Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1927. szeptember (74. évfolyam, 197-221. szám)

1927-09-01 / 197. szám

fortzusetzen gedenke, ob man den Bund in der Tat nur als eine spanische Wand für die nicht immer ganz reinlichen Intimitäten der intemationalen Politik zu berwendell wünsche, unbekümmert darum, ob der Bund dadurch an internationalem Ansehen Einbusze erleiden muß? Man wird sich die Frage vorlegen, ob die Wi-odergewinnung und die Festigung der stark erschü^tterten Autorität des Bundes mit anderen Mitteln als durch den Ausbau der Sanktionen der Bunidesbeschlüsse erreicht werden kann. Man wird zu Prüsen haben, oli die Methoden der Auf­schiebung, des Ausweichens Mor Entscheidungen, das ganze System der Völkerbunddrückebergerei auf die Dauer ohne ernstliche Gefahr für den Bund haltbar seien. Diese Fragen, die wohl das Hauptthema der Besprechun­gen hinter den Kulissen bilden dürften, wenn sie auch nicht auf der Tagesordnung figurieren, sind zumindest so wichtig für die Zukunft der Welt wie das neue „ivelt­­historifchè" KomProMis; der Großmächte, demzufolge 9000 oder 10.000 Soldaten weniger im Rheinlands ver­bleiben. In Genf sollte man mehr als in allen anderen Zentren der Weltpolitik ein Ohr dafür haben, daß die Welt der kleinen Mittel und Mittelchen müde ist, daß der europäische Glaube eines neuen Schwunges, die Hoffnung eines neuen Antriebes bedarf, soll die nun bald feit zwei Jahren auf einem Fleck trippelnde Politik un­seres Erdteils einen Schritt wnterkommen. Nach all den Jahren der verflossenen Illusionen und der getäuschten .Hoffnungen sollte die kommende Jahresversammlung des Bundes im Zeichen des kritischen, des reformerischen Völkerbundgeistcs, des Geistes Lord Cecils stehen, der einen Protest gegen den Versuch bedeutet, an Stelle der Gesellschast der Nationen allmählich wieder ein Konzert bevorzugter Großmächte zu setzen. Denn wenn auch die Völkerbundmethoden infolge ihrer Unvollkommenheit und Uncrprobtheit oft versagt haben, die Unfähigkeit und die Ohnmacht der alten Methoden der Vorkriegsdiplo­­rnatie hat der Ausbruch des Weltkrieges klar genug auf­gezeigt. Es wäre tieftraurig, wenn der Völkerbund aus den Lehren der Jüngstvergangenheit nicht die Schlüsse ziehen könnte, die im Wege positiver Reformen eine dauernde Befriedung unseres Kontinents zustande brächten. Uom Tage. Graf Bethlen unterbricht nächste Woche seinen Urlaub. Mmsterpräsident Graf Stefan Bethlen gânkt im Laufe der nächsten Woche seinen Sommerurlauh unter­brechen und einige Tage in der Hauptstadt zu verbringen. Ter Ministerpräsident wird aber die Leitung z'eines Amtes bei idiesem Anlaß noch nicht wieder übernehmen, sondern sich bloß über den Stand der wichtigeren und drinqlichen Angelegen­­heiten unterrichten lassen. Nach einem kurzen Aufenthalt in der Hauptstadt will Graf Bethlen nach Iivke zurückkehrsn, von wo er erst Anfang Oktober definitiv nach Buidapest zurückzu­kommen beabsichtigt. Die meisten übrigen Mitglieder des Kabinetts haben ihre 'Sommernrlaube bereits beendet und werden in den nächsten Tagen wieder an die Erledigung ihrer Amtsaigenden schreiten. HanbelAminister Max Herrmann wird sich Ende dieser Woche, Minister des Innern Bèla Scitovßky wahrschein­lich schon morgen, am 1. Septsmber, in seinen Amtsräumlick)­­keiten ein'sinden. Finanzminister Johann Bud war bereits Zkeger air den Kopf, der nrit irgendeiner geftohlencu Beute enteilt, Weiber kreischen, hie und ba zuckt ein arabischer Dolch auf, hin und her wogt das indische Fest am Strande, der Halbmond sichelt über Himmel und Wasser, Flöte und grelle Negerpauke erschalleir, irgendwo das monotone Lied eines Kindes aus -dem Harem eines arabischen Prinzen, der Ruf des Muezzins vom nahen Minarett, klagende hebräische Gebetruse aus der Slinagoge, katholisches Messeg-eläute, alles tönt^ dürch­­«iuander und ist doch voireinairder so -deutlich verschieden, indessen sich noch eininal alles in das Abendmeer versenkt, halbnackte Neger, Araber, arabische Mädchen, tief ver­schleiert, jüdische Weiber, deren silberrte Brokate im Mondlicht funkeln, Pariserinnen in kurzem Trikot, — Ctra-ndleben in Tunis._______ Das Zilgenglöckleitt. Von Leopold Ärviz. Mit einer Behendigkeit, die seiiles hohen Alters lspoite-te, sthlüpste er durch das Hinterpförtchen, gerad-es­­w-sgs zum Treppsnauf-gang, kletterte einige Stufen hinan, doch d-antt machte er, heftig pustend, halt, da sich sein Leib Loch schlvö-cher erlvies als sein überhitzter Ehrg-eiz und seine Willenskraft. Er zo-g aus der Hinteren Tasche seines schäbigen S-alonrockcs ein rotkariertes, fast tischtuchgroßes Taschentuch hervor und trocknete erschöpft seine schweiß­­bed-eckte Stirn. „Noch einige Stufen," redete er sich zu, „und daiul werde ich dort stehen, wo i-ch noch nie in mei­nem Leben gewesen, doch desto öfter in schlaflosen Nächten in Gedanken geweilt Habe-" Sobald er die Treppen er­stiegen hatte, fand er sich in einein schmalen, gc-wunden-cn Gang, und ein Glücksgefühl durchströinte ihn, daß er un­­b-emc:rkt bis hieher hatte gelangest können, war er -doch von niemand gesehen worden, von keinem Menschen gestört. Aufs Geratewohl drückte er aus die Klinke. Die Tür gab nach und er trat in ein kleines, salonartigcs Zimmer. Der Wandspiegel ließ seine bejammernswerte Gestalt in -voller Schärfe sehen. Mit seinem schlotternden Pepita­beinkleid, den: verschossenen schwarzen Rock und der gelben Weste war seine äußere Ersch-stnung alles eher als ver­trauenerweckend. Jetzt üL-erkam ihn plötzlich ein heftiger Hustenaufall, daß ihm das Blut zu Kopf schoß. Er taunrelte, und wenn er sich nicht an die Lehne eines Fauteuils geklammert hätte, wäre er wohl zu Boden gestürzt. In üiesein Augenblick ging die rechtss-eiti-ge Tür auf und ein Mann mit strengen Gesichtszügen fuhr ihn, auf der Schwelle stehen bleibend, barsch an: „Hallo, Alter, wie sind Si-e eigentlich ohne Erlaub­­iMs hieher gekommen und was wünschen Sie?" Der Angerufene begann nach einigem Hüsteln zu stottern: ,,Jch... ich -.. wissen Sie, bitte, ich hätte gern das Glück gehabt, persönlich mit b-cm Herrn Direktor sprechen zu können, lind das, glauben Si-e mir, bitte, in einer sehr wichtigen Angelegenheit. Ich bitte also..." Er vermochte sein Anliegsv nicht ganz vorzub-ringen, denn der Diener fiel ihm plötzlich ins Wort. „Wo denken Sie hin? Die Sache ist bei uns nicht so elnfach. Machen Sie, Alterchen, daß Sie je eher fortkom­men," sprach er in nicht eben schmeichelhasteln Ton und schob den Eindringling sanft zur Tür himaus- Der Alte brummte noch etwas, doch da er schließlich einsah, daß all sein Bemühen vergeblich sei, trat er, das mitgebrachte dicke Buch unter den Arm pressend, still -den Rückweg an. Aus der Treppe begegneten ihm einige ausgeräumte Herren und Danren, ülber-mütig lachend. Mit finsterem Blick musterte er sie. Er beneidete sie um ihre Fröhlich­keit, UM ihre Jugend, haupisächlich crber darum, weil sie dort freien Ein- und Llmsgang hatten, von wo man ihn soeben hinauskonrplimentiert hatte. Er preßte das Manu­skript seines Dramas noch heftiger an sich und schlurfte die Treppe hinunter. Am folgenden Tage zag er wieder seine Pepitahose, seinen iveiten, abgenützten Sa.lonrock, die gelbe Weste an, nahm wieder das Manuskript unter den Arm und machte sich aberumls auf den Weg zum kleinen Tor der Ultrcvmpdernen Bühne, in der Hoffnung, daß er heute vielleicht ncchr Glück haben würbe. Vielleicht steht ihm der unerbittliche Diener jetzt nicht, wie gestern, im Wege . . . Er täuschte sich. Wohl begegnete er diesmal nicht dem Gestrengen, doch der Feuerwehrmann fuhr ihn schon unten am Tor umvivsch an: „Alter, der Zutritt für Fr-ombe ist hier vetboten. Schen Sie dort nicht die Tafel an der Wanld?" Bei seinem dritten Versuch erging es ihm noch schlinrmer, denn als er vor dem Theater a,nge-lanqt war, standen der Feuerwchvmann und der strenge Diener gerade vor dem Tor und lachten schon von weitem, crls sie den Ulten Mit dem mächtitzLN Mannfkriptlbünldel. herankommen sahen. Mittlevlveile kamen einige Schatlfpieler und Schau-^ spielerinnen hinzu, die -den hartnäckigen DrameMchter schon vvM Söhen gut kannten. Jetzt tvat einer der Mimen, ein langhaariger Bursche, aus der Gruppe her­vor unld stellte sich Kur Belustigung s-einer Genossen vor den Alten hin unld gab ihm mit ernster Miene das h-eiligg Versprechen, den „illüstren" Autor der Direktion z-it empfchlen. Damit verschjwand er für einige Minuten im Hinterpförtchen. Inzwischen bestürmten die anderen den Alten mii tausend Fragen. „Ich war schon in sämtlichen Theatern, doch es ge-, lang mir kein einziges Mal den Direktor zu sprechen. Ich bin überzeugt, daß mein Drama cs mindestens auf hundert Aufführungen bringt und mein Name im ganzen Land bekannt werden wird!" Dann begann er mit der Schilderung des Entwurfes seines Dramas, doch alsbald wurde er dessen gewahr, daß schne Zuhörerschaft verschwunden war . . . Indessen ließ er sich dadurch keineswegs beirren, sondern wartete ungeduldig auf den hageren, langen Schauspieler mit der verheißungsvollen Antwort. Endlich kam er. „Ich -habe es beim Herrn Direktor durchgesetzt," sprach der Schauspieler wohlwollend zu ihm, „daß Sie ihm morgen Ihr Drama persönlich überreichen können. Sind Sie nun mit der Erledigung zufrieden?" „Gott lohne Ihnen Ihre Güte!" dankte der Alte. „Ich werde morgen pünktlich zur Stelle sein." Der Schauspieler aber rief dem Diener und dem Feuerwehrmann so laut, daß es auch der Alte hören konnte, zu: „Leute, wenn sich morgen dieser „sugendliche" Herr Dramendichter meldet, sollt ihr ihn sofort vor­lassen, denn der Herr Direktor rechnet es sich zur beson­deren Ehre an, mit dem Herrn Dichter bekannt werden zu können. Verst-andcn?" Der Alte entfernte sich glückselig. Daheim nahm er das Manuskript seines Dramas zur Hand, las die eirczel­­nen Szenen immer und immer wieder durch, doch tvollten sie ihm jetzt nicht mehr recht gefallen. Er hielt seine zehn­jährige Arbeit für gänzlich verloren. Mit fieberhafter Ge­schwindigkeit machte er sich denn -ans Werk, machte auf -vielen Seiten Kürzungen mit dem blauen Stift, schrieb . I . vonnerstn^, 1. Lsptemdsr 1927 gestern nnL hou-te in seinem Ministsri'um, wo er Beratungen mit dem Staatssekretär Dr. Alois Sz-aböky pflog. Der Finanzminister begibt sich zlva-r morgen noch Balatonalmádi zurück, wird aber nächste Woche seinen Urlaub endgültig be­enden. Der ungarisch-rumänische Streitfall. Aus Bukarest wird uns te-legraphiert: Viitorul befaßt sich mit den M-el,d:un!gen einiger Wlener Blätter, wo­nach Außenminisler T-i tiulèsc -u der ungarischen Regierung 2.b Millionen Pfund Sterling E-n tisch ädi­­o n n g in der Optanionfra^ge angeboton habe. Das Blatt -be­­ycinpbèt, daß diese Nachricht der Wahrheit nicht ent­sprech e und daß dis ruMönische Regierung auf keien Fall d i r ekchs VerhauL l-un-gen mit der ungar-ilchen Regicrung i-n der Optantsnfrage ein leiten werde. Vertragsvsrhandlungen mit Jugoslawien. Wie man unserem Berichterstatter in Belgrad von nraßgebender Stelle mitteilt, sollen bereits in den nächsten Togen die Werhandlungen zwischen Ungarn -und Jugo­­slowieu in Angelegenheit des Abschlusses verschiedener politischeu und wirtschaftlichen Verträge wiederaufgenommen werbvn-. Für und gegen Lord Rothermere. Wie uns aus P r a g tcstgraphiert wird, ve-röffentli-chen die idcwki-ge.n Morigen-blöttor ErklävungSn des Finanzmi-n-iisters Dr. En glis über die Aktion Lord Rothermeres. Davin würd diese als ein fina-Nzl,ellcs Kampsruii-tcl dargestellt und erklärt, -daß auch L-iie KLNter-n'ü-ne, wenn -sie billig kaufen wolle, Mittsl anwends, wie sie von Lord Rothermere -im V-erlkinse seiner Aktion in Anjspruch genomnren würden. Wie dem Ung. Tel.-Korr.-Bur. aus Prag telegraphiert wird, linü-pscn die tschechischen Blätter an die amtliche Meldim-z über die neueste Rothermere-Alrtion bloß Bemerkungen. Das Regierungslatt C « s k o s l o v e n s k a Republika schreibt: Die Welt weiß von uns, daß wir weder das Pulverfaß Europas sind, noch unsere Minderheiten verschlucken wollen, denn die Mahrh-e!t ist, daß diese mächtigei: Minderheiten mit uns -in der Regierung und im Pa-rlament zusam-inenwirken. Rothermere hat mit diesem seinen zweiten Angriff die Grenzen der. gegenüber einem fremden Staate gestatteten Kritik über­schritten. Dasjenige, was er den Londoner und den amerikani­schen Bankiers an-rät, ist ein Ders-uch zur Entwertung der tschechischen wie der rumänischen Finanzpolitik und Valuta. Zum Glück hat Tschechien so.manche derartige Altgriffe überlebt und es wird auch die bro-nk-haften Handlungen dieses Mannes über­leben. Dos Blatt des Ministerpräsidenten, Venkov, fiihrr aus: Die Aktion Rothermeres muß als ein Versuch betrachtet werden, unsere Papiere und uirsere Valuta auf den inter­nationalen Märkten zu entwerten. Wir wissen nicht, welchen Standpunkt die englische Regierung gegenüber jener Gesell­schaft einnimmt, die mit Rothermere an der Spitze die tschechische und die rumänische Valuta schwächen will, wir können jedoch dieser nicht registrierten Gesellschaft versichern, daß unser Finanzminister dafür sorgt, daß di« „trianou­­feindliche Aktion Nothermeres" Schiffbruch erleide. Politisch kann man sich mit der Rothermeriadc nicht mehr ernst be­­fassen. Die Tribuna schreibt: Diejenigen, die von allem Anfang an voraussahen, daß aus der Nothermercaktiolr eine finanzielle Minierarbeit hervovluge, haben recht behalten. Zuerst wurden die Tugen-den und das R-echt invozi-ert, dann kam die Reihe an die Bodenresorm, und nun erfolgte endlich das Bekennen der Farbe. Wir glauben, daß die englischen uird die amerikanischen Banken Mittel und Wege finden Werden, nicht Rothermere, denn er ist unb-el-chrbar, sondern das Publikum über die Bonität der tschechischen Anleiherl aufzuklären. Alles in allem ist der Fall Nothermeres und der âmy M<rrl das Schulbersprcl des Pathologischen MiHbrauches der Macht; diese Macht stellt die verbreitete Zeitung und das große Lssepublikum dar. Närodni Politika meint': Aus dem Angriff Nothermeres spricht die unverMte Wut. Tie Wut darüber, da-ß seine ganze gegen uns gerichtete Aktion ein vollständigeZ Fiasko erlitten hat. Daß Rothermere bei seinen Angriffen inzwischen nicht mehr nur von den Ungarn, sondern auch vom blinden Haß geleitet wird, ist davaus zu erkennen, daß er die Repirblik nun schon an einer solchen Stelle verwunden will, wo sie in den Augen der Welt von allem Anfang und standig am stärksten war: auf wirtscha-ftlichem tmd sinanziel­­lem Gebiete. Seine Lordschaft u-snut ein Pulvermagazin jenen Staat, der in den schwierigsten wirtschaftlichen, valutarischen und politischen Wirren — die seine ganze Nach­barschaft durcheinan-derrüttelten — vor der Welt als eins „Insel im Meere der Inflation" galt. Lenin sagte eininal, daß die wirksamste Waffe gegen die kapitalistischen Staaten dw Umstürzung ihrer Valuta und ihrer Finanzen sei. Wenn also Rothermere über die tschechischen Papiere in der obigen Weise schreibt, so tut er nichts anderes, als gegen uns die alte bolschewistische Methode ins Lebeii treten zu lassen. Diese Methode ist jedoch auch in dm schlechteii Zeiten an der Opferbereitschaft unserer Bürger- Ichaft gescheitert. Um wie viel mehr scheitert sie hcitie, da unsere Wirtschaft gesichert ist und ihr -die Jitfamicn Rothcrmercs nicht im gc. ^gstcn sstvden können. In tLng­­'land hat sich bisher kein einziger einflußreicher Faktor neben 'Rothermere gestellt, von den amtlichen n-icht zu sprechen. Es wäre zu erwarten, daß diese Faktoren nun gegen die Kampagne Nothermeres auftretcn. Dies geht uns nur soweit an, als es nun schon Sache unserer Außenpolitik und Propa­ganda ist, auf die Grenzen hinz-uweisen, deren Ueber-schreitung durch Rotherinere von unserer Seite als unzulässig betrachtet werden niuß. Wir haben geschen, wie ausgiebig die ungarischs Propagairda in England und im gesamten Ausland arbeitet. -Es wäre an der Zeit, daß unsere ausländische Informations­tätigkeit ihre Aktivität steigere. Die klerikalen Lidovö Listh schrei-ben: Dieser un­­echörte Angriff empört die öffentlichr Moinu-ng tief. In Prag -tvuvde die Prapago-nda des L-ovds bisher unterschätzt. Bisher erscholl nur in den, Städten des HochlmAdes uvd der Wald, karpathen Protest. Tschechien und Mähren schwiegen. Auch dis Regierung wollte durch ihr Auftreten dem Privatunternehmen des Lords keine größere Bedeutung geben, als ihr zuko-m-mt; dieser Zurückhaltung muß jedoch ein Ende bereitet weriden. Prag, sowie die Städte Böhmens tind Mährens inü'ss-en ihre L-timme hören lassen, diejenigen Minister aber, in deren Ressort,der konkrete Angriff des Lords gehört, haben diese kriegerische Agitation zurückzu-weisen. Was der Lord tut, kann nicht mehr als private Unterhaltung angesehen werden. Wir fragen, ob nicht, wenn bei un-s eine solche KancpagnS gegen England geführt würde, unser Außenministerium! darauf aufmerksam gemacht würde, daß eine solche kriegerische: Kampagne im Frieden zwischen zwei mikeinander iit norma­len Beziehttn-gen stehenden Staaten ungewöhnlich ist? Wir würden, von unserem Außenminister die Erklärung fordern, daß diese Sache von der Politik des Landes unabhängig sei. Unsere sämttichen staatlichen Parteien sollen dagegen pro. testieren, daß welcher Ausländer immer sich um unser«! Minderheiten schere. . Wie das U. T.-K.-B. aus Prag melidet^ kün-di-gt dis tschc ch i sche Nation a l -d -e nr ok Ha t ische P arte i für den 6. September eine groß« Protestversamnr­­l-ung in Prag gegen dis Rothsnmer-e-AIktion au. Dies wär« die erste Geil-sgeNhsit, daß sich die Hchechifch« Polikik in, di«! Aktion gegen Lord Rothcruiere «iu'fchal-tete. ön 'tzaLeti'i'b — da ml 'dsLsrl-dunk! U 416-S4. omrlc:n8rLM 41S-SS. VII.. 27.

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