Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1931. november (78. évfolyam, 249-272. szám)

1931-11-03 / 249. szám

Dienstag, 3. November 1931 PESTER LL.OYB Wir schicken Ihnen alle guten Bücher die Sie lesen wollen, ins Haus. Leihbibliothek Dr. Norbert Langer Andrissy-ut 58 1015 Tolephon 27-7-83. Der mandschurische Konflikt. (Telegramm des Pester Lloyd.) Tokio, 2. November. Der chinesische Vorschlag, auf Grund der Völker­bundempfehlungen <iie Verhandlungen mit Japan über die Mandschpei-Frage aufzunehmen, wurde von der japanischen Regierung abgelehnt. In Tokio besieht man mach wie vor darauf, daß die fünf Punkte Japans ange­nommen werden müssen, bevor die Zurückziehung der japanischen Truppen aus der Mandschurei eingeleitet werden kann. Eine japanische 600 Mann starke Militärabteilnng ist in T sc hang- T schon angekommen und steht bereit, den Vormarsch in die nördliche Provinz der Man­dschurei anzutreten. Der chinesische Befehlshaber in der Nordmaodsdhureä, General Mau-Han-Schan soll — wie aus Tschang-Tschun berichtet wird — Truppen in der Nähe von Ziziiar konzentriert haben. Die Sowjetarmee soll diesen Berichten zufolge die Bewegungen des Generals Mau-Han-Schan unterstützen. Laut einer noch nicht be­stätigten Nachricht bereiten sich die japanischen Trup­pen in Kirin vor, in der Richtung nach Charbin zu marschieren. Die sowjetrussischen Truppenkonzen­trationen erfolgen — Nachrichten aus Mandschuli zu­folge — in der Nähe der mandschurischen Grenze. Im Zusammenhang mit diesen Nachrichten erklärte der japanische Kriegsministcr in der heutigen Kabinelt­­sitzung, daß eine offizielle Bestätigung dieser Nachrichten über die russischen Truppenbewegungen nicht oorlicgt, man könne sie jedoch nicht als unbegründet bezeichnen. (Telegramm des Pester Lloyd.) New York, 2. November. Die Berichte über russisch-chinesische militärische Zusammenarbeit haben hier sehr ernsten Eindruck ber­­vorgerufen. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat beschlossen, einen Beobachter nach der Nord-Man­dschurei zu entsenden. Tokio, 2. November­(Reuter.) Die japanische Regierung erklärt den Vor­schlag Chinas, auf Grund des Ratsbeschlusses vom 24. Oktober direkte Verhandlungen einzuleiten, 'für unan­nehmbar. London, 2. November. (U. T.-K.-B.) Die Verhandlungen zwischen den Re­­gieiungen non Kanton und Nanking wurden abgebrochen. Tschank Kai-Schek erklärte, die Einheit Chinas könne nicht wiederhergestellt werden, solange die Kanton­­regiertmg bestehe. Der Völkerbund. Der wirtschaftliche Nichtangriffspakt. Genf, 2. November. (Havas.) Der Völkerbundausschuß, der sich mit der Prüfung des durch die Sowjetregierung unterbreiteten wirtschaftlichen Nichtangriffspakts befaßt, hielt heute zwei Sitzungen, in deren Verlaufe der französische Dele­gierte die Einwendungen seiner Regierung gegenüber dem Plan mitteilte. Danach könnte die französische Regierung außer verscheidenen sonstigen Punkten des Paktes namentlich jenem nicht zustimmen, wonach es als einen feindlichen Akt gegenüber einem Staate be- | trachtet würde, falls die Kredite aus diesem Staate zurückgezogen werden. ÖSTERREICH. Passive Resistenz der Telephon- und Telegraphen­beamten. (Telegramm unseres Korrespondenten.) Wien, 2. November. Die durch das Bundes-Sanierungsgesetz für Sicherung des Staatshaushaltes für 1932 vorgesehenen Abbau­maßnahmen auf dem Gebiete der Telegraphen- und Telephonangelegenheiten haben zu einem ernsten Konflikt zwischen der Regierung und den Angestellten geführt, da die diesbezüglichen Verhandlungen ergebnislos verlaufen sind. Die Berufsorganisation der Telegraphen- und Tele­phonen gestellten trat heute wegen der Kürzung der Nebengebühren zu einer Sitzung zusammen. Trotz der Forderung nach sofortigem Streik einigte man sich auf die passive Resistenz im Telegraphen-, Telephon- und Fernsprechverkehr, die morgen einsetzen soll. Durch die passive Resistenz wird der Telephonverkehr nahezu lahmgelegt werden. DEUTSCHLAND. Nationalsozialistischer Wahlsieg in Mecklenburg. (Telegramm des Pester Lloyd.) Berlin, 2. November. Bei den gestern durChgelührten Wahlen für die Landkreistage und die Gemeinden in Mecklenburg-Schwe­rin haben die Nationalsozialisten beträchtliche Gewinne erzielt. Der Stimmenzuwachs gegenüber den letzten Reichstagswahlen bewegt sich zwischen 20 und 100 Pro­zent. Die Sozialdemokraten haben dagegen in einigen Bezirken bis zu 40 Prozent ihrer Stimmen verloren. Der nftRIf MADAME MICCIOLLO, Bildungsheim für r HnBv junge Töchter, 151, Quai de Bonneuil. La Varenne — S. Hilaire (Seine). Herrl. Lage. 15 M. v. Paris. Prosp. auf Verl. S395 • 3 • Stimmenzuwachs bei den Kommunisten betrug 10 bis 23 Prozent. Die Bürgerlichen haben gegenüber den letzten Reichstagswaihlen 20 bis 70 Prozent ihres Wählerbesitz­standes verloren. Die Nationalsozialisten und die Regierung. (Telegramm des Pester Lloyd.) Berlin, 2. November. Der Führer der Deutschen Volkspartei Dr. Dingeldey kam gestern in einer Wählerversammlung in Gießen auch auf die Frage einer Annäherung zwischen dem Zentrum und den Nationalsozialisten zu sprechen. Er drückte da­bei die Hoffnung aus, daß zwischen den beiden großen Parteien eine Verständigung erzielt werdeh möge, durch die eine breite nationale Front geschaffen und die Bil­dung einer nationalen Regierung ermöglicht werden könnte. Dingeldey forderte .erneut mit Nachdruck die Abkehr der Reichsregierung von der Sozialdemokratie und die Heranziehung der Nationalsozialisten zur Regie­­rangsverantwortung. Eine ausgehobene Kommunistenversammlung. Kiel, 2. November. (Wolff.) Die Polizei hat gestern abend in Elmschen­hagen eine Geheimversammlung von Mitgliedern der kommunistischen Partei ausgehoben und sämtliche Teil­nehmer verhaftet. Uber den Grand der Festnahme wurde im Interesse der Untersuchung nichts Näheres mitgeteilt. GROSSBRITANNIEN. Die letzten Wahlergebnisse. (Telegramm des Pestet Lloyd.) London, 2. November. Das letzte Wahlresultat, das bisher noch ausständig war, nämlich das der englischen Universitäten, wurde heute verkündet. Es ergab die Wahl der bekannten parteilosen Abgeordneten Miß Rathbone und des Kon­servativen Craddock. Generalstaatsanwalt Sir William Jowitt, der gleichfalls kandidierte, blieb in der Minder­heit, desgleichen der Schriftsteller und frühere Diplomat Harald Nicolson, der für die MosJey-Partei kandidiert hatte. Die einzelnen Parteien werden sich kn Unterhaus wie folgt verteilen: 473 Konservative, 43 Liberale der Richtung Sir Herbert Samuel, 29 Liberale der Richtung Sir John Simon, 4 Liberale der Richtung Llogd George, 52 Arbeiterparieiler, 13 Labour-Abgeordnete der Richtung Macdonald, 2 parteilose Regierungsanhänger, 3 Partei­lose. Interessant bei dieser Aufstellung ist, daß ein Teil der Liberalen, die bisher als Anhänger Sir John Simons galten, sich offiziell der Liberalen Partei angeschlossen haben, wodurch diese erheblich stärker wird, als die Simon-Gruppe. JUGOSLAWIEN. Ein Überfall auf Trifunovics. (Telegramm des Pester Lloyd.) Agram, 2. November. Ein unangenehmer Zwischenfall ist dem gewesenen Ministerpräs'denten Trifunovics, dem jetzigen Führer einer Gruppe der radikalen Opposition, zugestoßen. Trifunovics kam aus der Provinz nach Agram, um den oppositionellen Führer Dr- Macsek zu besuchen. .Vis er die Wohnung Macseks verließ, wurde er von nationalisti­schen Studenten angegriffen, beschimpft und mit faulen Eiern beworfen. Polizisten befreiten ihn schließlich aus seiner bedrängten Lage. Tagesneuigkeiten. Tageskalender. — Dienstag, 3. November. — Röm.-kath.: Hubert. — Protestanten: Viktor. — Grie­chen: 21. Oktober. Hilarion. — Juden: 23. Marchesw. — Son­nenaufgang 6 Uhr 45 Min., Sonnenuntergang 16 Uhr 41 Min., Mondaufgang 23 Uhr 11 Min., Monduntergang 13 Uhr 57 Min. — Ausstellungen: Herbstausstellung im Künstlerhause: von halb 10 bis 2 Uhr. Nemzeti Szalon: Expressionistische Male­rinnen: von 9 bis 3 Uhr. Tamás-Galerie (Akadémia-ucca 8): Austeilung Eugen Barcsays und Edmund Voszkös: von 9 bis 6 Uhr. Ernst-Museum: Gruppenausslellung: von 9 bis 4 Uhr. Kunstgewerbemuseum (Üllöi-ul 33): von 9 bis 2 Uhr. Museum für schöne Künste (Arcna-ut 4t): Benczur-Ausstcl­­lung: von 10 bis halb 2 Uhr. Ständige Ausstellung der Kunst­gewerblichen Gesellschaft (Andrässy-ut 69): von 9 bis 2 Ulr. Freiwilliger Verzicht des Reichsverwesers auf fünf­zehn Prozent seines Ehrensoldes. Wie das Ung. Tel.* Korr.-Bur. von zuständiger Seite erfährt, hat Redchs­­verweser Nikolaus v. Horthy auf fünfzehn Prozent sei­nes Eih rents oldes, die dem Betrage von 18.000 Pengő jähr­lich entsprechen, verzichtet, von dem Wunsch geleitet, auch dadurch zu bekunden, wie sehr er mit der Nattion fühlt, und wie sehr er bei jeder Gelegenheit Ihr Schicksal zu teilen wünscht. Hier sei noch bemerkt, daß der Reichs ver weser bereits im verflossenen Jahre auf 10.000 Pengő von seinem Dispositionsfonds verzichtet, in diesem Jahre aber zur Notstands­­aktion seiner Gemahlin unlängst 10.000 Pengő .beigesteuert hat. Diese Entschließungen des Reichs­­verwesens sind um so beachtenswerter, als der Reichs­verweser Ungarns unter allen Staatsoberhäuptern den geringsten Bhrenisoid bezieht. Eine Spende des Ministerpräsidenten. Wie aus Székesfehérvár gemeldet wird, hat Ministerpräsident Graf Julius Károlyi, der Vertreter des Székesfehérvárer Wahl­bezirks im Reichstage, dem Obergespan Grafen Viktor Széchenyi 3000 Pengő für die Zwecke der Notstands­aktion der Stadt überwiesen. Edmondo Itossoni in Budapest Die italienische Ge­sandtschaft ersucht uns, folgendes miteuteilen: Das Mit­glied des faszistischen Großen Rates Edmondo Rossoni stattet am 4. d., um 'halb 6 Uhr nachmittag«, dem Hause der Italiener (V., Akadémia-ucca 5) einen Besuch ab. Die Mitglieder der italienischen Kolonie werden ersucht, zu diesem Empfange zu erscheinen. S. E. Edmondo Rossoni, membro del grand consiglio fascista, visitera la Casa degli Italian! (V., Akadémia­ %44 0.0 O a * ft »»SSM«« 4 * 20 ucca 5) mercoledi, 4 novembre, alle oro 17.30. Tutta la colonia italian» e imitate ad inter venire alia ceriinonia. Die Notstandsaktion der Gemahlin des Kcichsver­­wesers. Für die Notstandsaktion der Gemahlin des Reichs­verwesers sind ums heute von der Schweizerischen Kre­ditanstalt, Zürich, im Wege der Ungarischen Allgemeinen Creditbank 25 Pengő, von Franz László 100 Pengő, zu­sammen 125 Pengő, zugekommen. — Direkt sind für die Not-land sak lion am 30. Oktober folgende Geld- und Naturalspenden eingelangt: Tibor Soitovszky 1000 Pengő, die Vereinigten Industrieanlagen Krausz und Moskovits 400 Pengő, Dr. Nikolaus Moskovits, Gemeralpostöárektor Baron Gabriel Szalay und Gemahlin je 200 Pengő, In­genieur Franz Klein 150 Pengő, Otto Konrád und Frau, Dr, Desider Győző je 100 Pengő, Frau Aladár Kaszab. Heinrich Lahr.e je 50 Pengő, der Oberstuhlrichter in Marcali 37 Pengő, Dr. .Alfred Sárkány 20 Pengő, Irene Gulgőc :y 10 Fengö, die Vorstehung der Gemeinde Herceg­­fal-u 8 40 Pengő, j. I. 3 Pengő. Naturalspenden: Ernst Vinczehidy und Dr. Ludwig Witthen je ein Paket ver­schiedene Kleidungsstücke, ferner die von uns bereits gemeldete Spende von 100.000 Mittagessen der ungari­schen Bierbrauereien. — Am 31. Oktober sind eingelangt: Köröwer Vereinigte Lokalbahnen 1100 Pengő, Richard Fux 1000 Pengő, Providentia, Versicherungs-A.-G. 300 Pengő, Pester g riech .-orient, -serf). Kirohemgemeinde, Pol­nische Gesandtschaft, Frau Baronin Leopold Borne­missza, Frau Ladislaus Kandó je 100 Pengő, Alexander Fodor, Jugoslawin:,he Gesandtschaft je 50 Pengő, die Bewohner des Hauses Ostirom-ucea 16 40 Pengő, Mag­dalene Kassay, pens. Staatssekretär Ladásíams Szalay je 20 Pengő; Natunalspende: Ducska und Zsuzsika ein Kin­derkleid. — Die Sammefetelle für Naturalspenden in der Kiisstáció-ucoa (befindet ach nicht Nr. 3 sondern 8. General v. Hahnke gestorben. Generalmajor a. D Friedrich Wilhelm v. Hahnke, der frühere Adjutant des Kaisers, ist gestern mittag in Stettin gestorben. General von Hahnke war ein Schwiegersohn des Grafen von Schlieffern. Professor Ludwig Ilosvay achtzig Jahre alt Die Kön. Ung. Naturwissenschaftliche Gesellschaft, deren Präsident Professor Ludwig. Ilosvay seit zwanzig Jahren ist, Melt anläßlich seines 80. Geburtstages eine Fest­sitzung, in der ein Porträt des Jubilars enthüllt wurde. Die verschiedensten wissenschaftlichen Institutionen hat­ten sich bei der erhebenden Feier vertreten hassen; im Aufträge des Kultusministers war Staatssekretär Koloman Szily erschienen. Ferner sah man den Rektor der Tech­nischen Hochschule Desider Hültl, den Geheimen Rat Albert v. Berzeviczy und Desider Csänky von seiten der Akademie der Wissenschaften, die Professoren Karl Papp (Budapester Universität), Dr. Alexander Gorka (Pécser Üniversi'.ät), Oskar Weltmann (Veterinärhoch,schule), fer­ner Vertreter der Geographischen und Geologischen, sowie der Mathematischen und Physikalischen Gesellschaft, der Philologischen Gesellschaft u. a. m. Die Feier eröffnete Vizepräsident Franz Hutyra, Rektor der Tierärztlichen Hochschule, dann brachten Alexander Mágócsy-Dietz, Géiza Zemplén, Hugo Preisz, Andreas Gombóc« und Karl Papp dem Gefeierten im Namen der einzelnen Sektionen der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ihre Glück­wünsche dar. Professor Ilosvay dankte gerührt für die Begrüßungen. Geheimer Rat Dr. Albert v. Berzeviczy würdigte schließlich Ilosvay in einer ergreifenden Rede. Gremium der Budapester Tagesblätter. Der Teil der Budapester Tagesiblätter, der bisher dem Verbände des Syndikate der Budapester Tagesblätter nicht angehörte, hat auf- Initiative des Chefredakteurs Josef Vészi im

Next