Pester Lloyd - esti kiadás, 1923. július (70. évfolyam, 147-171. szám)

1923-07-02 / 147. szám

Tagesneuigkeiteu. Abermaliges Handgraualenattentat in der Hauptstadt. In der Nüchr auf Sonntag tft i,n Werchbrlde dK HiLUPtstadt wieder emniâ von fenen gewissen „unveram­­worLlichen Elementen" ein Hcarbgraimtenanschlag versucht worden, der — nun schon daK dritte Mal — sich gegen das Cafe Klub auf dem Lipöt-körut richtete. Der Versuch ist glüLlicherweise geschärt, weil das Wurifgeschoß, obzwar regelrecht gefüllt und niontiert, wahrscheinsich infolge ch^ Mischer Zevsetzimg, nicht mehr die Taugltchkoit besaß, die beabsichtigte' Explosion herbeigufiihren. I Bemerkenswert ist die Kühnheit, mit der diieser aber­malige Wtentatsversuch ins Werk gesetzt wnâ. Der Täter hatte, geschützt von: Dnirkel dor Nacht, sich nahe an ein ^-^-enstcr des Kaffeehauses herangeschlichen und die Hand­­jgraMte nrit so kräftigem Wurf in Len Jnnierraum ge­­lfchleudert, daß die Fensterscheibe klirrend zerbrach und die 'Granate einem Gaisve zum Füßen fiel. Wär das Wurf­­'geschotz noch erplosionsfühig gewesen, so hätte, Von den im Äaffeehaus Anwesenden keiner mit dem Leben davonkom­men kännen. Es fragt sich nun: haben die Täler die Unschädlich­keit der Granate gekannt und beabsichtigten sie bloß, ein Lebenszeichen ihres noch ungebrochenen Uebermuts zu geben, oder aber waren sie unbewandert in den Bedin­gungen, unter denen eine Granate noch erplosionsfühig bleibt, und halten cs auf einen neuen Massenmord, ähn­lich dent im Elisabethstädter Klub veranstalteten, ab­gesehen? Sache der Polizei ist es, die Antwort auf diese Frage zu finden. Für die ösfenlliche Meinung steht, un­abhängig vom Ertrag der im Zuge befindlichen polizei­­licl^n Erhebungen, eines immerhin schon fest: Gesin­nungsgenossen und .Helfershelfer der siebzehn Ekrasitmänner, die hinter Schloß und Riegel sitzen, laufen noch imnler frei herunr und verfügen, wi e man sieht, nach wie vor über M o r d w e rk z e u g e, die an geheimen Aufbewahrungsorten aufgespeichert liegen müssen. Der Umstand aber, daß sie sust am Tage der Ver­öffentlichung des amtlichen Polizeiberichtes über die Ekra­­sitverschwörlmg einen neuen Vorstoß versuchten, zeigt klar genug, daß sie sich durch keine behördlichr Energie impo­nieren lassen. Ja, die Tatsache, daß wieder das „Cafe Klub" der Angriffspunkt ihres Vorsttoßes lvar, fordert nachgerade zu eister symbolischen Deutung heraus, der sich auch die Polizeibehörde nicht zu verschließen verinochte. Der erste Gedanke dieser Behörde nach dein aberinaligen Attentatsversuch war nämlich, die Urheber unter den Leuteil zu suchen, die seinerzeit lvegen der zweiten Offen­sive gegen das nämliche .Kafstehaus, wobei auch ein Men­schenleben zunl Opfer fiel, vor Gericht gestellt und ver­urteilt worden ivarén. Diesen Verurteilten wurde dainals die Strafe durch einen Guadenakt nachgesehen, und rnan tveiß ja, daß der Hauptschuldige sofort nach seiner Frei­­laffung als Rechercheur in der slbteilung für nationale Verteidigung des Vereins der Erwachenden Ungarn llirterkunft fand. Mit dem dritten Anschlag gegen das „Cafè Klub" —dieser Gedanke drängt sich ge­radezu voir selbst auf — schien man also andLuten zu iwollen, daß man auch künftig noch auf Straflosigkeit rech­net und die jetzt gegen die Ekrasitmänner bekundete be­hördliche Strenge nicht ernst nimmt. Jedenfalls muß das Zeitliche Zusammeufällcn dieses Neuen Vorstoßes mit dein Mifchlutz der polizeilichen Erhebungen gegen die Ekrasitinänner den Behör^u und ider Regierung zu denken geben, und die öffentliche Mci- Vung erwartet mit begreiflicher Spannung, welches Maß ivon Willenskraft und Entschlossenheit die Regierung und ihre Organe angesichts einer so verwegeneir Heransforde­­irung arr den Tag legen werden? Ueber den Attentaisversitch meldet unser Poliz-ei­­!berichterstatter: Man erinnert sich noch Lev beiden Attentate, die vor Mei Iahreir von unverantwortlichen Elementen gegen Las auf dem Lipöt-kövut befindliche „Cafè Club" verübt wurden, und die Puch Menschenleben forderten. In der Nacht von Samstag ans Sonntag, also ltenäU an zenem Tage, an Lein der offizielle Bericht des Oberstadthaupt­­)NLnneL in Angelegenheit der Ekrasiiaffäre erschien, wurde gleichsam als Menicnto, daß die ruhestörenden, verbrecherischen Elemente noch vorhairdeii sind, gege>r das „Cafe Club" ciir neuerliches Boinbenattentat versucht. Samstag nacht gegen 1 Uhr hielten sich nirr mehr tvenige Gäsre im „Cafe Club" auf. Die meisten Besucher hatten das Lokal bereits verlassen, bloß bei eirrigen Tischen saßen noch etwa dreißig Personen. Im rückwärtigen, in der Csäky-utca gelegenen Teil des Kaffeehauses, wo eine größere Gesellschaft von Advokaten, Fabrikanten und Bankleuten zu sitzen Pflegt, saßen noch bei einem Tisch die Advokaten Dr. Bela Szi­dás, Dr. Viktor Deutsch, der Gutsbesitzer Dr. Eugen Fënhes und der Börsenkommissionär Alexander Földes. >Eâ dürfte gerade 1 Uhr gewesen sein, alS plötzlich eines der Spiegelsenster in der Csäky-utca unter heftigem -Klirren in Trümmer ging und gleichzeitig ein schwerer Gegenstand in das Kaffeehaus flog. Die tbäste erschraken selbstoer'ständlich heftig, sprangen von ihren Sitzen aus und ergriffen die Flucht. Jnstinktgemäß eilten sie unter Hilsernfen dem Personal des Kaffeehauses nach, das dem Ausgang des Kaffeehauses, der in den Hofraum führt, zueilte. Jemand aus der Gesellschaft, der den schweren Gegenstand i« das Lokal fliegen und in der Nähe des Ofens nisdersallen sah, stieß -deri Ruf aus: — Rettet Euch, eine Bombe ist in das Kaffeehaus gewor­­ien worden!- ' -, Jetzt stürzte alles kopfüber aus dem Kaffeehaus, denn man befürchtete jetzt erst recht, daß die Bombe nach einiger Zeit explodieren werde. Es dauerte geraume Zeit, bis die wenigen Gäste, die den Mirt dazu fanden, in Gesellschaft mehrerer An­­gestellterr in das Lokal zuriickkehrten, wo sie nächst dsnr Ofen einen Eisengegenstand wahrnahmen. Sie getrauten sich selbst­verständlich nicht, dieserr aufzuheben, denn eS war auf den ersten Blick klar, daß der durch das Kaffechausfenster geschleuderte Eisenkörper eine Handgranate sei. Man eilte zum Tele- Phon, um die Poliz,ei zu verständigen, doch lvar eine Verbin­dung init der Zentrale auch nach langer Zeit nicht zu erreichen. Einer der Gäste eilte in die Wohnung des im .Hause wohn­haften Dr. .Körner, und versuchte dort, telephonisch die Polizei anzurufen. Aber auch hier blieb Leo Versuch vergeblich. Nun eilte man auf Lie Suche nach einem Polizisten. Ecke Lipát­­körut und Visegrádi-utca wurde auch ein solcher gefunden, der rasch nach dem Schauplatz der Tat eilte. Ter Polizist ries von einem entlegener befindlichen Telephon die Oberstadthauptmannschaft ait un-d erstattete über den Vorfall MelLuug. Nach kurzer Zeit schon erschien von der Zentralinspektion eine Kommission von Beaniten und Detektiven. Heute vormittag wurde dent Detektivinspektor Ober­­stadthanpintannstellvertreler Kar! Andrèka von dem Vor­­falle Meldung erst-attet. Msröka erschien in Begleitung des -Stadthaupmannes Dr. Desider Szrubiân und des Swdt^uptmannes Dr. Eugen Radocsay im „Casè Club" und nahmen einen Lokalaitgenschein vor. Die dort befindliche Handbrmtate wurde von der» Polizei übernommen und den Nlilitärischctt S«chverstät«oigett zur Uttterfuchnn-g eingehändigt. Es steht bereits so viel fest, Laß die .tzandgrattate deshalb nicht explodierte und glücklicherweise keinen Schaden ver­ursachen konnte, weil sie längere Zeit an einem feuchten Ort gehalten wurde und -deshalb ihre Explosivkraft eingebüßt hatte. Es ist eine Handgranate deutschen UrsprmtgL, deren Ztmdschnur im Moment, als Lie Granate in Has Kasfechaus geschleudert wurde, festgestetttermaßen herausg rissen wurde, sie brannte ober nicht bis zur Zündung ab, weit die Schnur eben Feuchtigkeit angezogcn hätte. > Die Polizeiliche Nntersuchnug, "l Die Polizei hat sofort niit aller Ener-gie Lio Untwstrchstno Des Mtentakvèrs-nches -ausgenommen. Sie hak vor allenr De­tektive nach allen Wchtunyeir der Hauptstadt ausgeschickt, Mr Nachforschuugeu zu pflegen nNd es richtete sich ihr Augennicrk sel-bstverständtich in erster Reihe ans jene Grrippe junger Leute, die s-einertzeit an -Len verschiedenen in> der Hauptstadt verübten Atrozitäten und pernchmlich an den zwei: Attentaten gegen das Casè Ktikb, die im J-illi -und Oktorber des Jahres^ 1920 verübt wurden-, beteiligt waren. Die jMgsn Lente wur­- den i-n ihren Wohimngeir aiiisgefovschb u'nld zur Polizei ftelkig gnnacht. Sie vni-rden a-ngeiMicklich eineiN eingsl-enLen Ber­­hör unterzogen, »vobei sie je-dc Teilnahme an dem samstägigen Anschlag -lengneterl. Trotzdem saich es Li« Obersbadthanpt­­maimschast für angezeigt, die jungen Leute nicht zn entlassen, sondern bis auf weiterc« in pol-szeiticheur Gewahrsam ^-n be­­halteir. Bezüglich der Person, die die Handgranate in das Kafseehaus geschleudert hatte, fehlt vorläufig jede positive Spur. Es gibt wohl Leute, die angeben, mehrere junge Marr­­ner, die Pakete trugen, nach Mitternacht in der Umgebung des Kasfcehauscs gesehen zu haben, doch tveiß niemand ge­naues anzugeben. Gestern meldeten sich beiin Stadthaupt­mann Szrubiän zwei deutsche Herren, die sich zur Zeit des Anschlages auf der gegenüberliegenden Seite Les Lipöt-körut befanden und einen Mann gesehen zu haben glauben, der sich um jene Zeit in der Umgebung des .Kaffeehauses Herumtrieb. Cw trug weiße Hosen und einen dunklen, kurzen Rock. Sein Gesicht konnten sie nicht sehen, so ^Laß sie auch eine nähere Personsbeschreibung nicht zu geben vermochten. Ein bemerkenswerter Vorfall spielte sich kurz nach dem Anschlag ab. Es erscholl plötzlich die Klingel Les Telephons und — es war zur Zeit, als die Detektive im Kasfeehause tveilten — anr Telephon meldete sich ein Mann, -der sich im Namen des nütitärischon S ta dt komm an d os erkun­digte, was geschehen sei. Tie Detektive konnten nicht begreifen, wie das Stadtkonrmando schon so rasch von dem Vorfall Kenntnis erlangen konnte und nahmen an-, daß je­­nrand, der an der Sache interessiert sei, den Namen des Stadtkoinmandos mißbrauchend, sich nach Len: Essskt, den die Handgranate verursachte, erkundigen wolle. Man gab dem Frager denn auch keine Aufklärung. Bald darauf erschien aber im Kässeehaus ein junger Mann, der sich als Militär­­r-echerchcur B-irö vorstellte und imKasscchmls Uinschau hal­ten wollte. Die Poüzeifunktionäre klärten den Fremden dar­über auf, daß allein die Polizei befugt sei, in dem Falle die Untersuchung zu führen, woraus sich der M-ann entfernte. Nach Einholung verschiedener anderer Erhebungsdaten entnahmen die die Unterfuchrmg führenden Polizeibeamten dein Archiv der ObrrsiaLthanptniannschaft jene Akten, die von den Ueberfâllen! vom Jahre 1926 herrührcn. Es wurden die Nalmen all jener Psrfon-en heralisgsfchriebeiy die da-nurls eine Rolle gespielt hat't-cn. M:ch weroen die seiner-c-it estwerimmme- ' -neu Aeugeir jetzt -wieder vorgelade-n tverden, uni eventn-cll tlber einzelne Details Anfklärnngen zu -ertc-ilen-. * Bis zum Schtziß unseres Blättcs sind sacht P"e r­­sonen stell ig gemacht und in polizeilichen Gewahrsam genommen worden. Es befindet sich sich Mter ihnen der Monteur Alexander Czeglèdi mit sieben seiner Genossen, von Lenen einer aus der Wahrmänn­­utca und einer aus einem Gastha-nse aus der Csäky-u-tca stellig ? genlacht wurden. FÜMsweiierejungeLcutewerden jetzt in der Hauptstadt von -Detektiven gesucht, um gleich­falls" zur Ober-stadthauptmannschaft gebracht zu werden. Tis IN Gewahrsanl Befindlichen sind bestrebt, ihr Alibi von der Nacht- vom -Samsia-g- auf Sonntag zu erbringen, irotzvem ver­bleiben sie aber auch weiterhin bei der Polizei. Unser Mitarbeiter hatte Gelegenheit, mit eineiii hoch­stehenden Polizeifunktionär zu sprechen. Er teilte mit, daß im vorliegenden AttentatsfaUe die Polizei mit rücksichtsloser Energie vorgehen werde. Sie habe hiezu nicht nur den Willen, sondern auch die Weisung voir allerhöchster Stelle und.sic wird unbedingt ein Resultat erzieleir. Air Len Recherchen sind die besten Kräfte Les Polizeiapparats mittätig und Obersta-dt. Hauptmann Dr. Marino dich läßt sich von Stunde zu Stunde über Leír Stand der Erhebungen Meldung erstatten. Bezüglich der Namen der in Gewahrsam befindlicheli Per­sonen bewahrt die Polizei vorläufig -das strengste Stillschwei­­gen, nm nicht de>r Täter un-d dessen Komplicen au-smerksain zu lilachen. Allenfalls neigt ma»i r-er Ännahnre z-n, daß der Täter in den Kreisen jener jungen Leute zu suchen ist, die air derr Atrozitäten der jüngsten Vergangenheit beteiligt waren und sich offenbar bemüßigt fühlten, auf die Koväcsaffäre der Poli­­zei eine demonstrative Antwort zu eriei-l'en. Vom diplomatischen .Korps. -Das U. T.-K.-B. meldet: Ter a-iißerorden11iche Gesa-nLte und bevollnrächtigte Minister .Trajmr Stircea iisr von seinem Urlaub zurückgekehri und hat die Leiku-nq der rumänischen Gesandtschaft wreder über­nommen. Eugen Posch. Gestern verschied inr Zita-spita-l der be- Lentende PHUos-oph, der selbständige Denker u-nd erfolgreiche -Seeleitforscher und IRetaphtMer-' Eugen Posch im 64. Lebensj-ahr. Ws Pro-fess-ar äußerst streng und str-amm-, als Elelehrtsr.surchtl-os und streitbar, wär Posch ein Man>n von seelenvoller Güte, immer aufrecht, gsmWichj, auch Len Frendsn des gkstlligear Lebens nicht! 'abhâ. Sein erstes metaphysisches -Werk' „Die Theor-!e der Ze-i-t" szwei- Bandes famid auch in der Literat-ur des Ausl-a!nd-es gebü-hrende Aus­­merksamkeir u-nd Würdigung. Sein Hauptwerk -ist das zwei­­bänÄi-gr Buch „Unsere psychischLn- Wäniomvn« Ujnd ihre Natur" lt91bs, eii,^ Versuch, die Psychokagie arcs einer Ganze neiâ, realistischen Grnndlage oufzubauen. G-sgeir -das Ganze diieses a-cwal-tigen DÄstgebäudes -haben mapchg anLe-rs Den­kende hart ängeMtpsi^ Len Reichtirm der wertvollste-n Be­­-obachliwgsit und -des ge>!ammelte-n Materials nNißten auch sie anerkeltnett. In der Ang-arischett Akademie der Wissen-­­scha-sten Hielt er feinen A-itt-rit>tsoort>rag niit einem- Essay über ,,Psychol-ogic aind Ethik Les SelbstinorLes", der glanzende EtWelheiten enthiâ und mit allen Mitie-llt der Dialektik gegen Lie endemifckM Krankheit ^dcs -Selbstmordes zu Feld zog. Pasch war lialttge Jahre Professor am Gymnasium des achten Bezirkes. Erst vor drei Jähren bat er um seine Pen­sionierung. Im Verblicheiten betvalU >der hervvrrägeNdq Philologe Är-päo -Posch Len Bruder. Der Tod Fritz Manthners. Wir erhalten von einem Freunde des verblichenen deutschen Schriftstellers Fritz Ma-uthner Lie folgende Zuschrift: Der Tod Fritz Mauth­­ncrs erweckt in allen intelli-genten Kreisen Deutschlands tief, inni-ges -Bedauern, aber auch die KüliuMel-t wird den Schmerz Deutschlands verstchèn. Ma-ulhner war einer der eigenartig­sten Phi-lofophischen Sck)rift-steller, Labei -ein SiprachkünsU-er crstcir Rnrrges, und selbst die Ueberschungen -seiner Werke — fast i-n allen Weltspracheir erschienen manche seiner Arbeiten —> lassen -den origin-ellerr Reiz inrd Wert Lieser Schöpfungen er­­kennen. Mit Ungarn unterhielt Mauthncr seit vielen Jahren innige -Beziehungen. Er war ein Schulkol­lege und 'Jngendsr-eMd des berühmten DirektorL der UnMrischcn Allgeine.inen Kreditbank Barons Sigmundi Kornfeld, und Kornfeld, der nicht nur ein Finanzier von -europäischem Ruf, sou-dern auch ein Literaturkenner -ersten Rmines ivar, inachte Mauthner mit dein -u ngarische n -S chrifttum bekannt. Auch nach deiir Tode Kornfelds be­wahrte Mauthner sein Interesse für Ungarir und das -unga» rische Schrifttum, -und es dürste in seiiicm neuesten Werk: „A th ei sinu s", aus dem der Pester Lloyd in seiner Oster­­nummer ein Kapitel im Vorabdruck zu publi.ziercn vermochte, manche Stelle zu finden sein, die auf -ungarische Quellen tveisti. Daß es Mauthner -gelang. „Acheisnms", jenes Werk, -das er für Las wichtigste -feines Lebens hielt, zu vollenden, ist dem gütigen Geschick zu danken, das ihn von seiner schweren Krancheit genesen ließ. Er lag im Vorjahre moiiatelang im Sänatoriuin M Konstanz darnieder und hatte bereits mit dem Dasein abgerechnet, -und zwar in der Weise, wie er es an Tolstoi in der Ost-ernumMer deS Pester Lloyd beschrieb: „ES ist rühreird, wie er -das Erlöschen feiner körperlichen -und gei­stigen Kräfte -beobachtet irnd sich auf den Tod vorbereitet." Doch Aiauchner wurde wieder gesund, und er konnte Len Schluswimkt an sein mehrbändiges Werk setzen, Las nun--­­inehr ba-Iid zur Freude sein-er zählreicheri- Freunde imd Ver-^ ehrer erscheinsii tvird. Noch in den letzten Tagen -griff Mauth­­-ner zur Feder, u-in gegen die Auswüchse des modern getvorde­­nen -Okkult i s m -u 's anzukänrpsen. Mit der Feder in der Hand ist -er gleichsaiii -geswrben. Er war immer eiir tiapferer Streiter für üreisinn iirid Fortschritt auf allen Gebieten-, -und nicht n-iir ein tiefer Denker und ansgezeichneter Schriftsteller, sondern aiich ein edler Mensch. Politisches Sângerfesij. DaS iSän'ge!r.fest in Rdvaf an dem auch n-ngorische St-udent-en leilnahmen, zeigte, wie ina-n uns'berichtet, den Eharaktev einer -großartigen! nationalen Man-i festa-t ion. Die Monge -der Zu-­­l)örer betrug weit über hundert taufend. Die Begrüßungs-^ ansprache hielt der Präsidsn-t Les Sängerbundes, L-inna­­maeg-i, der die Föst-gäste, aus nah und fern herbeig-eeilt waren-, willkommen -hieß. -Die Darbietungen gskan-gen vor­trefflich und -den Komponisten wurden warme Qvat-i-onen Lar-^ gebracht. Bei Len Wi-ederho-lungen mußten sie ihre Komposi­tionen -selbst dirigi-ersn. Das Fest endete mit der Absingung ! Der Natie-n-alhymne, wor-au-f däs Volk die Sänger -hochleben l-ieß. Tie Säiüger w-anLt-cn sich hierauf unmittelbar an Las Publikum, Tücher u-iid Hü-te schwenkend. Zum Schluß ergriff ParlamentspräsiLent To-enisson -das Wort zer einer feuri-­­-gen patriotischen Rede, in der er Las ganze Volk als freie NatiE ausricf,und die Anffo-rderimg auss,Pracht die National­hymne anzivsti-Mnen. Die Hymne wurde hierauf mit stür-mi­­scher Beg-chslernng wiederholt. Oesterreichischer Katholikentag. Der zwei Tage währende Wiener Katholilrentag, der sich mit religiösen Fragen, die Oesterreich berühren, beschäftigte, wurde gestern zum Abschluß 'gebracht. Den Höhepunkt der Feierlichkeiten bildete ein Fest­ .4. 2. ^uli 1923

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