Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1927. november (74. évfolyam, 248-272. szám)

1927-11-01 / 248. szám

visiáx, 1. XovNnbkr 1927 ____ Mèillionen!", und mâ saih Äcn Mustorrerter „Wau­­_ nut den ibMÄssten Waren aus aller Welt zum Uebordrus; heladen — aus einem Pegasus stolz die Lmrd­­islratze cinliertrotleu. i?lber nur die allerweiu^llen ahnciu daß die Brüder Rochscheld nicht nur Geschäfte, sondern zugleich Geschichte machen, daß der damalige Diktator europäischer Geschicke, Fürst Metternich, keinen wichtige­ren Entschluß lnehr sassen kann, ohire vorher den einen oder den andeven aus ^dein Geschlecht Rothschild, deir Londoner „lllathan den Weisen" oder den Wiener Äller­­âveltsHankiex Lalmnon zu illaté zu ziehen, daß die Brü­der untereinander einen großangelegien illachrichtcndisnst unterhalten, der sie iir einer Zeit, da es troch keine durch Ädbel und Rotatian beschivingte Weltpresse gibt, ZU Dis­­sereirzgeschästen von ungeheuren Dinteirsioneit befähigt, aber der zugleich — an inaßgebenden Stellen init Nach­­drttck verlvertet — das fernere'Werden wiederholt aus­schlaggebend bestimmt. Ntm ist endlich dem -Hause Rothschild ein Ehioniker erstandeit. Eine uinfassende Geschichtsschild^erung von Egon Cäsar Conte Corti ist unter den: Titel „Ter Auf­stieg des Hauses Rothschild 1770—1830" soeben iiti Insel-Verlag zu Leipzig erschienen utrd sührt chns auf Grund der 'manttigfachsten Dokuinente, rnit effektvoller Stilführung und 'plastischer El^araktcrzeichnung in Las bewegte Milieu, dem die Familie Roths'child in patri­­archalischent Einvernehmen ihre finanzpolitischen Sin­fonien entlocht.-Stellenweise scheint dieses historische« Be­­ginneit fast von drainatischen Umrisscit umwölbt: geradezu èvschüttern«d wirkt die allmähliche FrontcAveiterung von Koinjüdlscher Verborgenheit bis hinauf in die Sphäre Pynaistischer Kongrc«ssc und Bündnisse. Staatsarchive halten her, eine ausgcbreitetc Korrespondenz ^zwischen Fürsten, Dèinistevn und Gesandten wird ans Tageslicht !gLförldcrt, um diesen epochalen Aufstieg, der kaum seines­gleichen im Geschichtsverlauife sinidet, in allen Belangen glaubhaft zu nmchen. Und diese gigantWe Kraftentfal­­tunz an den Quellen des kontinentalen Lüncksalsstromes entbehrt bis zuletzt nicht eines grotesken Zubehörs: der Jargon des Anfangs wirkt belus^tigend fort inmitt n des Glanzes höfischer und aristokratischer Zirkel, in einem er­götzlichen deutsch-hebräischen Kauderwelsch verhandeln die Brüder miteinander über die Schicksalsfragen der zert­­genössischèn Kontinentalpolitik und mit ihren vielfach eckigeir und schüchternen Umgangsformen, denen noch die Spuren einer Jahrhunderte alten difsainierenden Mlt­­rbgeschiedenheit deutlich anhllftcn, bahnen sie sich furchtlos Len Weg zu allerhöchsten Stellen, die ihres sieghaften Mut­terwitzes nicht entbehren können. Man lÄte ebenim Zeit­alter emporstvebender Autodidakten, die die historischen Schandmauern des Getto zu sprengen und durch die auf­­gestapelien Energien einer langen. Unterdrückungsepoche Weltteile zu beschwingen vermochten. Am interefsantOen mutet jedoch der erste Teil vor: Rothschilds Schicksalsbahn an, der di- Geschichte des alten Meyer Amschel, des Stifters der Vennogens­­igrundla-gen des -Hauses Rochschild und seiner böwunderns­­werten Organisation enthält. Von seinen Eltern hatte Meyer Amschel Rothschild nur ein recht bescheidenes Wevmögen geerbt, das eben zur Fortführung der Vater- Sicken Kleinhandlung im Altfrankfurter Hause „ziu „-Hinterpfann" reichte, llcun hat die Praxis iiii Wechiel­­-jgeschäft frühzeitig ein eigenes Talent des jungen -Kauf­­«maiines, seili Vevstäiidnis für aiitike und rare Müirzen wachgerufen. Eiii geivisser Sammlerehrgeiz steckt den Rothschilds anjckieinend von jcher im Blute. In ähnlicher Weise, wie ein heutiges Mitglied des nach England ver­schlagenen Familienzstveiges als Entomolog hervorrugt, entdeckte Meyer Ainschel iii sich die Fähigkeiten eines Nuinismatikers. Dlit zäh-nr Arbeitswilleii brachte er es nlsbald dazil, ein apartes Münzenkabinett anzulogen, und auf diese Weise gelang es ihm, init denr jungen Laiidgrafen und späteren .Kurfürsten Wilhelni von Hessen­­iHaiiau, der cül eiiragierter Antiquitätensammler war, ieine vorevst recht bescheidene Verbindung einzugeheii, die Kindes die Bahn für liachmalige geschäftliche Erfolge frei- Raeii sollte. Schon bei Lieser Gelegenheit läßt Vater Roth«schild die Geschäftstugendeii gläiizen, die jedem 'feriieren Gelingeii zugrunde liegcii: er spielt ßch tiir ^Geschäftsverkehr mit einer fürstlicheii Persönlichkeit aus chen voni Scheitel bis zur Sohle loyal gesinnten Unter­­tanken heraus, den -eä nichi ansicht, s'sme Wm'e mit gcriiigsteui Rutzen, ja, weitn es sein muß, arrch unter Leni Wert anzubriiigeli, um sich derart — nicht bloß auf Leii irächsten Tag bedacht — vor allem nutzbringende Sympathien zir enverben. Dieser jlinge hessische ThronprLteii'dent, der alsbald über das kleine Land herrschen sollte, war als Fürst sowohl jwie a'ls Mensch eiii gar merklvürdtqer Kauz. Mit einer jdänlschen Prinzessin verheiratet und mit der englischen iKünigsdynastie Verivandt, zählte sein .Haus zu den «reichsteii deyrschen Herrscherfamilien. Ciir angeborener- Sparsiiiii, insbesondere wder ein ausgedehiiter Schacher «mit Solbaten, dessen Bogleituinstände lebhaft an Gogols „Tote Seelen" erinnern, geftatteii ihm, seinen Reichtuni allmählich weiter auszubauen. Doch ist er auf außer­­g-civöhnliche Einkünfte in hohem Maßemngewiesen, uui seinen vielseitigen „besori-dereii Verpflichtungen" nach­­kominLii zu können. Mit seiner Ehe unzufrieden, hat er di-e Wahl zwischen einer Schar bürgerlicher Favoritinnen. !die er nachher in Len AdelAstaiid erhebt, und ernährt als fürsorglicher Land.esvaier in nmstergültigcr Weise eiireir großen .Haufen unehelicher Sprötzlinge. Ihre Zahl ivird von eineni Zeitgenosieii auf nicht weniger als 74 gesetzt, eine Zahl, die sich heute freilich nicht mehr auf ihre Rich­tigkeit nachprüfen läßt. Um die nötigeii Hilfsmittel zur Erhaltuiig Lieser Heranwachsenden Generation hevbeizu­­-schaffeir, nimmt der Fürst keinen Anstand, kleinere und größere Beträge gegen eirtspreckwnde Verzinsung an alle Weli auszuleihM. ^Solche Kredite sind es, deneii Las Haus Rothschild die Ursprünge seiner Macht verdankt. Der alte Ämsc^l sichert sich Ms Liese Weise beizeiten esir respek­tables Detriebskaptral, Las er nach Jähren nicht nur mit Zinseszinsen zurückerstatten, sondern mit «dessei: .Hilfe er später den Spieß umkehreii und sich vonr Schuldner zum Kreditoreir einporschwiligeir soll. Jii hartnäckiger Ver­folgung seines Zieles niacht er sich au den Verniögeiis­­vcrwalter Les Kurfürsten, .Karl Friedrich BiideruL heran, cineii Mami von bescheidener Herkunft — Lcsseir Vater iin -Hause der Maitresic des Fürsten, Frau Ritter v. Lin­­denthal, der Erbmutter des in der uirgarischen Geschichte zu so verhaßter Eriii-ncrung g-clairgten Haynaus, als -Hauslehrer tätig war —, uiid vernrag diesen klugen Finanzbeainten für seine ehrgeizigeir Pläne zu gewinnen. Auf keinen Fall hatte Buderus seine dem -Hause Roth­schild geleisteteii Dieiistc jenrals zu bereuen. Der Auf­schwung der Rothschild nnir sein eigener, und als stiller Teilhaber Les Geschäftes genoß er später ireichlich die Früchte seiner Bemühungen. Nur langsain faßt der Kurfürst zu denr init geschäft­­licheii Emipfehlungen noch spärlich ausgerüsteten Roth­schild Vertrauen, und eine einträglichere Gefchäfisgeniein­­schaft scheint erst durch die aufregenden Wechselfälle der Napoleonischeii -Heereszüge bedingt. Durch seine doppel­züngige Politik geriet der Kurfürst gegenüber Lein korsi­schen Eroberer je länger je inchr ili eine reckfi schiefe Lage. Dem österreichischen Hofe verpflichtet, wollte er es sich auch mit den Franzosen nicht verderben. Doch war Napoleon nicht der Maiin, der sich für die Dauer foppen ließ. Als Kurfürst WiHelni anläßlich der Bildung des Rheinbundes unter Len geladenen Fürsten niH: crschie­­neii war, rief der französische Gesandte m Kassel aus: „Oir u'onklio pLS, cni n'oublio rien!" Nach denr Vor­­rückeir Napoleons bei Jena und Auerstädt sollte diese Drohung akute Formen annehinen. Die französischeii Truppen trafeir bedrohliche Anstalteir, rrnr .Kassel und Frankfuvl zu besetzen, und Kurfürst Wilhelin voii Hessen hatte seine liebe Not, alle seine «Lchätze ins Trockeiie bringen und beizeiten aus seiner .Kasseler Rssidenz Reiß­aus nehmen zu können. Da wurden emsig Truhen ver graben und Wertkisten nach allen Himmelsrichtung.i-. in Sicherheit gebracksi. Aber das Feilschen mit einem Fährmanir, der eineir Teil seiner Habseligkeiten nicht für den angöbotenen Preis nach der engllscheii Küste beför­­derii will, wird Lem Kurfürsten zum Vechängiiis. Die Bergungsversuche werden ruchbar, und den einziehenden Truppen wird ein großer Teil Les «versteckten Gutes zur raschen Beute. Hitler folcheii Vechältnisseii bewährt sich Meyer Amschel im Verein init seineii bereits in den Geschäfts­gang eingeweihten Sühnen als ein überaus beflissener Hüter und Mehrer Les fürstlichen Verinügeits. Während Kurfürst Wilhelm zuerst in Dänemark und dann in Prag uiid Olmütz in «der Verbannung weilt, treibr Rochschild uiit unermüdlichem Eifer von allen Seiten die fälligen Zinsen für den'„auf Bettelstab" geratenen Kursürsteir ein und häA seinen viertältesten Sohn Karl zu dessen ständiger Verfügung bereit. Dabei gilt es, zu Hause manche Gefah- abzirwenden, denn maßgebenden Or^ ist man solchen Machenschaften wiederholt auf der Spur, es kommt zuhochno'tpeinlichenVLrhörenundHausdurchfuchun­­gen, wobei noch als besonders erschwerenLes Moment in die Waagschale fälkl. Laß die Rothschilds vier .Kisten der kurfürstlichen Schätze iii ihrem .Keller bewähren. In­des fehlt cs nicht aii einer gedlegeiren Rücksicherung. Rothschild verstand es, sich auch mit Dalberg, -denr von Napoleon für die Stadt Frankfurt eingesetzreii „souve­­räncii Fürstiprimas" gut zu stellen und auf Liese Weise gegen jedeii Verdacht übereifriger Polizeiorgane gefeit zii sein. llm diese Zeit waren die Geschäfte des -Hauses Rothschild nicht inehr allein auf Frankfurt beschränkt. Der begabteste von derr fünf Söhnen Mayer Ainschels, der ebenso ehrgeizige wie fiirdige Nathan, war noch als ganz junger Manii nach London ausgewandert, woselbst er alsbald eine führeirde Stellung im Handelsleben ein­nahm Uiid Liese zum Wohle des Frankfurter Stamm­hauses fruktifizierte. Eine führende Bedeutung fällt Lanir der Loiidoner Filiale während der Napoleonischen Kriege zu. Durch die verfehlte Maßnahme Ler sogenaiinteii „Kontinentalsperre" trachtet Napoleoii den britischen -Hochmut zu beugen, erreicht aber just das Gegenteil. Er selbst ist zur Verpflegung seiner Truppen auf den Import mancher Artikel aus dem Jnselreich angewiesen, und hält überdies die Einfuhr von Lllünzeii und Edelinetall aus Jnflationsgrüitden für ratsam. So fällt die mit großem Aplomb iiiè Werk gesetzte Blockade mit einen: schwung­haften Warenschmuggel zusammen, Ler geschäftskundigen Gründernaturen abenteuerliche Profitmöglichkeiten eröff­net. Aii diesem Punkt verdoppelt sich der Geschäftseifer Nathan Rothschilds, der nuninehr zu führenden Londoner Regierungsstellen und in erster Linie zum einflußreichen Privatsekretär Les Schatzkanzlers, John Charles Herries, die besten Beziehungen unterhält. Bei diesem Stand Ler Dinge soll nun auch ein jüngerer Rothschild-Sprößling —Jakob, genannt James— nach Paris übersiedeln, um in eiigemKontakt mit seiiremLondonerBruder dieKonjunktur für das -Haus Rothschild auszunützen. Rührig wird über die Küste hinüber- und herüberparlamentiert. James ar­beitet — scheinbar in: Sinne der Napoleonischeii Jn­­flationspolitik — in Wirklickcheit für Englands und in späterer Folge für Oesterreichs Interessen. Das von ihm auf franzüsischeii Boden importierte -Hartgeld fließt im Wege eines wunderbar organisierteii Clearingverkehrs dem iii Spanien stationierteii Heere Wellingtons zu. Natürlich bleibt eiii solches Vorgcheii nicht unbemerkt. Die Pariser Polizeiprafektur folgt James scharf auf der Ferse und dringt auf seine Verhaftung. Doch begab sich dieser ebenfalls hinlänglich verschlagene Rothschild nicht in die Höhle des Löwen, ohne vorerst für einen ergiebigen Schutz seiner Persoii zir sorgen. Gegen den schirmenden Einspruch Les Fi«anzministers Mollien ist freilich der Diensteifer überwachsamer Polizeiorgane machtlos. Mittlerweile genoß der alte Rochschild zugleich Les Kiirfürsten und -Herzog Dalbei.'gs unbodingtes Vertrauen. Bei letzterein gelarig es ihni nach zähen Bemühungeii, eine für zeiic Zeit iii deutschen Laiideii unerhört freifiiinige die VerleihuW dei^ on die Tudeil VON Frankfurt durchzusetzen: „Ich winschte Gerne" — schreibt w an zuständige Stelle irr seineni ulivergleichlicheii Zeutsch — „der erste Botschafter zuin Girte sein... iveill iii Wahrheit linsre Gaiitze Judeiischaft mit großer Freyde, Wan sie das Glick habe gleiche rechte zu Lekomen, alle ak'­­gäbe was der Bürger zu gepeii hatt Herzlich gerne auch geben. Kurz iiach dieser Errungenschaft, die außer einer dri'ider.'Iii5)m Festgabe crir die GlauibenKgenvsten. Zugleich die Rangordnung und Bek>egunMreiheit der eigenen Firina erhöheii sollte, stenb iin Herbst 1812 Meyer Amschel, der Begründer des Hauses M. A. und Söhne, nachdeiii er vorher in seinern Testament alle ftmf Söhne cheichiiiaßig — auf Kostm der tveiblicheii Mitglieder der rfsüinilie, die sich mit einer esiimaligen AbfinLungssumrne begnilgen mußteii — mit je eineiii Fünftel des Gesaini- Veriiivqens bedacht hatte. Da aii seineiii Sterbebette nur McchSöhne anwesend waren, MAß die später entstnrrdeue Version, laut der cr sterbend uiiter seine fünf Söhne „Europa verteilt hätte, als eine bloße Legende bewertet iverden. Zu jener Zeit allgcmeiiier Zerklüftung konnte von einem Europa in eirrheitlichem Sinne überhaupt kaum die Rede sein. Erft nach dem Tode Dkeyer Ainschels beganii Europa wieder eiii Gesicht zu bekomimon. Zwischen dem Londoner Rochschildhaus und Len Krtegsschauplätzeii ist nun bereits Liii tadellos funktionierender Kurierdienst hergestellt, ver­­inoge dessen Nathaii auf «die Londoner Regierung den griiyteii Einfluß auszuübcn uiid über die Fluktuationeii auf der Börse Herr zu werden vermag, sttuii geht es zu­­^^^^^Erst daruin, die Jnteresseii Les Frankfurter Stamm­­gejlMftes init Lein sieghastxn Kurs Metternichs i«n einen möglichst lückenlosen Einklang zu bringen. Oesterreich ist vo«' allen Leiten Subpdiien und Kriegsentschädigungen gewärtigt Oesterreich fällt die Anfgabe zu, dem Kontinent einc neue Ordnung aufzuLrängen, und bei alledem liegen die österreichischeil Finanzen im argen. Für Transaktionen größteii Maßstabes ist somit ein geeignetes Milieu gegebeii. Aber noch sind zwischeir Len Frankfurter Brüderii und deiil allmächtigeii Kanzler des Habsburgerreiches keine produk­­tiveii Beziehungen hergesdellt. Herries exponiert sich auf Nathans Drängen für die Rothschilds, und der preußische Gesandte in London, Wilhelm Humboldt — als Gelehrter wohl um vieles bedeutender denn als Politiker —, schwärmt für Nathan Rrithschild, der allerdings für eineir gelehrten Diskurs ganz gewiß nicht zu haben ^iir mockte. Weniger eirtzückt äußert sich in einern Brief an den Gatteir Karoliiic v. Humboldt über ihr Ziifainiiientreffen mit denr Chef des Frankfurter Hauses, Herrn Meyer Amschel junior: „Er hatte inir eiriiges ordentlich komisches gesagt. Er dankte mir im Gespxäch, daß ich ihn angenomineii lfatte, und sagte: Euer (Exzellenz sollten nur wieder nach Frankreich kommen. Solch eine Daine, wie Sie sind, könnten wir da braucheir! Es klang unendlich komisch. Er fragte rnich auch, ob er mir mit Geld dienen könnte, feine Kasse stände mir zu Befehl." Diesmcdl verfing die Kuvmacherei cms höheren Geschäftsinteresseii Nirchi:. Aber die Brüder lo-ssen nicht locker. Der im Geldansgebeii äußerst leichtfertige, für Be­stechungen nicht uneinp'fänglickw Literat und Frauen­­freuwd Friedrich Genfz, der Gân der schöneir Faimy Elßler, iin übvigeir Metckernichs Sekretär mrd rechte -Hand, lvivd anläßlich se«ines F-rank^rter Aufenthalts von deir Rothschilds mit Volleifer umsckstvavmt. Er soll in Bälde Salomoii Rothschilds Busenfteund und der agilste För­derer Rochschrldscher Geschäfts- und Familieirinteressen iverden. Vorerst kostet es alleiLings einen jahrelang währenden aufreibenL«! Kampf, um von Metternich überhaupt erst erhöA zu werdeii. Alle Vorschläge der Briider Rothschild hinsichtlich Verinfttluirg der englischen Hilfsgelder, der fmiirzösischeir und belgisckien Kviegs­­entschädigung ivevdeir zwguirften der vier Wiener privi­­legierteir Bankhäuser «ltnL der Firnia Bethmairrr glattweg abgelehnt^ Auf dem Wiener Kongreß ist noch kein Mit­glied des Hauses Rothsch.ild zugegm. Aber schliießlich h ilftdi e mit vollen: Zäachdruck betriebeile Londoner Agitation, und ist erst einmal ein Anfang geinacht, dann verstehei: sich die Rothschilds in beispieilgebenLer Weise darauf, die Fäden 'i'inmer enger zu knüs-fen. Die anfangs recht lockere Ver­bindung zwifchei: der k. k. Schatzkanzlei ui:d dein .Hause lliothfchild 'godeiht alsimlL zu einein persönliche:: Ver­trauensverhältnis zvrifchen Metternich und den Frank­­chrter Brüdern. Mair ist mit der Zeit auf ihren Rat und ihre werktätige Untavstützung in Finanzsachen geradezu angewiesen. Anläßlich seines Frankfurter Aufenthaltes im Jahre 1819 rneld et sich Metternich als Gast an Roth­schilds Tafel. In Li.n Einladung, die ai: Len Fürsten er­geht, erkühnt sich Ler jüngere Meyer Arnschel, „Seine Durchlauckst um die hohe Gnade zu bitten, diesei: Mittag die Suppe bsi ihrn e innehmei: zu wollen", uich ftigt hii:zu, „dieses Glück würdo e!«ne Epoche seines Lebens aus­machen". Damals habéi: sich die Geschäfte zlvischei: der« L:taatskanzlei uird -'ven: Hause gtothschüld bercits so rege gestaltet, daß die ständige Airweseicheit eines M:tglie>des in Wiki: «als notwendi!«) erscheint und der zweitälteste Bruder Salmnon nun sein Logis dauernL irach Ler Kaiser-stadt verlegt. Er logiei.'t dort ini „Gasthof zmn römischen Kaiser", ::: dein - vornehmsten Hotel der damaligen Kaiserstadt, n: -dem Beethovei: zu öfterei: Malei: bei Musikvorführungen- mttioirkte. Dieses Gebäude haben sich übrigens die ssiothschtlds später käuflich erivorben. Nun hat der Brü verkonzcrn bereits sou-veränei: Einfluß auf Li-e Finanzgesck,sicke Les Kaiserreichs. Der Feldzu«g ziir Niederwerfung deir Neapler AufftanLes wird Lurch die Rochschtlds fiiraiizchert, und ::un inuß zrcr glatten Her­­stelluirg der neueiir Wirtschastsbrücke auch eii: vierter der - Brrrder, der bi^er'. â Reifender verwendete Karl, seiner _______ .3.________ __________________1.1.0 vv

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