Pester Lloyd - esti kiadás, 1934. január (81. évfolyam, 2-25. szám)

1934-01-03 / 2. szám

PESTER LLOYD Mittwoch, 3. Januar 1934 die Kasse der Sozialversicherung für das Seine-Departe­ment ist um 22 Millionen Francs geschädigt. Die Versiche­rungsgesellschaften behaupten, daß sie auf Grund ge­wisser mehr oder weniger offiziöser Empfehlungen die Zeichnungen vorgenommen haben. Man glaubt daraus Ersatzansprüche an den Staat ableiten zu können. Pein­liches Aufsehen en'egen die Mitteilungen einiger Blätter, die darin gipfeln, daß Stawinski und seine Helfershelfer die besten Beziehungen zu hervorragenden politischen Persönlichkeiten hatten, die in der Furcht, kompromittiert zu werden, jetzt die Gaunerbande schützen. Die Notstandsaktion der Gemahlin des Reichsver­wesers. Für die' Notstandsaktion dér Gemahlin des Reticihsverwesers sind am 31. Dezember folgende Spenden eingeflossen: Josef Szakács und Frau 40 P; Sammlung dar Budapestér Angestellten der staatlichen Eisen-, Stahl­­und Maschinenfabriken 30 P; Erwin Quittner 20 P; katholische Gewerbetreibende und Landwirte vom Becsbe 10 P; Heinrich Rosenmann 14 P; Notar a. D. Josef Nagy 10 P; technischer Rat Julius Borbély in Pécs sowie Firma Uprimny und Mik las (Budapest) je 5. P; Dipl.-' Ing. Eugen Puskás v. Ditró 3 P; Franz Falus 1 P; Spar­verein der Tischrunde i;n Restaurant Putz 0.20 P. — Naturalien spendeten: Major Ernst Kiss 5 Kleidungs­stiücke; Frau Béla Matisz Kleidungsstücke; A. H. Lebens­rnittel. — Am 2. d. sind die folgenden Spenden eingc­­f lossen: Lebensiversicherungsgesellschaft' ,,Phönix.“ 200 P; Frau Oliver v. Perozel 50 P,; Gyula diák 20 P; Landes­heim der Zugskondukteure 10.10 P; Alfred Sárkány 10 P,; Stefan Steffanits 5 P.----Naturalien spendete: Frau Géza Vangyel ein Bündel Kleidungsstücke. Geständnis des Königsmörders Abdul Kalib. Im Zusammenhang mit der Verschwörung, die zur Ermor­dung Schah Nadirs in Kabul geführt hat, sind bis jetzt 76‘ Personen hingerichtet worden. Zwei Verschwörer wurden zu lebenslänglichem Gefängnis verurteilt. Wie Times aus Delhi berichtet, soll Abdul Kalib, der Mörder des Königs, vor seiner Hinrichtung eingestanden haben, daß er zu dem Anschlag von seiner Geliebten, einer vor­nehmen jungen Frau, die früher zum Hofstaat des Königs Amanullah gehörte, angestiftet worden sein. Die Frau, die verhaftet worden ist, hatte gehofft, claß nach der Ermordung Schah Nadirs eine Revolution aus­brechen werde, in deren Verlauf Amanullah auf den Thron zurückkehren könnte. Die jahrhundertealte Gastkultur der kön. Freistadt Sopron. Gastfreundschaft und Gastkultur gehören zu den vornehmsten Traditionen des ungarischen Charakters. Sie haben sich unvermindert bis zum heutigen Tage erhalten und in der großen Welt für das TJngarlum geworben. Das zünftige' Gastgewerbe haben besonders die deutschen Siedler in Ungarn hpchgebracht und, eine der vornehmsten Stätten blühender Gastkultur ist "die alter­tümliche Stadt Sopron, deren Herbergen und Gastlokale traditionsreiche Zunftwappen tragen. Man kann wohl sagen, daß die Kultur einer jeden Stadt mit ihren Gast­lokalen aut' das innigste verbunden ist, da diese Gast­kultur, wie schon ihr Name andeutet, das 'Beziehungs­reichtum der städtischen Siedlung mit der übrigen Welt darstellt, die sie befruchtet hat und von der sie im Laute der Jahrhunderte bleibende persönliche und mate­rielle Werte empfangen hat. Es war also eine dankbare Aufgabe, daß Dr. Andreas Csatkai im Soproni Hírlap sich der Aufgabe unterzogen hat, den Lesern die dortige Gastkultur im Lichte der Jahrhunderte bis zu den heutigen Zeiten darzustellen und es ist wohl ein Zeichen der Zeit, daß das Soproner Gastgewerbe noch niemals einen solchen Niedergang erlebt hat, wie eben heute. So widerspiegelt sich int Schicksal einer Stadt das Schicksal eines Landes, in der Not des Einzelnen das Elend der Gesamtheit. Im Schatten der Reichshaupt- und Residenz­stadt W ien konnte Sopron ein sehr bewegtes provinziales Dasein führen. Könige und Erzherzoge beehrten es mit ihrem Besuch und auch im Kreise der Wiener Literalen —- von den ungarischen gar nicht zu sprechen *— stand es hoch im Ansehen. Das Gastbuch der 150jährigen Fremdenherberge „Fehér rózsa“ (Weiße Rose) führt eine ganze Reihe hervorragender Namen an, darunter auch jenen des gefürchteten Wiener Humoristen Saphir, der dort ständiger Einkehrgast war und gar manchen loben­den und spöttelnden Vers vom Stapel ließ. Bei fahler, graugelber Hautfärbung, Mattigkeit der Augen, iiblem Befinden, trauriger Gemütsstimmung, schweren Träumen ist es ratsam, einige Tage hindurch, früh nüchtern, ein Glas natürliches ..Franz-Josef“-Bitfer\vasser zu trinken. Sterilisierung auch in Amerika. Die amerikanische Öffentlichkeit beschäftigt sich lebhaft mit der Ankündi­gung der Behörden des Staates Oklahoma, wonach auf Grund des Gesetzes vom Jahre 1933 bei allen Gewohn­heitsverbrechern dieses Staates eine Zwangsterilisierung vorgenommen werden soll. Bei der Durchführung dieser Ankündigung würden etwa 2000 Gewohnheitsverbrecher sterilisiert werden. Wintertouristeiiziig nach dem Plattensee. Die Plat­tenseegesellschaft gilbt bekannt, daß zur Förderung der Wlmtertouristik nach den verlockendsten Reisezielen im Plattenseegebiet Samstag, 6. d., (am Breikönigstage) ein Sonderzug mit folgenden Fahrzeiten verkehrt: Budapest- Süd ab 7.15; Balatonfiired 10.23, retour am nächsten Tage 17.10, Budapest-Süd an 20.27 Uhr. Pauschalpreis für Reise IM. Klasse, 1 Mittagessen nebst voller Tagespen­sion an Ort und Stelle 15.70 Pengő. Die Unterbringung er­folgt im Sanatorium des Herzheilbades oder in den Di­rektlionshotels in zweibettigen Zimmern mit allem Kom­fort. Der Sonderzug hält hin und zurück in allen Plat­tenseestationen. Die reinen Reisekosten betragen: nach Balatonfiired und zurück 4.64 Pengő, nach Balatonkenese und zurück 3.64 Pengő. Reisende, die das Pauschal­arrangement nicht wünschen, sorgen selbst für ihre Ver­köstigung. Auskünfte erteilen diic Reisebureaus. Tausende tote Forellen in der Traun. Die Traun­fischerei bat einen schweren Schaden zu verzeichnen: Gestern wurden in der Traun bei Gmunden Tausende vön toten Forellen gefunden. Die Fische fanden infolge un­überlegter Maßnahmen eines industriellen Betriebs ihren Tod. . Hochwasserkatastrophe in Kalifornien. Aus London wird berichtet: Auf der bisherigen Verlustliste der Hoch­­uxisserkatastrophe in Kalifornien stehen 100 Tote, 400 Verwundete und 3000 Obdachlose. Der Sachschaden be­trägt 5 Mülionen Dollar. Bisher sind von den, 58 als ver­mißt angemeldelen Personen die Leichen von 44 Perso­nen aufgefunden worden. Den bisher eingetroffenen Mel­dungen zufolge sind 17 Automobile samt den Insassen spurlos in den Wellen verschwunden. Die Raubtiere des Tiergartens vom Griffith-Park sind ausgebrochen. Neue Schneefällc. Dér Ort Schwärzau im Gebirge in Österreich ist seit dem 21. Dezember vollständig eingc­­schneit und von der Außenwelt buchstäblich abgeschnit­ten. Der Schnee liegt in der Ortschaft und der Umgebung über anderthalb Meter hoch. Unerträglich isl die Lage dadurch, daß die vielen Lawinen, die jeden Augenblick zu Tal donnern — nicht weniger als 28 Riesenlawinen und hunderte von kleinen Lawinen gingen an einem Tag her­nieder —i ein Passieren des Höllentals unmöglich machen. ' Auf der Höllentalstraße liegt eine Scbneesohicht von drei bis vier Meter Höhe. Seit einigen Tagen'ist eine Ver­bindung mit Schwarzau hergestellt. Aus Rumänien wer­den ebenfalls Sclmeestürme gemeldet. Verbrannte Elefanten, in dein Tiergarten von Vincennes bei Paris, der van der Firma Hagenbeck zu dgr Pariser KOlonialaussleliimg angelegt worden war, brach um Mitternacht Feuer aus. Der Brand konnte rasch gelöscht werden, jedoch gelang es nicht, einen Schuppen mit fünf Elefanten zu retten. Die Tiere verbrannten bei lebendigem Leibe. Ehelicher Dialog. Er (entrüstet): „Glaubst du, daß ich ein Narr bin?“ Sic: „Nein, gar nicht — aber was ist meine Meinung gegen die Meinung von lausenden?“ Straßenszenc. Hausierer: „Herr, kaufen Sie mir was ab.“ Passant: „Was, abkauifen soll ich Ihnen etwas? Wissen S;e, daß ich eine Erau und fünf Kinder habe, daß mir der Gehalt gekürzt worden isl, daß ich Zins' Gas und eickirisches Licht schuldig bin, daß heute früh der Pfändung»k<miniissär bei mir war . . Hausierer: „Nicht weiter, Herr! Walt mal nachschauen, ob icih ein paar Heller für Sie habe.“ Wetterbericht. Das Meteorologische Institut meldet ijm 12 Uhr mittags: In Westeuropa dauert das milde Wei­ter an. Dagegen hat sich im Osten Europas die Kälte neuerdings gesteigert. Auf dem Balkan haben ergiebige Schneefällc eingesetzt. In Ungarn stieg die Temperatur gestern im allgemeinen auf 3 bis 5 Grad Celsius und sank in Transdanubien selbst in der Nacht kaum bis zum Null­punkt. Auf dem Alföld wurden dagegen Bodenfröste bis —5, bézw. '—8 Grad Celsius geméssen. Kleinere Regenfälle gab es im Süden und im Westen. Heutige Mitlagstempe­­ralur in Budapest -{-4 Grad Celsius. Barometerstand 760 Millimeter, bei mäßig sinkender Tendenz. Prognose: Leb­hafte Nordostwinde, sinkende Temperatur, an vielen Orten Regen- und Schneefälle, besonders in den südlichen lio­­mitaten. Bei Vergiftuiigscjrscheitiungen, hervorgerufen durch, ver- I dorbene Nahrungsmittel, bildet die sofortige Anwendung des natürlichen „Franz-Josef“-Bitterwassers ein wesentliches | Hilfsmittel. • 4 • Das Ungeheuer ist erlegt worden. Die tote „Sceselilangc“. (eb.) Rom, 2. Januar, Während im englischen Unterhaus eine neue Anfrage über das Monstrum vorbereitet wird und alle Welt nocli darüber nachdenkt, Wie man es zu einem Schottenwitz verarbeiten könne, haben es, wie telegraphisch bereits gemeldet wurde, tapfere Jäger zur Strecke gebracht —­­nicht in Loch Neß zwar, aber dort, wo Italien aufhört: in Sgrakus. Sofern es sich nicht etwa um. einen Doppel­gänger handelt. Oder um eine Taschenausgabe. Denn das Ungeheuer io den Orangenhaineu Siziliens map anfangs nur 6 Meter, dann schrumpfte es auf 3.25 zusammen und schließlich blitb nichts, über auch nichts mehr davon übrig, denn es ging mit Zauberei zu. Nüchterne Menschen stellen freilich nüchtern lest, daß es ein Opler der traurigen Sucht geworden ist, alles, was da kreucht und fleuch}, umzubringen, eine Sucht, durch die Italien so viel wie gähziieh tierlos geworden ist. Wie es baumlos wurde durch den Raubbau an der Flora. ln den Zeitungen des ganzen Regno konnte man lesen, wie — offenbar unter dem Einfluß des schottischen Kollegen — in Syrakus-plötzlich ein mosiro anfgetancht sei, ein riesiges Schlangentier, wie die Panik infolge­dessen umging, die nun einmal dazu gehört, und wie schließlich einige Bauern des Ungeheuers ansichtig wur­den. Es streckte nämlich seinen Köpf ans einem Graben und züngelte schauerlich, worauf die unerschrockenen Männer ihre Doppelflinten abfeuerten. Da sank der Kopf zusammen. Aber bevor sic sich näherten, die heldenhaf­ten Lindwurmtöter, schössen sie doch noch —- zur Sicherheit, wie sie selbst voll Stolz berichten — ihre ganze Munition auf das Reptil. Und die. war reichlich, wie bei allen Vogeljägern. Das Monstrum rührte sich nicht mehr. Die Stadt war vom Tyrannen befreit. Ein einziger Syrakusaner wagt nun — da er sich in Rom befindet — die Dinge beim Namen zu nennen. Die Schlange war nichts als ein harmloses, seit vielen Jahren bekanntes Tier, das möglicherweise einmal mit einem Bananenschiff nach Sizilien verschlagen wurde. Es nährte sich schlecht und recht von dem, was es fand, tat kei­nem Kind etwas zuleide und war so zahm, daß es mit ein paar Flötentönen herangelockt werden konnte. Seine einzige Schuld sei die gewesen, daß es nicht das sein konnte, was der Ort aus ihm machen wollte, um auch seine Berühmtheit zu haben: ein Ungeheuer. Zum Glück für ihn, den Syrakusaner, leid er augen­blicklich, wie gesagt, nicht am Schauplatz der Mordtat. Dort hätte man wohl keinen Spaß verstanden, denn inzwischen tauchte ein Magier auf, der dem leichtgläu­bigen Völklein weismachte, die Erde werde in weitem Umkreis unfruchtbar werden, wenn man mit dem Leich­nam des Ungeheuers nicht verfahre, wie die schwarze Kunst es vorschreibe. Noch vor dem Vollmond müsse die Erde entsühnt werden. Also richtete man einen Scheiter­haufen auf, grub die Schlange wieder aus, verbrannte sie feierlich wie eine Hexe, tat die Asche in einen Sack und warf ihn in den Fluß, daß er ihn weit hinausschwemme ins Meer. Der Magier aber nahm vorher etwas von der Asche der Siiiidenschlangc und füllte sic in ein Fläsch­chen — auf daß nie mehr ein ähnliches Scheusal die Ge­filde heimsuche. So geschehen im Zeichen von Loch Neß, so zu lesen in den größten römischen Zeitungen. Aber zu verwundern gibt es nichts für den, der täglich erleben muß, von wel­chem unsinnigen Aberglauben und welcher Tierfurcht die Bauern selbst in der Umgebung Roms noch besessen sind. Was ihnen vor die Spaten kommt, wird blindlings tot­­geschlagen und der hünenhafteste Nachkomme der römi­schen Legionäre würde nicht wagen, eine fingerlange Blindschleiche in die Hand zu nehmen. Sport Fußball. Bocskai erzielte in Oran im Revanchespiel gegen die Wiener Hakoah 2 : 2 nochmals ein Unentschieden. Ski. Aus Salzburg wird uns gemeldet: In Wagrein hat die 20jährige Teilnehmerin des ungarischen Skikurses Fräu­lein Zsuzsa Bánffg aus Budapest, als sie auf Skiern über die Wiedmooswie.se nach Wagrein abgleiten wollte, durch Sturz einen Bruch des rechten Unterschenkels erlitten. Kommuna!-Angelegenheiten Der Fiirstpriinas an den Bürgermeister. Bürger­meister Dr. Eugen Sipöcz hatte an den Kardiual-Fürst­­primas Justinian Sérédi anläßlich der Jahreswende ein Glückwunschschreiben gerichtet, auf das der Fürstprimas wie folgt geantwortet hat: „E\v. Hochgeboren Herr Bür­germeister! Für Ihre mir dargebrachten innigen Neu­­jahrswünsche spreche ich Ihnen meinen hezlichsten Dank aus. Mit Genugtuung haben mich die glaubensstarken Zeilen Ew. Hochgeboren erfüllt, die die geschichtliche Rolle der aus der Tätigkeit der Kirche sprießenden sitt­lichen Kräfte beweisen, sowie Ihrer Überzeugung Aus­druck verleihen, daß auch au« dieser kritischen Lage nur diese Kräfte die Welt befreien können, und daß nur in ihnen die Hoffnung auf eine Wiedergeburt unserer Na­tion liegt. Indern ich die Glückwünsche Ew. Hochgeboren erwidere, flehe ich izum Allmächtigen, er möge Ihnen die Kraft verleihen, in Ihrer hohen und verantwortungsvollen Stellung digser Ihrer Übezeugung entsprechend Ihre Prin­zipien zum Wollte der Hauptstadt und des Vaterlandes in vollstem Maße zur Geltung zu bringen. Genehmigen Ew. Hochgeboren den Ausdruck meiner Hochachtung. Justinian Seredi, Kardinäl-Eifrstprimas und Erzbischof ,von Esztergom.“ ___<_______ Lokalnachrlchften Todesfall. Heute nacht ist der Mitarbeiter des Pesti Hírlap Wilhelm Balia im 72. Lebensjahre gestorben. Balla war ursprünglich Getreidehändler und berichtete als sol­cher dem genannten Blatte über die Vorgänge an der Warenbörse. Er schrieb jedoch nicht etwa trockene Be­richte, sondeun Irumoristiseil gefärbte Artikel, die in Bör­­senkreisen allgemein beliebt waren. Überdies war er ein vorzüglicher Kenner des alten Budapest, kannte alle Leute, die vor Jahrzehnten eine Rolle in unserem Wirt­schaftsleben gespielt haben, war mit den geschäftlichen Verhältnissen der guten alten Zeit vertraut und wußte alles, was er gesehen und miterlebt hat, an der Zeitung, wie in Büchern amüsant zu schildern. Sein Ableben wird in Journalisten-, wie in Börsenkreisen lebhafte Teilnahme erwecken. Gastspiel Leopold!—Milskaja. In der ersten Januarhälfte wird der weltbekannte, populäre Vortrags­­kiinstler und Sehlägerkomponist Leopoldi mit seiner Partnerin, der bildschönen russischen Klajviervirtjiosin Milskaja, in einem vornehmen Budapester Etablissement ein längeres Gastspiel absolvieren, dem mit größtem Interesse entgegengesehen wird. -(- Das vornehme Restaurant „Haway“ (IN., Bokréta­­ucca 36) ist der Treffpunkt des vornehmen Publikums, wo die Aristokratie und Mitglieder der Diplomatie sich allabendlich treffen. Die bekannte Haway-Musik spielt die schönsten Schlager. Eine Wohntingsdiebin. Vor einer Wohnung des Hau­ses Olasz-Fasor Nr. 11 bemerkte gestern ein Hausbewoh­ner eine gutgekleidete Frauensperson, die sich bemühte, die Tür. einer Wohnung zu öffnen. Auf die Frage, wen sie suche, geriet die Fremde i,n Verwirrung und stammelte, daß sie sjcli im Stockwerk geirrt halbe. Sie wollte eiligst lorigehen, der Mieter machte aber den im Tor stehenden Hausbesorger darauf aufmerksam, der einen Wachmann avisierte. Da die Unbekannte keine regelrechte Legitima­tion vorweisen konnte, wurde sie zu der Polizei gebracht, wo man bei ihr eine Menge von Nachschlüsseln land. Im Evidenzbureau wurde-dann ermittelt, daß die Betreffende die 30jährige notorische Wohnungsdiebin Katharine Czibik ist, die erst vor kurzem aus einer Strafanstalt entlassen wurde. See wurde in Haft behalten. Lebensmüde. Heute vormittag stürzte sich ein etwa 30- bis 35jähriger Mann vom dritten Stockwerke des Hauses Mester-ucoa 53 in den Hof raum, wo er mit zer­schmetterten Gliedern bewußtlos liegen blieb. Die Frei­willigen Retter brachten ihn in das Roohusspital; dort ist er kurz darauf gestorben. Nähere Daten fehlen. Theater« Kunst und Literatur „Hau-Ruck.“ Man schreibt uns aus Berlin: Die im Pester Lloyd erschienene Mitteilung über das Lustspiel „Hau-Ruck“, das auch unter dem Titel „Jugend voran“ auf zahlreichen Bühnen Ungarns, Österreichs und Deutschlands zur Aufführung gelangte, hat, wie bereits injtgeteält, zu einem Konflikt zwischen dem Berliner Theaterdirektor Ralph Artur Roberts und der Deutschen Bühnenkorrespondenz geführt. Vielfach wurde angenom­men, daß das in Berlin aufgeführte Lustspiel „Hau- Ruck“ mit dem unter dem Pseudonym Vulpius als Autor anderwärts gegebenen Lustspiels identisch sei. Diese An­nahme trifft jedoch nicht zu, denn das in Berlin zur Auf­führung gebrachte Lustspiel ist ein Werk des Wiener Autors Dr, Hans Adler und des Theaterdiirektors Ralph

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