Pester Lloyd - esti kiadás, 1931. július (78. évfolyam, 146-172. szám)

1931-07-01 / 146. szám

PESTER LLOYD • 4 * Das Brot wird in Österreich teurer. Im Laufe der Ver­handlungen über die Zollerhöhungen hat das öster­reichische Ministerium des Innern mit den Brotinter­essenten Verhandlungen gepflogen, wobei es zu einer Vereinbarung über die Brot Preiserhöhung kam. Es wurde eine Erhöhung im Höchstausmaß von 6 Grosdien zu­gestanden. Der Papagei als Erbe. Aus der Neuen Welt erfährt man immer wieder Neues. Als Allerneuestes wird uns heute aus New York gekabelt, daß die in Florida ver­storbene Millionärin Anna Burl in ihrem Testament einen Betrag von 10.000 Dollar, zirka 60.000 Pengő, ihrem „lieben und braven Papagei Polly“ vermachte. Dieser Vogel ist bereits 65 Jahre alt, so daß man hoffen darf, er werde dank der Güte seiner Herrin in seinen weiteren Ein Friedhof aus der Zeit der Völkerwanderung in Lesencetomaj aufgedeckt. In den letzten Tagen stieß man im Orte Lesencetomaj bei Grabungen eines Haus­­fundamentes auf Gräber und Skelette. Der Direktor des staatlichen Museums in Sümeg, Koloman Darvay, begab sich an Ort und Stelle und stellte —- wie man uns aus Sopron schreibt — fest, daß längs des genannten Ortes sich ein Friedhof aus der Zeit der Völkerwanderung hin­zieht, der offenhar mit dem schon vor 50 Jahren von Dr. Wilhelm Lipp erschlossenen Friedhof bei Keszthely in Verbindung stand. Ein Grab enthielt mehr als zwanzig Schmuckgegenstände: Bronzbrasseletten und sonstige Geschmeide. -Der Kommandant der Militärbereitschaft am Pulver­­iurm vom Wachtposten erschossen. Ein erschütternder Ungliicksfall hat sich in Nagykanizsa ereignet. Der Kommandant der Militärbereitschaft am Pulverturm, Ladislaus Varga, der schon drei Jahre Dienst leistet, wollte nachts den Posten inspizieren, unterließ es aber, auf den Anruf mit dem Losungswort zu reagieren. Der Wachtpoten gab auf den sich Nähernden einen Schuß nb. Unter lautem Aufschrei stürzte Varga zusammen und verschied nach wenigen Augenblicken. Die Soldaten der Bereitschaft eilten mit Lampen herbei und fanden den Kommandanten in einer Blutlache entseelt. -j- Budapest—Alexandrien: 50 Stunden. Aus Triest wird uns gemeldet: hinter dem Jubel von über zehn­tausend Menschen stach die „Victoria“, das 20.000- Tonnen-Riesenmotorschiff des Lloyd Triestino, diese prachtvolle neue Einheit der Luxuslinie Mitteleuropa—­­Ägypten, in See, um ihre erste Fahrt zu absolvieren. An Bord befanden sich die eingeladenen Gäste, lauter be­kannte Profile des wirtschaftlichen und politischen Lebens aller Kulturländer, unter ihnen der Prinz von Puglia, das bekannteste Mitglied des italienischen Herrscherhauses. Zu gleicher Zeit wurde der Fahrplan der Fluglinie Venedig—Brindisi in der Weise abgeändert, daß nunmehr der Passagier, der Budapest Sonntag früh in der Flugmaschine verläßt, in Brindisi noch am selben Nachmittag die „Victoria“ besteigen und Dienstag früh bereits in Alexandrien an Land gehen kann, wodurch die Fahrtdauer der Reise Budapest—Alexandrien von den bisherigen zirka hundert Stunden auf die Hälfte, kaum fünfzig Stunden, herabgemindert ist. „Wunderbare Heilkraft der Quelle!“ ruft Roda Roda In einem Kurort aus... „Sehen Sie sich dort die Dame an! Vor einem Monat ist sie noch mit zwei Krücken ge­gangen. Jetzt geht sie mit zwei Leutnants.“ Wasserstand. Die Donau steigt zwischen Dunapenfele und Mohács, sonst fällt sie, bis Budapest bei niedrigem, weiter abwärts bei mittlerem Wasserstande. Donaupegel: Passau 323, Komárom 318, Budapest 278, Paks 188, Raja 279, Mohács 298, die Drau hei Bares 32 Zenti­­rneter. — Die Theiß steigt bei Szeged, sonst fällt sie, bis (Záhony hei sehr niedrigem, weiter abwärts bei niedrigem (Wasserstand. Theißpegel: Tiszabecs 4, Vásárosnamény >— 4, Tokaj 70, Tiszafüred 60, Szolnok 48, Csongrád ■— 14, Szeged 40; die Szamos bei Csenger 82, die Körös bei Békés 10, bei Gyoma 48, der Plattensee bei Siófok (115 Zentimeter. Wetterbericht. Eine geringe Menge der nordeuropäi­­schen kühlen Luft ist in die südlichen Gegenden Mittel­europas eingesickert und hat dort die Hitze gemildert und die Bewölkung vermehrt. In Ungarn stieg die Temperatur gestern auf 30 bis 33 Grad Celsius, und erst heule morgen konnte iim Norden und Westen eine Milderung der Hitze um einige Grade empfunden werden. Die Bewölkung hat sich stark vermehrt. Regen aber wurde nur von zwei Punkten der hügeligen Gegend im Norden gemeldet. (Bodvaszilas 6, Salgótarján 12 Millimeter mit Gewitter.) Mittagstemperatur in Budapest heute 28 Grad Celsius. Luftdruck 763 Millimeter. Prognose: Warm, an einzelnen Orten Gewitter. Der heutigen Entscheidung des Pentathlon wohnte der Reichsverweser bei, ferner auch Erzherzog Josef Franz. Den 4000-Meter-Lauf hatte zwar Oberlt. Joós in 14.21.6 vor Somfai (15.04.4) und Kisfaludy (15.25.2) gewonnen (der Sieger des Vorjahres wurde mit 15.33.4 vierter), jedoch ergab die Gesamtwertung des Pentathlon den Sieg Hauptmann Somfais, der 24 Punkte erreicht hat. (Im Reiten hatte er den 17. Platz, im Epéé und Pistolenschießen den 1. Platz, im Laufbewerb den 2, Platz.) 2. Kisfaludy 29 Punkte, 3. Tibor Benkő (42), 4. Oberlt. Joós (Balassagyarmat) 45, 5. Székelyhidy (Nagykanizsa) 54. In Nagytétény begann heute das drei Tage währende Gewehrschießen. Unentgeltliche ärztliche Augengläser - Verordnung im Ocularinm, Budapest, IV., Kossuth Lnjos-ucca 15, Mezzanin. Telephon 850—26. Sonnenschirme, Modelle zu den billigsten Preisen empfiehlt die seit 78 Jahren bestehende Schirmfabrik Neustadt Adolf, Budapest, Andrássy-ut 7. Angenehme und nützliche Ferien werden die 30 Knaben und Mädchen haben, die mit Begleitung gestern nach der Schweiz abgereist sind, um den Sommer in den hervorragenden Schweizer Instituten (Prof. Dr. Schmidt’s Knabeninstitut St. Gallen und Prof. Buser’s Töchterinstitute Teufen und Chezbres) zu verbringen. Die lustigen Kinder reisten im Separatcoupe. Auch ihr letztes Hemd gibt die Firma Kozma Lajos ihren Käufern zum ermässigten Preise von P 9.80. Diese Hemden wer­den nach Mass vom feinsten Pupliu verfertigt. Es ist Ihr eige­nes Interesse, von diesem Angebot Gebrauch zu machen. Sport. Die Ärmee-Spodwoche. Heute früh wurde auf der Generalwiese von zwanzig Teilnehmern der erste Teil des zusammengesetzten Preis­reitens absolviert. Morgen folgt ein Geländeritt über 16 Kilometer von der Irinyi-Puszta über die Megyerer Rennbahn, wo 5 Kilometer und eine Steeplechase zu absolvieren sind, und schließlich auf dem Nagyrákoser Exerzierplatz ein Parcours von 6 Kilometer (35 Hinder­nisse, gestreckter Galopp). Vorgesclhrietbener Durchschnitt 600 Meter pro Minute. Am 3. Juli wird dieser Gesamt­­bcAverb mit einem Preisreiten auf der Generalwiese abge­schlossen und es wird dann die Reihung (Wertung) vor­­genoxnmen. Körperkultur. Fußball. Ferencváros spielt heute in Sao Paulo gegen Palestra Italia. Vor zwei Jahren siegten die Franzstädter 5 : 2. Bak Tk blamierte sich in Igló 3 : 3. Der Mlsz begeht im September sein 30jähriges Jubiläum. Grosz II und Eisenhoffer wurden von der Wiener Hakoah engagiert. Auer ist soweit genesen, daß er nächste Woche nach Hévíz reisen kann. Das Auswahlteam des ungarischen Professionalnach­wuchses spielt am 4. und 5. Juli in Bukarest gegen das dortige Städtetcam und gegen die rumänische Nationalelf. Die Expedition besteht aus folgendem Spielerrahmen: Tor­wächter: Weinhardt (Sabaria) und Dénes (Kispest); Ver­teidiger: Werner und Biró (III. Bez. Fc); Halves: Belesik und Odry (Nemzeti)) Vámos (Saibaria) und Bán (Attila); Stürmer: Kovács und Belkó (Sabaria), Paozolay (Kispest), Hauer (Hungária), Jakube (Somogy) und Brunecker (Vasas). Tennis. In Wimbledon siegten Lott—Van Ryn über Kehr­­ling—Artens 6:3, 6:2, 6:8, 6:1. In Wimbledon siegten Kehrling—Miss Saterthsweite über Mr. Michel—Mrs. Michel 6:3, 6:4. Eishockey. In der Ligatabelle führt Mac 13 (7) vor Bbte 12 (7) und Mhc 9 (6). Wassersport. Wasserball. Die Nationalmannschaft gegen die 'Tschechoslowakei wird erst am Donnerstag nach einem Probespiel auf­­gestellt. Schwimmen Am Sonntag nachmittag gelangt der dritte ungarisch­­österreichische Damen-Länderkampf im Schwimmen im Kaiserbad zur Austragung. Das Programm des Länder­­kampfes umfaßt folgende Konkurrenzen: 100 und 400 Meter Freistil, 4X100 Meter Freistilstaffel, 100 Meier Rücken, 200 Meter Brust und Kunstspringen. Anschlie­ßend werden auch die ungarischen Landes-Jügendmeister■ schäften über 100 und 800 Meter Freistil, 200 Meter- Brust und 100 Meter-Rücken ausgetragen. Im Rahmen des Meetings wird unsere Wasserball-Nationalmannschaft ihren diesjährigen ersten offiziellen Länderkampf gegen die Tschechoslowakei austragen. Kommunai-Aitg-ele^eiilieifen. Gegen die Hausdruckerei der Hauptstadt. Die Interessenorganisationen des Budapestéi- graphischen Gewerbes, namentlich die Budapester Vervielfältigungs- Gewerbekorporalion, sowie der Prinzipalverein der Buda­pester graphischen und verwandten Gewerbe halben^ sich in einer gemeinsamen Eingabe an den Minister des Innern mit der Bitte gewendet, er möge in seiner Eigenschaft als Aufsichtsbehörde die geplante Ausbreitung der Haupt­städtischen Hausdruckerei verhindern. In einer gleich­zeitigen Eingabe an den Handelsminister ersuchen sie, diese ihre Bitte beim Minister des Innern zu unterstützen. Die Budapester Handels- und Gewerbekammer unterstützt diese Aktion. Zum'teihing des Schauspielerstipendiums. Das von der Hauptstadt zur Unterstützung talentierter Schau­spieler gestiftete Stipendium wurde heute von der Jury folgenden verliehen: Béla Csóka, Kornelie Gárdos, Mar­garete Lánczy und Stefan Somló. Die Genannten erhalten je 1000 Pengő. Lokalfiachricliteii. Die unbekannte Selbstmörderin. In unserem gestri­gen Abendblatte haben wir berichtet, daß sich vom Stockwerk des New York-Palais gestern eine Frau von etwa 60 Jahren in die Tiefe stürzte und kurz darauf starb. In ihrer Handtasche fand man die Rezepisse von vier rekommandierten Briefen und die Polizei leitete die Untersuchung ein, um durch die Adressaten die Iden­tität der Selbstmörderin feststellen zu können, bis heute hatten jedoch die Recherchen keinen Erfolg. Verkehrsunfall. Heute früh überfuhr der Kraft­wagen Bp. 27—097, der von dem 45jährigen Aladár Szécsi gelenkt wurde, vor dem Hause Margit-körút 85 den Straßenbahnschaffner Franz Adamics. Der Verun­glückte -wurde mit schweren Verletzungen ins Spital ge­bracht. Duell. Wie uns in Ergänzung und Berichtigung über das im Morgenblatt gemeldete Duell Bcrkovics—Odry mitgeteilt wird, wurde nicht Bcrkovics, sondern Odry ver­wundet und infolge seiner Kampfunfälligkeit das Duell eingestellt. Die Gegner schieden unversöhnt. Versuchter Einbruch. In der vergangenen Nacht gegen zwei Uhr hörten im Hause ßaross-ucca 72 der Einwoh­ner Karl König und seine Frau aus dem benachbarten Juwelierladen des Karl Schweriner ein verdächtiges Ge­räusch. Durchs Fenster bemerkten sie, daß die Rouleaus Sie finden die Anzeigen der versridodenon in- und ausländischen Bäder, Kurorte, Sommerfrisc ien, BEa'BSBSTMa Hotels, Sanatorien, iCstrerfcrien- JLurortC heime usw. auch in der Rubrik Landaufenthalt----­unter den Kleinen Anzeigen unseres Morgenblattes Mittwocfi, Í. JuE 1931 des Geschäftes nicht herabgelassen waren und sich im Laden selbst einige Leute zu schaffen machten. König verständigte unverzüglich die Polizei und bald darauf 'hielt ein Bereitsohaftsauto mit acht Polizisten und drei Detektiven vor dem Laden, und zwar gerade in dem Augenblick, als die Einbrecher mit ihrer Beute das Weite suchen wollten. Nach einer aufregenden Jagd ge­lang es schließlich, der drei Gauner habhaft zu werden. Sie wurden zur Obers t ad t hau ptm an ns cihaf t gebracht, wo man in ihnen die mehrfach vorbestraften Kassenschrän­ker Josef Diósy, Johann Tóth und Alexander Salgó er* kannte. Schwerer Unfall durch Unvorsichtigkeit. Del Schneidergehilfe Emerich Szalag wollte seine Bettstell« von Ungeziefer, säubern und begoß sie mit Benzin. Unvorsichtigerweise zündete er sich bei dieser Arbeit eine Zigarette an, worauf das Benzin Feuer fing. Szalaj versuchte das Feuer zu löschen, erlitt aber derart schwer« Brandwunden, daß er bewußtlos zusammenbrach. Di« Reiter beförderten ihn im schwerverletztem Zustand« ins Rochusspital. Aufnahme von Zöglingen für die Gartenanlage dei Mikéfe. Auf der Gartenanlage des Ungarischen isr. Hand­werks- und Ackerbauvereins sind außer den bereits be­setzten Plätzen noch fünf Gratisplätze zu besetzen, um die sich ausschließlich solche bewerben können, die die 4. Klasse einer Mittelschule erfolgreich absolviert haben, verwaist und arm sind. Außerdem werden fünf Zögling« aufgenommen, die die Kosten ihrer Verpflegung ersetzen. Gesuche sind an die Zentralkanzlei, VII., Damjanich­­ucca 48, zu richten. Budapester Lebensmittelmarkt. Die Preistendenz zeigte heute trotz der mittel­mäßigen Nachfrage infolge der etwas verringerten Zufuhr eine geringe Steigerung. Im Großhandel bewegte sich de* Verkehr ebenfalls bei mittelmäßigen Preisen. Auf dem Gemüsemarkt wurden grüne Erbsen teurer, zu 0.40 bis 0.80, desgleichen Fisolen zu 0.32 bis 0.40 P pro Kilogramm gehandelt. Kartoffeln kosteten 0.10 bis 0.80, Gurken 0.16 bis 0.36 und Kürbisse 0.05 bis 0.10 P das Kilogramm. Grüne Paprika wurden zu 3 bis 6, beziehungsweise zu 8 bis 20, Kohlrüben zu 2 bis 5 und Häuptelsalat zu 2 bis 8 Heller das Stück an geboten. Jungmais war zu 8 bis 12 Heller pro Kolben zu erstehen. Auf dem Obstmarkt waren die Preise unverändert; Kirschen kosteten 0.24 bis 1.20, Weichsein 0.30 bis 1, Himbeeren 1.20 bis 1.60, Johannisbeeren 0.60 bis 0.80 und Aprikosen 0.70 bis 1.20 P pro Kilogramm Auf dem Milchproduktenmarkt waren die Preise unverändert, Kannenmilch wurde zu 0.32 bis 0.36, Rahn» 1.40 bis 2 P pro Liter, Teebutter 4 bis 4.40 und Speise­topfen 0.40 bis 1 P pro Kilogramm gehandelt. Teeier kosteten 8 bis 10, unsortierte 7 bis 8 Heller das Stück. Auf dem Gemüsemarkt herrschen billigere Preise vor. Hühner kosteten 1 bis 3 P das Stück, gerupft 2.80 bis 4 P pro Kilogramm. Die Fleischpreise waren unverändert Theater, Kirnst und Literatur. Projekt eines Gastspiels des Kön. Opernhauses in Chicago. Mehrere Blätter wußten heute über ein geplantes Gastspiel unseres Opernensembles in Amerika während der Wellausstellung in Chicago im Jahre 1933 zu be­richten. Von seiten des Kultusministeriums wird uns über dieses Projekt mitgeteilt, daß der Direktor der Ger­many Oper in Chicago Mr. Vincent dem Ministerium den Antrag gestellt hat, anläßlich der Weltausstellung in Chi­cago der großen Öffentlichkeit die ungarische Oper in einem völkischen Rahmen vorzuführen und das in einer Aufmachung, die einen künstlerischen Erfolg garantieren und über die ungarische Bühnenikunst weitgehende und verläßliche Aufklärung erteilen würde. Als Aufführungs­­objekt wurde Pongrác Kacsóhs Singspiel „János vitéz“ in der Opernbearbeitung Ákos Buttyfcays gewählt. Das Kultusministerium nahm den Antrag mit gewissen Vor­behalten an, mit der bündigen Erklärung, dem Projekte nur eine moralische Unterstützung bieten zu wollen für den Fall, daß Direktor Vincent für die hemmungslose Durchführung des Projektes alle Garantien bietet und zu diesem Zwecke eine Summe zu erlegen bereit ist, die ausreicht zur Bezahlung sämtlicher Gagen und Kosten des Unternehmens, die übrigens Direktor Vincent allein zu tragen sich bereit erklärt hat. Da das Gastspiel erst im Jahre 1933 durchgeführt werden kann, ist genug Zeit vorhanden zur Ausarbeitung und Sicherstellung des Projektes, dem das Ministerium dann in Gestalt eines festen Vertrages beizutreten geneigt ist. Budget und Engagements der Siaatsiheater. Stell­vertretender Staatssekretär Mészáros wird heute in einer Direktorenkonferenz der Staatstheater den neuen Budget­­voranschlag für diese Kunstinstitutionen vorlegen. Es heißt, daß das Kön. Opernhaus und das National­theater im neuen Budget geringere Zuschüsse erhalten. Direktor Alexander Hevesi erklärte auf Anfrage, daß er den Repertoireplan seines Theaters für die nächste Saison erst dem Kultusministerium vorlegen müsse, da dessen Verwirklichung vom Ausmaß der staatlichen Bei­hilfe abhängt. Direktor Nikolaus Racinai erklärte, daß auch die Frage der neuen Engagements von dem Ergeb­nis der heutigen Verhandlungen im Kultusministerium abhänge. In den interessierten Künstlerkreisen sieht man natürlich, der Stellungnahme des Kultusministeriums mit Spannung entgegen. Joachim-Feier in Berlin. Aus Berlin wird gemeldet: Mit vier Veranstaltungen wurde das Andenken des in Ungarn geborenen Joachim geehrt. In der Akademie der Künste hielt Hans Joachim Moser die Gedenkrede, spiel­ten Karl Klingler und Robert Kahn die Variationen für Violine und Klavier von Joachim. Abends brachte das Hochsclmlorchester unter Priiwer eine Ouvertüre und zwei Violinkonzerte Joachims zum Vortrag. Am Sonntag mittag fand auf dem Friedhof der Kaiser Wilhelm- Gedächniskirche am Grabe Joachims eine feierliche Kranzniederlegung statt. Das Schlußkonzert in der Singakademie war der Kammermusik gewidmet. Diese Gedenkfeiern fanden ein zahlreiches Publikum. — In dem Geburtsiande Josef Joachims, Ungarn, fehlt: bisher, mit Ausnahme des Herbert Eulenberg-Feuilletons im Pester Lloyd, jede Spur des Erinuerns an den . hundert­sten Geburtstag* des großen ungarischen Meisters

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