Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1927. április (74. évfolyam, 74-97. szám)

1927-04-01 / 74. szám

i'LSi'Lir ____. . , »2^ ____ ...______________r. ^^2M? Heute ist der erste Versuch in dieser Hmsicht unternom­men worden. Aus diesem Versuch muß ein System wer­den, damit Zwischenfälle, wie sie in der jüngsten Zeit Dorkámén, und die, wie benrerkt, nicht nur in Ungarn, sondern auch im Ausland peinliches Aufsehen erregten, für die Zukunft ausgeschlossen bleiben. Kein Vernünftiger denkt daran, erotische Abirrungen auf künstlerischem Ge­biet zu verteidigen, am allerwenigsten die geschäftliche Fruktifizierung solcher Afterkunst zu unterstützen, anderer­seits muß man aber fordern, daß die wirkliche Kunft gegen alle Uebergriffe der Behörden gefeit sei und die Stellung Ungarns als eines Kulturstaates keinerlei Ab­bruch durch vielleicht wohlgemeinte, aber verfehlte und Mißliche Verfügrrngen erleide. Reichstag AbgeoMbsteichan- und NberihMs lxchen heute mit Voll­­dampf gearbeitet. J^: ^Vol k-shaiuse wuitde bi« Budget­debatte Mtgssetzt, unL bas EreiigniS der Sitzung war eine intsreffants Rede GE-n Gaats, dieses Mhrers der bloß tzwei Manu hohen ,/Ä^^MrPartei"^ die Avar Mkherhalb der --nttickM Regierungspartei stclht, jedoch sich selAst als „regie- ÄinMireMÄllich" bezeichnet. Voir dicher RegiernngDfreuild­­lichkeit bekam man aber heute in den Ausführungdn Gaals wenig M hören. Der auch soinlst teinperamentvolle Redner übte scharfe Krütiik an dem nanronttich imr Finanzminßsteritum ge­bräuchlichen System der Bewnt>cinrmrnnerationen und weiter an den staaÄichen Zuwendungen, die einer von der Regierung anscheinend, stark begünstigte,n Genossenschaft, den: „Landwirt­­schaftsverbande der öffentlichen Angestellten" (Kogß), Ku­­iftießen. Gaston Gaal würzte seine Kritik mit EnMllunzen, die nicht bloß in den oppositionellen Bankreihen, sondern auch von ei:i«m Deile der RegievuingsmolTpheit mit bedenNichem Kopsschüttein aichgenoinunen wurden. Im Oberhause fetzte cs bei der Vorlage über die verspätete Entrichtung von NersicherungsgMührcn eins stellen­weise sehr bewegte Dcibatie ab, deren Kosten vorwiegend Graf J-ohann Hadik beistritt. Auch dieser Redner legte sich mit gMßer lSchärfe ins Zeug und war bestrebt, den Nachweis zu Wven, daß 'der Gaseßenitwurf einseitig bloß die Interessen der Versicherungsgesellschaften wahrnehrne und diesen die­jenigen des. ve.rsichernlden Puibilikums schutzlos ausliefere. Juftizministier Pes-thy und FinanMinister Bud traten der heftigen Kritik des Grafen HÄ>ik in gründlichen Aus­­führungem entgegen, doch fanden sich ffür den Regiermrgs­­entüvurf auch außerhalb der Regiernngslbank überzeugte Für­sprecher, so Franz Nagy, der gegen die juristischen Bedenken des Gráfon Hadik mrWmpfte, Graf FraiH Svmsfich.und lStefan Bernâth, die die Vorlage vom Standpunkte der llandwirtschaWicheu Interessen beleuchteten und befürworteten. Bei der Abstimmung erheben sich bloß zweinndMan,sig Obcr­­lhMsmitgllieder für das vom Grasen Hadik eingebrachte Min­­derheitiAvotuün, und so wurde der Entwurf mit überwiegender Mehrheit als Grundlage der Spezialdâtte angerroimmen und tsadann auch in diäser glatt verabfchigdst. N'äber die Sitzung der beiden Häuser des Reichstages herichten wir in Ergän>zimg unserer Abendblattberiche im foilaenden­ l. Abgeordnetenhaus. Nach denr Abgeordneten Eßtergâlyos sprach Abge­ordneter Gaston Gaal sAgrarparte-i). Anstatt an dem Budget Kritik,Zu üben, wozw ihn,, wie er sagte, die nötigen Grund­lagen fehlen, weil ja die Schlußrechnungen — der Schlüssel Zu den Geheininifsen eines jeden Budgets — noch immer aus sich warten lassen, befaßte er sich mit einer Reihe von Er­scheinungen des öffentlichen Lebens, wobei er von der Vor­aussetzung ausging, daß die Regierung, sich für die loyale Unterstützung, der sie sich von' feiten jeiuer Partei erfreut, durch BerüÄsichtigung seiner berechtigten Wünsche und Be­­fchwerden revanchieren werde. Er verlangte zunächst den Schutz der Regierung für die Naturschâtz e der Plattenfeegegend, indem er ihre Aufmerksam­keit auf den VandaliÄnus lenkte, mit dem die herrlichen Bafaltkuppen auf dem Zalaer tlkfer durch eine Reihe von U.ntcrne'^nungen, die in diesen Bergen Steinbrüche abbguen, abgetragen werden. Die schönste Kuppe, der Säghberg,, sei schon fast vollständig verschwunden, und dasselbe Schicksal werde dein Somlö und dem Badacsony widerfahren, tvenn die Negierung nicht unverzüglich eingreife und — felbstverständ­­tich nach vollständiger Eutschidiguiig 'der Unternehmer —den tveiteren Abbau verbiete. Dann schilderte er die miß­liche niaterielle Lage deir reformierten Kirche, das Elend der Pensionisten und die traurige Situation der. ungarischen Schau­spielkunst in d e r P r o v i n z, wobei er namentlich für eine ausgi'ebtge Unterstützung des Pensionssonds der Schau­spieler eintrat. Etwas weniger für die Kogß, meinte er, etwas weniger fiir die Fakß, dann wjrd man auch den Schauspielern' helfen Knnen. Sein nächstes Tl)ema bildeten einige Unzu­länglichkeiten in der Durchführung -des Leve üte­ge s e tz e s und gleich darauf kam er . auf das von ihm schon wiederholt beanstandete P.r äM ren fysie m i m Finanz­ministerium.. zu sprechen. .H.ierü'bcr sagte er: An­läßlich der Verhandlung der Steuerevmäßigun^orlcoge hat sich F'inantzminifter Dr. B u d auch über die Frage, der mate­riellen Zuweitdumgen em einzeln Beamte geäußert. Der Herr Mimifter hat u.. a. erklärt, daß die We ihnachts­­r e M uneratio n en, die . höhere Beamte Fiuonz­­minisdeviüms erhalten, nicht ms'^ als ungefähr 30 Millionen betragen haben, aber verschwiegen, daß es außer diesen Gratifikationen in den, seiner Leitung u-nterstslMden Mini­­sterimn a u ch Zuwe n d u n g e n ' gibt, die jedeS Vierteljahr unter die vBeamten ve.rteilck werden.- Auch ihat es der Herr Minister unterlassen, dom Haufe nritAuteilen,. daß einzelne Staatssekretäre Stellen bekleiden, die ihnen ein Einkom­men von ungefähr einer Milliarde Kronen sichern». Der .Herr Minister Hot wohl versprochen, daß er 'diese. außertourlichen Zuwendungen einstellen werde, sein Versprechen âer. nicht geholten, denn Ende Februar paben gewisse Beamhe außertourlich wieder Gratifikationen erhalten. Es handelt sich in diesem Falle um Provisionen nach den eingeho­­benen Umfatzst e u»ern, welche Beträge viertelzährlich verteilt werden. Bedacht wurden aber auch Beiamtc, die mit der Einhebung der Amsatz­­st euer über h a uPt nichts Zutun haben. Die Eingeweihten erhalten vierteljährlich .sehr hohe »Be t räg e, und -unter solchen Umständerr ist es wirklich nicht zu verwundern, wenn die betreffenden hohen Beamten in der Lage sind, sich Häuser und Villcrr zu kausen, während die kleinen Beainrten ihre Existenz nur notdürftig zu fristen ver­­mägen. Der Wdfenskern der Saâie liegt nicht darin, welche Beamte mit söparaten Gratifik>a»tionen bedacht werden, son­dern d.rrin, daß es hochgestellte Beamte gibt, den»en ein un­­geisetzliches Nebenei»nkommen gpsichert wird. sGroßer Lävnr rechts.) D er Staatsbeamte darf nicht zum Di ener degr-ad irrt we r den,- cr muß e in Herr sein vom Scheitel bis zur »S ohle.^ Hält es der Herr Finiauzniinister nicht für dehonestierend, unter seine Beaiinte.n Trin-kgeLer zu verteilen? Dies-e Gelder werden in erster Reihe Beamten znMvendet^ die es verstehen, den Mi­nistern zu schmeicheln. Und ist es nich-t dehoirestierend, daß die Verteilung dieser Gelder von der Präfi dia-l­­abteilun»g der verschiedenen Ministerien vovgenommen wird? Mit welchm Gefühlen ni:»mmt ein Holzer Beamter, der dem Staat üweigennützig dieneir soll, diese »Summen eirlgegen-? Diese Zustiände müssen mit »Stumpf uird Stiel ausgerottet wevdm. E in Staatsbeamter darf außer sei>nen »gesetzlichen Bezügen kein am­­»deres Ei »nkommen h-aben. sLebhafter Beifall links.) Inzwischen war cs halb 3 Uhr geworden und der Präsi­­derrt ließ »die iibliche Mittagspause, oin-tretm. In der Wieder-eröffnoken S-itzuW brachte Abgeordneter »Gastmr Gaal die Angelegeniheit der Lande sw irt sch asts­genossen schäft »dex öffentlichen Angestellten sLogsr) zur S»prache. Der Herr FinauKministèr, sagte er, ist in seiner jüngsten Rede über diese Frage »kurz urch glatt hinweggoglÄtvn und hat die Kogß-Mtion so 'hitigestellt, als »icige sie tatsächlich im Interesse der armen Beamtemnassen, die mit ihren kargen Gehältern nicht ihr Auslangen sinden können. Aber diese Beamten sind, wie ich aus ihren .Kreisen Weiß, »mit dieser Aktion ungufrioden, und »es ist wirklich un» begreWch, ' warum sie mit staa» tlich en Mitteln alimentiert wird, wenn die Jnteresfierten ans die Wohltaten, die ihnen die Kogß cnr­­geb!kich erweis en will», nicht reflektieren. Diese Kogß lyatte, u»nd das vennwchte der Herr FinanAministcr nicht zu widerlegen, 10 »bis 12 .Dirsktoreir, die GeIM»ter in der Hohe von 8 bis 15 Milkonen Kronen im Monat bezogen. Der Herr FinMrzminister tvird auch nicht widerlegen können, und ebenso unansechMr ist es auch, daß die Herren, dke iu die Direktion der Kogß durch das FinanZminiskerium ent­sendet wopden siird, als diese zum epsten W^le aus staat-li^n Mitteln» suibventlioniert wurde, viele Millionen an Honorareü echislten. Wtzttch atzo festgrstellt werden, daßdiese Insti­tution eigentlich zum Wohle einzelner Herr-en kreiert worden ist, die leitender S tellen bedürften. Anfänglich hat die. Regisrunig der Gènosienifchast'-bloß 500 Millionen Kronen.bewilligt, d. h. Anteilscheine in -der Hohe dieses Betrages gezeichnet. Tas ivar im Jahre.1925» He»üte- liegen an staatlichen Geldern 18 Milliarden Äroneir bei der Genossenschaft, die,- nachdem sie zugrunde gegangen ist, in die Schnetzersche Beamt en­ge npss e nsch ast eingoschmplzcn wurde. Trotzdom bezie'bt der Delegierte des Fiimpzministeriums, der die Geldgebarung der Kegß Zu kontrollieren lMte, noch immer ziemlich hohe Honorare. Am 2«. Febrimr 192»6 wurden diesen Herren 40 Millionen und im kaüfenden Jahre 70 Millionen Kronen an Honorar angewiesen, obw»ohl die Genossenschaft schon in, Jahre 1926 in »den letzten Zügen lag. Kann iiwn angesichts dieser Verschwendung die Argunrentcstion Les Herrn »FinanZ­­»niinisters akzeptieren, tvo-nach die. Kogß. im Interesse der ar-.nen Bcaiiuen mit 18 Atilliarde,, Kronen su»bventioniert worden ist? Aber nicht genug daran, daß die Herren Direktoren Niesengehältèr bezogen, erhielten sie auch noch Provisio­­n e N N ach d em B r u t t o v e r k ehr, und zwar ein Drittel Pro Mille. An nutzbringenden Geschäften brauchte es daher den Herren Direktoren nicht gelegen zu sein. Die Hauptsache war, einen je größeren Verkehr zu erreichen, ganz gleich, ob dieser Verkehr einen Gewinn abwarf oder nicht. Sie haben die Provision injedem Fall erhalten. So kommt es> daß die Kogß auf die sogenannte Fleischaktion viele Hunderte Mit­­lionen Kronen draufgezahlt hat. So kam es, daß die durch die Genossenschaft nach England verkauften Poulards nicht über Deutschland hinausgekommen sind und daß der Beamte, der mit dem Verkauf beauftragt war, mit dem Geld einfach durchging. Darauf ist es zurückzuführen, daß die Genossenschaft in England Stoffe gekauft hat. Das hat sie wieder Hunderte von Millionen gekostet. Genug: diese Genossenschaft kostet dem ungarischen Staat 18 Milliarden Kronen und mußte schließlich mit einer anderen Genossenschaft verschmolzen werden, damit sie nicht gezwungen sei, zu liquidieren. Was da die Provision nach dem Bruttoverkehr bedeutet, wird man erst begreifen, wenn man weiß, daß einer der Herren Direktoren, dessen Monatsgehalt 10 Millionen Kronen betrug, am 26. Novem­ber 1926 an Provisionen 116 Millionen, am 16. Dezember 9 Millionen, am 31. Dezember 13 Millionen, innerhalb zweier Monate also rund 1S5 Millionen, er­­hielt. sBewegung iin ganzen Hause.) Ein zweiter Herr Direk­tor — mein Informator scheint mit seinen Sympathien den Erwachenden Ungarn zuzuneiqen, da er ihn als einen „ehe­maligen Juden" bezeichnet — hat vom 12. August bis 31. Dezember 1926 in fünf Posten 144 Millionen "Kronen erhalten. Ein dritter — er war der Chef der an Mißerfolgen so reichen Abteilung für Kleider- und Schuhbeschaffung » bezog vom 26. August 1926 bis Ende des Jahres 174 Mil­­lionen an Provisionen. Ein vierter, auch ein Direktor der teilung für Kleider- und Schuhbeschaffung, dessen Monats­gehalt bloß 5 Millionen Kronen betrug, erhielt in der aleic^n Zeit 174 Millionen Kronen. Wchrilich, es muß sein, -Laß Kinder ihren »Schutzengel lh-rben Uliid »daß -uns, die wir so viele St-uulden nnid g-cmz am Hause Gottes klebten, ein besonderer-Schutzengel bestellt war; denn ni»e hat einer unter uns bei dem ün­­geheu-erlichen Treiben auch nur die geringste Verletzung schalten, höchstens daß sich ein Mitstreiter'beini Anretbcn des.Zündholzes dr-e Finger verbmnnte, oder -daß ein an­derer für-das Loch, das ihm ein u-nverschä»mtes Bleistück in den Hut gerissen, dem väterlichen Strafmandat verfiel. Dabei währte der Kriegszustand in seiner Heiterkeit bis nlche an die Ostern. Kurz vor dies-sm Festtag geschah es, daß das Schicksal und sein Verweser den kri-egserprobten Bnbenschaften ein anderes Ziel wiesen als die .gegenseitigen milchfrischen BÄ'd-er, ein gemeinsames Ziel. Am Schülerf-lls'ching hatte nämlich der Kandidat un­serem Freund Tr-U!tzum mehrere Male die Tänzerin ab­wendig genracht. Trutzum, »das Nachgeben nicht gewohnt, ballte die Fäuste in der Tasche und murmelte in den sehn­süchtig erkvarteten Bart einen giftigen Ra»cheschwur. In dNN Schwur nahm, zur vielseitigen Bedeutung ^hoben. der Ausdruck Stadtfrack die lebhafteste Betonung an. Nun war es klar: der dörflich schwere Ursinn reckte sich zur Abwehr gegen die Aufdringlichkeit des städtischen leichten Wesens. Es stand ein Kampf bevor uar hohe Dinge. Um Sein oder Nichtsein sollten die Würfel rollen. Hte Land, hie Stadt! waa die Parole. Land und Stadt, maßlos in ihren Vertretern, beide. Welcher Partei wohl der Sieg winken mochte, welcher die Niederlage? Wie von schaffenden Händen bestellt, bot sich die Brücke zum Uebergang auf »das ernste Kampfgefield. Gegen das Ende des Veilchenmonats las der Kandi­dat seiner Schulstube aus einer Druckschrift die Merk­würdigkeiten über den ersten Tag im April vor. Es stand geschriân, daß dies-er Tag ein Ungilücksia-g sei, lv-eil an ihm Gott den Teufel aus dein Himinel geschleudert habe. Mut. So weit wäre geg!sn die Gepflogenheit des Kandi­daten, Unterricht zu erteilen, nicht recht etwas einzu­wenden gewesen. Ws er sich aber arrfchließend von den Mädcl)en die Hände zei»gen ließ, um -das Teufelchen mit den ungewaschensten Händen nnter ihnen dem lieben Gott siir eine n»eue Schleuderpartie .zu empfehlen, und dabei just die schneeweißeii Hände der von Totenblässe über­zogenen Tänzerin Trutzuins länger, als notwendig war, in seinen. Händen behielt, fuhr der trutze Knabe wild auf und schrie:.„Herr April, von neun bis zehn -haben wir Nechn»eii, »und es ist für eine Leichenbeschau keine Zeit!" Herr April! U»iÄV!ederbrin.gIich war ihm diese Anrede entschlüpft. Erst -auf d»as schallend-e Gelächter, das seinen Worten folgte, nrerkte er es, daß er sich in der Errcgmi».g ver­sprochen hatte. „Herr April! Herr April!" Die drei gemischten Klassen tobten im übermütigen Ausschöpf-en des Irrtums und waren nicht zu bändigen. Und der Kandidat, was konnte er dagegen tun? Er mochte Trutzunr zehnmal aus der Schnlstiiöe jagen: was half es? Wurde er -dadurch den Uebernamen los, der ihm aus den weitaufgerissenen Mäulern im brausenden Chor cntgegenschvoll 'ilnd ihn von-tückisch zusammen­gepreßten Lippen im boshaften Raunen an die Stirn traf: „Herr April? Herr April?" Die Demütigung, die er Trutznm zugefügt, ließ dl^èfen aus denr Lager »der vereinigten Bubenicharen eine Ka.nApfan»s-age tun voll grimmiger Verachtung: „Herr Apriil! Haha! Passen Sie auf! Sie werden am nächsten Unglückstag einen Narren an sich erldben!" - Truhnms Versprechen galt so viel lvie eines andern Handgeld. Und in der Tat, am ersten April, lange bevor das SchuÜor geöffnet wurde, löste Trutzum sein Wort ein. Er fichrte eine Mädchenschar zur Wohnung des K-andi'da-tcu, ja, eine Mädchenschar zuerst, und rief sein-mr Gegner vor »dieser tuschelnden, Zengenscha-ft den Rat iw Fenster, unverzüglich -d»as Kwaut Spott-mich-nicht -pflücken,-i-m . Schulgarten, wo es schön LlLhe wie nirgend sonst. Die Mädchen wollten es nicht glauben, daß sich der Kandidat so plump in den April werde fchick-en lassen. Trutzum -aber erhchte die Genugtuung, daß er i-hnen »nach einsm flinken Sprung ums Haus hemm dm Kandidatm im Garten beim Kra-utpflücken zeigen konnte: „Hier! Er hat nicht widerstehen können, weil ich mich im stillm auf da»s Gadächtnis ber-ufm habe, daß auch der Herr Jesus vom Pontius Pilatus zum Herodes geschlickt ist worden." Noch hatten sich die Mädchen vom verzückten Erstau­nen nicht erholt, als Trutzum auch schon in die Händ»e klatschte -und seine Armee zum unvevzüglichm Angriiff aus dem 5kirchgr-aben zauberte. Vor die erste Ranhrotte sprang »er selbst, sie durch Beispiel und zündende Rede anfeuernd. Wild fuchtelte er mit der bewehrten Rechten in der Lüft herum, grell schrillte seine »err-egte Stimme: „Ho, Buben! Es hat der Herr-got-t den Teufel aus dem Hirnmel heralbgeschleudert und in den Schulgartm geworfen. Da! He! Da! Seht Ihr isicht? Donnerrvetter! So sperrt Loch die Augen auf! Und schießt ihn mir zusammen, den Satan, sage ich! Oder scheut Ihr ihn mit. der schußfertigen Waffe? Buben! Was soll »das heißen? Wer nicht fchieß-L... Eins, Mei, drei: Feuer!" Ms erster hob er die Pistole un-d -drückte sie arrf die Gestalt ab, die sich im Garten über »das Blumenbeet beugte, Gleich darauf feuerten alle Buben, von der hitzigm Mahnung und dem Rollen des Schusses mitgerissen, mit einem Jndi»anergeheul auf den Feirw. Und wenn ihre Waffen sonst nicht den geringsten Schaden anriHteten, so tr»af jetzt jeder Schuß, Laß die Gestalt, ohne »einm L»aut von sich zu geben, schlaff vornüber in das Beet fiel. Diesen Ausgang hatten die Buben, die es nicht ge­­lvohnt tvaren, jemand in ihrer Kampflust verbluten zu sehen, kaum erwartet. Blind, wie immer, hatten sie den BefÄfl Meisters befolgt, ohne den Ausgang zu be­denke. etroffen, ernüchtert ' artigem Wenden zu

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