Pester Lloyd - esti kiadás, 1931. január (78. évfolyam, 1-25. szám)

1931-01-02 / 1. szám

.Freitag, 2. Januar 1931 •Meli d«nt Sanrgebiet di« sehnlichst gewünschte Wieder­­•yereinigung mit dem Vaterland beschicden sei. Auch achte |die Rcichsrcgierung darauf, daß die sittlichen und sozia­len Grundlagen des deutschen Volkes nicht erschüttert werden. Die wirkliche Befriedung der Welt sei nur durch die Gleichstellung Deutschlands mit anderen Mächten auf dem Abrüstungsgebict zil erreichen. Berlin, Í. Januar. (Wolff.) Anläßlich des Jahreswechsels hat der Reichs­präsident mit den Königen von Bulgarien, Dänemark, Norwegen, Rumänien und Schweden, sowie mit dem Rciclisverwescr Nikolaus v. Horthg und dem Bundespräsi­denten Miklas telegraphische Glückwünsche ausgetauscht. (Telegramm des Pester Lloyd.) Rom, 2. Januar. Mussolini richtete am Abend des ersten Tages des neuen Jahres eine längere Ansprache an die Bevölkerung der Vereinigten Staaten durch das Radio. Der Duce er­klärte vor allem, daß die Mitwirkung der Vereinigten Staaten an der Wiederherstellung des Wohlstandes der Welt unentbehrlich sei, und wandte sich sodann gegen die Nachrichten, nach denen der italienische Faszismus ein Gegner des Friedens wäre. Weder der König, noch das Volk, am wenigsten aber er, ha.be jemals daran gedacht — erklärte Mussolini —, einen Krieg vom Zaune zu brechen. Er habe ja im Kriege an der Front gekämpft, jund wer jemals diese Kämpfe miterlebt hat, kann sich von den schareren Erinnerungen nie mehr befreien, über­dies wisse man in Italien nur allzu gut, daß die politi­schen, -wirtschaftlichen und moralischen Folgen des Krieges nicht bloß für Italien, sondern für die ganze Welt vernichtend wären, und das sei Ursache genug, damit jeder Italiener nur mit Schaudern an den Krieg denke. Es sei ja ganz sioher, daß man künftige Kriege nicht mehr auf zwei Staaten isolieren könne, eine allgemeine Konflagra­­tion würde aber die Vernichtung der ganzen menschlichen Kultur bedeuten. Auch die jüngsten wissenschaftlichen Entdeckungen würden jeden Krieg noch verheerender ge­stalten, als der letzte Krieg es war. Dies wisse man auch in Italien nur zu gut, darum halbe der Faszismus keine anderen Ziele, als den Wohlstand und den Frieden in Zu­sammenarbeit mit den übrigen Völkern zu sichern. Was die Beziehungen Italiens zu Rußland anbelangt, io seien diese — erklärte der Duce — rein wirtschaftlicher Natur. Der innenpolitische Gegensatz zwischen Faszismus und Kommunismus sei zu groß, um überbriiekt werden eu können. Am Schlüsse seiner Rede betonte Mussolini nochmals den ernsten Friedenswillen Italiens und sprach die Hoff­nung aus, daß es gelingen werde, den Frieden der Welt zu wahren und daß sich die Zukunft froher für die Menschheit gestalten werde. (Telegramm des Pester Lloyd.) London, 2. Januar. Die (Times widmen ihren ersten Neujahrsartikel der «Ugemeinen politischen Lage in Europa und stellen fest, daß unter den europäischen Völkern eine immer zu­nehmendere Nervosität, Angst und die Überzeugung herrsche,- daß die gegenwärtige Lage unhaltbar sei und gewisse Änderungen unumgänglich eintreten werden. Im ‘Mittelpunkte der politischen Kämpfe in Europa stehe nach der Meinung des Blattes das Problem des Parlamen­tarismus; das parlamentarische Regime werde sowohl von den äußersten Rechts-, wie auch von den revolutionären Linksparteien heftig angegriffen. Faszismus und Hitleris­mus seien die Sturmtruppen in diesem Kampfe gegen die Volksvertretungen, doch hätten diese Rechtsparteien sehr viele charakteristische bolschewistische Eigenschaften. Die Lage der Mittelparteien zwischen beiden extremen Richtungen sei nach der Meinung des Blattes nicht be­neidenswert, aber auch nicht hoffnungslos, denn in Österreich gelang es, bei den letzten Wahlen das parla­mentarische. Regime in erhblichem Maße zu befestigen. Auch in Deutschland werde unter Leitung des Reichs­kanzlers Dt. Brüning ein zäher Kampf für die Erhaltung der parlamentarischen Einrichtungen geführt, wenn auch mit Hilfe von Notverordnungen; die innerpolitische Lage in Deutschland sei das getreue Spiegelbild der europäi­schen Gesamtlage. Wie vor hundert Jahren Frankreich, so könne diesinil Deutschland Europa den Weg der künf­tigen Entwicklung weisen und die Folgen der politischen Wandlungen in Deutschland werden sich weit über die deutschen Grenzen in ganz Europa geltend machen. Paris, I. Januar. (Ung. Tel.-iKorr.-Bureau.) An der Schwelle des neuen Jahres veröffentlichen die Blätter einen Rückblick auf 1930. Int Echo de Paris faßt Pertinax die außenpoli­tische Bilanz des Jahres darin zusammen, daß in der Poli­tik von Genf und Locarno ein starker Rückfall eingetre­ten sei. Er analysiert die wichtigsten außenpolitischen Ereignisse und betont, daß die Entente cordiale zwischen England und Frankreich nur selten und auch dann nur schwach zur Geltung gelangt. Der Angriff' gegen die Friedensverträge entfalte sich immer entschiedener. Viele glauben, daß die schweren Probleme der allgemeinen Wirtschaftskrise die politischen Probleme in den Hinter­grund drängen, doch babe sich diese Annahme bisher noch nicht bestätigt. Washington, 1. Januar. Nachdem das Londoner Dreimächteabkommen in­folge seiner Ratifizierung durch Irland in Kraft getreten ist, erließ Präsident Hoover eine Neujahrsbotschaft an die Welt, in der er das Inkrafttreten des Abkommens als eine erfreuliche Friedensgarantie bezeichnet und seine Hoffnung äußert, daß ihm die Schaffung weiterer, die Sicherung des Weltfriedens 'bezweckender Garantien fol­gen werde. Staatssekretär Stimson beruft sich in seiner Neu­jahrsbot sch« ft auf diese Erklärung des Präsidenten und meint, der Kellogg-Pakt und das Londoner Abkommen «eien Stationen einer Entwicklung, die die allgemein­­menschliche Verständigung zum Leitmotiv der internatio­nalen Politik mache. Auslandschau. — 2. Januar. — Mussolinis Unterredung mit Ward Price. Nach der Enthüllung des Rákosi-Denkmals in Budapest begab sieh der Leiter des Redaktionsstabcs der R o the rin e re - Bl ätte r - Redakteur Ward Price nach Rom, wo er von Mussolini in längerer Audienz emp­fangen wurde. Die Neujahrsnummer der Daily Mail veröffentlicht nun einen interessanten Bericht des englischen Publizisten über dieses Interview mit Mussolini. Danach begann Mussolini die Unterhaltung mit der nachdrücklichen Erklärung, er selber denke nicht daran, einen Krieg anzufangen, es sei denn, daß man ihn an der Gurgel fasse. Gerade er, als Soldat, sei am wenigsten geneigt, sein Volk einer neuen Katastrophe entgegenzuführen. Dann fuhr Mussolini fort: — Aus einzelnen» ihrem Zusammenhänge ent­rissenen Sätzen meiner Reden will man Beweise für meine militaristischen Absichten schmieden. Wenn ich jedoch von meiner starken Friedensliebe Zeugnis gebe, wenn ich die Möglichkeit der Kräftigung des Friedens im Wege einer vernünftigen Revision der Friedensverträge erörtere, wie ich dies im verflosse­nen Oktober in meiner Rede vor dem Faszistenrat getan habe, so wird meinen Worten nicht die gleiche kolossale Öffentlichkeit gewährt. Die internationalen Angelegenheiten Europas befinden sich dermalen im Zustande einer verhängnisvollen Spannung, die her­vorgerufen ist durch die riesenhafte Ungleichheit zwischen den militärischen Kräften der europäischen Nationen. Das ungeheure militärische Übergewicht einer bestimmten Staatengruppe hat die Gleichheit vor dem Völkerbunde zu einer bloßen Komödie herabgewürdigt. — Ich weiß, fuhr Mussolini fort, daß die fran­zösische Nation selber nicht von aggressivem Geist erfüllt ist; aber die militärische Hegemonie, die Frankreich über ganz Europa errichtet hat, hält den Kontinent in ständiger Gärung. Nebst der Herab­minderung der Rüstungen ist zur Wiederherstellung der Sicherheit in Europa auch die Revision der Frie­densverträge notwendig. Gewisse territoriale Absur­ditäten müssen berichtigt, moralische Ungeheuer­lichkeiten, wie die Verstümmelung Ungarns, müssen gutgemacht werden. Italiens Ziel ist nicht die Bil­dung eines Revisionsblocks; wohl aber muß die Kraftanstrengung, die eine Stabilisierung des gegen­wärtigen widernatürlichen Zustandes Europas be­zweckt, naturnotwendig eine Interessengemeinschaft zwischen den dadurch berührten Ländern herbei­­führen. Wir, Italiener, müssen uns bewaffnen, weil unsere Nachbarn sich bis an die Zähne bewaffnen. Der einzige Zweck unserer Rüstungen 1st aber ledig­lich die Verteidigung unserer eigenen natürlichen Grenzen. Soweit Mussolini. Dieses erneute Bekenntnis zum Revisionsgedanken beweist wieder einmal, daß letzterer als ein wuchtiges Kernstück der internatio­nalen Politik Italiens zu betrachten ist. Das ist eine der wichtigsten Tatsachen innerhalb der euro­päischen Politik, denn die ungarischen und nament­lich di,c deutschen Revisionsbestrebungen erscheinen nunmehr durch das ganze Gewicht der italienischen Großmacht unterstützt, und dieser Tatsache wird man wohl oder übel nun doch in allen Lagern Rech­nung tragen müssen. kaum zur Unterstützung der Arbeitslosen langen dürften, denn der Staat werde durch die Arbcitseim Stellung der Fabriksbetriebe ungefähr die gleich* Summe an Steuern verlieren. Es sei nicht zu ver­wundern, daß diese Umstände eine tiefe Depression in der Regicrungskoalition zur Folge hatten. Dis politische Lage habe sich durch das Vorgehen der Agrarier so schwierig gestaltet, schließt Samalik sei-« neu Artikel, daß man sich auf zwei Möglichkeiten gefaßt machen müsse; entweder Regierungskrise oder Neuwahlen! Zum Kapitel französischer Befestigungen. Das große englische Blatt, Daily Telegraph, das sich seit einigen Monaten immer zielbewußter gegen die Riesenrüstungen Frankreichs wendet, die einen starken moralischen Druck auf Europa ausüben, be­schäftigt sich in seiner jüngsten Nummer abermals mit den französischen Befestigungsarbeiten entlang der Ostgrenzen. Für diese Arbeiten votierte die fran­zösische Gesetzgebung bisher schon Summen in der Höhe von 24 Millionen Pfund Sterling, und sie be­schäftigen allein an dem zwischen Laxenburg und der Mittelmeerküste gelegenen Abschnitte über 10.000 Arbeiter. Die Forts, die an dieser langen Linie errichtet worden sind, bilden eine selbständige forti­­fikatorische Einheit, sind aber durch Intervall­batterien zu einer großen, zusammenhängenden Kette vereinigt. Die Befestigungswerke können in drei Klassen geteilt werden. Es gibt unter ihnen Panzerforts, Panzerfortsgruppen und sogenannte „Kombinate“. Auf dem Abschnitte Luxemburg—■ Basel wurde eine ununterbrochene Reihe von Pan­zerforts errichtet, die sich in Intervallen von unge­fähr einem Kilometer erheben. Von innen gesehen, erinnern diese Panzerforts an die Panzertiirmc der Kriegsschiffe, sie haben einen Durchmesser von 30 bis 40 Fuß, sind aus mächtigen Zementquadern erbaut und mit dicken Panzerplatten gedeckt. In die Panzerplatten sind entsprechende Schießschar­ten geschnitten; die für die Geschütze sind mit er­höhten Beobachtungsständen versehen, und über den Kuppeln sind besondere Maschinengewehre einge­baut, mit denen man das Vorfeld vollkommen be­herrschen kann. Aus den einzelnen Panzertürmen führen stark geschützte unterirdische Gänge zu den ebenfalls unterirdischen Wohnkasematten, die mit elektrischen Ventilatoren, elektrischen Küchen, Baderäumen usw. ausgerüstet sind, um die Bequemlichkeit der Besatzung zu sichern. Die „Kombinate“ sind uneinnehm­bare unterirdische Befestigungssysteme, mit außer­ordentlich schwerer Artillerie, riesigen unterirdi­schen Kasernen und Munitionslagern. Eine beson­dere Neuerung bilden die sogenannten mobilen Ver­teidigungsparks, geschützte Eisenbahnlinien, in deren unmittelbarer Nähe Baumaterial für leichte Befestigungsbauten, Beton- und Stahlplatten, kleine Panzertürme, Drahtverhaue in Bereitschaft gehalten sind, um in jeder Minute an einen beliebigen, be­drohten Punkt der Front geworfen zu werden. Auf dem alpinen Gebirgsabschnitt von der Schweiz bis zum Mittelmeer wurde die Befestigungskette nach einem abweichenden System ausgebaut. Hier wur­den die Befestigungen, Panzerbatterien und Maschi­nengewehrstände in den Felsen gehauen. Bei diesen Arbeiten wurden keine Zivilarbeiter, sondern aus­schließlich senegalesische Soldaten verwendet. Diese Schilderung eines englischen Gewährs­mannes ist gewiß nicht übertrieben gefärbt, so un­geheuerlich sie auch anmuten mag. Und das Frank­reich, das sich solche Grenzbefestigungen leistet, fürchtet noch immer für seine Sicherheit?! J * Eine tschechische Stimme zum unga­risch-tschechischen Zollkrieg. Der Abgeordnete Samalik von der tschechi­schen Volkspartei, der stellvertretende Vorsitzende der Fraktion, veröffentlicht einen interessanten Ar­tikel über die Hintergründe und die politischen Folgen des tschechisch-ungarischen Zollkouflikts, der interessante Streiflichter auf die Lage wirft, die infolge dieses Konflikts in der tschecho-slowakischcn Republik entstanden sind. Samalik behauptet, daß die tschechische Agrarpartei durch den Zollkonflikt fast vollkommen isoliert worden ist. In der gegen­wärtigen gedrückten Atmosphäre habe die Nach­richt über den Zollkrieg mit Ungarn wie die Explo­sion einer vernichtenden Bombe gewirkt. Die Dorf­bevölkerung erinnere sich nur zu gut, welche ver­leumderischen Angriffe durch die tschechischen Agrarier gegen die tschechische Volkspartei gerich­tet wurden, weil diese die Agrarier bei der Kündi­gung des Handelsvertrages mit Ungarn angeblich nicht unterstützt hätte. Dies sei allerdings insofern wahr, daß die Senatoren und Abgeordneten der Volkspartei im Frühjahr nicht dafür zu haben wa­ren, die Agrarier zu decken, als sie den Zollkrieg mit Ungarn vorbereitet und herbeigeführt haben. Die Ungarn waren ja noch vor dem Stichtag des 15. Dezember bereit gewesen, die höheren Zölle zu akzeptieren; sie haben bloß die Zurückziehung oder Milderung des Vermahlungsgesetzes gefordert. Alle Parteien wären für ein Provisorium eingetreten, nur die Agrarpartei allein habe diese Anregung von sich gewiesen und hieduch den Zollki-ieg herauf­beschworen, wodurch eine grausame wirtschaftliche und soziale Ungewißheit über das Land hereingebro­chen sei. Die Tschechoslowakei zählt heute über 300.000 Arbeitslose, und diese Zahl mag sich in einigen Monaten verdoppeln. Den überwiegenden Teil der votierten 150 Millionen Kronen hätten Landwirte erhalten sollen; nun müssen sie auf die­sen Betrag verzichten, weil die vorhandenen Mittel • 3 • PESTER LLOYD Özv. Magyar Dezsőné szül. Selinger Regina K §j a maga, valamint gyermekei Scherz Józsefné szül yk Magyar Adél, Székely Sándorné szül. Magyar 8B Olga, testvére, vejei, unokái és az egész rokonság si nevében tudatja, hogy önfeláldozó drága férje Magyar Dezső I az Első m. ált. bizt. társ. vezértitkára | folyó hó 2-án hosszas szenvedés után 72 éves korá* gfm B ban elhunyt. Drága halottunkat folyó hó 5-én déli 12 óra- |g|j kor kísérjük utolsó útjára a rákoskeresztúri izr. I | temető halottasházából. Emléked örökké szivünkben marad. 1 ELEPHONNUMMEBN ♦ des PESTER LLOYD ! Redaktion . . • 848-20 jj Chefredakteur 824-31 Administration 849-09 * ▼ Druckerei ... 825-04 |

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