Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1924. április (71. évfolyam, 76-83. szám)

1924-04-01 / 76. szám

leidet? Ist es La nicht gewiß, daß die Exponenten der Nachbarstaaten hieraus auf eine Spaltung innerhalb unserer öffentlichen Meinung folgern und sich der Hoff­nung hingeben werden, bei hartnäckigem Fefthalten an ihren Forderungen unsere Regierung zu größerer Nach­giebigkeit zwingen zu können? Geralde wir sollten ja in dieser Bezilehuirg die Er­fahrungen berücksichtigen und verwerten, die wir in den unzähligEN AusgleichAvethandlungon mit Oesterreich ge­­sammeü haben, wie ja unser jetziges Verhältnis zu den Nachbarstaaten in seincr^ praktischen Betätigung vielfach nur als eine Fortsetzung der österroichisch-ungarischen Aus­­igleichskämpfe — freilich rn einer fiir uns viel ungünsti­­tzeren Lage — betrachtet werden kann. Den ungarischen Regierungell war es voll 1867 bis 1903 gelungen, Oesterrc.ich wirtschaftliche und finanzielle Ausgleiche albzuringen, die unsere berechtigten Jnreresiell befriedigten, weil! sie sich mit Recht auf 'aille öffentliche Atsinung berufen konnten, die das von ihnell Angebotene als das Höchstmaß unserer Zuggständnisse bcwertäte und deren großer Teil auch mit diesel: Zugeständnissen unzu­­frisdell war und lieber auf einen Bruch liiit Oastcrrcich hinarbcitete. Freilich, als dann das reine 67er Rcginre ün Jahre 1905 gKü-rzt wurde und das letzte Aufgeba: eliner auf der Basis des Ausgleichs stehenden Regierung in der Gestalt der auch die Unabhängigkeitspartei in sich fassenden Koakitiol: auf den Plan trat; als digse Regierung b>ei ihren Aus­­gleichsverhandlungm die Rückelldeckung einer inrran­­sigenton Opposition volleirds entbehren mußte, La lvutde notwendigerweise — zwar um L^n- Preis gewisser forrneller ^Errullgenschaftei: — der Mechrsste Ausgleich, Ln: wir je erlebt, abgeschlossen, ulid wir rnußtm eine Quot.m­­'erhöhung über Ulls ergchen lassen, rniit der keine der altel: 67er Regierungen sich «vor das Parlamgnt zu treten gewagt ^hätte. Dies eine Beispiel belveist zur Genüge, wie llotwendig die politische Ei>nheitsfront auch in unseren jetzigen zwischgnjstaarlichen Verhandlungen ist ulrd welchen Schäd^ urisere politischen und wirtschaftlichen Jlltercssen Lur'ch^iw unbedachten Fü^rsprgchcr der Freundschaft ntit der Klâen Entente erleiden könnell. t' II. Die kardinale Frage der ungarischen Aust<ntzSntik. Von Dr. Gustav Gratz, Minister des Aeußern a. D. Wenll eil: so hervorrageilder Staatsmalli:, wie Herr b. Berzeviczy, in seinen obigen Ausführungen, die den: kardinalen Problem der ungarischen ausivärtigel: Politik gelten, sich null auch seinerseits für die Möglichkeit einer versöhnlichen Politik den Nachbarstaaten gegenüber alls­­f'pricht, so ist das ein erfreuliches Moment, das wir, die wir diese Politik scholl viel früher befürwortet haben, be­grüßen müssen. In der Politik gibt es kein Urheberrecht. Wein es um die Sache zu tm: ist, kann sich nur freuen, iwenn Ideen und Anschauungen, di-e er für richtig hält, !zum Gemeingut aller lverden. Es wäre mir am liebsten, lwLNll ich lnich mit der Feststelllurg, daß nunmehr auch in dieser hochtvichtigel: Frage sich eine übereinstimmende Auffassung herauszubildel: beginnt, begmigen könnte. Mir hat es in derartigen Fällen immer widerstrebt, i:: der Ver­­gangeilheit herumzustöbern und aus der Vergangenheit herails Vorlvürfe gegen diejenigen zu schmieden, die zu einer meines Erachtens richtigen âkenntnis erst später gekommen sind. In der Politik ist es nicht wichtig, daß iman in der Vergangenheit eines Silrnes gelvesen feig voll ^Wichtigkeit ist nur. Laß lnal: bezüglich der Aufgaben der iGegenwart und der Zuâlnft übersinstimme. Ich wlirde es siomit nicht als nott^rdiq erachten, tiber die Vergangen­heit zu sprechsr, wenn rricht der illuistre Aâr !diL Mgen Artikels benjeivigen gegenulber, deren AuffafsungM er sich jetzt lüchert, gelvisse Vorwürfe erhöbe, die nicht unbeant­wortet bleibell können. Herr v. Berzeviczy stellt den Satz auf, erst das Ner­­halteli der Kleinen Entente in: letzte:: Stadium der Ver­­hÄndlunger: über die lmgarische Auslandalrleihe dffen­­bare einen Gesinnungswechsel, 'der uns eine allMhliche Annäherung a:: -die Nachbarstaatsl: ermöglicht. Viele sind jedoch der Ansicht, daß dieser Zeitpunkt nicht erst jetzt eingerretell ist. Wir wäre:: besser gefahren, wenn wir, statt uns in Illusionen zu wiegen und uns phantastifck)en Träumen über tatsächlich nicht vorhalrdene Möglichkeiten hinzug-eben, vor: allen: Anbeginn an diesel: Weg beschrit­ten haben würden. Weshalb war es lwtig, uns in der Anleihefrage im Mai des verflossenen Jahres vor der Reparatioirskolnmission erst einem Eck-ec auszusetzen, den -damals, eben infolge unseres unfreundlichen Verhält­nisses zu den Nachbarstaaten, jedes Ki-ird voraussehen konnte, und erst im S-epteinber, nach dem Verlust kcsstbarcr Monate, jene Bezichungei: zu mrseren Nachbarn anzu­knüpfen, die dann die Losung der Anl-ei-hefrage ermög­licht haben? In Oesterreich, wo sich Buirdeskanzler Seipel vor Einl-eitung seiner An-leiheaktion in erster Reihe der Unterstützung der Tschecho-Slowakei und ihrer Verbündeten versicherte, hat ma:: die Lage viel treffender beurteilt, urrd man hat dadurch einen Echec, den wir, sehr zum Nachteil unserer Wirtschaft, erdulden «llrrrßten, ver­­mieder: und kostbare Zeit gewonllen. Heute ist jedoch oi:: Streit über die Frage, ob die Regierung üi: verg^­­genel: Jahre eine richtige Pcllitik befolgt hat, überflüssrg, und ich hätte mich nie alrf ihn eingelassen, wem: Herr v. Berzeviczy in seinem Artikel nicht die gewiß noch viel müßigere Frage aufgeworfen hätte, ob die von mir und meinen etlvaigen Gssinnungsgenoss-el: im vorige:: Jahre befürwortete Politik die richtige geweser: sei. Die Hauptsache ist, daiz wir jetzt einig zu sein scheinen. Wir waren viele schon vor der Änleiheaktion und dann ganz ^sonders bei -derei: Beginn der Ansircht, daß eii: besseres Derhält::is zu den ^Nachbarstaaten ein ivichtiges::ngar.i­­-Hes Jnteresie ist. Die Regierung hch sich etwas später zu dieser Auffassung bekannt, als Graf Bethlen im Herbst nach seiner Rückkehr a::s Genf auf Gr::nd seiner dortige:: Besprechunge:: mit den Lenkern der Kleinen Entent-e von einer Besserung unseres Verhältnisses zu den Nachbar­staate:: als von e'l::er durchaus -erfrerrlichen Wendung sprach. Wenn jetzt, noch einige Monate später, auch Herr v. Berzeviczy zu dieser Einsicht kmnmt, so zeigt das eben, daß eine Politik, die uns von Anbeginn empfehlenswert schien, sich allmählich d:irchz::ringe:: begimrt. Es liegt mir fern, denjenigen, die sich erst jetzt z:: diescr Auf­­fasiung bekenne::,'dafür einen Vorwurf z:: machen. Für noch eigentümlicher muß ich -es jedoch halten, tvenn gegen diejenigen Vorwürfe laut werden, die die Notwendigkeit einer jetzt imrner allge:::ei::cr als richtig erkannte!: Poli­tik schon früher eing-esehen Haven. Auch die Auffasi::ng, daß ei:: auf seiten der Kleinen Entente stattgehabter GesinnuiNswechssl jetzt eine versöhn­lichere Politik ernröglicht, scheint mir einigerlnaßc:: a:: der Oberfläche der Dinge zu haften. Ob ei:: solcher Gesin­­nun!gswechsel ei-::getrete:: ist oder ::tcht, darüber will ich- nicht streiten, denn ich weiß das ::icht. Ich halte es aber auch nicht für entscheidend. Nicht die Gssinmmg :nuß unser Verhältnis z:: den Skachbarstaate:: besti:nmen, sondern jene auch vo:: Herr:: v. Berzeviczy mit Recht hervor­­gehobelren ehernen Gesetze der Geographie, von dene:: man nur nicht vergeßen darf, daß sie nicht nur v-s:: Ä::­­serenNachbarn, sondern auch von uns nicht ungestraft igno­riert tverde:: kö::n>cn. lieber Fragen, die zwei Staaten voi: einander trennen, kcm:: man auch ohne j-ede Rücksicht auf krgendwÄche Gesinnung ruhig drskutieren, und solche Drs­­kuflionm werden immer zu einer gewissen Abschleifung der Gegensätze führe:u Die Beziehungen zwischen v-èrsch'iede-, neu Staaten beruhen nur zum g-er-ingen Teile cruf deu Empfindungen, die sie füreinander hegen. In erster Reihe sind sie deterrni::iert von e:ne:n Lichten Gewirr in­einander verschlungener Interessen, die teils parallel mit­einander laufen, teils einander entgegengesetzt sind. Die di-plo:natische Kunst besteht -darin, dort, wo es das Jnteresie des Landes erheischt, die voich-andenen Inter­­essensolidaritäten z:w Ueberbrückung der vcnch-aâenen Interessengegensätze ausnützen. Diese MöglichLei-t war auch in unserem VerMtnis zu de:: Nachbarstaate« immer vorhanden. Ebensowenig si!:d die Gründe, die eine A:::räherungj an die Nachbarstaate:: voi: unserer Seite ersckWerten, in den Darlegungen Herrn v. Berzeviczys -erschöpfend aufgezählt. Diese Gründe erblickt er zunächst in gewissen „schlecht angebrachten, unverantivortlichsn irredentistischen Vorstößen". Für so bedauerlich ich auch diese Vorfälle gerade vom ungarischen Interesse a::s HEe, glcrulbe ich Ldch nicht. Laß sie bei der Verzögerung der Annäherung eine große Ziolle gespielt hätten. Was eine Minorität un­verantwortlicher Leute in einem Lande tut, das ist für das Verhältnis dieses Landes z:: anderen Mächten wohl nicht ohne jede Bedeutung, aber gewiß nicht entscheidend. In erster Reihe interessiert man sich doch nur dafür» welche Politik die Regierung führt, mit der man es zu tun hat. Das gleiche gilt von der die Kleine Entent« irritirenden Stellu::gnahme dc-r legitimistischen Kreise, Li« .Herr v. Berzeviczy als eine:: weiteren Grund für die Ver­stimmung zwischen Ungar:: und -der Kleinen EnLente cm« führt. Wenn der Legitimiscnus wirklich, was ich nicht zu­geben kann, ein Hindernis für eine versöhnliche P-vlitik zwische:: uns und unsere:: Nachbarn wäre, so hätte siH dieses Hi::der::is doch nur dann geltend gemacht, wenn sich die lcgitunistischen Kreise ::: der Regierung befunden hätten. Für eine Regierung aber, die ::::ter dem Zwang der Verhältnisse das Haus Habsburg als thvonvcrlustig erklärte, konnte diese Frage keine Schwierigkeit bilden, ive:::: sie die Annäherung ernstlich getvollt hätte. Wer ma:: hat'sie nicht gewollt. In ei::em früheren Artikel habe ich versucht, die Gedankengänge zu schildern, -i:: denen fichj die ungarische arâvärtige Politik seit den: Zusammerr». bruch des Bolschewismus bewegte. Alle diese tveiHselndsn Richtu::gen hatten, von dem in :neine Zlmtszeit fallenden Vcrs::ch einer Verständigung mit der Tschecho-SlowiM! abgesehen, den Grundgedanken, daß wir uns um die Län« der i:: unserer Nachbarschaft, deren Dmck wir täglich v«­­spürten, nicht zu kümmern brauchen, da -wir schließliHi rmter de:: Großn:ächt-en einen mächtigen Fweund finden lverden, der uns wieder unseren alten Rang in der euro­päische!: Völkerfamilie zurückgeben tvird. Ich will nicW sagen, daß rnan diese Bestrebunge:: ganz a::fge!ben nmßj die Einseitigkeit aber, mit der man sie verfolgte, und dÄ darauf aufgebaute Politik der Wnrantischen Jllusi-ongn­­hat unsere A::::äherung an die Nachbarskaate:: und derer!( Annäherung an uns diel mehr erschwert, als irgendwelch« der von .Herrn v. Berzeviczy angefirhrten Aktion-en nichb* offizieller Kreise. Wir haben, indem wir uns nur an diH Großmächte direkt halten wollten, die Politik emeÄ Grandseigneurs getrieben, ohne es leider heute in unsersnt verstümmelten Zustand zu sein. ; .Hier nröchte -ich eine persön-liche Bemerkung eiW« schalten. Herr v. Berzeviczy hält sich darüber auf, daß d«j Idee der Annäherung an -die Nachbarstaaten gerade Ä l-egitimistiscl)e::- Kreise:: befürwortet wird. Da die pu-bi^ zistischen Organe der Legitimisten und auch die ausgv» sprochenen-Vertretcw der legitimistischenJdee -im ParlanrÄl eher die ecrtgegengesetzte Meinung vertreten, so bin ich z« der Annahnre ber-echtigt, daß Herr v. Berz-eviczy mit dÜ^ Bem-erkung auf mich gezi-elt hat. Nun ist aber di-e Frag« des Legitimismus mMbhängig von -der s^age, ck -wir dâ» NachLcirstaaten gege-!:über eine versöhnliche Politik führe« solle:: oder ::icht. Es gibt Legitimiste::, die gegen, und solche, die für eine Annäherung an die NachLarstAatea strrd, ebenso wie es unter -de:: freien Königswählern Geg­ner und Anhänger, dieser Politik gibt. Die Frage- Lcgiti:::ismus ist eine je::er Fragen, über die man sich» soweit es sich rm: ihre praktische Geltend:nachung ljandelt» niit ^n Nachbar:: -güseinarrdersetzen kann und vielleW auch auseinandersetzen muß. Sie ist aber nicht die einzige und vielleicht auch nicht die wichtigste von -diesen Fr-agea. Ob es nüiglich gewes-en wäre; diese Frage durch Schaffung eines kalt accrompl: zu lösen, was wohl -der Grund­gedanke des zweiten Rückkehrversuches König Karls Wesen ist, läßt sich heute nicht errtscheiden, denn es gibt keine rrnmöglichere Aufgabe, als die, zu^ beweisen, wie etwas vcrlarßen wäre, wem: dies oder jenes anders kommen wäre. Daß es aber heute, da wir nun einmal in dieser Frage voin ausländischen Machtfakt-oren ^hängen» > :nöglich sei:: muß, über diesen Gegenstand, -wie über jeden anderen, zu einer offenen Aussprache zu gelangen, ohne ein ernstes Interesse des Landes oder eine ernste Ueüer­­z-eugung preiszu-geben, kann nicht gut bestritten werdsn. Der hauptsächlichste Vorwurf, den Herr v. Berzeviczy gegen die Befürworter der Anbah::ung besserer Bezichmr­­ge:: zu dei: Nachbarstaaten erhebt, lie-gt darin, daß sis durch diese Haltung di'e in internationalen Verhandlungen so notwendige Einhei-tsftont störe::. Für die Gegenwart ist mir dieser Vorwurf nicht recht verständlich. Dem Stmch­­punkt, den in dieser Hiersicht die Anhänger einer versöhn­lichen Politik vertreten haben, hat sich -i-m Herbst des ver­flossenen Jahres auch die Regierung angeschloßen, und jetzt mach: ihn sich auch Herr v. Berzeviezt) b:s zu emem gewisse:: Grade zu eigen, somit kann man doch nicht sagen» daß die Einheitsfront von Lieser Seite bedroht Wäre. AbN auch für die Vergangenheit kann ich diese:: Vorlvurf mcht gelten lassen. Er mag seine Berechtigung haben dort, wo ei:: Politiker oder eine politische , Gruppe auswärtige Staaten gegen das Versprechen, in.einzelnen Fragen ent» istücks (Tcbf. 5, Abb. b) überzeuge::d nachweist, aus der des inordwestindischen Gandharagebiets des Kuscha::-Zeit­­alt-ers. Sowohl diese, wie auch jei:e (die Gandharakunst !ging zeitlich der sassanidischen voraus) knüpft an die iperstsche Kunst des Partherrstches an, die aber von Syrien und Baktrien her stark hellentsiert war. llmgc­­iformte griechische Elemente sind also fiir die manichäisck)e âlnst, besonders anfangs, bis zu einem gewissen Grade maßgebenid geworden. Lecog legt auf diesen hellenistischer: Einschlag bèsonders^roßes Gewicht. Es ist auch nicht zu leugnen, daß griechische Elemente, und zwar in erster Linie solck)«. die Lecog auf Taf. 8, Wb. c:) in richtiger Erkenntnis hevvorhebt (Triumphboge:: mit zwei Nike- Figuren), die Kunst des Orients entscheidend beeinflußt ^-bern Doch wurden diese Elemente in Persien, einem anderer: dekorativen Eanpfinde:: entsprechend, nach ande­ren rhythn:ischen Gesetzen umgeformt. Diese Umfornrmrg chedeutct aber nichts weniger, als das Vorhandensein Zeines Stiles zur Zeit der llebernahme der fremde:: Motive. Lecoqs Aufmerksamkeit errtgeht nicht, daß die aus den Miniaturen oft dargestellten Teppiche zumeist eine einfache Musteru::g — Rautenmuster mit Blumen' i:: ihrer Mitte — zeigen. Das Prinzip dieser Musterung ist aber bereits i:: den älteste:: chinesischen^ Schriftzeichen für Ornament und für die ormnn-entale Versinnbildlichung arwerer Begriffe erkenntlich. Aus China, aus der Heimat der Seidenindustrie, werde:: sich also Wohl, nach :neiner Meinung, di-ese Zierfor:::e:: auf de:: Wegen des 51ara­­wa-nenhandels verbreitet haben. Die Kunst Mittelasiens erfuhr alio bereits i:n Altertum den ostasiatischen Ein­fluß. Die fassanidisch-persische Kunst wirkte sehr weit, sowohl nach dem Westen, wie auch nach dem Osten. Auch sie nahm jedoch einige chi::esische Elemente auf. i Die vorliegende Veröffentlichung der manich-äischen Miniaturen, dieser außerordentlich bedeutenden -Lpe- ' zialitäten der Berliner Museen, ist eines der Standard- ' werke der :nittelasiatischen Kunstgeschichte, das uns ei:: ::eues Gebiet eröffnet. Die größte Erkenntnis, die wir i .diesem Buch Lecog verdanken, ergibt sich aus den Thesen, ! Latz die zwischen den großen Kulturvölkern der alten! Welt bestehenden Handelsbeziehungen ei::e:: iveit grö­ßeren Einfluß auf" die Entwicklung der Ku::st der be­­lrefferrde:: Völker ausgeübt haben, als :nan gewöh:si'.ch, annimmt, und daß in de:: Kuustübungen aller Kultur- - Völker des alten Europa und Asiens ein inniger Zusam­­nrenhang zu -erke::nen ist. Auf Grund dieser Erke::!:ü:is! stellt Lecog fest, daß die manichäische Malschule, die Wohl - über das ganze Sasianidenreich verbreitet war, infolge j der schrecklichen Verfolgungen, denen die Manichäer aus- j gesetzt waren, durch die nach Osten flieljenden Glaubens- - genoßen nach West- und Ostturkestan und auch :mch - 'China verpflanzt wuvde. Vo:: Chinc: aus wurden, wie! wir gesehen haben, die uigurischen Türken dcrn Aèanitum j gcwonn-en. Vo:: hier aus'ivurde auch an ihrcu: Hofe die j manichäische Miniaturmalerel verbreitet, di-e nach dem - Sturz des Nigurenreiches von de:: neue:: Landesherre::, ! den Mongolen, übernommen wurde. Sie verlor bei ihne::! ihren ursprüngliche:: religiösen Charakter und wandelte! sich infolge ihrer großen Kostspieligkeit in eine ausge- . spräche:: höfische Kunst um. Die mongolischen Eroberer brachte:: dann -diese von Persiei: c:usgehe::de Malerei ::: veränderter, sinisierter Forn: nach ihrem Sta:::mla:w zu­rück, um damit dort die wohlb-ekamrte u!ü> heut-e allge­­rnein geschätzte und fleißig gesammelte persische Miniatur­malerei ins Lebe:: z:: rufe::. Mit der Eroberung Hindustans durch die fälschlich Mugal (d. h. Mongolen) genannte:: Tschagataitürke:: unter dem Timur-iLe:: Babér gelangte endlich diese 51unst nach Jndie::, wo sie eine herrliche Blüte erlebte. Die :::a::ick)äische Mi::iadurm-alerei hatte also :m Laufe des Mittelalters, und zwar, wie es aus Lecogs Turfanfunden hervorg-eht, hauptsächlick) im 8. und 9. Ja-hrhuudert, eine:: farbeichrächtigen, an verfeinerte:: Ziermotiven reichen Stil entfaltet, der für die besonders beutzutage weit in die ganze Welt wirkende Eigenart der cntsprechèuden Zweige der perüschen und indischen Kunst grundlegend lvurde. Dies und die Bedeutung dieser Tat­sache nachgcwieien z:: Habei: ist Lecoqs Verdienst. Er hat damit'eine Frage gelöst, die ihn viellei cht unter allen seinen hochwichtige:: Problemen aufs innigste beschäftigte. ! -

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