereits im Besitze schriftlicher Vorschläge bcfiuldet. Sollten derartige schriftliche Dokumente der Konferenz heute noch zu­gehen, so tvürdcn die einzelnen Delegierten noch Zeit hcrben, sie morgen vor der offiziellen Sitzung privatim zu überprüfen. tTelegramm des Pest er Lloyd.) Paris, 2. Januar. Nack der Libcrkc wird die Konfcrcuz bis nächsten Samstag dauern, möglicherweise aber auch sich biS in die nächste Woche hin­ziehen. Eine Verlängerung könnte als günstiges Zeichen betrachtet werden. L aag, 2. Januar. (Havas.) Staatssekretär a. D. Tr. Bergmann ist nach Paris abgereist. Er wird der Konferenz keine Vorschläge unterbreiten, sondern ersuchen, die Absichten Deutschlands klarlegen zu dürfen. sUng. Tel.-Korr.-Bureau.)) iTelegramm des P c st c r Lloyd.) Pari s, 2. Januccr. Äèir della Torretta hatte Poin. carsi nachdem er zuvor eine Besprechung mit Lord Curzon und Donar Law gehabt, mittag eiu-e längere Besprechung. Außechern haHc Poincare nach Schluß der heutigen offiziellen Sitzung Be­sprechungen mit de Lasteyrie und dem Finanzsachverstän­digen Seydoux. tTelegramm des Pest er Lloyd.) Paris, 2. Januar. Bgzü-alich der neuen deutschen Vorschläge in der Reparationsfraae schreibt Le Temps, diese Dorischlâge hätten bei der gogcnu.ür.iiaen Finanzlage Tcutschlauds uichi den gcringlsten Wert. Tie Alliierten müßten darum nur aus sich sclbst lm.ndcln. Hinsichtlich der möglichcrweise notwendigen iniliiäuischen Wiaßncchmen im Ruhrgebiete hänge cs von EnJland nd, Tcutschlauds WidersiaudÄust zu brech^en, indöm England sich Frankreich anschließe. tTelegramm des Pest er Lloyd.) Paris, 2. Januar. Bei dem Empfang englischer Preßvertrcter äußerte sich Bonar Law eingehend über die Vorschläge zur Lösung des Reparationsproblerns. Er machte dabei die wichtige Mittei­lung, daß England nicht inder Lage s c i, a u f alle scsine Forderungen gegenüber den übrigen Alliierten zu verzichten, daß vielmehr von Len A l I i ie r i e n sch u l d e n nur so viel annul­liert werden könne, als es selbfi vo n Deut s ch­­land er h alten werd e. Tie Pfänder, die von Frank­reich vorgeschlagen werdcir, betrachtet Bonar Law nicht als p o ) i t i v. llebrigens sei diese Angelegenheit nicht von aus­schlaggebender Bedeutung. Es möge nichts uuternonnuen tverden, was Deutschlands Lage noch verschlechtern könne. England sei bereit, mit Frankreich zu einem EniveruelMen zu gelangen, doch hänge dies nicht ausschließlich von Verhand­lungen, sondern von der öfsentlichen Meinung ab, die von den Vertretern der Presse nicht bcuruhigt werben dürfe. London, 2. Janucrr. Das englische Projekt geht dahin, daß Deutsch­land zunächst ein Moratorium auf vier Jahre zu gewähren sei. Sod-ann wäre Deutschland dazu zu verhalten. vierJahre hindurch zwei Milliarden Gold­mark pro Jghr zu bezahlen. Während weiterer zwei Jahre hätte es jährlich zweieinhalb Milliarden Gold mark, nach deren Ablauf jährlich dreieinhalb Milliarden Gold - mark, oder eventuell einen geringeren Be­trag zu entrichten. Dieser geringere Betrag jedoch könne nicht unter zweieinhalb Milliarden Goldmark bemessen und müßte durch ein unpar tei­ls chesinternarionales Schiedsgericht festae­­setzt werden. (Ung. Tel..Korr.-Bureau.) (Telegramm des Pest er Llo y d.) Paris, 2. Januar. Finanzminifter de Lasteyrie erklärte nach einer B«... fpvechmH mit P o incarè, er glaube, daß die Ansichten Poin­­carès und Bonar Laws in der Reparationsifraigie noch sehr w e i t a us ei n a n d e r geh en. Diese Auffasswtg scheint übri­gens auch in der Konferenz mit Poincare zur. Geltung gekcnnmen zu sein. Hieraus erklärt sich nach der Ansicht poliiisäAr Kreise die Tatsache, daß Poincarö und de Lasteyrie um eine sofortige Audienz bei Millerand angesè haben, um dessen Ansicht in ddr Reparationsfrage zu hören, damit die endgültige Stellungnahme der französischen Regie­rung präzisiert werden könne. London, 2. Januar. Der politische Berichterstatter der Daily Mail berichtet aus Paris: Der französische Plan der Behandlung Deutsch­lands, der gestern Bonar Law nichtamtlich unterbreitet wurde, schien dem englischen Premier weit bessere Hoffnungen auf e i n e R e g e l u n g zu bieten als alles, i^as bisher von fran­zösischer Seite aufgebracht worden ist. Der französische Pla» sei gestern nachmittag bei einer Zusammenkunft der britischen Dele­gation, an der auch Lord Curzon teilgenommen habe, erörtert worden. Der Berichterstatter erklärt, die Mitteilung machen zu können, daß die neuen französischen Vorschläge für die Behandlung der deutschen Zölle im be­setzten Gebiet und im Ruhrgebiet von feiten Englands Unterstützung finden. Die amtlichen Rat­geber der britischen Regierung seien überzeugt, daß dis Zollabga­ben ein leichtes und praktisches Mittel bilden, um Geld von Deutschland zu erhalten und daß die alliierten Kommissäre beauf­tragt werden sollen, die Einziehung zu erzwingen. Auch Daily Expreß berichtet aus Pari s, daß der französische Plan von der britischen Delegation geprüft worden sei und mit beträchtlicher Befriedigung angesehen werde. (Ung. Tel.-Korr.-Bur.) Pari s, 2. Januar. Zu dem englischen Stcindpunkt in der Reparationsfrcrge schreibt M atin, dcrß eine Versländigung zwischen der französischen und der englischen Regierung nichr unbe­dingt ausgeschlossen sei, denn die'Pfänder, die Bonar Lato bewilligt habe, seien nicht zu verachten. Anderer Ansicht ist Echo de Paris, nach dem noch eine weite Kluft zlvischen Paris und London bestche. So plane Bonar Law das schritttveise Verschwinden der Reparationskommission, die aufgehen solle in eine Art Schiedsgericht, dein Deutsche und Neutrale angehören sollen. sUng. Del.-Korr.-Bur.) London, 2. Januar. sTelegranun der Budapester Korrespondenz.) Nach den Dimes stimrnen England, Belgien und Deutschland überein, daß die Endsumme durch eine Sachverstän­­digenkonserenzfe st gesetzt werden soll. Frank­reich nimmt einen ^entgegengesetzten Standpunkt ein. N ie­­mcrnd glaubt, daß Deutschland mehr als 50 Milliarden Gold mark zahlen kann. Nach Daily Delegraph tvird Deutschland zur Begleichung srühercr Lieferungen und Zahlungen einen Kredit von 10 Milliarden Goldmark erhalten. Es ist nicht ausgeschlossen, daß auch die Endsumme von 50 Milliarden weiter herabgesetzt werden wird. Bonar Law ist auch gegen die pro­duktiven Pfänder. Er will die Losung durch Herab­setzung der kontinentalen Alliiertenschulden anstreben) für diese sollen 0-Bons angenommen werden, die England be­­kanntlich niemals einlösen will. Ronz, 31. Dezember. In einem Artikel stellt Jdca Nazionale eine Annäherung Englanvs und Frankreichs cin den italienischen Ent­wurf in der Reparationsfrage fest. (U. T.-K.-B.) P ci r i è, 2. Januar. Matin glaubt in der Lage zu sein, den Standpunkt mit­teilen zu können, den Marschall Fach in^ der Frage der Ruhrbesetzung cinnimmt. Sein Einfluß habe sich gegen eine diesbezilgliche dilatorische und zu beschränkte Operation, die die Umkreisung deS Ruhrgebiets zum Zwecke hätte, geltend gemacht. Der Marschall habe nichts gegen eins derartige Maßnahme einzuwenden, wenn sie notwendig wäre und wenn sie später mit genügenden militärischen .Kräften verwirklicht werden könnte. Aber es mißfalle ihm, im Inneren eines Industriegebietes mit so dichter Bevölkerung, oder um diesen Bezirk herum kleine Detachements zum Schutz für Zivil­beamte zu verwenden. Die Herabsetzung der Kräfte und ihre Zer­streuung auf ein Gebiet, wo gewissermaßen sich die Häuser be­rührten, könne Zivischenfälle Hervorrufen, die Sanktionen erfor­derten, und die so das Gegenteil des Zieles erreichen würden, das die französische Iiegierung verfolge und das darin bestehe, auf das Ruhrgebiet ihre produktiven Pfänder ausztldehnen. In­folge dieser autoritativen Ansicht sei die französische Negierung zu der Ueberzeuguug gekommen, daß es nicht nötig sei, das Ruhrgebiet einzu kreisen und die Zolleinnahmen einzuzichen und daß durch ein zentralisiiertes System diese Ein­künfte von den Alliierten in einer Anzahl von Bureaus erhoben iverden könnten, die man in den Großstädten errichten könne und deren Ucberwachung viel leichter wäre. (11. T.-K.B.) Die Kanzlerrede. Berlin, 2. Januar. sTelegramm der Bud. Ko-rr.) Ueber die Kanzler­­rede wird in Politischen Kreisen erklärt, daß sie den Gedvn­­kengang der deutschen Reparationsvorschläge enthüllen)^ sie umfassen somit die endgültige Lösung der Reparationsfraae, Berücksichtigung des fraiVösischen Arrfpruches, sofort große Barzahlungen' zu evtzalten, Feststellung einer festen ersten Summe, die durch eine äußere Anleihe aufgebracht und durch weitere Anleihen ergänzt werden soll. Im wesentlichen be­wegen sich soniit die deutschen Vorschläge in derselben Rich­tung, tvie die englischen, sofern die letzteren in; großen und ganzen bekannt sind. In Berlin glaubt man deshalb, Laß die von Cuno vorgoschlagene Mechode von Verhandlungen von N^^un zu Wèonn die Lösung bringen könne, wenn es nich^ einen unter den Premierministern gäbe, dessen ablehnende Haltung gewiß ist, und das i-st Poincare. -3»

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