Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1924. november (71. évfolyam, 232-256. szám)

1924-11-06 / 235. szám

DarmerstLA, 6. Il^ovsinbsr 1924 ' - - Dresden gemeldet: Bei der Uraufführung der neuen Oper „Intermezzo" von Richard Strauß feierte Dresden den Meister, tvenngleich das Textbuch re<A matt ist und mit seinen Allusionen auf Familienverhältnisse im Hausx des Tondichters den meisten Zuhörern wenig gefchmaâoll erschien. Die Muf'iik jedoch verdient das höchfte Lob. Selbst eine in Musik gesetzte Skatpartie gefiel dem Publikum. Es ist jedoch kaum anzunehmen, daß ^diète,-bürgerliche Oper" außer­­yalb Deutschlands aufgesührt werden dürfte. — Im Nationaltheater wird SamStag abend „D e r Widerspenstigen Zähmung" zum hundertsten Male aufgeführt. Ilona N.-Tasnâdy spielt die Katharina, Ärpâd O dry den Petruchio zum ersten Male. In neuen Nollen treten ferner auch Alexander Szőke, Zoltán Losonczy und Stefan Gyergyay auf. Das Wiener sinfonische Orchester und die Derliuer Philharmonie in Sudapest. Tas seit Kriegsausbruch verstrichene De^zenzrium ist auch am MusiElebeit nicht spurlos voriibergegangen. Die Mei her­vorragendsten Wiener Orchester: der Wiener Konzert­verein und der Wiener Tonkünstlerverein, deren Kunst wir zu wiederholten Malen auch in Budapest zu bewmrderir Gelegenheit hatten, haben sich vereint, und wirken schon seit Jahren als Wiener Sinfonieorchester unter der Leitung der bedeutendsten Dirigenten. Es ist dies, wie die Berliner Philharmonie, ein spezielles Konzertorchester, dessen Mitglieder i^e ganze Zeit Konzerten widmen, .so daß /sie in der Lage sind, auf diesem Gebiete die vollkommenste iKmistleistung zu bieten. Der H a r m o n i a-A. - G. gebührt jdäs Verdienst, dieses aus 84 Mitgliedern bestchende Orchester, strotz der gegenwärtigen schwierigen Verhältnisse, sür einen fZyklus vm sechs Koirzerten für Budapest verpflichtet zu haben. sAm Dirigentenpult werden die heworragendsten ausländMien Musikgroßen, wie Clemens Kraus, Leo Blech, Franz Schalk und Dirk Fock sich einsinben. Das erste Konzert wird am 14. d. M. lmter der Leitung des Direktors der Wiener Staatsoper Franz Schalk stattfinden. Auf dem ;Programm stchen die I. (C-Moll-jSinfonie von Brahms, jBeethovens Uügarische Ouvertüre „König Stefan", sowie aus fWagners „Tristan und Isolde" die „O'-ivertürL" und ^„Isoldens Liebestod". Der Solist »dieses Abends wird Dr. sEinil Schipper von der Wiener Staatsoper sein. Das izweite Konzert findet am 15. Dezember statt; als Dirigent -wird der berühmte holländische Musiker Dirk Fock frm­­mieren, der vor kurzem in Amerika große Erfolge errungen hat. Er ist der Nachfolger Ferdinand Löwes, und wird mit -feinem Orchester in Budapest solaende Werke zu Gehör brin­­fgen: Die „tragische Ouvertiire" von Brachns, „L^^mMoiüs pâetiguv" vo:r Tschajkowski, „1,'uprös.miâi «l'un kuune" von Debussy und die „Tannhäuser"-Ouvertürc. Kammer­sänger Franz Steiner wird an diesem Abend den l-err­­jlichen Liederzyklus von Gustav Mahler „Lieder eines fahren­­iden Gesellen" mit Orchesterbegleituug vortragen. Den dritten Dirigenten des Wiener Sinfonieorchesters Leo Blech, der -die Konzerte am 16. und 17. Januar leiten wird, kennt das iBudapester Publikum bereits. Er stand srüher als Gcneral­­^mustkdirektor an der Spitze der Berliner Staatsoper, und ist 'derzeit Generalmusikdirektor der Berliner Großen Volksoper. ,Am 27. Februar wird dann das Debüt des âermusikdirek­­.tors des Frankfurter Opernhauses Clemens Kraus folgen, sder seine Karriere an der Wiener Oper begonnen hat, sodann Furtwänglers Nachfolger beim Wiener Tonkünstlerorchester wurde und nunmehr in Franffurt an der Spitze des Opern­hanfes steht. Nebenbei dirigiert er auch als Nachfolger Mengcl­­bergs die berühmten Frankfurter Museuinkonzerte. Am letzten Abend des Zyklus, ain 28. F-ebruar, wird wieder Franz Schalk dirigieren. Alle sechs Konzerte finden in den Ne­­idoutonsülen statt. Jin Frühjahr wird die „Harmonia" den Budapester Musikliebhabcrn einen weiteren .Kunstgenuß ver­­fchassen. Am 8. und 9. Mai veranstaltet sie zwei Konzerte der Berliner Philharmonie unter Leitung des her­­vorragendsten deutschen Dirigenten Wilhelm F u r t - swängler. Furttväugler, der bisher noch nie l-ei uns diri- i giert l)at, war jahrelang Leiter des Wiener Sinfonieorchesters, hind wurde rrach dem Tode Artur Nikisch' mit der Leitung der Leipziger Gewandhauskonzerte betraut. Er hat auch die Ldi­­ftung der Berliner Philharmonie übernommen, und wird sich den Budapesiern an der Spitze dieses prächtig disziplinierten -Orchesters vorstcllen. Diese großen inusikalischen Veranstal­­ttungen werden beweisen, daß die Hauptstadt des verstümnielten Ungarn selbst unter den gegenwärtig so schweren Wirtschaftè/­­chsrirältnifsen einen vornehmen Platz in der Reihe der euro­päischen Musrkzcntren einnimmt. Kouzer-t-s der Künskli<!r.genvsf«-»'^chcrßL (Rózsavölgyi): Konzert des weltberühmten Schweizer Pianisten Emil Frey, 7. d. Erster Abend Margit Weiß, 8: d. Abonnements vergriffen. Einzelite Podiumbillctte. Kompositionsabend Zoltán Kodály, 9. d. Mitwirkend Frau Basilides und Dr. Szedő. Die Herren Schwalb und Hermann spielen die seit sieben Jahren nichit gehörte Cellosonaie. I. K a m m er o r ch est erab end Komor, 11. d. Mit­­wirlrend: die Damen Erzsi S.-Gervai und Gisela Sprin­ger. Auf dem Programm: Braunfels, Bizet, Borodin u. a, Violinabend Böske Steiner, 24. d. -s- Das Wiener Sinfonieorchester, eines der ersten Konzertorchester der Welt, gibt am 14. und am 15. No­vember seine ersten zwei Abende, an denen Franz Schalk und Dirk Fock dirigieren werden. Mitwirkende Künstler: Dr. Schipper und Kammersänger Franz Steiner. (Harmonia.) Z- Auf dem Programm des Konzertes des B udap e st er .Konzertvereins am 10. d. (Dirigent Professor Unger) figuriert außer Werken von Weber und Ramecni die erste Auf­­fiihrung der Sinfonie „Jean Hunyod" von Vincém d'Jndy. Großes Interesse wird"auch der Leschetitzkyschülerin Marcelle CH èridjian-CH arrcy aus Genf, entgegengebracht, die Rintskij-KorfakowS Klavierkonzert spielen w!,^. Billette bei der Smla (Kâroly-Körut 8). -f- Der hervorragende Geiger Eduard Zathureczky gibt nach großen Cu-folgen in Aalien am 20. d. ein einziges Konzert in der Redoutc. Billette von 10- bis üOtauserrd Kronen. (Scala.) -s- Es ist gelungen, den für kurze Dauer aus Amerika heimgekehrten ausgezeichneten Tenor Siegmund Pilinßky für ein Konzert am 1. Dezernber in der Redoute zu gewinnen. .Kaâken von 10- bis 60tairfend Kronen. (Scala.) Vortrag. 1-s-' Der .Hochschullehrer Dr. Alexander Solymossy spricht über Ahasver und den Fliegenden Hollän­der (Die Sagenwelt des MiitelalterS, III.) am Freitag um halb 4 Uhr in der Urania. Märchennachmittag. Eltern, nehmt mich mit am 9. d., Sonntag, in die Musikakademie, wo nm 3 Uhr Oßkâr bácsi einen Märchen­nachmittag veranstalliet. Die neunjährige Koloratursängerin Ny Márkus tritt zum ersten Male auf. Es wird auch Feenspielc, ein Kilckerorchestcr und ein Kinderballett geben. Billette bei Bajna, Dáci-uwa 28, Zipfer u. König, Andrássy-ut 4 nnd in der Musikakwdcmie. (Corvin.) Aus den Tl-eaterkanzleien. Z- Heute das strmvse Földes-Lustspiel kis mugrkák" I im Renaissancetheater. -j- „Eine dèacht in Venedig" — 15. November — im Stadtthrater. -s-Jm Stadttheater tritt das neue Regime Samstag, 15. d., seine Tätigkeit an. ES wird sich an diesem Tage mit einer der herrlichsten Perlen der Musikliteraiur, mit der großen Operette: „Eine lltacht in Venedig", dem Budapester Publikum vorstellen. Der Komponist der welt­berühmten Operette ist kein Geringerer als Johann Strauß, der Walzerkönig, dessen phänomenale Schöpfung von dem kon­­genialett Tondichter Erich Korngold neu insminientiert wurde. Die neue Direktion des Stadttheaters hat in bezug auf Auf­führung und Ausftaitung alles getair, uin sich dem emanzipierte>r Vertrauen des Prtblikums würdig zrr zeigen. -j- Der Karteitverkaus für die Operelle „Eine llkacht iir Venedig" beginnt Sanrstag, 8. d., bei der Kasse des Stadt­theater- tlno üt alléit Kartenbureaus. -f» Das erste Auftretelr Josef Sziklays im Stadt­theater erfolgt Samstag, den 15. d., in der Operette: „E i n e Nacht in Venedig". -s-Lili Darvas' erstes Auftreten im Lust­spieltheater. Lili Darvas, die seit dem 1. lllovember dem Lustspieltheater verpflichtet ist, wird in der weib­lichen .Hauptrolle des neuen Lustspiels von Franz Molnar: ^Cvexeipö" zrim ersten Male vor das Publikum dieses Theaters treten. Die tragikomische Figur eines kleinen Dienst­­luädchens wird der großen Künstlerin Gelegenheit bieten, sich mit ihrer ganzen großen Kunst dem Ensemble des Lustspiel­theaters einzufügcn. Aus den Konzertbureaus. -s- Erna Rubinsteins AbschicdSkonzcrt bei wohlfeilen Preisen am 8. d. (Fodor.) -p Einziger Arien- und Liedcrabiud des Kanunersängcrs i .Hermann Jadlowkcr, 18. d. Auf dem Brogramm: Haydn, : Händel, Schumann, Mahler, Rachmaninow, Gretschaninow, s (Fodor.) LL » om««» oonsv ! »s Is»ni sSrsrzs váltson foxyst ßLssâSTZK LZâZLGI NKSGnrs 8 ksivonásdnn A NTPW HssSßSZSIHN nmsriko.i vigjátálc 6 kslvonásbau 23ss s RM fül t monumentális f msstsrmnvs V KS8 K » IslVSL.! ev0->7lL.I» L893 ÜVZV fsfs monumentális msstsrmnvs ^üstz!!fâ...âNll... Osi vouosts k'ilm áer ZMNcklM Uns ssorvorrnAöuâsts LreÍAvig âsr Lnisoir rum srstsu blalo I^iöltug im 2303 Osi ueuosts k'ilm áer Theater für Heater Kün. ung. Op-rnhauS: »lann- Lünssr". — Nativnaltheater: „Süt s nsx" (7). — Kammer> theater deS NationaltheaterS: „Vsvâiâs" (7r/r). — Stadttheater: „Wgnon" (7). — Lustspieltheaterr ,.4 vsán" (7Vs). — Hauptstädtisches Operetten« theater: „4 nütás Lspitány- (IVZ). — Renaissance. Theater: „Lis musskák" (7l/g). — Ungarisches Theater: „4 massmüâ" (7V3). — Königstheater-, „rlsrion grüknö­­(7V3). — Inner st ädter Theater: „4. nas^ksrosnnv' SS s mnoâr" (7Vs). —Blaha-Lnjza-Theater.-. kâivaitâsok" - „StiriLban" usiv. (8V2). — Apollo-Theater: „Irä öksnsSss" „SrsansL«; „SraporoâLs'; „I'sntom" (8). — Terözköruti' Szinpad: Neues Programm (SVs Uhr). — R 0 y a l - O rphei» mr Internationales Varietöprogramm (8). Kino für heute: vorso (63—89): „èâss »nvLm!" lS 1/48, ValO). — Vorvtu (ck. 89—88, ck. 95-84): „Ik« Oovereck IVLAOll" („LonkoAlLlök") (Vs7, 9). — Lsmarn (ck. 140—27», „1 llslet, 2 könök, 3 ksiessA"; „Lolnsp keLâöâik »2 álst" (l/LG »/48, 10). - AorxokspvttlioL (182—82): „Süsss Nuttsr"' »4m6rikani86bss Lurlesklustsxiel" (4, 6, 8, 10). — Owui» (ck. 1—25): „Lckss an^äm!" (5, V»8, VelO). — LovnI-LpoHo (ck 118—94): »tzuo vsâ?" tVsb, VsS, VrlO).' — Vrsnia <ck. 121-35): „tzno vâs?" (5, !>/47,V39 und 10 Uhr 10 Minuten). »uu.i.ül irLoioi-osv»i »»».1.01 V «cnock â dsmntatkorik novembvn pLnGvken kI8L8ÜU kllMW kösssrspâben 2101 Uerrinsuachrichten. Verband der Freunde der Jâßöer Prämonstraicnser Schulen. Der, Verband hält Sonntag, 9. d. M., vormittags 11 Uhr im Stefan-Tißa-Geselligkeitsklub (Kâroly-körut S) seine ordentliche Gencvalvcrsammliing. GerLchtshalle. Der Nauöttlord zweier Erwachende« Ungarn. Am 21. November 1921 fand man auf der Landstraße zwischen Agärd und Dinnyés die verstümmelte Leiche des Budapester Flèischhauers Georg Szabü. Der Kopf der Leiche war total abgeschnitten. Es gelang den SzèkeAfe^rvärer Detektiven, in erster Reche dem Dètektivinipektor Tibor Väry-Kepes, zu ermitteln, daß der Mord vom Buda­pester Weischhauer Johann Vajas und vom Lackierer Josef Her szeg verübt worden Ivar. Neben der Leiche lag ein Knüppel, den sich Vajas am vorhergehenden Tag vom Schul)­­macher Anton Hillert ausgeliehen hatte. Kurz nach dem Movd flüchtete Vajas nach Rumänien, während Herczeg in die Dienste der Geudarnrerie trat. Die S-zákesfehárvárer Staatsanwaltschaft erhob gegen Vajas und Herczeq die Anklage wegen der Verbrechen des Raubes und des Mordes. Laut der Anklageschrift hatten die Täter Szabö unter dem Vorwand, daß sie ihn M einem We!n­­hündier stihren, ans die LMdstraHe gelockt, dort ermordet und ausgeraubt. Beide Angeklagten spielten im Verein der Er­­werchendcn Urrgarn filhrende Rollen. Vajas in der Filiale im 9. Bezirk, Herczeg in Zuglö. Der Strafprozeß wird vom Szákcsfehárvárer Gerichtshof verhandelt, da jedoch der-größte Teil der Zeugen in der Hauptstadt wohnt, die Zeugenverhöre in den ersten Tagen im Gebirude des Budapester GerichtAhoseS durchgesührt und dann erst in Székesfehérvár fortgesetzt werden. Kön. Tafelrichter Dr. Julius Horvath begann heute die Verhandlung mit dem Verhör deS Erstangeklagten Johann Vajas. Vajas, der ein künstliches Auge hat, erklärt sich für nichtschuldig. Von einem Mord wisse er nichts. Im Gegenteil, er selbst fei von den Detektiven beinalie ermordet worden, so sehr hätten sie ihn mißhandelt. — Präs.: Sie haben den Detektiven gestanden, daß Sie Szabö ermordet haben. — Ange kl.: Es ist leicht, durch Mißhaitdlungen Geständnisse zu erpressen. — Der PräsidMt -hält dem AngeklaAen den Inhalt seiner Geständnisse vor, woraus dieser in unflätige Schimpsworte- gegen die Detektive ausbricht. — Präs.: Ich lasse J^en Fesseln cmlegen, wenn Sie in diesem Tone fori­­fahren! Da aus dem Angeklagten nichts anderes herauszubrin­gen ist, als Beschwerden gegen die Polizei, werden seine Aus­sagen verlesen. Laut, dieser habe ihn sein Komplice Her­czeg darauf aufmerksani gemacht, daß derzeit in der Pro,­­vinz so viele Leute ermordet und ausgeraubt würden, ohne daß man deir Tätern auf die Spur komme. Es wäre nun cm der Zeit, auf diesem LVege sich zu bereichern. — Präs.: Warum machten Sie eine Herczeg belastende Aussage? — Varjas: Weil Herczeg Kommunist gewesen ist und ich dies als Erwachender Ungar nicht mitansehen konnte. Ich beschloß, mich hiefür gelegmtlich an ihm zu röchen-Jn einem anderen Protokoll gesteht Varias, er hab« Szabö auf der Agârder Landstraße mit dem Knüttel llieder­­gefchlagen, dann sei in ihm, dem Erwachenden Ungar, der Haß gegen die Kommunisten rege geworden, worauf er sein Metzgermesser hervorzog und Szabö die Kehle durchfchnitt. Ans alle Vorhaltungen erklärt der Angeklagte, dis früheren Aussagen wären ihm erpreßt worden. Die >ihW vorgelegte Photographie scincs Opfers will-er erst nicht be-' sichtigen und erklärt später, er kenne diese Person nicht. —' Präs.: Es gibt eine große Zahl vori Zeugen, die bestätigens^

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