Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1931. május (78. évfolyam, 98-121. szám)

1931-05-01 / 98. szám

IFreitag, 1. Mai 1931 Gefahrenzonen für den Krieg zu verringern, die Kriegs-Ursachen, die darin schlummern, zu beseitigen, die überall lagernden Zündstoffe zu vernichten, be­vor sie zur Explosion gelangen und einen Weltbrand von ungeheurer Ausdehnung entflammen." Mit dankenswertem Mute und bewundernswerter Offenheit erheben sich stets neue Stimmen, die die den Besiegten in Versailles aufgezwungenen, ver­nichtenden Bestimmungen des Friedensvertrages geißeln. Die Möglichkeit, den Revisionsgedanken einer Realisierung näherzubringen, liegt wohl in weiter Feme, ist es doch bisher nicht einmal ge­lungen, die im Artikel 8 der Verfassung des Völker­bundes festgesetzte Herabminderung der nationalen Rüstungen auf das erforderliche Mindestmaß zu er­reichen. Alle diesbezüglichen Versuche des Völkerbundes blieben erfolglos. .Aber auch die außerhalb des Wir­kungskreises des Völkerbundes unternommenen ernsten Schritte, zu einer einverständlichen Ein­schränkung der Rüstungen zu gelangen, führten zu keinem Resultat; so war auch die Genfer Flotten­konferenz vpm Jahre 1927, bei der sich Groß­britannien, Amerika und Japan über weitere Ein­schränkungen ihrer Flottenrüstungen nicht einigen konnten, ergebnislos. Den Ausgangspunkt der Ar­beiten des Völkerbundes bildete der Beschluß der sechsten Völkerbundversammlung vom 25. Septem­ber 1925, der besagt, daß das „Genfer Protokoll-' vom Jahre 1924 für die friedliche Regelung von Streitigkeiten nicht die erforderliche Unterstützung gefunden habe, die Herstellung gegenseitigen Ver­trauens notwendig sei, und daß ein Angriffskrieg als internationales Verbrechen gelten müsse. Die „Vorbereitende Abrüstungskommission“ des Völkerbundes hatte sich am 6. November 1930 zum siebenten Male in Genf versammelt und faßte bis zum 8. Dezember 1930 die entscheidenden Beschlüsse für den Text eines Abrüstungs-Vertragsentwurfes, der dem Völkerbundrat und den Regierungen zu­geleitet wurde, und in dessen Gelingen oder Schei­tern die Feuerprobe des Völkerbundes zu er­blicken ist. Die Abfassung des Entwurfes erfolgte unter französischer Redaktion und ließ erkennen, daß Frankreich und die ihm angeschlossenen Mächte eine besondere Theorie der „Kriegsrüstung“ ver­folgten, die sich im weiteren Verlaufe dahin klärte, daßf Länder mit starker industrieller Entwicklung und großer Bevölkerung ein Rüstungspotential („potentiel de guerre“) besitzen, daß anderen Län­dern abgeht. Diese sind also als potentiell stark gerüstet anzusehen und ihre Nachbarn bedürfen großer Sicherung ihnen gegenüber. Der hohe Rüstungswert einer, starken Industrie ist nicht zu leugnen, wenn diese Industrie, durch eine Landes­verteidigung geschützt, imstande ist, sich auf Krieg umzustellen; ist diese Bedingung infolge einheitlicher Entwaffnung nicht erfüllt, so ist das Potential gleich Null. In dieser Lage befinden sich tatsächlich Deutschland, Ungarn und Österreich. liehen Frühlingstagen mit meinem Hunde, oder richtiger, er mit mir auf der Straße erschien. Viel schlimmer war es jedoch, daß mein Hund auch auf seine Stammesgenossen eine un­heimliche Anziehungskraft ausübte. Kaum stand er, seiner Gewohnheit gemäß, sinnend vor einem Raum oder einem Stuhl oder anderen Dingen auf dem Donaukorso, sofort schlossen sich ihm einige Hunde an und die Gruppe wurde immer zahlreicher und ansehnlicher, je weiter er schritt. Eine Unmenge von Hunden gruppierte sich um mich und alle bellten. Es erinnerte an eine undisziplinierte Volksversamm­lung, in der alle reden wollen, und zwar gleichzeitig. Daher war es bloß selbstverständlich, daß ich die Flucht ergreifen und den Hund unter seinesgleichen zurücklassen wollte. Aber er war sofort hinter mir her, war mir auf den Fersen, verbiß sich in meine Pantalons, denn, wie schon früher gesagt, je älter er wurde, desto bissiger wurde er. In meiner Wohnung hatte das Beest bereits alles angeknabbert, was nicht niet- und nagelfest, oder richtiger nagefest, war Die kleine Bestie klammerte sich mit Zähnen und Kral­len an mich oder eigentlich an meine Kleider .. Wieder seufzte er auf, wieder fuhr er sich ver­stört durch die Locken und dann nahm er den Fa­den seiner Erzählung neuerdings auf. „Ich leugne cs nicht, der Haß gegen meinen Hund nahm von Minute zu Minute zu. Hätte ich Beziehungen zu den Giftmischerinnen in der Theißgegend gehabt, ich wäre zum Schlimmsten bereit gewesen. Doch wer weiß, ob mein Hund in diesem Fall angebissen hätte? So verliebt wie ein alter Bauer, der ein junges Weib freit, ist ein Hund nicht, zumal die Hunde über Sexappeal und ähnliche Angelegenheiten über­aus abwechslungsreichen Anschauungen zu huldigen scheinen. Doch ich hatte kein Verlangen, mich mit Psyche und Physis meines Hundes weiter zube­schäftigen. Nur ein Gedanke beherrschte mich: wie und auf welche Weise könnte ich das freche Tier los­werden. Es verleidete mir geradezu den Aufenthalt in meinem Heim. Wenn ich zur Geige griff, begann es zu heulen und zu winseln und wenn ich es im Zimmer cinsperrte, durchlöcherte es die Teppiche, ruinierte die Möbel, fraß nebenbei meine Delikates­sen und zerschmetterte die Weinflaschen. Mit ver­glasten Augen starrte mich das kleine Ungeheuer oft mr» cs sebjen beschwipst zu sein, lächelte boshaft, oder eigentlich hundsgemein, offenbar glücklich dar­über, daß es meinen Speiseschrank erbrochen hatte ...................................................................................................... i. 1 1. .............. Abrüstung noch widersetzen, mögen bedenken, daß die entwaffnten Mittelmächte dann ebenfalls nicht zu ihren Verpflichtungen angehalten werden können.“ Im gleichen Sinne sprach auch der britische Außenminister Henderson gelegentlich eines auswär­tigen Presseempfanges und er bekräftigte seine Auffassung mit dem Zusatz: ..Der Erfolg der Ab­rüstungskonferenz werde mehr als irgendein Faktor dazu beitragen, die Gefahren einer wirtschaftlichen Depression zu beseitigen oder sie jedenfalls auf ein Minimum herabsetzen.“ Die Januar-Ratsversammlimg in Genf hat an der bestehenden Lage nichts verändert, denn die Er­ledigung des Genfer Vertragsentwurfes zur Begren­zung und Herabsetzung der Rüstungen vom 8. De­zember 1930 soll in dem am 2. Januar 1932 begin­nenden Kongreß erfolgen. Die diesem vorangehende Ratsversammlung und die Vollversammlung wird wohl den Entwaffncten Gelegenheiten geben, für die Gleichberechtigung aller einzutreten, die ihnen für die Dauer nicht versagt bleiben kann. Ungarn word sicherlich bei der ihm gebotenen Gelegenheit, alles auf bieten, um die Herabminderung der Rüstungen der Nachbarn zu erzielen. So stehen auch weiter die im Kriege unterlegenen Mittelmächte vollkommen wehrlos kn Banne der vollgerüsteten, in Waffen starrenden Siegerstaaten; aber -wir hoffen und er­warten, daß bessere Einsicht endlich doch dem Rechte und der Gerechtigkeit zum Siege verhelfen wird. • B * PESTER LLOYB Ersetzen können Sie Nivea-Creme n. Jiivea- Ör nicht, denn Dur sie enthalten das baufepfie­­genda Enzerit. Pro Schachtel tod P 0.50 bis 2.20 Pro Tube von PI.-— bis 1.60 öl pro Flasche P 3.50 -^yJleAJr NWH/iU ßk -creme Ijif 'fiäf «Bl 0¥ ZHewlmnktioej-'k zur besonders sorgfältigen Hautpflege. Denn beide schützen Ihre durch die winterliche Kleidung verweichlichte und überempfindliche Haut gegen die ungünstigen Einflüsse von Wind und Wetter. 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Der erste Teil behandelt das „Land- und Luft­machtpersonal“ (Festsetzung der aktiven Gruppen); der zweite Teil das „Material“ (Festsetzung einer Etatsgrenz« für „Unterhalt, Ankauf und Fabrika­tion“), — so soll durch eine Geldziffer eine Beschrän­kung der Waffen vorgetäuscht werden; in anderen Artikeln werden die Seerüstungen, dann die Luft­rüstungen behandelt. Einer ständigen Abrüstungskommission obliegt die Kontrolle der Abrüstung und der Erfüllung der Verpflichtungen. Die Schlußartikel sprechen über Differenzen, Nachprüfung«- und Kündigungstermine sowie über Ratifizierung, ln voller Schärfe erhebt sich der Artikel 53 gegen die deutsche Auffassung vom gleichen Recht auf Sicherheit für alle. Über die Auffassung Frankreichs benahm die Rede des fran­zösischen Vertreters, Tardieu, vom 15. November 1930, also knapp vor .Abschluß der Verhandlungen über den Vertragsentwurf, jeden Zweifel, da er be­tonte, daß Deutschland aus dem Vertrage keinen Anspruch auf Entwaffnung der anderen habe, und daß Frankreich nicht weiter abzurüsten geejenke, als es dies schon getan. Deutschland jedoch meinte, daß dieser Vertrag an Stelle einer tatsächlichen Ab­rüstung nur dazu dienen könne, den tatsächlichen Rüstungsstand in der Welt zu verschleiern und sogar seine Zunahme zu gestatten, und daß seine Unter­zeichnung durch Deutschland gleichbedeutend sein würde mit einer Erneuerung der deutschen Unter­schrift unter die Entwaffnungsbestinmiungen von Versailles, und daher überhaupt nicht in Frage komme. Lord Cecil erinnerte, daß der Friedens­­vertrag keine Gleichberechtigung kenne, gibt aber zu, daß ein gewisser Grad von Abrüstung darin ge­fordert wurde. Wichtiger erscheint die vom Ersten Lord der Admiralität auf einem Parteitag gemachte Äußerung: „Diejenigen Mächte, die sieh heute der und — leider nicht nur diesen. Mein Hund machte mir mein Haus zur Hölle und der Zerberus, der Höllephund fehlte da wahrhaftig nicht. In meiner Verzweiflung erinnerte ich mich, daß wir in Buda­pest ein Tierspital haben gewissermaßen, ein Sana­torium oder ein Boardinghaus für Vierfüßler. Ich legte meinem Quälgeist die Leine an und brachte ihn mit Müh und Not ins Tierspital. Ein alter Arzt hörte meine Klagen sichtlich gclangweilt an, untersuchte dann den Hund sehr eingehend — mit Laryngoskop und Stethoskop — und sagte schließlich brummig: — Was wollen Sie, der Hund ist kerngesund. Seien Sie glücklich, ein solches Tier zu haben. — Glücklich? Ich bin unglücklich! Der Hund verbittert mir mein Leben. Man machte ihn mir zum Geschenk, ohne mir zu sagen, daß er beißt. — Komisch sind Sie, mein Herr, grölte der Arzt; ich glaube, zu den unvergänglichen Tierrechten ge­hört es in erster Reihe, daß die Hunde beißen dürfen. Wozu hätte ihnen denn sonst die Natur Zähne gegeben ... — Jaw-obi, Zähne, bemerkte ich ergeben, und da möchte ich Sie fragen, ob Sie, w-enn Sie das Beest nicht für alle Zeit liier behalten wollen, ihm nicht wenigstens alle Zähne auszureißen die Gnade hätten. Ein vernichtender Blick traf mich und hierauf knurrte der Heilkünstler: — Ich wäre froh, wenn ich solche Zähne hätte. Dabei klapperte er (ein w-enig künstlich) mit den seinen und verabschiedete mich mit der Versicherung, daß er für gesunde Hunde keine Zeit hätte, zumal einige Hühner mit kranken Augen, ein schwerhöriges Kaninchen und ein an Leihschmerzen laborierendes kleines Krokodil im Ordinationszimmer seiner ärztlichen Hilfe harren. „So wurde ich mit meinem Hund auf die Straße gesetzt,“ klagte der Geiger, und er schüttelte wieder einmal wild seine Locken. „Ich war dem Weinen nahe,“ fügte er hinzu, „aber der Hund bellte in einer Weise, die fast wie ein impertinentes Lachen klang. Ich zermarterte mein Hirn, um eine rettende Idee heräuszuschlagen. Endlich glaubte ich die Lösung des Problems gefunden zu haben. Es war eine böse, grausame Lösung, — aber w-ar der Hund nicht eben­falls böse und grausam? Ich zerrte ihn mit Gewalt wieder heim, warf ihn in einen kleinen Koffer, sperrte den Koffer hinten und vorn ab, setzte mich mit dem Koffer (darin der Hund) in ein Taxi, ließ mich nach Altofen bringen, svarf dort den Koffer (samt Hund) in die Donau und fuhr erleichtert wieder heim. Ich gestehe es offen: So wohl hatte ich mich seit Tagen nicht gefühlt. Es war roh, es wgr unmenschlich, was ich tat. Aber schließlich hat auch Rousseau seine Kinder ausgesetzt, was ich zru meiner Entschuldigung Vorbringen kann. Glückselig flanierte ioh — endlich allein! — durch die Straßen, speiste im Restaurant, las im Kaffeehaus alle Zeitun­gen, machte Besuche, ließ mir in der Oper einiges Vorsingen, soupierte üppig und trat, nach Mitternacht heiter und vergnügt in meine Wohnung ein. Doch welches Entsetzen! Wer erwartete mich hier? Mehl Hund! Der Pudel des alten Faust beherbergte bloß einen Mephisto. In meinem Hunde mußten tausend Teufel stecken, denn nur mit ihrer Unterstützung konnte er den Weg aus dem versperrten Koffer und der offenen Donau wieder in meine oder eigentlich seine Wohnung zurückfinden. Ich sage seine Wohnung, denn ich verließ, von Angst geschüttelt, das Haus, als ich die fürchterlichen Blicke und die fletschenden Zähne und das infernalische Gebell und Gebrüll hörte, womit die Bestie mich begrüßte...“ Er schwieg erschöpft, und ich benützte die Pause, um mitleidsvoll zu fragen: — Ist der Hund vielleicht wasserscheu? — Kann sein, erwiderte der Geiger verzagt; denn ich glaube, er hat alle meine Weine ausge­soffen. — Er word doch nicht wütend sein? fragte ioh entsetzt. — Er? Nein. Er gewiß nicht. Aber ich bin wü­tend und ich räume deshalb das Feld. Ich will eine weite Reise unternehmen, denn ich befürchte wahr­haftig, daß ich in meiner Wut — den Hund noch beißen könnte. — Du willst verreisen? Ist das dein Ernst? — Mein vollster Ernst. — Und wohin gehl die Reise? — Nach Madagaskar! Denn das ist der einzige Ort auf dem Erdenrund, wo es keine Hunde gibt, wimmerte er und seine an allem Elend schuld tra­genden Locken nochmals verzweifelt schüttelnd, verließ er mich, setzte damit einen Schlußpunkt an seine ebenso traurige wie lehrreiche Tiergeschichte und verschwand. Aus der Feme vernahm ich noch ein Schluchzen, das beinahe wie ein mißlungenes Bellen klang. ; BADjT^LEICHENBERG r«?a?J?mkv äH Kaiaohe, Asthma, Emphysem, Herzleiden, laieieram.j KBJ Bis Uerühmte Heilquellen,natürl. iohlensanve Bäder, Saisonbeqinn Ja Inhalatorien, pneumatische Kammern. Tasrea-IC pan Pion v. 8 S. an. Prosp. Österreichisches Ver« 10. April kehrsbureau, Budapest, V., STádor-ucca 18. Freitag im Rundfunk: Ubertragnng aus Szeged (Konzert des Orgel­virtuosen Dunkelberg und der Kapelle des Honvéd luf.-Reg. Nr. 9 Johann Hunyadi)

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