Pester Lloyd - esti kiadás, 1932. február (79. évfolyam, 25-48. szám)

1932-02-01 / 25. szám

Montag, 1, Februar 1932 Die Hochschülermeisterschaft im Langlauf gewann Ladislaus Bereczkg (Mafc) in 1:5.44. Die Hochschüler* Mannschaftsmeisterschaft gewann Mafc. Auf die Langlauf, melsterschaften folgt heute die Meisterschaft im Gleitlauf. Eishockey. Bkc siegte gestern in Bukarest über T C Roman 3:0, Bbte in Zsolna 3 : 0. Eisläufen. Die ungarischen Schnellauf-Meisterschaften. Am ersten Tage der ungarischen Schnei lauf-Meis te r - schäften hatte bekanntlich Wintner über 500 Meter in Rekordzeit gesiegt. Am zweiten Tage siegle Wdntner über 1500 Meter in 2 : 32 und über 10.000 Meter in 19:23.1. Die Endplacierung lautete: 1. Stefan Wintner 234.10 Punkte; 2. Andor Vita 237.80; 3. Sogor 241.78; 4. Erdélyi. — Im Damen-Schnellauf-Meeting über 400 Meter siegte Elsa Sopousek in 56.9 vor Sylvia Tóth 59. Den dritten Platz besetzte Magda Fekete, den vierten Teri Wittmann. Acht starteten. Die zwei ungarischen Kunstläuferpaare absolvierten gestern in Lake Placid ihr erstes Training. Kommunal-Angelegenheiten Umschreibung von Immobilien. In der Zeit vom 4. bis 10. Januar wurden in Budapest folgende Realitäten verkauft: Aut der Ofner Seite: Realität der Georg Kapus und Genossen, I., Alkotäs-ucca 15, um 45.500 P au Ella und Kamelie Danziger; des Dr. Eugen Karácsonyi, I-, Karácsonyi-ucca 1, um 53.000 P an Nikolaus Lakos und Frau; der Elisabeth Rózsai und Genossen, I., Gregusv ucca 10, um 135.800 P an Dr. Eugen Czigler; des Albert Dunkel, I., Kelenföldi-ut 3288/15, um 36.000 P an Witwe Heinrich Rose; des Alexander Sugár, I., Bornemissza­­ucca 26, imx 37.000 P an Alexander Fleischer und Frau; der Frau Paul Valiczky und Genossen, I., Krisztina­­körut 137, um 96.000 P an Paul Engel und Genossen, des Oskar Artner, I., Attila-ucca 81, um 55.000 P an Desi­­der Grosz und Frau; der Géza Huba und Frau, I., Gellért­hegy 4781/1, um 52.000 P an Franz Nejedló und Frau; des Dr. Árpád Szabó, I., Logódi-ucca 69, um 27.500 P an Frau Dr. Árpád Szabó; der Firma Fehér u. Dános, I., Hädegkuti-ut 11489/1, 23, um 36.500 P an Desider Salz­berger; der Eugen Becher und Frau, I., Gellérthegy­­ucca 33, um 33.000 P an Béla Fizély und Frau; der Frau August Vértes, I., Virányos 10542, 10543, um 60.000 P an Felix Gál und Frau; der Frau Gustav Bűnnek, I., Kelen­föld 33253/28, uni 25.500 P an Frau Andor Sugár; der Karl Kiss und Frau, I., Sasad 2353, um 38.000 P an Anton Galambos und Frau; der Julius Strauß und Genossen, II., Binibó-ucca 92, um 27.212 P an Stefau Ligeti und Frau; der Karl Hendrich und Frau, II., Törökvész 12320/3 und 4, um 26.904 P an Frau Wilhelm Floderer; des Eugen Hegedűs, II., Volkmann-ucca 5, um 160.000 P an Dr. Andor Balkányi; der Wilhelm Kcrpely und Frau, II., Káp­­lár-ucca 5, um 46.000 P an die Zinshaus-A.-G. Káplár­­ucca 5; der Wilhelm Gero und Genossen, II., Olasz fasor 93, um 30.000 P an Stefan Virág und Frau; der Dr. Alex­ander Fekete und Frau, II., Bólyai-ucca 4, um 40.000 P an Gabriel Balog und Frau; der Julius Blattn.r und Frau, H., Hunyady Jänos-ut 23, um 48.200 P an die Mezzanin- Haus- und Realitätenverkehrs-A.-G.; der Frau Béla Ko­­vácsy, II., Retek-ucca 8, um 125.000 P au Frau Armin Rejtő und Genossen; der Budapestéi- Realitäten-A.-G., II., Margit-körut 58/b, um 1,100.000 P an die Gschwindtsclie Fabriks-A.-G.; der Stefan Virág und Frau, II., Retek-ucca 91, um 130.000 P an Eugen Székely und Frau; des Árpád Bolemann, IL, Pala-ucca 8, um 88.000 P au den Pensions­und Hilfsverein der Parlamentsangestellten; der Frau La­dislaus Koncz und Genossen, III., Szöllö-ucca 46, um 109.900 P an Dr. Moritz Tomesányi und Genossen, der Emanuel Latzka und Frau, III., Kavics-ucca 19, um Í00.000 P an Dr. Ákos Fejér und Frau. — Auf der Pester Seite: Realität der Grund- und Hausverwertungs-A.-G., IV., Veres Pájué-ucca 14, um 18.000 P an Dr. Paul Feny­ves und Genossen; der Frau Hugo Reininghaus und Ge­nossen, IV., Muzeum-körut 13, um 60.000 P an Di. Stefan Kolossväry; der Frau Marzeil Neuschloss, V., Gvundbuch- Nr. 25261/12, um 30.500 P an Dr. Hermann Fodor und Frau; der Frau Marzell Neuschloß, V., Gr.-Nr. 25261/13, um 28.860 P an die Haushaugenossenschaft Pannónia ucca 44/a; des Ludwig Keresztes, V., Gr.-Nr. 25749, um 106.000 P an Margit Schönberger; der Béla Löw-inger und Frau, V., Visegrádi-ucca 99, um 56.700 P an die „Eizett“­­Eisenwarenfabriks-A.-G., der Frau Ferdinand Argay und Genossen, V., Hajnal-ucca 5, um 94.000 P an Frau Max Seiden und Genossen; des Dr. Alexander Udränszky, V., Hold-ucca 5, um 70.000 P an Frau Dr. Béla Rátkai; des Dr. Michael Szúnyog, V., Alkolmány-ucca 16, um 130.000 P an Klara Bálint; des Karl Barta, V., Zoltän-ucca 8, um 405.000 P an Frau Dr. Heinrich Neumann und Ge­nossen; der Frau Michael Ibränyi und Genossen, VI., Lendvai-ucca 27, um 170.000 P an Frau Karl Simkó und Genossen; der Frau Franz Szabady, VI., Alsórákosi rétek 30249, um 25.000 P an Frau Moritz Schönwald und Ge­nossen; des Eugen Magyar, VI., Csengery-ucca 48, um 280.000 P an Witwe Dr. Julius Keppich; des Ladislaus Löwy, VI., Szent László-ut 109, uni 32.500 P an Markus Krammer und Frau; des Ludwig Ernst, VI., Nagymezö­­ucca 8, um 475.000 P an Dr. Graf Koloman Ahnássy; der Leopold Löw und Genossen, VI., 29613, um 31.053 P an Zoltán und Edmund Schleifer; der Michael Ács und Frau, VI., Szent László-ut 107, um 32.000 P an Frau Daniel Kemény; der Lenke-Hausbau-A.-G., VII., Uzsoki­­ucca 31557/7, um 25.000 P an Jakob Löwy und Genos­sen; der Frau Ernst Czinner, VII.. Alsórákos! rétek 30683, um 27.5Ó0 P ->n T'­der Josef Sudár und Frau, VII., Egressy-üt 18/b, um 100.000 P an Dr. Karl Vogci Una * — Forgács, VII., Telep-ucca 19, um 75.000 P an Alexanuer Minkovics und Frau; der Frau Desider Vásárhelyi, VII., Gyarmat-ucca 30, um 40.000 P an Karl Harsányi und Frau; der Anton Kuczkó und Frau, VII., Alsórákosi rétek 30399/2, um 60.000 P an Frau Julius Vennes und Ge­nossen; der Frau Ludwig Öllé, VII., 32642, um 30.500 P an Paul Schwarz und Frau; der Witwe Julius Leuchtag und Genossen, VII., Almásy-tér 15, um 250.000 P an Frau Dr. Anton Berky und Genossen; der Ludwig Fleischer und Frau, VIII., Koszoru-ucca 26, um 60.500 P an Witwe Paul Kertész und Genossen; der Andreas Papp und Frau, ■ ---------------------------------------------T-------------------­Hail<dlP<Slf7Pr t Kostenfrei empfehle Hausmeister ■ l“"vuvwl IbV/l ■ (wunschgemäss mit Kaution, Abtritts­geld). Herskoi Akadémia-ucca elf. Telephon 13-1-73 * 5 • VIII., Sándor-ucca 42, um 70.000 P an Witwe Géza Bela­­tiny-Braun; der St. Stefan-NabrungsmiUel-A.-G. der Steinbrucher Bürgerlichen Bierbrauerei, IX., Gát-ucca 27, um 50.000 P an Johann Furgyik und Genossen; der Alexander und Julius Kalmár, IX., Ráday-ucca 52, um 170.000 P an Alois Bitter v. Zebinczky Mencih; der Géza Nagy und Frau, X., Kolozsvári-ut 13, um 68.000 P an Frau Kornél Székely; des Alexander Bende, X., Ällomäs­­ucca 10, um 80.000 P an die Landes-Sozialversicherungs­­anstalt. Lokalst achrichten Einbruch. In der Nacht von Samstag auf Sonntag verübten unbekannte Täter in der Halászschen Seiden­warenhandlung, Petőfi Sándor-ucca 8, einen Einbruch. Die Täter dürften sich vor Torsperre im Hause verbor­gen haben* versteckten sich im Keller und durchbrachen eine Wand, durch die sie in das Halászsche Geschäft ge­langten. Dort bohrten sie die Wertlieimkasse mit mo­dernsten Einbrecherwerkzeugen an und entnahmen ihr 6000 Pengő Bargeld. Dann sprengten sie die Handkasse, in der sie 250 Pengő vorfanden. Außerdem raubten sie 25 Stück feine Seidenwareu. Die Einbrecher arbeiteten in gleicher Art wie jene, die das Postamt auf dem Margit­­körut ausgeraubt hatten. Die Polizei entsandte auf den Tatort eine Kommission, die der Meinung ist, daß aus dem Auslande hiehergekommene Einbrecher in dem Ge­schäfte gehaust haben dürften, denn die Berufsein­brecher, die den Einbruch ausgeführt haben könnten, sitzen gegenwärtig alle hinter Schloß und Riegel. Es wur­den umfassende Recherchen eingeleitet, die sich auch auf das Ausland erstrecken. DuelL Zwischen dem Vizepräsidenten der Pester isr. Religiansgemeinde Dr. Marzell Hajdú und einem jungen Arzt namens Dr. Paul Molnár hat Samstag abend aus persönlichen Motiven ein Zweikampf unter schweren Be­dingungen stattgefunden. Dr. Hajdú, ein noch rüstiger Mann von 62 Jahren, hatte nämlich seinen Gegner wegen eines beleidigenden Briefes durch die Kartellträger Dr. Peter Tóth und Franz Simon fordern lassen müssen. An­laß zum Konflikt war, daß der junge Arzt sich um Pro­tektion an Dr. Hajdú gewandt und die Erledigung seiner Angelegenheit mehrfach telephonisch urgiert hatte. Auf die Auskunft, sich gedulden zu wollen, richtete Dr. Molnár ein Schreiben an Dr. Hajdú, in dem er u. a. betonte, daß er sich Satisfaktion verschaffen würde, wenn er nicht einem Zweiundsechzigjährigen gegenüberstände. Nun er­folgte die Herausforderung. Die Sekundanten einigten sich auf ein Säbelduell ohne Bandage. Der Zweikampf fand im Fechtsaal Rónai statt. In drei Gängen wurde Dr. Molnár von seinem Gegner am Unterleib, am Arm und an der Schulter verletzt, worauf ihn die Arzte für kampf­unfähig erklärten. Die Gegner schieden unversöhnt. Unfall oder Selbstmord? In seiner Wohnung, Zá­­polya-ucca 38, wurde gestern der ehemalige Direktor der Konsumgenossenschaft der öffentlichen Beamten Zoltán v. Bachó, ein Cousin des einstigen Militärkapellmeisters Stefan v. Bachó, tot aufgefunden. Den Tod hat Leucht­gas verursacht, doch steht nicht fest, ob es sich um einen Unfall oder Selbstmord handelt. Die Polizei hat die Erhebungen eingeleitet. — Im Hause Dessewffy­­ucca 5 wurden der Agent Anton Tóth und dessen Frau in ihrer Wohnung bewußtlos aufgefunden. Eine polizei­liche Kommission stellte fest, daß eine Vergiftung durch Leuchtgas vorliege und ließ die Bewußtlosen in das Rochusspital bringen. Da Tóth und dessen Frau das Be­wußtsein noch nicht wiedererlangt haben, konnte noch nicht festgestellt werden, ob ein Unfall oder Selbstmord­versuch vorliegc. Kautionsschwiudel. Wir berichteten vor einiger Zeit, daß die Polizei einen jungen Mann namens Johann Kul­csár wegen verschiedener Kautionsschwindeleien in Haft genommen und der Staatsanwaltschaft überstellt hat. Kul­csár wurde abgeurteilt und verließ vor kurzem das Ge­fängnis. Seither hat er sich im Hause Bank-ucca 5 wie­der etabliert und neuerdings Angestellte mit Kautionen akzeptiert. Da er die ihm übergebenen Beträge nicht zu­rückerstatten und auch die Leute nicht beschäftigen konnte, wurde er wieder angezeigt und gestern abermals in Haft genommen. Todesfall. Der Professor am hauptstädtischen jüdi­schen Gymnasium Eugen Wessel ist Samstag abepd plötz­lich verschieden. Die Beisetzung erfolgt Dienstag, 2. d. M., vormittags 11 Uhr im neuen Rákoskereszturer isr. Friedhof. — Der Verblichene war einer der verdienstvollsten Bahn­brecher des ungarischen Zeichenunterrichts. Selbst ge­diegener Maler, vereinigte er in sich seltene pädagogische Gaben und Liebe zum Kinde mit einer künstlerischen Art des Schauens, die er auch seinen Schülern mitzuteilen wußte. Das Hinscheiden des in der Fülle seiner Schaf­fenskraft stehenden Mannes wird von weiten Kreisen der ungarischen Pädagogik beklagt. Spiritistische Seancen. Die Polizei hat in Erfahrung gebracht, daß im Hause Hungária-körut 102 iu der Woh­nung der sechzigjährigen Witwe Johann Vincze spiri­tistische Séancen abgehalten werden, wobei ein Mann auch geheimnisvolle Predigten hält und Prophezeiungen macht. Detektivinspektor Ernst Róna erschien mit mehre­ren Detiktiven in der genannten Wohnung und fand dort etwa hundert Personen versammelt, die an deu Séancen teilnahmen. Für die geheimnisvollen Funktionen wurde von den Teilnehmern an den Séancen wohl kein Geld verlangt, doch mußten die Leute als „Aufräumungsgclder“ gewisse Beträge entrichten. Die Polizei verhielt die Ver­sammelten zur Ausweisleistung und leitete gegen sie das Verfahren ein. Selbstmord. Gestern früh wurde der ehemalige-Jour­nalist und spätere Klubdirektor Zoltán v. Bachó, ein Cousin des einstigen Militärkapellmeisters Stefan Bachó, in seiner Wohnung, Zápolya-ucca 38, tot aufgefunden. Zoltán v. Bachó war in letzter Zeit zugrundegegangen und vermochte nirgend unterzukommen. Gestern öffnete er in seiner Wohnung den Gashahn, nahm den Gummi­­schlauch in den Mund und sog das Leuchtgas ein. In einem hinlerlassenen Abschiedsschreiben heißt es, daß er Entbehrungen nicht ertragen könne. Verhaftete Einbrecher. Der Taglöhner Béla Kuna und der Schlosser Karl Lakner wurden auf dem Teleki-tér dabei ertappt, als sie verschiedene Kleidungsstücke und Schmucksachen verkaufen wollten. Man brachte sie zur Ober'tnrlfhnuptmannschaft. wo festgestellt wurde, daß die Sachen von Einbrüchen herrühren, die die beideu verübt hatten. Es wurde erhoben, daß der durch die Einbrüche verübte Schaden sich auf 20.000 P beläuft Geheimnisvolles Attentat. In Kispest wurde in der verflossenen Nacht der pensionierte Offiziersstellvertreter Georg Suhaj auf offener Straße überfallen und durch Stockhiebe schwer verletzt. Er wurde bewußtlos aufgefun­den. Die Polizei hat eine Untersuchung eingeleitet. Tanzfest und Konzert der bildenden Künstlerinnen. Der Verein Ungarischer bildenden Künstlerinnen veran­staltet zugunsten seiner unbemittelten Mitglieder am 1. Februar, abends halb 8 Uhr, in den Lokalitäten des Bundes der Ungarischen Frauenklubs (VIII., Horänszky­­ucca 16, II.) eine Tanz Unterhaltung. Die Unterhaltung wird durch ein Konzert eingeleitet. Die Eröffnungsrede hält Chefredakteur Dr. Ladislaus Tóth. Mitwirkend: Bianca Keömleg, Margit Rohla, Emerich Molnár. Kolo­man Vándor und Johann Koncz. Nach dem Konzert wird sich Dr. Wilhelm Fehér als Zauberkünstler, die Malerin Paula Porter als Graphologin vorstellen. Jazz der Uni­versitätshörer. Tombola, Verlosung von wertvollen Aquarellen u. a. PESTER LLOYD Theater, Kunst und Literatur Die „Königin von Saba“ zum 200. Maie. Welchen Umständen verdankt Goldmarks Werk, das gestern in unserer Königlichen Oper zur zweihundertstel' Aufführung kam, seine Jahrzehnte überdauernde Wir­kung? Die Frage reizt zu Betrachtungen, denn da Premiere des Stückes ging 1875 vor sich, und Hundert, von Opern, die man seither, also während mehr als einer halben Jahrhunderts, in Gang gesetzt hat, sind inzwischen vom Spielplan verschwunden, wogegen die „Königin von Saba“ in all ihren Fibern noch immer glüht. Der Triumph zug des Werkes hat mit Theaterzufällen nichts zu tun. Seine fördernden Motive kommen einzig allein aus Gold marks Innerem. Zunächst fällt es auf, daß der Komponist hier in t einer Farbigkeit arbeitet, die in den siebziger Jahren — wenn man von dem grundverschieden gerichteten Wagner absieht — als Novum überraschen mußte. Heut­zutage ist jeder notenschre'hende Mensch zugleich Kolo rist. Und sogar viel eher Farbenkünstler als melodischer Zeichner. Doch vor einem halben Säkulum ko.umt nebe; Goldmarks Palette nur die für „Carmen“ unj „Aida benütz'.c Malerscheibe in Betracht. Bizets Oper erlebt ihr Uraufführung im selben Jahre, wie die „Königin“, Verdis chef d’oeuvre entstand vier Jahre vorher. Goldmark Meisterwerk aber hatte zugleich eine ganz persönlich< Grundfarbe. Im Wesen eigentlich Autodidakt, trieb dieser Komponist keinen Götzendienst m't Vorgängern und Zeil genossen, blieb fern von handwerksmäßiger Routine, machte nicht falsches Európáért um, sondern gab sich selber. Eine unumschränkte Seele, die solcherart der Ge­fahr einer Auflösung ihrer persönlichen Triebe entgehen konnte. Es war ihr vergönnt, sich den eigenen Stimmun gen mit aller Freiheit hinzugeben. Diese orientalische Melodik und Rhythmik hat uoidmurk nicht aus morgen ländischen Quellen varstandesmäßig geschöpft, — er hat sie selber empfunden und erfunden. Niemand vermochte in seine Fußstapfen zu treten, nur seit ungefähr zwei Jahrzehnten jagt Ernas! Bloch, der sehr- bedeutende Kom pomst aus Genf, einem ähnlichen Ideal nach: er möchte jüdische Rassenmusik, machen, gleichfalls ohne folklo­­rjstisohe Behelfe, nur aus dem Gefühl heraus. Freilich, alle Merkmale der Goldmarkscheu Kunst hätten der „Königin von Saba“ nicht den Erfolg sichern können, wenn der Schöpfer nicht zugleich in so hohem Maße poetisch inspiriert gewesen wäre. Suiainlths erste Arie, der Ekizugsmarsch, die Gartenszene sind Pracht­stücke einer flammenden Phantasie. Schwelgen im musi kalischen Reichtum und sind dramatisch spannend ge­baut. Es siedet in ihnen das echte Thealcrblut. Aller­dings war, wie Agsads Traum, wovon der Heldentenor in der „Königin von Saba“ erzählt, auch die Oper selbst eine einmalige Vision. Goldmark komponierte noch wei tere fünf Bühnenwerke, sein Genie aber konnte ein zwei­tes Mal nicht wieder so auflodem. In unserem Opernhause ist das Stück stimmlich und dekorativ glänzend ausgestattet Am gestrigen Jubiläums­abend führte Dirigent Fleischer prächtig den Stab. Nach dem mit großer Verve gespielten Marsch und dem Inter­mezzo mit der Fcsimusik brauste stürmischer Beifall durchs Haus. Das Erfinderische des Spielleiters Árpád Szemere und die Raumkunst des Herrn Gustav Oláh bringeu sehenswerte Lebendigkeit und Phantastik auf die Bühne. Wir hörten die bisherigen Interpretin, also Herrn Hal­mos, einen Assad von blendender Stimme, die Damen Erzsi Rodó und Ella Német hg, zwei gleichfalls strahlende Organe, dann die sonoren Vertreter du- tiefen Partien, die Herren Farkas, Székéig und Losoncig. Auch eine neue Astaroth: Gitta .Halász. Sie läßt sich von dieser Welt der Zypressen und von der Goldmarkschen Romanik wirk lieb mspierieren und macht aus der Sklavin eine iu Ton, Haltung und Mimik sein interessante Gestalt. Alles freut sich, wenn man ihre malerische Figur zu Gesicht bekommt und wenn man im Locklied des zweiten Aktes ihre außerordentlich feinen und haarscharfen Intona­tionen hört G. M. fin. ürili si OMidlilter mer Grossbank, anerkannter Spezialist mit langjähriger m- und ausländischer Praxis, übernimmt die Reorgani­sierung der Administration von Banken und Untemeh­­nungen auf Basis der strengsten Material* und Arbeits­­tontretfe, absolute Sicherheit und äusserster Spar­samkeit. Geil. Anträge unter „Sparorganisation11 an die Administration dieses Blattes. lorsi

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