Pester Lloyd - esti kiadás, 1934. február (81. évfolyam, 26-48. szám)

1934-02-01 / 26. szám

PESTER LLOYD • 4 • Donnerstag, 1. Februar 1934 aus den Schienen sprangen, kamen Menschen nicht zu Schaden, von einigen geringfügigen Verletzungen abge­sehen. Die Strecke wurde jedoch erheblich beschädigt, so daß der Verkehr vorläufig nur durch Umsteigen aufrecht­erhalten werden kann. Blut-, Haut- und Nervenkranke erreichen durch den Gebrauch des natürlichen „Franz Josel“-Bitterwassers geord­nete Verdauungsverhältnisse. Der Tierfreund. A: Wie ist denn das; Sie, der Präsi­dent des Tierschutzvereins, gehen auf die Jagd? — B: Warum denn nicht? Ich halbe noch nie etwas geschossen. Wetterbericht. Das Meteorologische Institut meldet tim 12 Uhr mittags: Der in ganz Europa herrschende Nordwind hat sich in Westeuropa, ferner in der Gegend der Ostsee zum Sturm verstärkt und eine starke Abküh­lung, an vielen Orten auch Schneefall verursacht. In Ungarn stieg das Thermometer gestern noch einige Grade über Null, in der Nacht jedoch wurden in Bodennähe — 4 bis — 6 Grad Kälte gemessen. Kleinere Schneefälle gab1 es fast überall. Die große ungarische Tiefebene ist mit einer neuen ßclhneeschicht bedeckt. Auch im Gebirge ha­lién sich die Schneeverhältnisse verbessert. Heutige Schnee­lage; Schwabenberg 11, Rosenhügel 6, Dreihotterberg 5 bis 8, Csúcshegy 8 cm; Dobogókő 21; Börzsöny: Nagy­­inóc 37, Nagyhantarét 10 cm; Mátragebirge: Gallyatető 25 bis 30; Kékestető 22; Biikkgebirge; Bánkút 20, Lillafüre­­tler Bagolyhegy 10, Hollóstető 12, Kerekbegy 10; Mecsek; Misinatető 15 cm. Die Qualität des Schnees ist folgende: Auf vereistem Altscbnee frischer Pulverschnee, doch an nicht windgeschützten Stellen fehlt der Pulverschnee. Aus dem Biakony und der Hegyalja, sowie aus der Berggegend ßopron—Kőszeg sind bisher keine Schneefoerichfe einge­laufen. Heutige Mittagstemperatur in Budapest -— 1 Grad Celsius. Barometerstand 763 Millimeter (stark steigende Tendenz). — Prognose: Windig, kalt, wechselnd bewölkt; an vielen Orten neuere Schneefälle. Bei Arterienverkalkung des Gehirns und des Herzens läßt «ich durch täglichen Gebrauch einer kleinen Menge natür­lichen „Franz-Josef“-Bitterwassers die Absetzung des Stuhles ehne starkes Pressen erreichen. LokalnachricSiten Tod auf der Straße. Heute vormittag ist ein gut ge­kleideter Mann auf dem Szabadság-tér plötzlich zusam­­jnengebrochen und nach wenigen Augenblicken gestorben. Es war der 56jährige Inspektor der Nationalbank Georg Lindenberger, der mit seiner Familie VI., Andrássy-ut 76, wohnte. Die Leiche wurde zur Konstatierung der Todes­ursache in das gerichtsärztliche Institut gebracht. Defraudation. Der 39jährige Budapester Advokat Dr. Artur Klein hat von seinen Klienten Beträge in der Höhe von etwa 1000 Pengő übernommen, die er bei Ge­richt einzahlen sollte. Dr. Klein unterschlug die Gelder und folgte den Lenten gefälschte Erlagscheine aus. Mit der Zeit kam man den UntersChleifen auf die Spur und Dr. Klein wurde heule in Haft genommen. Falschmünzer. Die Polizei verhaftete heute den Schlosser Stefan Zeliska, dessen Frau und den Färber Josef Ábrahám, die eine Menge falsche Zweipengöstücke gefälscht und in Verkehr gebracht haben. Alle drei wur­den der Staatsanwaltschaft übergeben. Todesfall. Siegmund v. Leitner, gewesener Vizepräsi­dent-Generaldirektor der Zentral-Hypothekembank, ist im 75. Lebensjahre in Budapest verschieden. Dachfeuer. Heute mittag ist der Dachstuhl des Hauses VII., István-ut 37, in Brand geraten. Als die Feuerwehren unter Führung der Kommandanten Erles­beck und Sturm ausrüokten, schlugen die Flammen be­reits aus den Dachludken empor. Nach drerviertelstündi­­ger harter Arbeit gelang es, das Feuer zu löseben. Der Dachstuhl ist in einer Länge von etwa 16 Metern ver­wüstet worden. Die Entstehungsursache konnte noch nicht eruiert werden. Der Opernball. Das sensationelle gesellschaftliche Ereignis, das heute abends im Opernhause um halb 11 U:hr seinen Anfang nimmt und nach der strengen Weisung der Regie spä­testens um halb 5 Uhr früh seinen Abschluß finden muß, weil sofort der „Statusquo“ wiederhergestellt werden soll, damit auf darauffolgenden Abend Rossinis „Der Barbier von Sevilla“ über die Bretter gehen kann, beschäftigt tout Budapest. Es ist bezeichnend, daß die Herren- und Damen­konfektionsgeschäfte ihre Auslagen ganz im Zeichen des Opernhalls arrangiert haben und auch in ihren Zeitungs­­inseraten unter diesem .Schlagwort ihre Artikel an­preisen. Wieviele neue Verdianstmögticbkeiten duroh diese nur auf wenige Stunden beschränkte Eliteveran­­sitaltung geschaffen worden sind, dürfte man statistisch kaum erfassen können. Immerhin ist erwähnenswert, daß allein für die erweiterte Garderobe des Opernhauses 120 Angestellte verpflichtet und nicht weniger als 2600 neue Kleiderständer angeschafft worden sind. Die nor­male Beleuchtung ist um 3500 Glühbirnen verstärkt worden. Mit Ausnahme des Chors und der Solisten beteiligt sich das gesamte Personal der Kön. Oper am Opernfoall, an der Spitze natürlich das gesamte Ballett und Orchester. Unter den Damen der Gesellschaft, die in der Revue der lebenden Opernibilder auftreten werden, befinden sich flicht nur zahlreiche ungarische Aristokratinnen, sondern auch die Gattinnen Budapester ausländischer Diplomaten, die bekanntlich auch vor vier Jahren schon in einer orientalischen Pantomime „Aladdins Wunderlampe“ anläß­lich einer Wohlt'ätiglkeitsvorstelluing in der Mmsikakademie Proben ihrer schauspielerischen Begabung abgelegt hat­ten. Diesmal kreiert die Gemahlin des belgischen Ge­schäftsträgers Madame de Schoutheete die französische Königstochter in Raasáhs „János vitéz“ in einem pracht­vollen weißen, silberbestickten Atlas-Rokokokostüm, in elessen Krinoline nicht weniger als 22 Meter reine Seide eingenäht worden sind. Die Gemahlin des italienischen Gesandten Don Ascanio dei Principi Colonna erscheint als (Francesca da Rimini in einem roten Brokatkostüm. Die Arbeitergarde des Opernhauses hat bis heute vor­mittag 10 Uhr den Zuschauerraum und die Bühne auf ein Sylvester Schaffer beginnt heute sein Gastspiel SMI KOYAL-QKPHEUM Niveau gebracht; das Orchester wird unsichtbar unter dem „Silberpodium“ placiert sein. Die Polizei hat umfassende Vorkehrungen getroffen, daß keine ungebetenen Gäste, namentlich Taschendiebe, im Laufe des Tages sich in das Operngebäude ein­schleichen. An allen Toren und Türen sind Polizisten postiert; jede Person, die das Gebäude betreten will, muß sich legitimieren. Während des Balles werden 45 Detek­tive in Frack Dienst leisten. Theater« Kunst und Literatur Klavierabend. Julius Károlyi hat nicht bloß eine Löwenmähne, um der Zuhörer Blick zu bannen, sondern auch eine mächtig in die Klaviatur greifende Löwen­pranke, um des Hörers Ohr entzücken zu können. Über­haupt erinnert an diesem Künstler, der gestern in der Redoufe konzertierte, so manches an den Vorkriegs­virtuosen großen Formats. In erster Reihe seine musika­lische Persönlichkeit, dia sich nicht bescheiden in den Hintergrund drückt, sondern in voller Bewußtheit ihres Wertes dem vonzutragenden Werk ihren Stempel auf­­drückt. Doch ist es eine Individualität, die stets mit strenger Kontrolle und Selbstkritik arbeitet und dem Komponisten an Devotion nichts schuldig bleibt. Dieses Spiel ist großzügig und hat den herrlichen Elan, der alle sofort gefangennimmt. Bald singt, bald strömt es aus dem Flügel im ersten Satz der Chopinschen H-Moll- Sonate, und dazwischen erscheinen die schönsten Über­gänge in allen Farbenschattierungen. Wie ein entzücken­der Elfentanz huscht, rauscht und flimmert das Scherzo vorbei. Diese perlende Geläufigkeit wurde bereits auch in den Fiorituren des ersten Satzes bewundert. Das Larg_ bezeugt die Schönheit von Károlyis Legatospiel und das Singende seines Anschlags. Mit ehernem Rhythmus schreitet das Thema des Schlußteiles und wächst stets bei jeder Wiederkehr. Károlyi konnte gestern auf einen Erfolg niederblicken, wie ihn nur geborene Podium­talente zu verzeichnen haben. P. S. Kammermusikabend. Das dritte Konzert des Streich­quartetts Waldbuuer—Hannover—Temesvári/—Kerpelg brachte gestern Regers Es-Dur-Quartett Op. 109 zu Gehör. Das gelungene Werk des bekannten Komponisten ist von einer hübschen, doch mitunter seichten Melodik nachromantischen Charakters durchdrungen, hat eine auffallend starke Chromatik und ist mit der bei Reger gewohnten erstaunlichen Kontrapunktik verarbeitet. Die Waldbauers spielten das Stück mit ganzer Hingabe. Das große B-Dur-Quartett von (Beethoven wurde mit vor­nehmem Stilempfinden vorgetragen; der wunderschöne Gesang der berühmten „Kavatine“ kam voll zur Geltung. Im duftig-zarten Rlarinettqumtett von Mozart fügte sich in der Bläserstknme Karl Váczy als ebenbürtiger Part­ner in das Ensemble ein. Das zahlreiche Publikum genoß den Abend ;n dankbarer Stimmung. Erzsi T. Mátray genesen. Wie erinnerlich, hat Erzsi T. Mátray bei einer Probe der „Tragödie des Menschen“ hn Nationaltheater einen Unfall erlitten, der sie etwa zwei Wochen von der Bühne fernhielt. Wie wir nun er­fahren, ist die Künstlerin bereits vollkommen genesen und tritt Dienstag, am 6. d M„ wieder auf, und zwar als Eva in der „Tragödie“. Der Verein der Freunde des Nationaltlicaters. Wir haben bereits berichtet, daß ein Verein der Freunde des Nationaltheaters im Entstehen begriffen ist. Gestern sprachen beim Regierungskommissär Voinovich mehrere an dieser Aktion teilnehmende Persönlichkeiten vor, um ihm verschiedene Pläne zu unterbreiten. Reichstagsabge­ordnete Géza F. Szabó, der an der Gründung des neuen Vereins beteiligt ist, erklärte, daß der Alfölder Kultur­verein an dieser Bewegung regen Anteil nehme. Der Re­gierungskommissär wird die ihm vorgelegten Pläne dem Kultus- und Unterrichtsminister unterbreiten. Auch ein Plagiat. Während alle Welt mit den Vor­bereitungen zum Öpernball beschäftigt ist, hat ein Jour­nalist die Absicht, gegen das Arrangierungskomitee des Balles, bezw. gegen die Oper einen Plagiatsprozeß anzu­strengen. Er behauptet nämlich, daß die Entwürfe zu dem Aufzug, der heute nachts den Besuchern des Opera­­balls vorgeführt werden wird, von ihm stammen. Er habe diesen Entwurf noch im Jahre 1932 dem Ackerbaumini­sterium mit der Bitte vorgelegt, unter seiner Benützung in Lillafüred eine Festwoche zu veranstalten. + Sylvester Schaeffer in Budapest. Sylvester Schaef­fer, der „König der Artisten“, ist in der Hauptstadt ein­getroffen und beginnt heute mit seiner weltberühmten amerikanischen Weltrevue ein Gastspiel im Royal- Orpheum. denn Trettina halbe die Handlung in seinem Namen ver­übt, überdies aber halbe er ihn in eine Wolke von Ver­leumdungen eingehüllt. Hiefür, sagt der Zeuge, habe ich gegen ihn die Verleumdungisklage erhoben, die vorläuiig aufgesohoben ist. Der Angeklagte hat übrigens den Ver­such gemacht, mit falschen Zeugen zu operieren, u. a. mit einem Zeugen, der bereits zwei Jahre Zuchthaus, ver­büßt hat — Gustav Abday — und der mir durch den Advokaten Dr. Stefan Kiszely sagen ließ, wenn ich ihm mehr zahle, sei er bereit, Trettina zu entlarven. Ich muß zunächst feststellen, daß icih mit Trettina nie intim be­freundet war. Wir waren beide Zöglinge des Wiener Paziuanäums, seither duzen wir einander. Ich erhielt die Weihe 1916, er 1917. Erst 1924 begegneten wir uns in der Partei der Kleinen Landwirte. Es war mir nicht recht, daß er da eine Rolle spielen sollte. Als Trettina hievon Kenntnis erhielt, begann er mich zu hassen. Bis zum Beginn meiner Interpellationen gab es keine Be­rührung zwischen uns. Mein erster Angriff gegen die I'busz-A.-G. erfolgte bereits am 22. Juni 1932, als ich anläßlich des St. Emerich-Jahres mich intensiver mit, der Frage des Fremdenverkehrs befaßte. Im Jahre 193Í1 sam­melte ich Daten für meine Interpellationen. Aus diesem Anlasse gelangte ich in der Redaktion des Magyarság mit Trettina wieder in Berührung. Ich ersuchte ihn, im Magyarság meine Daten zu erörtern und nicht zuzugeben, daß der Wert meiner Interpellationen in den Augen der öffentlichen Meinung herabgesetzt werde. Von seiten der Ibusz-A.-G. sind an mich Annäherungsversuche gemacht worden, auf die ich nicht einging. Erst teilte mir Dr. Eugen Czenner mit, daß Tasnády-Szüts mich zu sprechen wünsche, später machte mir Staatssekretär Géza Tormay ähnliche Mitteilungen. Nach der Interpellation vom 3. Mai 1933 ersuchte mich Regierungskommissär Jakabffy, meine Angriffe einzustellen, weil diese ihn stören; er müßte die Betrauung zurücklegen. Ich erklärte hierauf, daß ich nur noch eine Interpellation an den Justizminister richten werde. Hievon verständigte ich auch den Ange­klagten. Als ich dem Angeklagten Vorwürfe machte, daß er meine Aktion nicht unterstütze, zeigte er mir ein Fach­blatt, worin von der Bestrebung gewisser inländischer Kapitalistenkreise die Rede war, die Aktien der Ibusz zu erwerben. Als ich kn Juni aus Wien heimkehrte, fand ich unter meiner Korrespondenz das vom 14. Juni datierte Schreiben des Angeklagten, worin er sagt, ich verdächtige ihn wegen der Einstellung der Angriffe. Diese seien aus öffentlichem Interesse unterblieben. Hierauf gab ich ihm auf seinen Wunsch den Brief, den ich später zerrissen habe. Er war tatsächlich zugegen, als ich den Brief ver­faßte. Auf seinen Wunsch gab ich dem Brief ein früheres Datum, weil er bereits an zuständiger Stelle erklärt habe, er ^ sei im Besitz eines solchen Schreiibens, worin es heiße, es herrsche kein Widerspruch zwischen uns. Als ich von den Verdächtigungen hörte, die in betreff meiner Aktion verbreitet wurden, rief ich' Trettina in meine Wohnung, machte ihm Vorwürfe und fragte, ob er mein vom 16. Juni datiertes Schreiben bei sich habe. Er übergab es mir, worauf ich es zerriß. Er war so frappiert, daß er vergaß, mir Vorwürfe zu machen. Ich erklärte, ich hätte Lust, mich zur Direktion der Ibusiz zu begeben. Trettina erbleichte und riet mir entschieden ab. Es gäbe einen Riesenskandal, der auch für Magyarság von Nach­teil wäre. Was würde Milotay dazu sagen? Ich nahm hievon Abstand. Als ich in Erfahrung gebracht hatte, daß dem Blatt Független Kisgazda 17.000 P ausbezahlt wor­den seien, beschloß ich, die Affäre eingehend untersuchen zu lassen und Trettina zur Verantwortung zu ziehen. Ich traf ihn im „Café Hangl“ in Gesellschaft von Nikolaus Markovifs und Dr. Franz Rnjniss. Ich sagte ihm, ich habe mit ihm dringend zu sprechen, er solle mich be­suchen. Er kam aber nidht. Richter: Warum zöjgen Sie ihn nicht sofort zur Ver­antwortung? Dr. Turchányi: Es war mir peinlich, dies vor Zeugen zu erörtern. Richter: Unter einem Verdacht zu stehen, dürfte wohl noch peinlicher gewesen sein. (Bewegung.) Dr. Turchdnyi schildert hierauf seine Aktion in der Partei der Kleinen Landwirte. Graf Franz Hunyady teilte iilnn telephonisch mit, Staatssekretär Tormay habe er­klärt, man habe von der Partei der Kleinen Landwirte nichts zu befürchten, denn sie sei bezahlt und auch Turchányi sei nicht mehr gefährlich. Richter: Warum halben Sie die Anzeige erst im Oktober erstattet? Dr. Turchányi: Weil mir nicht genügend Daten zur Verfügung standen. Wegen Verleumdung erstattete ich die Anklage später, ln bezug auf meine Person enthält das Vorgehen Trettinas dlie Kriterien des Betruges. Doch habe ich vom Redakteur Stefan Garai geihört, daß man die Absicht hatte, Trettina wegen Erpressung verhaften zu lassen. Es sollten ihm markierte Banknoten überreicht werden. Der P,lan scheiterte an dem Widerstand des Direktors Tasnády-Szüts, der einen öffentlichein Skandal vermeiden wollte. Bei der Konfrontierung beharren Trettina und Dr. Turchányi bei ihrem bisherigen Aussagen. Als Dr. Turchányi eine Aufzeichnung des Abgeord­neten Dr. Hegymegi-Kiss vorlegt, wonach ihm Trettina die Daten der Bestechungg Dr. Turchányis anders ange­geben habe als hier, entgegnet Trettina: Ich führe nicht so genau Buch über alles. (Heiterkeit.) Staatsanwalt Zu Trettina: Sie haben im ersten Ver­hör gesagt, Sie wären Katholik. Hier sagten Sie Sie wären konfessionslos. Trettina: Da ich nach meinem Austritt noch fünf Jahre lang Kirchensteuer zahle, meinte ich, dies wäre meine richtige Angabe. Meine beiden Söhne sind katho­lisch. Verteidiger Dr. Gleichmann: Ich habe ihm erklärt, daß er nicht mehr als Katholik gelte, sondern als konfes­sionslos. Verteidiger Dr. Heves (zu Turchányi): Sie halben Abday als einen Zuchthäusler apostrophiert. Duzen Sie ihn denn nicht? Gerichtshalle« Die Affäre Trettina—Ibusz. Einzelrichter Dr. Messik verhörte heute in dem 'Strafprozeß gegen Eugen Trettina als ersten Zeugen den Direktor der Ibúsz A.-G. Alexander Ferenczi, der am 8. Juli 1933 zugegen war, als Guthard dem Angeklagten telephonisch mitteilte, daß die letzte Rate der 20.000 P nicht ausbeizahlt würde, Che der Turchányische Brief nicht übergeben sein werde. Idi hörte, sagte der Zeuge, wie sich Trettina um Telephon gegen dieses Mißtrauen verwahrte. Er habe übrigens dais Schreiben an die Adresse des Vizepräsidenten Tasnády-Szüts bereits nach Balatonföldvár abgesandf. Hierauf sagte Tasnády-Szüts: „Forciere es nicht!“ und machte eine Handlbewegung, die sowohl ich wie auch Guthard so verstanden, daß der Auszahlung kein Hindernis mehr in den Weg gelegt wer­den soll Der Zeuge wird in Eid genommen. Es folgt die Einvernahme des Rei ehs bagsubge o rd ne len Dr. Egon Turchdnyi als Zeugen. Er beginnt mit der Er­klärung, er fühle sich eigentlich als geschädigte Partei,

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