Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1929. január (76. évfolyam, 1-26. szám)

1929-01-01 / 1. szám

Disnsta.^, 1. cksnusr 1929 interessierten Länder die Frage untereinander ent­scheiden". Das ist ganz natürlich, und es scheint, daß die Durch­führung der Wrüstung zu Lande von einer europäischen Macht -übernommen werden müßte, da Amerika nur ein Wrbedeutendes sichendes Heer besitzt. Aus diesem Grunde und um die Verhandlungen über die Abrüstung zu Lande zu fördern, habe ich kürzlich vngÄündigt. Laß Italien bereit ist, die niedrigsta ihm vorgeschlagene Ziffer für sein stehendes Heer anzunchmen, vorausgescht. Laß diese nicht niedriger ist als die eines anderen koiffinentalen Landes. Darin kann man den deut­lichen Beweis von Italiens Bereitwilligkeit in der Ab­rüstungsfrage erblicken. Wir sind bereit, auf dieser Basis in jede Abrüstungsverhandlung einzutreten. Was die Äeabrüstung betrifft, so zichen wir eine Be'chränkung der Tonnen-anzähl einer Beschränkung der Kategorien vor, weil es dann jeder Nation Vorbehalten bleibt, diejenigen Konstruktionen zu wählen, die seiner Verteidigung am besten entsprechen. Da die,Bedingungen für die Verteidigung in jedem Lande, verschieden sind, sehen wir keinen besseren Weg zur Lösung Les Problems als die Bestimmung der Tonnen-anzahl für jedes Land. So kann ein reiches Land eine Anzchl von großen Schiffen und Kreuzern für seine Zwecke verwenden, wäh­rend ein anderes Land kleine, zur Verteidigung der Küste bestimmte Schiffe bauen kann. . Auf keinen Fall kann eine, allgemeine Abrüstung Lurch SeparataÄommen geschaffen werdem Sevaratver­­träge können nur das alte Vorkriegsprinzip des „Aus­gleichs der Kräfte" wieder Hervorrufen. Das Problem ist mehr denn je eim Frage ernsten Strebens und aufrichti­gen allgemeinen Willens zum Frieden, aus dem von selbst der Geist des Friedens entsteht. Die Mächte müsten bei Abfassung der Abrüstungs­vorschläge ibr-e eigenen Gefühle diesem allgemeinen Ge­danken unterordnen, wenn das große Ziel zu einem erfolgreichen Abschluß führen soll. Präsident Coolidge müßte wohl dies gemeint haben, als er die Menwärtigen Abrüstungsverhandlungen als „entmutigerch" bezeichnete. Der anglo-französffche Pakt -stellt jedenfalls einen Rückschlag für den Abrüstungs­gedanken dar. Amerika war lveit mehr betroffen als ^ztalren durch die W-machungen dieser beiden Mächte,, doch vor allem war Italien entmutigt durch die Tatsache, daß zwei -Nationen allein sich zusammentun, um einen Weg für ihre eigenen Jnteresten zu finden, ohne die der anderen Län­der zu berücksichtigen. , Solche Aktionen sind schwere Hindernrsie für dce Förderung des allgemeinen rFricdens und erst wieder zu überwinden, nachdem sich die Gemüter beruhigt und den Glauben an die-Sache wiedergewonnen haben. Der PrMent der Vereinigten Staaten hatte recht darin, die Stellungnahme seines Landes zu rechtfertigen, große Betonung der Macht seiner Nation stellte er fest. Laß es nur wenige internationale Grundsätze gib>t-, die von allen Nationen anerkannt werden. Anderevseits erklärte sich Amerika Lurch seinen Mund bereit, an der lohnenswerten Bswegung zur Herabsetzung der Rüstungen teilzunehmen, -nach Prinzip, dessen Befolgung die D-relnigten Staaten bereits bewiesen haben: Abrüstung tm G e i st L u n d i n d e r T a t! Die Kotschast Kord Rothermeres.'') Bon Dr. Albert v. Berzeviszy, Minister a. D. Die Weihnachtsbotschaft Lord Rotherineres hat ist der ungarischen Oeffentlichkeit allgemein -etwas verblüf­fend gewirkt. Wir sind dem edlen Lord viel, zu viel Dank schuldig, und wir sind nur zu sehr darauf angervresen, -seiner bewährten Hilfe in un'erer Propagandaarbeit für die Revision der F-riedensverträge auch weiter vergewissert zu sein, um nicht auch den entferntesten Gedanken eines Grolls oder einer Verdächtigung von uns weisen zu wüsten. .. An seinem besten Willen, an ,einer Aüirichtigkstt und Unbefangenheit dürfen wir also keinen Augenblick zweifeln. Auch die Einwendung, daß er durch seine neueste Botschaft sein bisher siegreich behauptetes Feld, nämlich das Feld der Aufflärunqs- und Ueberredungsarbert zum Zwecke der Revision, verlassen hätte, um sich als Ratgeber in unseren innerpolitischen Angelegenheiten zu betätigen, ist nicht stichhmng. Wir haben gewiß das volle R-:cht, unser eigenes Haus nur nach Maßgabe unseres eigenen Wohlergehens zu bestellen; aber unser eigenes ,Wohl­­ergehen'ist ja i-n seiner Gänze ohne Revision der Friedens­verträge nicht zu erreichen; mithin ist es nur logiich, daß wenn Las Durchgreifeii des Revisionsgedankens gewisse Uenderungeii iir der Führung unserer inneren Politik erheischt, wir uns d-est Erwägung solcher Aenderungen nicht verschließen dürfen. ..... Die Frage, die also evwogeiii werdeir inuß, rit ein­fach die: ist Lord Rotherinere einerseits bezüglich unserer innerpolitischeir Zustände, andererseits bezüglich der, in dem uns nicht feindlich gesinnten Auslande über unsere Zustände und Michten ' herrschenden Meinungen und Stimmuiiig-eii wohl uiiterrichtet — ja oder nein? Ich wübde nicht zaudern, die Frage nach beiden Richtiingen bejahend zu beantworten. . . Es ist eine unleugbare Tatsache, daß unsere Regie­rung in der inneren Politik über Machtbefugnisse ver­fügt, wie sie so unbeschränkt kein Regime seit der Wieder­herstellung unserer Verfassung — die revolutionären Rec;imes natürlich ausgenonrinen, — bösesten hat. Man kann allerdings auf das Beifpiel Italiens, Spaniens und der Türkei Hinweisen, wo eine Diktatur herrscht, init der das bei uns eingebürgerte Slsstem sich gar nicht vergleichen läßt. Aber jene Linder können eben ihre eigenen Wege gdhen, unbekmmnert um das, was man in Europa über sie spricht; wir hingegen sind im Interesse unseres höchstsn politischen Zieles, der Revision, auf einen Umschwung der öffentlichen Meinung der Welt angewiesen, den wir durch unser Gebaren sicherlich för­dern oder Hintertreiben können. Uebrigens ist es ja bei uns von der maßgebendsten Seite anerkannt worden, daß ein gewisser Abbau der Machtbefugnisse der Regie­rung und eine stufenweise Wiederherstellung der Frei­heitsrechte skattfinden muß; es fragt sich also nur, in ivelcher Weise und in welchem Maße dies erfolgt ist oder erfolgen foll? Und es läßt sich kaum leugnen, daß in dieser BeZiehung in der letzten Zeit kein Fortschritt zu verzeichnen war. Es ist erklärlich, wenn diesbozüglichen Forderungen gegenüber auf die Gefahr einer Wiederkehr der traurigen und beschämenden Revolutionen und aNf die Notloendig­­keit ihrer energischen Hintanhaltung hingewiesen wird; wir können es auch begreifen, daß man den demokratischen Schlagwörtern gewisser intellektuellen Kreise die nicht ohne ihr Verschulden eingetretenen fürchterlichen Umwäl­zungen der Jahre 1918/1919 entgegenhält und behauptet, daß die Millionen der Landbevölkerung nicht hinter diesen städtischen Klubs stehen. Aber andererseits darf man sich auch keiner Täuschung in der Beurteilung mancher gefäl­ligeren Erscheinungen hingeben. Daß einige Kleinland­wirte, denen es gelungen ist, sich in den Besitz aller Herrlichkeiten des Abgeordnetenmandats zu versetzen, sich sehr zufrieden gebärden; daß die Minister bei ihren heute häufiger denn je unternommenen Besuchen in der Provinz — wo sie selten mit leerer Hand erscheinen — herzlich ge­feiert werden, bedeutet noch nicht, daß die Millionen der Landbsvölkerung mit den gegenwärtigen Zuständen in jeder Beziehung eiWerstanden und zufrieden sind. Sehr verstimmend hat auf viele die Mitteilung Lord Rothermeres bezüglich der Unmöglichkeit einer habs­­burgi'chen Restauration gewirkt. Das, was der edle Lord uns anempfishlt, bei den europäischen Fürstenhöfen anzu­klopfen, wird kaum jemand verlockend erscheinen. Die Zeiten, in denen vor den zur Königswahl versammelten ungarischen Ständen auf dem Felde von Rákos Abge­sandte mächtiger Regenten für ihren Herrn um den unga­rischen Königsthron buhlten, sind vorüber, und Graf Apponyi hat wollkommen recht, wenn er sagt, das; wir doch mit der ehrw,ürLigsten aller Königskronen der Welt nicht alle europäischen Fürstenhöfe abhausieren können. Es ist traurig, daß die historische und politische Gegebenheit, die uns an das Haus Habsburg-Lothringen bindet, bisher selbst in dem uns freundlich gesinnten Ausland so wenig Verständnis gefunden hat; aber sind wir nicht einigermaßen auch selbst daran schuld? Wir versichern alle, die Königsfrage vorläufig ruhen lasten zu wollen; aber wir lasten sie eben nicht ruhen, und lassen auch die dieser Frage gegenüber im Ausland tat­sächlich verbreiteten Befiirchtungen und Empfindlich­keiten, die vielleicht mit der Zeit von selbst verstummen würden, nicht zur Ruhe kommen. Auf der einen Seite will das Gerede von einem Putsch im Interesse eines hochbegabten und sehr sympa­thischen jungen Mitgliodes der Dynastie — sicherlich ohne sein eigelres Hinzutun — nicht verstummen und erregt in weiten Kreisen Unruhe und Besorgnis um dre Zukunft. Auf der anderen Seite wollen die Legitimisten — eben um solchen Plänen entgsgenzutrsten — von ihren zeitweiligen, zieinlich geräuschvollen Demonstra­tionen, die unbestreitbar einer offenen Auflehnung gegen ein bestehendes, wenn auch mißliebiges Gesetz glèichkommen, nicht lassen. Ueberdies ist das Festhalten unserer Legitimisten an der Möglichkeit einer Wieder­kehr des österreichischen Imperialismus der Habsburger sicherlich ein Hauptgrund dessen, daß das Ausland unse­rem Streben nach Wiedererrichtung der KönlgÄvürde des Hauses Habsburg ein so tiefes Mißtrauen entgegen­bringt. Ich bedauere, wie gesagt, daß man im Auslande so wenig Verständnis für die historische und politische Not­wendigkeit dieses unseres Bestrebens bekundet. Aber mit der Frage unserer tausendjährigen Verfassung kann ich diesen Widerstreit in keine Verbindung bringen. Mhezu tausendjährig ist bei uns eben nur das König­tum selbst, das — wie bekannt — im Laufe der Jahr­hunderte viele Warrdlungen durchgrmacht, aber auch sinnfällig böwiefen hat, daß Ungarn kein Boden für leine republikanische Verfassung ist; das bester gesinnte Aus­land will uns ja auch die Republik nicht aufhalsen; Die Lehre, dergemäß die Pragmatische. Sanktion gewissermaßen das Alpha und Omega unserer Verfassung 'bilden würde, kann ich mir nicht zu eigen machen,T^nsekc Verfassung bestcht seit nahezu tausend Jahren, idie Pra­gmatische Sanktion seit etwas mehr als 200/Jahren. Die letztere war nichts anderes als die letzte EnMcklungs- Phase des ungarischen Erbkönigtums in der Fartzl. einer Ausdehnung des Erbrechtes auf den weiblichen Zweig ches Hauses Habsburg-LoihringeN' die seinerzeit mit .micht immer tadellosen Mitteln erlangt tmrde. Wenn zur/Zeit unserer Verfassungskämpfe Franz Deâk seinen staats­rechtlichen Lehrsatz auf die PraMatische Sanktion ge­gründet hat, so geschah dies eben, um unsere Verfaffung gegen die absolutistischen Tendenzen des Herrscherhauses zu verteidigen, nicht aber um Bindungen der Nation dem Herrscherhaus gegenü'ber neu zu bekräftigen. Auch was die Rechtskontinuität anbelangt, kaM ich nicht allein beipflichten, was unter dieser Devise heute verkündet und gefordert wird. Das Festhalten an der Rechtskontinuität ist bei uns schon mit Rücksicht auf die Integrität unseres Territoriums begründet, aber es Lßt sich nicht leugnen, daß diese Rechtskontinuität tatsächlich eben in bezug auf unser Königtum im Laufe der Ge­schichte vielfach unterbrochen wurde. Dreihundert Jahre lang herrschte der Stamm Ärpäds, ohne daß ein Gesetz die Thronfolge geregelt hätte. Die Pietät der Nation für das Haus Árpád hat als den Skachfolger in der weiblichen Linie die Anjous auf den Thron erhoben. Dann kam auf Grund der freien Königswahl eine ziemlich bunte Ab­wechslung von königlichen Geschlechtern: der LuxentSiUrger Siegisnmnd, die Habsburger Albert und Ladislaus V., die Jagellonen Wladislaus I. und II. und Ludwig II., der HuM)adi-Sprößling Matthias und Johann Zápolya, bis endlich die Habsburger sich bleibend auf dem ungari- ' »1 Tie ittteressauten Ausführungen unseres illusiren Mit­«rbe-iters veröffentlichen wir mit der Bemerkung, daß wir mü feiner Auffassung in der Königssrage nicht in «llen Stücken Mereiiistimmen. Die Redaktion des D. Ll, . 3 » »art, VÜLât, dSIcvssSset, k^Lt, lüvat» telasS^at, krSaz^Sroâd» tz^k^at, Lappsat, k'LS'rLir i^.ow

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