Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1925. február (72. évfolyam, 26-48. szám)

1925-02-01 / 26. szám

wie Ford in Detroit, oder der Müller von Minneapo­lis— schenken den Sorgen und Plänen der Farmer ent­sprechende Aufmerksamkeit und besitzen eingehende In­formationen über landwirtschaftliche Aussichten. Der Erntemaschinen- oder Stock-Aard-Jmperator sagt mit aufrichtiger Besorgnis, bevor er ein Urteil fällt: „Man mutz die Leute anhören." Es ist vielleicht Zufall, daß der frü^re Ackerbauminister Meredith seine berühmte Rede tm vergangenen Herbst, in der er die Bedingtheit gewerb­lichen und kommerziellen Aufschwungs vom Wohlergehen des Farrners mathematisch festgestellt hat, in Chicago hielt. „Die Vereinigten Staaten," sagte er, „hatten im Jahre 1870 175 Millionen Acre anbaufähiges Land und 425.000 Geschäftshäuser: zehn Jahre später ist das Verhältnis 275 Millionen Acre und 750.000 Geschäfts­häuser, 1890 375 Millionen Acre und 1,100.000 Ge­schäftshäuser, in 1920 endlich 500 Millionen Acre und 1,800.000 Geschäftshäuser." „Der amerikanische Fariner hat bereits 3-6 Milliarden Dollar fiir Maschinen ver­wendet, und er muß. Zehn Jahre Wnützung berechnend, rmr für Instandhaltung 360 Millionen jährlich an Nicht­farmer abgeben... Von 6-5 Millionen Fannern haben vorerst nur 10 Prozent eine Wasserleitung, 90 Prozent werden sie in der Zukunft installieren, falls ihre wirt­schaftlichen Berhältnisie es erlauben. Nur 450.000 — 7 Prozent — haben bisher in ihre Häuser die Elek­trizität eingeführt, rveitere 93 Prozent bilden noch einen ausstehenden Markt. Die noch vorhandene Kaufkraft für Motorpflüge und Traktoren übersteigt dreißig- bis fünf­zigmal die Anzahl jener Pflüge und Traktoren, die die Mrmer bereits gekauft haben..." So sprach Mr. Mere­dith. so sprach Chicago. Nicht sentimental, nicht mit den sselenvollen Erinnerungen des Londoners. Aber mit dec Nüchternheit Abrahaur Lincolns, der einst sagte: . „Die ^rmcr sind nicht bester und nicht schlechter, als andere Menschen. Dieselben Jnipulse, die diese bewegen, bewe­gen auch jene." ilk. Schiffe, die nachts sich begegnen. 1. F i n a ll z P o l i t i k zw i f chc n U abeka nn - ten. lllew ?)ork ist der Endpunkt amerikanischer Produk­tion. Die Banken, die Börse, der Hafen sind die letzten Starionen für Arivit und Verivertirng. Man kann ihnen nicht entrinnen, ihre Radiostation fängt sämtliche Produk­­tionsnwllen des NTsciueiches auf. Mittelbar oder un­mittelbar gelangt auch der landwirtschaftliche Westen in i diese letzte Mühle der feinsten Verniahlung. Es ist nicht gleich -für das Farmerschicksal, ob New Uork es kennt, lväh­- rend es darüber entscheidet. Nuir ist aber in Rew Aork weder die Londoner Stiimnung, noch die Chicagoer i Interessiertheit dem Farmer gegenüber vorhanden. Bmr ' Lern altiveltlichen. Verhältins zwischen Vater und Sohn, l von der agrarifch-eir .Herkunft der Stadt, die selbst das alte Rom stolz betonte, ist in New Aork City nichts mehr zu verspüren. Keine Blutsverwandtschaft zlvifchen Land irnd !' Stadt; die Stadt ohne Geschichrc hat nrit der Farm ohne ! Geschichte nichts gemeiin „Uchtzigtaufend Farmer von New Aork State verliießen ihre Farmen in den letzten s vier Jahren..." „Nun denn," sag: die Stadt New - Dork, „dann werden sie eben eine andere Stellung ge­­sMdeir haben, sind Nrbeiler in einem Bergwerk, oder s Handelsgehilfen auf dem Broadivay geworden. Bei uns ftrrbt keiner Hungers, ivenn er nur arbeitet." „Finan­- zielle Schwierigkeitien auf denr Lande? Warum spekuliert denn der Farmer? Er ist nicht da, um zu spekulieren." Ja, so ist es. Er ist da, mn den Weizeir auf den Markt zu werfen, wenn er Geld braucht; in diesem Jahre war ec sogar genötigt, drei Viertel feiner Ernte bis Anfang Dezember zu verkaufen. Dann erst sirid die Weizenpreise in die .Höhe gegangen. „Ist das nicht einerlei?" meint Netv Uork. „Irgendeiner ivird wohl von den hohen Prei­> jcn profitieren..." .... Jnr Jahre nach deni Waffeirstillstand veraus­gabten die Vereinigten Staaten 32 Milliarden Dollar für Luxus und einen ansehnlichen Teil hievon für aus­­'iändifche Waren; — wie, ioenn die Hälfte davon den fünf­zehn Mststaaton geliehen worden lväre, ivo, lvie Senator Borah sagt, 27 Prozent der Farmer in der Zeit zwischen 1920 und 1923 zugrunde gingen? Aber ilkew Uork hat kein Ohr mehr für diese Frage. Die fünf Minuten für den Farnrer sind abgelaufcn. 2. Sachwertlo s. Das gefiirchtete Elearing-Houfe einer zusamnrengebrochenen Welt, das gelrwltige Schatz­­arnt des größten Wirtschaftsgebietes aller Zeiten hat für die Ansprüche des Farmers mlr den dumpfen Widerhall vom Eifenbeton. Cafhier New ?)ork begeistert sich nichr für die Scholle. Der Pulsfchlag der Farin erfcheiiit ihrn zu 'langsam, die kleinliche Aussicht elektrisiert seine Phantasie nicht. Tas Federal llieserve-Tysteur, Irescheidene Provinz­banken müssen dem Farmer von heut' auf morgen helfen; legislatorische, nicht geschäftliche Ncugründung konvertiert den zehnren Teil seiner Schulden auf norinalc Zinsen ... Demi dn' Fariner besitzt nicht die Eignuiig, sich c i lr ändere s N' e >v Aork zu crzwingeii. Ter Bodeir des Farincrs Iiat nicht den Seltenlzeitswert, seine Eiichcgung nicht die Festigkeit, seine Bretterivärrde nicht die Beton­sicherung, uni als Unrcrlage für laiigfristtge Anleihen dienen zu können-. Der Gläubiger hat Boden vor sich, aber keine Jinmobilien; was nützt die Jiitabillierrrng, wenn in einem Jahre 1,200.000 Farmer die belichenen Betriebe im Stiche lassen? Die seichte Besitznahme weicht wider­standslos der ungiinstigen Konjunttur aus. Zukuirsts­­plänen, die auf dem Markte in der Form von Pfand­briefen oder Meliorationsobligationen verwertet werden sollen, fehlt dis Sicherung eines aiMstammten Ver­narrens. Ohne Bodenständigkeit keine Pfandbriefe. »»Sir William Goade» ein Retter der Nationen." In New Jork und London ist im Verlag van G. P. Puttnams Sons ein fcl)r interessantes Buch Sisley .Huddle­­slons unter dem Titel „Iboss Luropenns" erschienen. Der Verfasser, ein 'hervorragender Publizist, vormaliger Präsident der Associated Preß und Pariser TinreS-Kovrefpondent, gibt in seinem hochinteressanten Buch eine Porträt­galerie von jchxrnzig Persünkichkeiten, in denen er die typischen Vertreter der politischen und Kuitturideeic Europas erblickt. Ein Kapitel seines Buches ist írem auch in Ungarn wohl­­bekannien Sir William Goode gewidmet, und wir glauben der ungarischen Oesfentlick)­­keit einen Dienst zu erwsiqen, iiideni tvir nach­stehend dieses Kapitel veröffentlichen. Ter öfferitlichen Meinung der Welt ist Sir William Goode vielleicht nicht in dem Maße 'bekannt, wie manche Politiker, die er an Bedeutung überragt, obzvxir er der­jenige ist, den wir uiit Rechr als den Retter von Stationen eiuführ^'üi können. Er tour es, der Oesterreich gerettet lM und dein auch Ungarn seine Äkettung dankt. Was die Pariser Friedens­macher in Trümmer gelegt, das l)at er glücklich wieder arif­­gebaut. Er ist es, der schwer kranke Nationen ivieder auf die Beine gebracht und sie wieder lebensfähig geinacht hat. Er ist der Arzt, der an das Krankenbett berufen wird, wenn die Lage sich bereits hoffnungslos gestaltet hat. Vielleicht wird auch rwckt die Auffordermig an il)n ergehen, die Rettung Deirtschlands in die .Hand zu nehmen. Es gibt keinen eng­lischen, amcrikanischsn, italienisck)en oder sranzösischen Jour­­mrlisteu, keinen Redakteur in ganz Mitteleuropa, kcincil Minister auf ldem Kontinent, der Sir William Goode nicht kennen würde und seine Västüntlichkeit ist außerordentlich. Die Leute blicken mit mehr als Respekt zu ihm auf, auch tvenn die 'betrefsenbetr Tschecho-Slowaken oder Rirmänen sind. Eine Zeitlang hat er Mgeir die Staatsmänner der Errtente gearbei­tet, die anfÄiglich in gewisser .Hirrsicht eine Politik von sehr engem Horizont getrieben habeir. Mein, obzwar sie in William Goode ihren größten diplomatischen Gegner erblick­ten, haben sie i-hui stets die höchste Wertschätzung, ja sogar persömliche Freundschaft entgegengebracht, wcrr von ihrer Seite auch ganz richig. Es ist unniöglich, diesen mit gutem .Humor !be>rcrchen Sohn Neufundlands nicht lieb zu gewinnen, der 'bei aller Jiovialität der besonnenste Kops ist, und nie auch nur esttLn einzigen Point des 'Spiels arrs dem Auge ver­liert. Aus dem Wege, den er sich vorgezeichnet l)atte, wäre für jedeui seiner Schritte zu kämpfen, zumal er Mitteleuropa von! der Bürde der Reparationen zu befreien sich bemüht. Von vorlcherein sah er ganz klar, was auch andere uiworein­­qenommenr Beobachter feststellen kounten, daß nämlich die Mitteleuropa ausgenvtigten Reparationen bloß zu einem Chaos von' Tnimmern führen können. Weder Oesterreich noch Ungarn isc in der Lage, Reparationen zu zahlen, nachdem man zugegeben, daß diese Staaten sozusagen zum Schatteii ihrer selbst verstümmelt wurden. Aus Desterreich das einst eine stolze und große Nalioir toar, die zusammen mit Ungarn ein mächtiges Reich gebildet hat, wurde unerwartcterweise ein schmaler Gebiets­­streisen gemacht, und mit seiner umfaiM-eichen .Hauptstadt Wien gleicht das l)eur!ge Oesterreich einer Kartlquappe mii. übergroßem Kops und ohne Körper. Die Bewohner Wiens, bei Lenen einst ein großes Reich seine Einkäuse besorgte, tvuiDen jetzt genötigt, sozusagen einander auszuplündern uni leben zu könucu'. Dieser aus so geringe Diniensionen zugespitzte österreichische Staat ist auHerstanLe, eine .Hauptstadt wie Wien zu erhalte». Riugs um -Oesterreich aber gab es überall seindliche Staateu. Gerne würde sich Oesterreich deuc Den:­­scl)en Reich angeschlvssen izaben, doch ljatte'der Friedensvertrag diesen Anschluß verboten, und Frankreich lzatte rundweg er­klärt, daß es die Werwirklichung dieses Anschlusses niemals dulden würde. So schien Oesterreich der Vernichtung und einem gu^rlvollen Tod preisgegeben zu sein. Das österreichische Geld sauste mit sichtbarer Geschwindigkeit der Entwertung entgegen. Die Verwaltung wurde unmöglich und die Wiener wurden zu ohnmächtigen Opfern der Pariser Entscheidungen. Sie büßten alten Lebensmut ein. Was hätten sie auch Wr Wahrung ihrer Interessen tun Wnnen? Wie konnten sie hof­fen, 'dem über sie verhängten Schicksal, -dem surchtbaren Los des .Hungertodes zir entrinnen? Seitdem sie nicht für sich selbst produzieren konnten und kein Geld für den Eiukaus im Ausland hatten, schien ihr Ruiic uuau-sweichlich, und Wien ernwriete in stummer Selbstergebuug den Anfang vom Lude. Der Fall Ungarns war nicht von gleich schlverer ?ka­­lur, doch befand sich auch dieses Laiio in sattsanl fchwierilzer Lage. Das ungarisclze Volk ist lebeuskräftiger als -die .Deutschen O-esterreichs und eiiiwickelte daher einen kräftigeren Wider­stand. Allerdiu-gs rvarcn inr Falle Ungarns auch die Lebens­­bcdiugirugcn nicht so schwer. Die Ungarn konnten wenigstens den Bedarf für ihren Lc'beusuiiterhalt aus eigenem 'l-ervor­­bringen. Auf anderer Seite freilich brachen-düstcre Ereignisse hcreiti: eine rvte Rcvvl-ution 'iiud eine weiße Reaktivu. Bela .Kun h.it vcrsuchl, aus Ungarn eine Sow-jelrepubliE nach rujsischcin Mütter zu machen. Aus diesem Grunde blickte die Welt mit scheelen Augen auf Ungarn und ihr .Herz wurde hart diesem Laude gegenüber. Als Bèla Kun vertrieben wurde, und Admiral .Horthy als.Regent die Zügel in die .Hand nahul, wurde Ungarn allenchalben als das Nest der uiitteleuropäifchen Rcakli'vn verrufen. Es roor bcâu-nt, daß Ungarn vermöge sÈcr tief wurzeluden Ueberlicferungen, die der -Bolsckxwismus vergebens zu vernichten getrachtet, zur Staatssorni des .^löuigtuniS zurückzu-kehren wüisichtc. In vielen Ländern Europas aber ist Liefe Stuarsforrn Lcm Mi­litarismus tvesenLverwandl. 'In -der Tat erschien Hand 'in Harch mit Lew Monarchismus auch in Ungarn lwr Militaris­mus. Ru-uiânien erschrak. Laß Ungarn es angrcife-n LvüM. Die Tfchecho-Slowakei war alarm'iert. "Ar Mtkele-uropa gast iUst-garir als Feind und es hatte keinen einzigen Fveimd crus­­zuweisen. Es war gänzlich isostert, aber -dennoch hielt es mit echtM HelLerMM seíM.KHnc Kip.Geld ccher, hMNN -der Euttvertung auheimziisallen. Wenn auch in lcurgsamersm Tenrpo, geriet Ungarn auf den Weg, den -Oesterreich zwangs­läufig beschreiten mußte. Die Aussichten tvaren ungünstig ge­nug und es schien kaum möglich, Mitteleuropa jemcrls wieder auf die Beine zu stellen. Da geschah cS, daß Sir Willimn Goode daHwischentrat und nach der harten Mbeit einiger Jahre brachte er cs zuwege, die ganze Lage UMzugestalten. Häufig traf ich ihn in diesen Jähren, und so oft sich die Mög­lichkeit dazu ergab, war ich -ihm in der alten Westminster âzette, in den Londoner Tirnes und im Christian Scienw Monitor, sowie in anderen englischen und amerikansi'chen Or­­gancn behilflich. Dieser Beistand war um so notwenLigxr, als es galt, die durch die Propaganda der Kleinen Entente gtz- ! schafsene seinÄselige >Strüm.ung zu beruhigen. Sir Wlliam Gorrdc hat eine sehr interessaâ Lsbens­­bahir beschritten. Obztvar britischer Staatsangehöriger, hat er im Heer der Vereüngten -Staaten gedieich und einige ' Jahre hindurch im Verband der AssaeiateL Preß sich «i Amerika auch als Jom-nalift -betätigt. -Oft sprach er mir von seinen Jiigenderlabnisien in Amerika, wo er schnrerKliche Ent-^ bchrungeu zu erleiden gchcrbt. Ms er in das Heer der Ver­­ci'niigteii Staaten eintrat, stand er buchstäblich brotlos da.' Vielleicht befähigten ilpc eben Liefe Lebensevfa-Hrungssn, dass mitteleuropäisch Elend besser zu verstehen, als jene feisten Diplomaten, die nicht die Sprache der Menschlichkeit sprechen,' sondern sich eines blutleeren akademischen Wörterbuchs be-! dienen. Leicht ist es, Länder zu Zerstückeln und Friedens-' veuträl^ zu fabrizieren, wenn man sich auf überlegene Art ! über das Schicksal der Völker hiuwegsetzt, über die man ent-! schdi'den soll. Sir Willi.am Goot-e aber fnhlic,, daß die inter­­uatiouiale Politik auch eine menschliche Seite hat. Nachdem er in lllew-Iorker ZeitungSreLaktionen gewirkt! und Sonderberichterstatter der Associated Preß gewesen fandst 'Si-r William Goode GeleZenheit, als englischer Publizist noch! reichere Lebenserfahrungen zu sammel-n. Er wurde Ches- ! redakteur des Londoner Standard, eines seinerzeit sehr be­kannten Blastes, das später ein-ging. Dann übernahm er di-e - Leitung Les Nachrichtendienstes der Daily Mail. In dieseu - Zeit legte Northclifse großes Gewicht mif die humanstSr-s I 'Seite der Diplomatie, und Sir William GooLe er-tvies sich als sehr geeignetes Organ. Northcliffe war in der Tat ein großer' Mann,, der außerordentlich verarmt wurde, von der Schule, die noch inrmer glaubt, daß die Diplomatie auch jetzt noch den j Clzarakter eines mystischen Berufes Lewahrerr müsse. Nach der i Auffassung dieser nicht sehr zahlreichen Gruppe dürfen Vev,! trauliche Informationen niemals in die Oefsentlichkeit ze­­bracht werden, unL auf jedes Streben, Las sich gegen ihre gc»! schlossene Kcnporation richtet, pflegen Liese Kreise mit äußer­ster 'Schärfe zu reagieren. Als Gvove im Krieg Berbia-c d ungsosfizier zwischen dem eKglischcn Ver«­­pslegsministcrium und Len! Ve vc in igteu, Staaten wurde, siärkte sich in ihm wieder das -Gefühl, daß! Völker aus Jndivll>ueu bestehen, nrit dereir Lebensbedürfnis-­­seu gerechnet werden nmsse. Ueberdies war er auch -Organi­sator und Sekretär des iu Belgieir wirkenden nationalen. Untcrstützuugskvmitees, und in dieser Eigenschaft arbeitete ' er in voller Hingebung mit Hoover znsamnreu. Bis ins 'Zcrhr? 1920 hinein war er mit der anhrordentlichen ArbestK,! last der Lebensmittelversorgung trerschiedemr Völker befaßt» j als ihm die Reparationskommission den Wcwsitz in dec ästerä - reichischen Abteilung übertrug. st Ich meine, es ist heute kein Geheimrns mehr — wenig­stens braucht es mehr keines zu sein —, daß Si'r Willicmt Goode vom ersten Augenblick an entschlosien war, die öster-j reichijche Abteilung der Reparationskommission zu torpedie-1 reu. Er war sich völli.g Aar darüber, oaß diese Abteilunq zur! Arbeitslosigkeit verurteilt tvcrr und daß -der Gedmâ, von > diesem zertrümmerlcn Oesterreich für weit-LUs stärkere Länder, Geld hera-uszuschla.gen, ein sündhaftes Beginnen war. Die Frie-bciisunterliä-nLler sind eiâveder klägliche Jgno- ! ranten gewesen, oder aber sic unterstützten die erstaunlichte' Jrvnis, als sie vorschlugen, daß Oesterreich Reparationen! zahlen solle. Sir William Goode erkannte die Lage klarem! Er begriff, daß iur Gegenteil die übrigen Sta-ateir Oester­­reich 'beistehen müßten, statt Laß Oesterreich 'Zahlungen an sie - leistete. . Obzlvar ich von pekuniären Dingen niw 'Wichtig zrk sprechen Pflege, wir-d -es doch nicht überf-liMg fein, zu er-^ - wähnen-, 'daß Sir William Goode als Vorsi'hndcr der öster-« j reichischen Abteilung der Re-Parationskommifsiou! ein sehr > hc'hes Gehalt bezog, in Lessen Genuß er mit der íAstchW Amtsheucheiei noch viele Jahre hätte stehen können­­irgendeine erirste Arbeit zu leisten, cs sei denn, 'daß er bereit getvescn wäre, -Oesterreich noch mehr gegen den Abgrund zu drängen. Vicllcricht gehört <s nicht zir seinen besonderen Ver­diensten, -daß er sein Gehalt- ohne Zaudern aufgeopsert hat- Gern möchten toir annehmen, daß an seiner Stelle jcvermann das Gleiche getan l)äben würde, wenn -es auch -leider allbekannt ist, daß sel)r Mele Leute ganz anders vorgeMngen wärm:. Je-dcnsv'lls hak die österreichisch Abteilung dmrk dcr Arbeit Sir Williaur Gooses sehr rasch eine tätliche Wunde empfangen. All da-Z »oar jedoch nach lange nicht genug. Man sulir fort, -aus Kosten Ocsterreichs Rrparationsfor- - 's e r II- ngcu anziimclLeii! und vbKvar der Apparat siir die ! Zusammcnschreibmig der Zichlun-gsMigkeiten Prcrktisch bc- I rrits gelähmt war und 'alle Welt einsehen mußte, daß vmr allen diesen Fordermigcn gar nichts würde ciugetriLbeu wer­­-den können, war Oesterreich auch noch auf äußere -Hilfe cru­­gewiesen. In diesem Zeitpunkr gcsckcah cs, daß die österreichi­­schc Regierung Sir Williani Goode zu ihrem finanziellen Ratgelier machte. Bereitwilli-g widnicte er sich -seiner neuen Ausgabe. Mit größter Behutsamkeit stellte er seine Berech­nungen an. Sehr gewandt, schrittweise weihte er die verschic­­neuen Regierungen in die tatsächliche Lage Oesterreichs ein­­'Es setzte in diesem Siwre eine -diskr-ete Propagan-.'« ein. Nur in sehr scsteuen FMen schob er sich selbst in den Vordergnind und nie verbreitete er eine Nachricht, ohne dabei cin bc­­stMnnteâ Ziel im Auge zu haben. In dieser Arbeit kamen ihm seine asten -Verbindungen mit der Press-c sehr zustatten und er verstand sich vorzüglich darauf, den Prehapparat zu handhaben. Jeder Journalist war sein Kollege. So wurde dieMterrKiMMFr-aZe Wtnex IlaMAichMrgp.UtzdLufÄt voll- o â « Soiuitg^, 1. I'ödruLr 1928

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