Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1924. december (71. évfolyam, 257-279. szám)

1924-12-01 / 257. szám

- IlaUen. Eine Botschaft Äèuffolinis an die Faszisten. (Telegramm des Pest er Lloyd.1 Rom, 1. Dezember. Alle« Faszistenverbänden in den Provinzen ist eine .Botschaft Mussolinis zugegangen, die an der Spitze die folgende Losung für die Besiegung der Opposition enthält: .Keine au ßer o rd en t l i <Hen Maßnahmen, nur stillschweigende Arbeit, vollkommene Dis­ziplin und keinerlei Gewalttäti.gleiten. Anläßlich der bevorstehenden Tagung dps Völkerbundrats in Rom und des heiligen Jahres werden die Fasziften erinahnt, auch die geringste Puhesforung zu vermeiden, die den: Prestige Italiens nur schade« und bei der heiklen Lage zwischen dem Heiligeii Stuhl und Italien zu Verleumdungen Anlaß geben könnte. Ter öffentliche Stimmungsumschwuirg braust^ die F-asziften nicht zu beunruhigen. Jii kurzer Zeit würde das verlorene Terrain wieder geioonneii sein. Tie Faszisten wer­den sodann aufgefordert, sowohl mit den Kriegsteilnehmern, wie rnit den Kriegsinvaliden gllte Beziehungen zu unterhal» t-en. Jedes W i e d e r a u f t a u che n des Knüppels müsse verhindert und die Partei müsse von .Gewalttätigkeiten und schädlichen Elemen-­­-ten gesänberl tverden. Oesterreich. Das Mtentat Es Dr. Seipel. Wierk, 1. DezeaLee. Hemc stegait-N' vor dem SchchMgericht «ntew deur Vorsitz des Prätsidenten Les Landesgerichtes Hoftat Dr. A l t man n der Prozeß gegen den 29 Jahre alten Spinnererarbeiter aus Potterrstein Karl-Jawure^ der an^klagt ist, am 1. Juni l92L gegen den -Bun-dcskanzler Dr. -«erpcl, W d« . Absicht, ihn zu töten, zwei Schüsse,aus ernem volver abgegeben und sonr-it zur wirklichen AuHüdlmg dev , bcabsichtr-cjten Mordes führende .Handlungen âr­­nonlmen zu haben, deren Vollbringung nur durch Zufall iintcrblieoen sei. HiedMch Hobe Karl Ja-wurek das Verbrechen des versuchten Mordes beaangeu. Außerdem ist Jawurck wegen ullbefuchen Tragens von LVafsen augeklagt. Zur Beihandlung sind sieben Zeugen geladen, darunter Bundeskairzler a. D- Dr. Seipel und -der Herausgeber der Residenzkorrospondenz Jchsf G e ß l. Die Anklage-, die vom StaatsaMväli Hnfrat Dr. Im­­inerdöufer vertreten wird, schildert zunächst die bekaimtcn Vorgänge, nuif deur Wiener Südbahnhof, wo Bundcslanzln Dr. -Seipel von einer Feskvcrscunmlung des Kacholifân Volks­bundes in Neudörf-l mit dem Is-ogcuannten BalaKn-Expretzznq oingetrosfen war. Sofort nach Verübung des Anjchla.qcâ gab JawureE zu, die Schüsse ge-gen den Bundeskanzler in der Absicht, ihn zu töten, abgcfeuèrt -und -sodann -^lbstmord ver­sucht zu l)qben. Diese Atvgaben hi-ekt er auch bei stiney wret^. holten Vernehm-ungen- Rwch den Untersuchungsrichter achrechk. Im Einklang mit diesenr -Geständnis steht -sowohl der.^nhau eines an seine Gattin -gerichteten Abschiedsbriefes,, wie auch die Tatsache, daß er den- scharfgeladenen Revolver,bch sich trug, daß er auf den Südbahnhof fuhr,,, obwohl er sich eine Karte bis Meidling gelöst hatte, und d^ er, die .L-chüssc auf eine Emfernuug von nur ungefähr drei Schritten ab­­seucrte, hiebei gegen die Brust des Bundesk-anzlcrs zielte und zweimal schoß. Die Lsistagstchrist schildert sodann den Lebens­lauf Jmvureks, der während des Krieges böi der Kviegs­­inarine diente, nach dem Umsturz in die Volkswehr cintrcrt und später zur ungarischen Roten Armee ging, von der er aber schon nach einem Monat beim Anmarsch der Ru­mänen desertierte. In der letzten Zeit hatte er mit wirtfchist­­lichw Not ZU känipfen, ioeil die Baumwollspinnerei in Potten­stein infolge schlechten Geschäftsgmiges chren Betrieb einge­stellt hatte nnd Iawurek nnr an vier T-.rgen in der 2^)e beschäftigt war. Die wirtschaftliche Not bezeichnt Jawurek auch als Beweggrund seiner Tat. Wie er angibt, sei er infolge der Not lebensüberdrüssig -geworden und auf den Gedanken gelominen, Selbstmord zu verüben. Da er aber wiederholt in Versainmlunzen gehört hatte, daß nur Seipel schuld sei, wenn die Arbeiter nnd damit auch er selbst in so scylechlcn Verhältnissen leben müßten, cchbe er sicy vor­gestellt, daß durch die Beseitigung des Bundes­­kanzlers eine Besserung der Verhältnisfe ciniretcn werde, weswegen er beschlossen habe, vor semem Selbstmord den Bundeskanzler zu töten. Sofern Jawurek daniit andeuteii ivollte, daß er unter einem psychischen Zwang odcr in Sinnesverwirrung gehandelt habe, stünde dies Mit der Tatsalhe in iinvcreinoarem Widerspruch, daß der, An­schlag, wie er zugibt, voii langer Hand vorbereitet war und Pl a u g e m ä ß a u sgef ü h r t wu rd e. Seiner politischeii Gesiiinnn-g nach ist Jaivurek Sozialdemokrat. Die Anklageschrift detoiil, das; er eiii fleißiger Versammlnngs­­bosiichèr gi'liieseii zn seirc schciiit, mit seineii Betragen für die -Lrqnnisatioii nnd die Gewerkschaften aber feit Monaten im Rückstand war. Nach den Aussageii voll Zeugen, erfteute er sich in seiiiem 5krcisc kciiier Beliebtheit nnd wird als een wenig ziigäiiglichcr, in seinen Anschauiin-oen iiicht gefestigter Eigeiibrötler geschüdert. Tie C-e.richtsärz)- erklären ihn ftir eiil-eii iiitelleltuell minder ansizestatteten Menschen, der aber keine Anzeicheli eiicer Geistcskrmrkheit zeige und samit für scinc Tat voll verantwortlich sei. illach Vcrl-esung dar Anlilageschrift bcantra-gt der Bar­­- teidigcr die Bc'. Weisung des Prozesses vor das Geschwo r­­n c ii g c r i ch t, da cs sich iiin ein P o l i t i s ch e s D e r b r c ch e ii han-dlc. Es sei Lein Zweisl, daß -auch -der Stavtsonwakl aus dem Standpiinktc siche, daß hier ein politisches DeliLt vorliege, denii es heißt in der AnLlageschrift ausdrücklich, der Ange-Llagte sei Sozialdpnolirat. Der Atoatöanwait verlangt die Ablehnung des, An­­tr-ags, da alle Gcrichce iii Oesterreich aus dein -LrandpunLtc stehen, daß der Versuch eines Mordes vor das Schöffengericht gehöre. Aus der Tatsache, daß in der Anklageschrift stehe, der AngeLla-gte sei ein LozKildeinoLrat, tiönnc iiicht gefolgert werdeii, daß es sich iini ein politisches Bcrb-rechen handle. AuS^der politischen Ge­­sinnilng der SpzialdemoLratie könne der Staatsanwalt absolut liichi sdlgcrit, dasi der Angclrlagte '-norden mußte. Das Gericht beschließt die Ablehnung des Antrages des Verteidigers, weil daS Verbrecheit des versuchten Mordes geinäß den Gesetzbestim­­mungeii unbedingt vor das Schöffengericht gehöre, da nur eine Strafe Von höchstens z-ehn Jahren ans dieses Verbrechen ge­­sttzt sei. . . .^ . 7-­Hierauf beginnt das Verhör. Ans die ivrage, ob er sich jchut­­dig belicmit, antwortet der Angeklagte: — Ja, aber ich ha-bc iiictst die Absicht gehabt, den- Herrn BiindcSkanzlcr zu toten. Ans den Vorhalt LeS Vorsitzenden, daß er beiin ersten Beichör anders ansgesagt habe, aiiüvortet der Angeklagte, es sei il)m schlecht gegaiigeii, nild alle Leute hätten geschiTN-pst, Dr. Se^ sei o» allem schnki^ was er auch gegl-cmbt habe. So habe er sich gedacht, daß es besser sei, wemr er inache. Er habe -sich immer -gedacht, die '^upts-clche wâv^! wenn er selbst nur tot sei. Die Frcrge, ob er sich politisch betätigt habe, verwerak der Angeklag-tc. In der 'Versammlung, wo vieles übmr de«^ Bundeskanzler geschimpft woiÄ sei, hai^ er eine -AbnestMi^ gegeii ihn gefaßt. Im weiteren Berlauf-e seines Berlförs fagt der klagte, daß er nicht wnßw, wann er den ân^skc«^^ tr-efstn werde. Er sei damals nicht mit -der Absicht hingpglm-f gen, ihn unter alleri Nm-ständen zi« töten, sond^ «nr Wj Ge^genheit. Der Umgsk-lagie schildert sodann die Vor-gânge muM-dch-. bar vor der Tat. Als er Whort hâ, daß der Bundeskwiz.,­­ler in dem-selbc« Zuge fahre, -habe er dies als ein- »Spiel deS Teufels Migesehen, und sei dann bis Wien mst-gefahre«. WD er den Kairzler gefe-heli, habe er sich nicht mehr Helse« nen. -Ueber die Einzelheiten- -des Attentats köiin« er «i^H. soqen. Er müsse „ein ganzer Narr" gewesen sein. Er^ Hoche sich im Augenblick des Mtentats -Mr nichts gedacht, Ddr VorjsitMide verliest feinen Bries, de« er amf L tOktober cm i»n Bnndeskanzler i^'pel gerichtet hcckte. Jjrli diesem bittet er den Bundeskanzlier um Verzeihung mch Gnade und spricht seinen Wimsch aus, -daß -der Bundes, kanzler SeiM noch lange leben und gesMd Ueiben möge- Bei Verlesun.q -des Briefes weint der ÄagGazte «nunter-, -brvchen -irnd erzählt, daß ihn in -den leMen Tagen Wju-nde sseM Dnterze. Mach Mitteilimg der Vorstrafen Jawurecks antUMitstf di-eser auf âige Frage« seineH -VerteiL-igers, er sei bei bmi Sozialdemokraten orgautzsiert, tt^l es die Mehrzahl deci Arbeiter -sei. Uâr--che eigentlichen- -Grundsätze der PcrüdeK wisse er nichts. ' : Danrit ist das Verhör Les Ängeklagie-rr beendet, «nd eW -tritt eine kurze !Pcalfe -e-iu. -Wtchreiw- der Pcn^ wird Dr. Seipel tchep^uW verstänch-gt, er nwgs im GemchtsgÄäu-ch erscheinen. Nach Einpäruahme Les Zeugen Meßler, desi Herä-lls»! -gebers der Msidenzkorirespondsnzf gibt der als Zeuge einvev.; nvmmene Bu-rweIkänz-ler o. D. Dr. Seipel- eine Sck^i Leruug Lies -HevckMrges der Tat. Auf die Frage -des Vorsitzen-^! den nach der Dauer feiner beruflichen Verhindernug, e»! wi-dcrt Dr. Sripest Laß er -fünf Wcche«- bang ini Spital gelegeL i Habe. Daß dies so lange dauerte, düèv aber nicht auf di-e Vev- - wu-ndlmg alleiin! znrückgesÄirt tvereen, sondern durch devsn!: Zusamme-li-trefsän mit seiner« Leiden an Di-Äetes LQvirK! worden semn Die Verwundung lmbc ilM keine Äch-anderMs Schnierzen verursacht. Di-e Frage -des! Verteichgers, wie e r s ich pe-vsönlLchrl zu der Tat stehl-e, wird vom Vorsitzenden nicht: g el ässe n. f Dr. Seip-el benrerkt hiezu-, er würde schon steueét/s gewesen fern, diese Frage zu beant-wouhSL^ Nwmr der Präsident dies Mließ-e. - ! Vertei d stge rr Sicher - -'un Sinne' estrtzL föhnung. -si Zen-ge: Gewiß. Nach BeerMgurrg seiner A-ussagen entfernt sich Dv. - Seipel ans dem -G!èrich1s.<wbäude. Während der Eiiwermihmie! - Dr. Seipels hat der Angeklagte geschluchzt. . Sokmtm -brsbattet der Gericht^rzt sein Gutachten, wovarch die Einverirahme einer Reil)« von Tatzeugcn beginnt. M­­T..K.â) i'' sLeleKraMM tzeS Pester Lloyd.) Wien, 1. Dezember, 'v Das Schö-ft'engcricht unter dem Vorsitze dos Dr. Alt-! mann verkündete nach der Anterbrechu-nq um viertel vierh Uhr nachmittvK das Urteil. Jawurek wurde wegen vev--» fr-chben Mordes nnd Uebertr-etu-ng des Waffenpatents zq­­dreieinhalb Jahren schweren Kerkers vernr-,, teilt. Der Angeklagte behielt sich Bedenkzeit vor. Die GemeinderatÄvahlen in Niederösterreich. Wien, 1. Dezeuâr. , Nach einer vorläuftgen amUchen Berechn-Ukcg der ge-s samten Mandatsverteilung bei den Mtrigen niederösterreiH« schen Gemeinderatswahl-en beträgt -der Gewinllderbür>,' gerlichen Parteien 122, der der Sozi-al dem»-' traten 2 Mandate, nwbei zu berücksichtigen ist, daß sich die Zahl der Mcmdate um 118 verm-chri> hat. Die bürgerlichen Parteien exhalten von 19.059 Mandaten 15.598, die Sozial»' demokrcrten- 8439. Die Kommunisten,, die bisher 28 MaachMj hat-tenz' verloren 6 Ma-ndate. (U. T.-K.-B.) Der Kmnpf gegen die Teuerung. Wie«, 1. Dczeniker-'X Der letzte Ministerrat beschäftigte sich mit dem allgemeinen- Teuerungsproblem, insbesondere mit der Frage der Preisbildung bei Brot und Milch. Der Ministerrat beschloß die Fortsetzung des Kampfes gegen dis Teuerung mit allen zu Gebote stehende» Mitteln. Bundeskanzler Dr. Ramek selbst übernimmt die Lei­tung der auf eine Verbilligung der Lebenshaltungskosten ab­zielenden Aktion. Der heutige Ministerrat wird sich mit dem gleichen Gegenstände befassen. (U. T.-5k.-B.) Die Zusammenarbeit mrt ^»^aá kT-^x^grsmNi »r« N»«fler Lksyv.) Paris, 1. Dezember. Dex Tevlps beKeichiret anläßlich der Mr iSbmitaA M ÄWsicht genLMmenen Änlunst Austen Chamber la l ll s in Paris die politische A-triwschMe als besoârs Awrstig für die BesprechlMgen über ein MsaMmenarbciten zwischen Eng­­laird nnd '^ankreich. Frcm'kreich habe dadnrch, daß es dÄ Genfer Protokoll nnterKeichnete, bereits zur Genüge bewie­sen, l^ß das Märchen von seinen iniperiakstische« «iid mill­­taxistisäM Zielen nicht ernst zu uehm^ sei. Wenn man in (^glmio Pedcnken trage, auch seinerseits 'das ^Genfer Proto­koll unverändert zu akzeptieren, da man pch dessen bewußt sei, daß auf Grund dieses Protokolls die englische Klo-tte dem Völkerbünde auch zur Wahrung anderer als englischer Inter­essen zur Verfügung stehen würde, so werde Frairkreich Eng­­lcard noch Möglichkeit rntgegenkommen. Sollten dse von England gewünschten Abänderungen des Geirfer Protokolls nicht durchgeführt werden körrnen, vcnln würden England, Frankreich und Belgien zu neuen Beratungen in der Frage der iSicherheit zusammentreteu und zu einem Vertrage gelangen. Dem auch die.englische Ocffentlich­­keit sympathisch gegenüix'rslünde. und -dem auch das Anslarch seine Ächtimg nicht versagen könnte. Paris, 1. Äezember. sWoW Äer Temps t-er'tcht-et iu seinem heutigen Leit­­t.a'tchel über die Mr Freitag (Mges^ten BesprcchunMn Mischen Herr io t und Chamberlain. Die tvesentlichste Frage von all denen, die auf der TageZordn-ung stellen, sei das Problem der S i ch e r hei t, soweit es das?Prot!oMll! von Genf sestgestellt h-abe. England lMbe sich geweigert, die Lterpflichtun­­gcn anzunehmen', die britische Flotte zur Berfü>mng einer in­­teriMtionalen Autoritär zu stell-en uns an einer Aktion teil­zunehmen, bei der das englisäM Fnheresse nicht berührt sei. Es hei auch absolut fiäMr, daß die livndv-ne.r Pcgieruug sich wei­gern werde, das Protokoll von <Ämf in seiner fetzigen Ab­­fassuu-g zil Mlterzeichuen. Da aber leine QiMnisation für dcni -curapäischM Friedeir uuSeulbar fei, lvenn Englaiw nicht -daran wiln-ehme, verstehe es sich van selbst, daß uian stch bo­­michen werde, deir Engländern irn Rahmen des Möglichen en t gegen,zu ko neme u. Wenn die Ab­änderungen, die Euglano für unerläßlich Halle, das ^Genfcr Protokoll in seiner Wirtiainkcit illusorisch machten, ldann lvürde die lllotwendigkeit, Part Sicherheitsproblxm prak­tisch,,zu lösen, irotzdcm nicht nnuriger für Großbritannien als -für Fran-kr-eich vorliegen. Schon seit einMr Zeit bemerke mán, daß in der englischen Presse aufs neue der Gelranke eines bri ti sch-fra nzö s ischl belgi schon A l l i a n z­­vertrage â lcbiMft erörtert werde. sU. T.-K,-B.f Paris, l. T-eMtber. MolK.) Der Tcmps schreibt noch in seinem heutigen l^eitartikel, daß die Frage der Besetzirrig der Kölner Zone vielleicht -der Prüfstein für eine vertrauensvolle Zu­­sammonarbeit zrvischerr England und Fran.krxich scirr werde. Einzig inld allein die. Schlußfolgerungen des Berichtes der interalliierten Kontrollkommissionen, die airgenblicklich die - Generalinspektivn in Deutschland vornehmen, könnten Auf­klärung darstbr'r geben, iir loelchem Maße Dcuischland seine Vcrpflichtimg zur Entrvaffuung erfüllt habe, wovoir in erster Linie die Frage der Räumung der Kölner Zoire alchänge. sUng. Tel.-Korr.-Bur.) En ZlvlschenfM in der Kannner. Paris, 1. Dezember. Die KaMurcr erörterte in ihrer heutigen Vor- Mlittagssltzung das Budget über die Mr l i t a rp e n s i o­­nen. Zm BerlMfe der Sitzung kam es zu einem Zwischen­fall. Ein funger Mamr warf von der Tribüne in den Saal Broschürerr, in denen für eine bessere Unter­stützung der Kriegsteilnehmer und der Krregerwitwen und -Waisen eingetreten wird. Ter Urheber des Zwischenfalls wurde nach der Quüstur der Kammer geführt und, nachdem er seine Personalien ange­geben hatte, wieder freigelassen. Er erklärte, er habe im Auftrage des Vereins der K r ie g sv er st ü ür­­»lelten göhandelt. sUng. Tel.-Korr.-Bur.) Großblkrtarnrisu. Die Beziehungen zu Rußland. London, 1. Dezember. , Nach Reuter scheint der aligenwine Ton der letzten russi­schen Noten bedauert zu werden, der dazu angetan sei, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen d-en beiden Re­­igierungen schwierfg zu gestalten. (Ung. Tel.-Korr.-Bur.) London, 1. Dezember. . Der politische Berichterstatter der Westminster Gazette .schreibt, bei der Autlvort, die jetzt von «der briii'chen Rogie­­-rung.an die Sowjetregierimg errvogeii werde, 'ei Chur­chill nacl^rücklich dafür eingetreten, daß die diplomatischen Beziehungen mit Rußland abgebrochen und Ra­­t.owski seine Pässe zugestellt werden. Austen Cham­berlain sowohl wie fast das ganze Kabin-eU hätten dem zugestiurmt. (Ung. Tel.-Korr.-Bur.) -â ' Rom, 1. Dezember. Tbe Blättev boschäftMn sich mit der Botschaft Mu-ssa­­--kWis avi die Fafziften, sowie nut der Verpmmluuq Lar op-po­­fitj-Mellen PartLien iin, Mailand. Di-e regier ungslesndliche« Blätter stellen -auf Grmnd der Botschaft Musfolfnis eiâ neuen Rückzuq des Mintifterpräsidenten fest und tvLÍ.gM sich, seinen VersiirechMMN und Absichten GMuben. W schenken. Sie weisen, M«s die Flore-ntincr Fqszisten hm, -die noch gestern versucht hätten, die Druckerei, einer Zetiftrng und einer Freunanrevioge zu stiinmen. Die Rechevun-stsblätteo oerwoife» auf Lche WLserjprüche der oppqsitzivNLllen Blätter, die mrr in ihrer Abneigimg ge­gen den Faszisnms eiiuig seien,. Besonders roird der UmsLanL augöfShrt, daß der Sprecher der ResEiLlner und der Jta­­lia^ Libern in MaLIand eine ausgchprvchen antimonarchrstische Gesinnuujg betont habe. , . Äiiornal-e d'J-tr^lf«, spricht sich Msen Mupolml und die Faszistea, aus, «rtimwrt aber daratu daß djas Land uick)t von der Opposition stin- -Heil ertvarte. Es wäre ein ver­­qebl-iches UnlLr-uehmem â feMge Regierimg,stürzen zu iM­­-i-eu, MV ste d-rrch ÄlM Koaâtivtt M ersetzen. Das Land wolle vme berden Extremen nichts wissen. Das Blast tritt dcher für eine Regiewwng »er Ms tt-estp atzbeie.« -ei-n. W. T,-K.-B.j â E'! vkaâZ, s. Vsrsll⻫' VS^ ; Rrrmänie«. Die ungarische Minderheü im Wahllmupfe. S z e p s i ß c n t g y L r g y, U Dezember. Der Bertrster des Ungartums in der Kammer, Deputierter Josef S â nd o r, erstattete Sonntag hier seinen RechenschaD- bcricht. Er warf einen Rückblick auf den jüngsten Wahlbamps und wies auf die Hindernisse hin, die den ungarischen Kan­didaten in den Weg gelegt wuân. Der Redner unterzog sodann die Venvaltungsvèform einer scharfen Kritik und führte cms, daß diese den starrslen Zentralismus verwirklichen wolle. Durch den in Vorbereitung besindlichen Wahlvechrsentwurf werden die Mandate der ungarischen Miickerheit wesentlich vermindert. Der Entwurf bedeute einen Rückfall und sei überdies reaktionär. Schließlich erörterte der Redner die Angelegenheiten der Ungarifch-en Pattéi. (U. T.-K.-B.) Neuerliche Lärmszenen in der Kammer. Bukarest, 1. Dezember. In der Samstag-sitzung der Kammer hielt der liberale Abgeordnete Jam an di dem Abgeordneten der National­­pcrrtei Antonesc« vor, daß dieser noch vor drei Jahren akS Redner der Regierungspartei die Opposition kritisiert habe. Antonescu erwiderte, man habe seine Gutgläubig­keit mißbraucht. General Vaitoianu habe ihm seinerzeit als -Minister des Innern versichert, daß die Siebenbürger

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