Pester Lloyd - esti kiadás, 1925. április (72. évfolyam, 74-97. szám)

1925-04-01 / 74. szám

---------------------------------------------------- - .. .....................- ,, . dre rn einem Agrarstaate, wie wir es find, geradezu zm Katastrophe führen muß. Die alten Kleinlandwirte haben den Kredit dringend nötig. Und von Tag zu Tag drin­gender brauchen ihn die Zwergbesitzer, die es durch die Bodenreform gelvorden find. Diesen armen Leuten mus eine andere Behandlung zuteil werden. Es ift wahr, ein­­materielle DeckMg können sie nicht beiftellen, abei um so reicher ist die nrorali-sche Deckung, übei die sie verfügen. Sie haben nur Haussteller erhalten, ihre Häuser haben sie ohne jedk fremde Hilfe errichtet, indem -sie mit der einer .Hand Len Bau in die Höhe zogen, mit der anderer . Brot für ihre Familien erwarben. Diese armen Leui-c ver­dienen es. Laß der Staat ihnen mit -langbefristeren bil­ligen Krediten unter -die Arme greife. Diese -Schicht isi der berufenste Hüter un-d Träger des christlichen und nationalen Gsd-ankens, und wird freudig ihr Blut ver­gießen für dieses Vaterland und diese Nation, wenn ein­mal -die Zeit -kommen sollte. Sie wird nicht undankbar sein wie -die Bank -w -e l t, -die in ihren Tresors den größten Teil Les nationalen Vermögens aufgespeichett umd, a-ls der -Staat einen Teil ihres Vermögens als Opfer forderte, ein Ultimatum -an ihn gerichtet hat und als Erpresser ausgetreten ist, indem sie sich darauf berief. Laß sie ihre patriotische Pflicht bereits erfüllt habe, wo­­-l-ei jäe -aber verschwieg, -was sie Lurch den unva-lorifierten Kredit -verdient un-d welchen Wucher sie getrieben hat, als sie den billigen Kredit der Geldinftitutszentrale zur Aus­wucherung der -kreditbe-dürftigerr Ges-ellschaft benützte. Ich bin eilt guter Patriot und guten Glaubens, und setze -daher auch von -der Regierung, wenn ich auch ihre Politik perhorresziere, stets nur Gutes voraus, al^r ich muß schon sagen... An dieser Stelle schlug der Redner plötzlich mit seiner zu einer Geste erhobenen Ha-nd auf das Pult und setzte sich mitten im Satz zur allgemeinen Verblüffung nieder, wobei er dem Präsidenten zurief: Das ist denn doch eine beispiellose Rücksichtslosigkeit! Im Saale entstand allgemeine Verwirrung und in größter^ Verlegercheit suspendierte der Vorsitzende, VizeprästderN Hußär, die Sitzung. Der Zwisö^nfall wurde dadurch verursacht, daß den Redner vorerst auf der rechten Seite Les Hauses eine Gruppe bäuerlicher Abgeordneten mit ihrem Geschwätz störte, und später in einer Beamtenloge ein lautes Gespräch entstand, woran Zlbgeordneter Barla-Szabö und einige fremde Herren beteiligt waren, ohne daß der Vorsitzende es für nötig erachtet hätte, für Ruhe zu sorgen. Während der Pause erklärte zwar Abgeordneter Dr. Griget, er werde in seiner Rede keinesfalls forffahren, doch ließ er sich mittlerweile beruhigen und sprach in der Wiedereröffneten Sitzung, allerdings unter allgemeiner Stille, weiter. Er ettlärte, daß er die bona, klâes der Regierung nicht bezweifle, daß aber seine Loyalität einer großen Versuchung ausgesetzt war, als er sah, wie das Noteninstitut die Banken und die merkantilen Kreise mit unvallorisierten Krediten überschüttete, lvährend dern ungarischen Boden nichts als eine Steuererhöhung zu­gewendet wurde. Es sei ihm unverständlich, weshcckb man die Lösung der Angelegenheit des landwirt­schaftlichen Kredits so lange hinauLg-eschoben habe. Gewisse Kreise seien ^sttebt, die Bodenroform mit der Verminderung unserer Produktion in Zusammenhang zu bringen. Es sei ja lvahr, daß dur-ch die Verzögerung der Durchführung die Frage des landtvirtschaftliche-n Kredits gelitten habe. Auch die Produktivität des Bodens werde in den ersten Jahren einer solchen Reform durch die Lage der neuen Besitzer beeinträchtigt, aber die Tatsache, daß Hunderttausende Ungarn durch diese Reform endlich eine Heimstätte in ihrem Vaterland gefunden haben, wiege diesen momentanen Nachteil aus. Am Schlüsse meinte der Redner, daß die agrarische Tendenz seiner Ausführungen vielleicht überraschend gewirkt habe, daß aber' die Christlichsoziale-n sich nicht nur als Vertreter d-er städtischen, sondern auch als solche der LMdbc-völk-erung betrachten. Das Banken­kapital, das industrielle Kapital und die sozialdemokra­­ti-sch-e Arbeiterschaft seien die veMndeten Feinde des Landwirtes. Den Gesetzeniwurf nahm der Redner nicht an, obwohl er seine Freude darüber äußerte, daß die Re­gierung sich endlich der Lösung der landwirtschaftlichen Areditfrage zugewenLet habe. Schließlich effuchte er das Ha-üs, ihm seine Aufregung von vorhin entschuldigen zu wollen. Die Debatte wurde nun abgebrochen und die nächste Sitzung auf morgen 10 Uhr vormittags anbe­raumt. Dann wurd-en die Interpellationen ent­gegengenommen. Ueber den weiteren Verlauf der Sitzung, die bei Schluß des Blattes noch andau-ert, berichten wir im Morgenblatt. A«s!andscha«. — 1. April. — Alte Rezepte. In Verbindung mit dem Besuch -des Herrn Franklin- - Bouillon in Angora gehen alarmierende Gerüchte durch die Weltpresse. Obwohl offiziell ettlärt wurde, die Reise! des älien Türkensreundes hänge ausschließlich mit dst Vorstellung des neuen französischen Botschafters für die Türkei, des weniger ortskundigen Herrn Sarrault, zu­sammen. und daß Franklin-Bc-uillon lediglicb den Arff-­­trag habe, den neuen Botschafter in Angora günstig ein-! zuisühren, so ist doch auch dieses Veffahren hinreichend - ulrgcwöhnlich, um Aufmerksamkeit zu erregen. Handelt es - sich doch um den gleichen Diplomaten,, dem es zur Zeit, > : als die Türkei sich noch mit den Verbündeten im Kriegs­­zustanL ü^and und gerade erst den französischen Trup­pen in Kilikien eine entscheidende Niederlage bereitet hatte, die sie zur Aufgabe Adanas zwang, gelungen war, ; auf Grund namhafter Opfer Frankreichs eine Art Bünd­­e nis zwischen den beiden Mächten zu schließen, das aller­­c ding» bloß bis Lausanne vorhielt. Dort erwies sich wieder c Englaird nachgiebiger und kühlte die französische Freund­­l schäft bald wieder ab. Freilich hatte nun die englische Diplomatie allen Grund, mit Konzessionen, die sie auf allgemeine Kosten machte, die tüttischen Vertteter in der I Mosulfrage den englischen Wünschen zugänglicher zu - machen. Und alle diese Wendungen und Vorgänge standen - jedesmal in -engem Zusainmenhang mit den Ereignissen der europäischen Politik. Als Franklin-Bouillon in Angora operierte, zeigte sich England gerade in Verbin- Lung mit der Völkerbundentscheidung über Qberschlesien iZum ersten Male nicht g-ewillt, alle franzMchen Wünsche auf den: europäischen Festland zu honorieren, und zur Zeit der britischen Generosität in Lausanne handelte es sich um schwere Meinungsverschiedenheiten in der Alliier­­tenckonferenz zu Paris, die ergebnislos verlief Md mit der Besetzung des Ruhrgebietes endete. Immer versuchten die beiden Hauptmächte Europas, die gleichzeitig auch die beiden größten Koiârrenten um die Vorherrschaft im Orient waren, durch -Lchachzüge auf einem dieser diplo­matischen Gebiete Mittungen auf dem anderen auszu­lösen. Eigentümlicherweise fand während der Konferenz von Lausanne, deren Verhandlungen in so enger Ver­­binduitg mit jeneir von Paris gestanden hatten, auch ein Aufftanb in Kurdistan statt. Wie in Paris zu Beginn des Jahres 1923, so stehen sich auch -heute in der Verhand­lung der Sicherheitsfra-ge die englische und die franzö­sische Auffassung ziemlich schroff gegenüber, ja nach Leír letzten Erklärungen Herriots über seine Bsdingungen für die Annahme des von Englaird so lebhaft unterstützten deutschen Angebotes scheinen auch die diplomatifchen Be­sprechungen augenblicklich wenig Aussicht auf einen nahen Erfolg z-u bieten. Mer auch im Osten ist es gerade gegen­wärtig nichts weniger als ruhig. Der gestrige Bericht unseres Konstantinopeler Korrespondenten über Len Kur­denaufstand sprach von klaren Beweisen, die der türki­schen Regierung dafür in die Häirde gefallen tvären, daß zumindest englisä)e Firmen von dem bevorstehenden Aus­bruch der kurdischen Unruhen, sowie von deren Ziel ge­wußt haben mußten. Mit bereitwilliger Unterstützung der franzö-Uchen ist es d-er Angoraregierung indessen gelungen, in verblüffend kurzer Zeit h-uNderttauseud Mann statte Streitkräfte im Aufftandsgebiet zufammen­­zuziehen, das unmittelbar nördlich des strittigen Moful­­-distriktes liegt, in dem wieder die Völkerbundkommission ihre Untersuchung gerade beendet. Und der Bericht unse­res Korrespondenten enthält die recht kategorische Ankün­digung, Laß die Türkei eine ungünstige Entscheidung des Völkerbundes als ungerecht nicht hinn-èhmen, ja gegen eine solche an die Waffen appellieren werde. In diesen Tagen evscheint nun Herr^ Franklin-Bouilloir in Angora und spricht die Weltpresse in Verbindung mit diesem Besuch ä on Bündnisverhg^lttngen zwisihen Frankreich Und der ^-ürkei. Die Frage ist nun, ob es sich bei dem zeitlichen Zu­sammentreffen -aller dieser Ereignisse Wittlich um ein Spiel nach alten Rcz-epten handelt. Sucht Frankreich mit der Annäherung an die Türkei in einem Zeitpunkt, da ! man sich in Angora durch Truppenzusammenzichungen j an einer vor der Festsetzung stchenden Grenze möglicher­­' weise zur Schaffung von Tatsachen rüstet, wie ein solches Verfahren seit Adrianopel im Ba-lkankrieg auch Lurch Ausiehnung gegen Len Friedensvertra-g von Sèvres zum - Erfolg geffchrt hat, einen Druck auf England auszuichen, i von dem man sich in Paris in der europäischen Politik bedrängt fühlt? Hat England seine Hand, wenn auch bloß inoffiziell, beim Kurdenausstand mit im Spiele, der unter der kurdischen Mentalität so aufsiallenL wesensfrem­den Schlag-Wörtern ausgebroäjen ist? Und reichen die Ziele der lürkischen Mobilmachung gegen diese Kurden tatsächlich über die slèiedcrwerfung Les Aufftandes hin­aus? Die Geschichte der letzten Jähre ist zu sehr erfüllt von Analogien zu allen diesen VoraussetzunWN, als daß man ihre notwendige Konsequenz, den Ausbruch von kriegerischen Ereignissen nicht ernstlich ins Auge fassen müßte, wenn -es nicht rechtzeitig gelingt, der Em-Wicklung nach -dieser Richtung die gefährlichen Spitzen abzu­brechen. Das Ende des roten Liedes. Genosse Si-nolvfew, unter L-ess-en Vorsitz die Dritte Internationale wieder einmal zu einem Kongreß in Moskau zusammcntrat, sparte auch -diesmal nicht mit großen Worten. Es wurde mit großem Aplomb der Welt verkündet, daß 32 Länder mit 244 Delegi-erten sich an diesem Kongreß vertreten ließen, daß die Voravâ-citen für die Revolutron große Erfolge gezeitigt haben, daß es -gelungen fei, den britischen Einfluß in Persien für immer zu vernichten, da es den Chinesen g-cglückt ist, das Netz des intrigierenden Weitkapitalisrnus zu zerreißen, daß -der Kampf in Indien gegen britischen Imperialismus von Tag zu Tag an Kraft gelvinnc und daß die Dritte Internationale fest und ents-chl-ossen an der Vorbereitung der Weltrevolution arbeite. Sieht nia-n- sich aber näher die Daten an, die über diese feste un-d unerschütterliche ! Tätigkeit der konrmunisti'chen Internationale veröffent­licht werden, so ttitt einem ein völlig verändertes Bild vor die Augen, Nach den eigenen Angaben der Moskauer Internationale beläuft sich die Zahl ihrer Anhänger in den leitenden bürgerlichen Staaten Westemopas auf ins­­gesaurt drei Millionen, wooei nicht zu^ verg-essen ist, daß Deutschland in dieser Statistik mit 2.700.000 Kommu­nisten figuriert, wo doch naeh den Stimmen, die auf den i koommnistrfchen PrâsidentfchgftMMdidat-en LuHallen sind. diese Iahl als viel zu Hoch gegriffen angesehen werden muß. Dagegen wird die ZasH der Kommunisten in Groß-1 britastnieu mit 4ö.000, jene in Frankreich mit 80.000 ! und die der italienischen Kommuniften mit nur 30.000 beziffert. Dies ist wahrlich keine Armee, an deren SHitze! man mit Aussicht auf Erfolg fester Zuverstcht gegen den Weltkapitalrsmus Sturm laufen kann. Liest man die hochtönenden Reden, die die Leiden Führer der Jntermtionale auf dem roten Kongreß gehalten haben, so kommt man zu dem Schluß, daß Liese große Organisation, die zur Vorbereitung der Wcltrevâtion dienen soll, heute nur mehr eine Potem­­kinsche Fassade darstellt, hinter der keine lebendigen Kräfte sich zum .Kanchfe gegen die bürgerliche Gesellschaft rüsten. Sowohl Sinowjew wie Stalin mußten in ihren Eröffnungsreden zugeben, daß im Gegmsatze zum Jahr 1923 Euroha heute von einem unmittelbaren revolutio­nären Ausbruch nicht bedroht ist, daß sogar in Deutsch­land die Aussichten einer baldigen Umwälzung auf ein Mininlum zusammengeschrumpft seien. „Die europäische > Bourgeoisie hat eine Galgenfrist erhalten!" rief Stalin aus, und die eingangs erwähnten „Erfolge", mit denen Sinowjew diese Tatsache zu bemänteln suchte, dürften kein einziges Mitglied Les Kongvesses über die wahre! Sachlage getäuscht haben. Daß man auch in -den russischen ! Regierungskreisen auf die agitatorische Mitwirkung ' der - Internationale verzichtet hüben dürste, geht aus' einer schlichten Zkachricht hervor. Aus Moskau wurde dieser Tage gemeldet, daß die Kremlregierung die allzu groß angelegten Sowfetvertretungen in den europäischen .yauptstädten energisch abzubauen sich entschlossen habe. Sollte sich diese Nachricht bewahrheiten, so drststen Hun­derte von Sowjetbeamten nach RußlaiG zurück­kehren, die bisher unter schön klingenden offiziellerr Titeln den Propaganda- und Nachrichtendienst der Dritten Internationale versehen haben. Meser Dienst hat viele Millionen Goldrubel gekostet, Md in Len heißen Tagen der ersten Revolutionsjahre hat man Wohl mit dem Gelbo nicht gerechnet, aber die nüchternen Alltags­sorgen, mit denen selbst die Sowjetregierung heute zN kämpfen -hat, fordern nunmehr gebieterisch die Ströi--' chung jeder überflüssigen Ausgabe. Vom Standpunkte der Sowjetregierung sind aber die Ausgän, die man fürs die wote Internationale verwendet, so ziemlich Lber-! flüssig geworden. Schließlich: „man" ist n^all anev- ' kannt, „man" ist sozusagen arrive, und die verschiedenen i unliebsamen Zwischenfälle, die sich sämtlich an den Na­men des Genossen Sinowjew und seiner Emissäre ge­knüpft haben, stimmten die verantwewtlichen Leiter der Moskauer Außenpolitik nicht besonders günstig für diese revolutionäre Einrichtung. Die Jrrtemationalisten spie-> l-en heute ungefähr dieselbe Rolle, wie die Slawophilen' in den siebziger Jahren Les vergangenen JckhrhunLerts. ! Man benützt sie Wohl zu gewissen Zwecken, domüt man gegebenenfalls sich die Hârrde in Unschuld waschen rmd^ die Verantwortung ablehnen könne, aber ganz ernst > ninimt man sie nicht und viel Geld dürfen sie auch nicht, mehr kosten. In: Rußland von heute kchren Äen alle j Wguren des kaiserlichen Schachbretts langsam zurüch s Das drohende rote Gespenst tritt in den HintergrurL, i mrd das gefiirchtete rote Lied wird bald ausgesungen seö^ j Griechenland «nd die Kleine Entente. Die Bülchnisverhandlung.en der Achener Regiemng s mit Jugoslawien haben zu den Gerüchten Anlaß ge­geben, !daß auch an einen Beitritt Griechenlands zur Kleinen Entente gedacht werde. Die griechische Pv^e befaßt sich dementsprechend mit diesem Thema und läßt Fachleute aller Art zur Frage Stellung nehmen, ob ein Beittitt zur Kleinen Entente für Griechenland irgendwie - von Vorteil sein könnte oder nicht? Aus den Preßstim- i men geht bereits mit aller Deutlichkeit hervor, daß Griechenland kein Wndnis mitteleuropäischen Eharcktters ' eingehen will, hingegen wird der Anschluß an die Kleine Entente nicht. rundweg abgelehnt. Das angesehene Blatt i ElepHteron Vima erklärt, es könnte sich nur um einen s Anschluß besonderer Art Imndeln. Dem Bündnis mit 'i Jugoslawierr, das sich gegen Bulgarien richte, -könne sich! ein separates Bündnis mit Rumänien anschließen, das , gegen die Türkei -bestimmt wäre. Aus der Existenz dieser ! zwei Mndnisse würden sich dann automatisch Beziehun-1 gen zur Meinen Entente ergeben. In einem anderen! Blatt aber ist unter -einem Pseudonym, hinter dem man > einen angesehenen Politiker der konstantinischen Zeit ! mutet, ein Artikel evschicnen, der sich gegen jedwede Be-! ziehuntz zur Kleinen -Entente wendet, dem Artikel '^ heißt es u. a.: „Griechenland hat gar kein Interesse, sich ' in eine slawische Politik verknüpfen -zu lassen. Wir soll­­t-en endlich einmal aus -den Erjahrungen der Vergangen­heit lernen, daß wir überhaupt keine Feinde haben -wer­den, falls wir uns lediglich einer Politik der .Konsolidw­­ru-ng des -Erworbenen zuwenden und einer großspurigen Auslandpolitik -entsagen. Die phantastischen Träunie eines „einzelnen", die nicht innerhalb weniger Jahre und nach bereits vorangegangcnen Kriegsfahren in Erfüllung zu dringen waren, haben uns iirs Verderben gestürzt. Nun­mehr haben wir lediglich ein Jnleresfe daran, die -wett­vollen neuen -Gebiete, die uns geblieben sind, kulturell und wirtschaftlich zu erschließem Das Bündnis mit Bel- ! grad entspricht unserer strategischen Stellung und ist daher zu billigen. Kein Staat lvird uns dieses MnLnis übeln-chmen. Was darüber hinausgeht, kann lediglich daS Mißtrauen des Auslandes gegen uns Hervorrufen, was um so schädlicher wäre, als wir doch -bestrebt sein müssen, ausländisches Kapital zu uns zu lenken. Jedwede über­­triebene Bündnispolitik führt zu gegnerischen Koalitio-, nen und zumindest zu politischm Rachemaßnahmen. Wir s haben aber durchaus kein Interesse, uns in ein solches, Gewebe verstrickm zu lassen." Diesen klugen und ein-j leuchtenden Worten des griechischen Royalisten ist wohl kaum etzvas hinzuzufügem ! /â^ >â ._ ÄliDtvoen, 1. Lpril 1925

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