Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1925. december (72. évfolyam, 272-295. szám)

1925-12-01 / 272. szám

In Line widerwillige, ja feindselige Atmosphäre klang deshalb das Wort des Diktators „An die Welt", gleich wie das famose „An alle" der Moskowiter in die Leere des Raumes fiel. Mussolini wollte cs zwar feier­licher machen, nicht mit dem unpersönlichen, gleichgillti­­gen Funkspruch, er trat als erster auf die ncuerrichtete ro8trL, die Rednertribüne, die jetzt unmittelbar vor der MinisterLank in der schönen Aula auf dem Monte­­citono steht und das Ablesen der Reden verhindern soll. Aber er stand auch hier aus einseitigem Parteibodcn, nicht wie jene Volkredner der Antike auf^ dem Forum, in dem Mittelpunkt -der Hawvtstadt un!d des^ Reiches, dem .Herzen der aufhorchenden Welt. Es war niemand da, der ihn unterbrechen konnte. Niemand, der zu entgegnen vermochte. Er dachte zum Fenster hinaus zu sprechen, . über Alpen und Meere hinweg, aber es war, als spreche! er nur zu stch selber, als Fürsprecher des Faszismus für. seine Partei, wo kein Richter zugegen war und kein! Gegenanwalt und kein Gegenzeuge. -Mit erhobener Stimme: „Nun nüichte ich^zur Welr i sprechen. Seit Jahrhunderten erleben wir das Schauspiel, daß sich die Welt vor einer italiemschen Idee, vor einem italienischen polittschen Experiment in zwei HMen schei­det, in ein Für und Wider: Von Tokio bis New Dork, vom Nordende bis zum Siüdende, auf allen Kontinenten, in allen Ländern diskutiert man für und gegen Faszis­mus. Aber wenn ich auch behaupte, daß es nicht möglR) ist, im Auslarid den Faszismus zu kopieren, weil die historischen, geographischen, wirtschaftlichen und morali­schen Bedingungen verschieden sind, so behaupte ich an­dererseits, daß im Faszismus lebendige Kräfte stecken, deren universeller Charakter nicht bestritten rverden kann. Ueberall in der Welr erkennt man, daß das parlamenta­­rsiche System, das seine Geschichte hat und während eini­ger Jahrzehnte tauglich und notwendig war, heute über­­lÄt ist, den Anforderungen und Leidenschaften der mo­dernen Zivilisation nicht nrehr genügt. Allgemein emp­findet man, daß es unerläßlich ist, in der rnodernen Ge­fells^ wieder strenge Prinzipien einzuführen, Ord­nung, Zucht, Hierarchie, Grundsätze, ohne die untergehcn muß in Ruinen und Chaos die menschliche Gesellschaft. GrunWtze, die nicht nur Italien zum Vorteil gereichen, sondern allen zivilisierten Ländern. Nun gibt es aber in diesen Ländern Individuen und politische Gruppen, die um das faszistische Italien eine Art moralischen Stachcl­­drahtzaun ziehen zu können glauben. Jenseits unserer Grenzen gibt es Leute, die im Parlament unser Regime und dieses Prächtige Volk beleidigen zu dürfen glauben! Erst gestern wieder haben mir vier Dummköpfe einen Protest gegen die angebliche faszistische Tyrannei über­mittelt. (Die Leiter der 2. Amsterdamer Internationale.^ Nun wohl, mögen es aste erfahren hier und draußen: noch niemals ist ein Regime unter dem Druck des Auslandes gefallen! Mögen sie draußen wissen, daß alle Italiener, wenn sie vorn Auslaird bedroht werden, sich zusainmen­­fcharen tyie ein Mann! (Rauschender Beifall, auch auf den Tribünen.) Zwei Miüionerr junger Mgnner würden morgen meinem Befehle folgen. (Zuruf: Das ganze ^nd!) Damit will ich keine Drohurrg aussprcchen. aber eine ernste und stolze Mahnung an die ganze Welt ge­richtet haben!" Hingerissen, von dem Glanze des „neuen Gestirns", von der Größe Italiens, schloß Mussolini: „Endlich ist uns, urrserer in Krieg und Nachkrieg bewährten Nation erlaubt, eine der großen Stunden zu erleben, die nur sehr selten den Völkern schlagen. Wir werden diese Stunix nicht nur in Worten erleben, u-nè ist es vorgszeichnet, den großen Taten dieses Jahrhunderts den Weg zu bahnen, eines Jahrhunderts, das ich nannte und das sein wird das Jahrhundert der italienischen Macht!" Zum ganzen Volke glaubte Mussolini so zu sprechen, zur ganezn Welt, aber von tvohèr kam das Echo? Rur von seinen âtreuèn,' nur von den fäszistischen Abgeord­neten. Vielleicht, nein, sicher hätten auch andere mit­­geiubölt. aber die anderen waren, nicht da. Nicht zuge­­lassen. In der Volksvertretung dürfen nur noch faszistische j Volksvertreter sitzen. Monoton klingt ihr Refrain. Wenig überzeugend. In der Regierung sitzen nur noch faszistische Mi­­! Nister. Es gibt nur noch faszistische Arbertkrsyndikate, nur rroch faszistische Arbeitgeberorganifationcn. Bald wird es nur noch faszistische Beamie, Richter, Lehrer, bald nur noch eine faszistische Presse geb em Ein Ultimatum Fari­­naccis genügte und die größte Zeitung der Opposition, der Corriera della Sero, fiel um. Wer im heutigen Jta­­lien etwas sein oder werden will, strebt nach Auffüllung seines.Knopfloches mit dem Liktorenabzeichen. Gegen den Aventin hatte der Faszismus bisher wenig­stens eine gute Ausrede. Die Opposition will ja gar nicht ihre Wahrheit vorbringen, unore Gegner begeben sich ja freiDvilltg der Möglichkeit, ilwe Stimme zu erheben! Das war durchaus richtig, aber was geschah, als auf dem Aventin die weiße Flagge hochging? Als lHe Parteien den schüchternen Versuch machten, ins Parlament zurück­zukehren? Eins nach, der anderen, als sie in den Wandel­gängen auftauchten, wurden sie auf unparlamentarische Weise knockout geboxt. Der Faszismus will nur feine eigene Stimme hören. Ern — juridilcher Fehlem lol lc:!Ok^!<SN( OVk-li L Lpoláss. L L s-OSSL fOdSiU. dssol'/LSSL!, TOk-ssss i2StSczsSczi^St-< Ol-<Äi is «-NS-' c>l<O20i sciicjjd vOltal<. sO^âpOlâst L iocZDt SNjscilSSt SS not» N7tS!^Sl< l<S!Stl<S2NSl< L is tSSS^OU.. LSSlU-is sczv vL!c)t2LN ÄNtisLSp-E tii<sUS S2â) SS fOl^LPOlO L2S»' N^il^clSi^NDPOS sl. âL Ociioi. Ociio! SNSjS S^SL2SN i<Ü!ök^!S<ZSS. SLâj» S^ sOczápOio S2SNS'e< s. tis2^Oc)Ltás icjS)S«^SU^ PSi^QSksrl L2 OciOi n^Scz onái-L. is L foczái<St nnScz* L s. SLájSlt ^k-lNSi-L L2 sc^'/S^OiáiiO, k-IOSSLÄiskA i^Sltásnái< L2 OU.2, 22 Oc:!c>! Ö!2!Ö<^StSS !<Ö2-! t)SN vsiósáczdá! dss^ivOclii^ Ä fO^Sli<dsi 2 S2ä) S2St<St di^Os^VOS S<;j^ LNtiS2^Mi§L iálS!.<c>t Ott, LN^Siv Onái< is â sO()âi<Dt fOM^ iDOicZ, Sk-jsciiä SS fOti^Lc^cb fOlvâr^ÄtOi< SÜSt^. OcâO! LNtiL2Sx)til<^L! DciOi ic^L^án LntiT2Sptit<^s! LczSS2Sr-> di^Ok^vOS, 22 OcLo! sntisirsptl^UG! Uom Nage. Die ungarische Auszeichnung Mussolinis. Die Agenzia Mefcmi meldet uMerm 30. November aus Rom: Minfterpräsivent Mussolini empfing heute den ungarischen Gesandten am Qujrinal, Grafâr Albert N e IN e s, >der ihiir das -Großkreuz des ungari - s ch e n' V e rd i e n st ordL n s überreichte und Wgle. ch die Sympathie und die Bewunderung . verdolmetschte, . die. .'der Reichsverwefer Ungarns dept- von. dem italienischen Ministerpräsidenten, voWrachten inneren tlNÄ miszere.ir Werk des nationajeu Wicderanfbaues zollt. Die Kontrolle des Sanierungswerkes. Das U. T.?K.-B. .beuchtet: Im Zusammenhang mit der Gmser Reise des. Ministerpräsidenten .wurden in einzelnen Blättern Nachrichten >da.rü'bcr veröffentlicht, daß ainläßlich der jetzt bsoorstehendcn Tagung des BölkeDbundrates auch .Tontrolle .der u-wbarischen Sâliernngsaktion zur Sprache gebracht werden >oll, und zwar in dem Sinne, als ob von e uer Abkürzung .der durch den Gemralkommissär deS Völkerbundes ausgeübten Kvu.trolle die Rede wäre. An zu­ständiger Stells wird darauf verwiesen, daß nach dem Gesetz­artikel lV: 1924 Mer die Wiederherslellung des Gleich­gewichts im Staatshaus:>alt, b.'zishungewèise nach Artikel 2 deS iui erwähnten Gesetze enthaltenen Protokolls Nr. 2 die eigentliche Sanicrungsperivde und mit ihr auch die derzeit angewentete Art und Weise der Kontrolle am 30. Juni 1926 ihren Msch'buß fi>n.det. den ausdrücklichen BestiMmungen dieses Gesetzes widersprechenLsn und offenbar bloß man^s cutsprechender Ovientierung ausgesprengten Gerüchte, wonach die derzeitige Methode der .Kontrolle b's zum 31. i^zember 1926 Air dynern l^tte und wonach die Regierung Schritte zur Mkürznng Lieser Kontrollpcriodc zu unterne^en bsäbsich­­tge,-e n t b eh re n mithin jedweder Grundlage. Die Handelsvertragsverhandlungen zwischen Ungarn Ä«d Oesterreich. Aus Wien wird uns telegraphiert: Die .Handelsver­­traarvevliaNdlungen mit Polen sind auf den 8. Dezember ver­schoben worden, da sowohl Sektionsck'ef Schüller, als auch Scètionâchef M örth sich nach Genf begeben haben. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit, die Ha-ndelsvertragsverhandlnn­­aen mit Ungarn bis Mitte Dezember zu unter­brechen. In der Zwischenzeit werden weitere Be­sprechungen mit den österreichischen Agra­riern gepflogen werden. Abänderung des Verfahrens vor dem Wuchergericht. Die Regierung hat eine Verordnung über die Modist­­kation des Verfahrens vor dem Wuchergericht erlassen. In­folge der Stabilisierung der wirtschaftlichen Zustände tverden mit dieser Verordnung einzelne Bestimmungen des derzeit geltenden Verfahrens, die den Charakter einer Standgerichtsbarkeit tra­­g en. au be r K r a ft g e s e tz t. Gegen die erstinstanzlichen Urteile der Wuchergerichte wird es in Hinkuyft nicht nur il« Fällen von Verbrechen, sondern auch in solchen von Vergehen eine Nichtigkeitsbeschwerde geben. Aufgehoben wird die Bestimmung, wonach der Verurteilte noch bevor das Urteil in Rechtskraft erwächst, in P r även t i v h a f t zu nehmen ist. Ter Vollzug der Freiheitsslrasen wird in Hin­kunft auch dann zum Gegenstand eines A u fsch ub be ge h­­rens gemacht werden können, wenn es sich um eine in die Kompetenz des Wuchergerichtes gehörende Angelegenheit handelt, und zwar werden für den etwaigen Strafaufschub dieselben Gründe maßgebend sein, auf die sich ein ähnlic^s Begehren in Fällen der Verurteilung wegen anders gearteter Delikte stützen kann, Begrüßung des Grafen Albert Apponyi durch das Komitat Vas. Ans Szombathely wird vom 30. Noveiniber be­richtet: Ter Mun:.zip«lausschuß ' des Komitats Bas hielt heute unter den: Vorsitz .Les OberWsjpans Franz Darányi 'seine .Herbslkongreoation. Mch GntPge.nnahme des durch den. Vizeaespan unterbreiteten Berichtes wunde Dr. Josef Tulolk zuni Olbenstuhlrichter von Vasvár gewählt. Der vor­malige Abgeordnete Wong Gyömörey gedachte in län- Mrèr Rede Les Andenkens St<-san Szèchenyis. Schließ­lich begrüßte der Munizipälausschuß den Grofsn Mbert Apponyi aus Äe>m Anlaß, daß er durch Erwerb eines -Gutsbesitzes zum Bewohner des Komitats geworden ist. Ungarische Gesellschaft für Auslandpolitik. Die außenpolitische Sektion der Uugari schert Gesetlsch»st für Auslandpol iti.k hielt heute abenÄ

Next