Pester Lloyd - esti kiadás, 1934. november (81. évfolyam, 247-271. szám)

1934-11-02 / 247. szám

PESTER LLOYD 2. Sicherung der ständigen und organischen Koopera­tion zwischen den Luftstrcitkräften des Mutterlandes und den Kronkolonien. .3. Deklarierung des Prinzips, daß die Luiftstreitkräfte der Kronkolonien auch zur Unterstützung der Luftstreit­kräfte des Mutterlandes dienen, was die Verwirklichung einer gemeinsamen Reichs-Fliegertruppe bedeuten würde. 4. Die Luftstreitkräfte Australiens und Südafrikas sind durch je 15 neue Fliegerflottillen zu verstärken. In Australien sind zwei Spezial-Luftgeschwader zu errichten. 5. Die Küstenbefestigungen sämtlicher Kronkolonien sind nach den Plänen der Sachverständigen des Britischen Kriegsministeriums umzubauen. 6. In sämtlichen Kronkolonien sind zur Ergänzung des Reserveoffiziersstandes Ausbildungskadres aui zu­stellen. 7. Die Miliz sämtlicher Kronkolonien ist nach dem Vorbilde der englischen Territorialbataillons zu reorga­nisieren. 8. Das neue leichte automatische Gewehr und das Vickcrs-Berthiersche Maschinengewehr werden für die ge­samte Wehrmacht des Reichs als einhcitli üe Waffe an­genommen. Der Sekretär der Wehrkommission, Sir Maurice Hankey, der gegenwärtig das britische Reich bereist, wird in erster Reihe über diese Anregungen mit den Kriegs­­ministern der Kronkolonien verhandeln. Koalitionsregierung in Australien. Sidney, 2. Nrtvembeyv (Inf.) Die Bemühungen um die Bildung einer Koa­litionsregierung haben zu einem Erfolg geführt. Der Führer der vereinigten australischen Partei Lyons bleibt an der Spitze der neuen Regierung, der Führer der Par­tei der Landwirte, Page, wurde zu seinem Stellvertreter ernannt. Außerdem sind drei weitere Mitglieder dieser Partei in das Kabinett eingetreten. Wie verlautet, hat die vereinigte australische Partei (die bisherige Regierungspartei), um das Zustandekom­men der Koalitionsregierung zu ermöglichen, den Lund­witten bedeutende Zugeständnisse in der Zollfrage ma­chen müssen. FRANKREICH. Wiederaufnahme der Besprechungen über den Ostpakt. Paris, 2. November (Inf.) Eer französische Außenminister Laval hat die Besprechungen über den Ostpakt offiziell wieder aufgenommen, die durch den I od Barthous einige Zeit geruht hatten und nur zwischen den Kanzleien nicht ganz abgebrochen waren. . Der Außenminister empfing nacheinander den pol­nischen Botschafter Chlapowski und den russischen Ge­schäftsträger Rosenberg. Es dürfte sich bei den gestrigen Besprechungen um kaum mehr als eine erste Fühlungnahme gehandelt haben. ÖSTERREICH. Nationalsozialistische Kundgebungen am Grabe des Dollfuß-Mörders* Wien, 2. November, (Inf.) Am Grabe Otto Plancttas im Friedhof von Dornbach fanden gestern nationalsozialistische Kundge­bungen statt. Planetta war bekanntlich der Mörder des Bundeskanzlers Dr. Dollfuß und ist durch den Strang hingerichtet worden. Auf seinem Grabe wurden am ge­strigen Allerheiligentag zahlreiche Kränze hiedergelegt, deren Schleifen politische Aufschriften trugen. Die Kränze wurden deshalb beschlagnahmt- Zeitweilig rotteten sich in der Umgebung des Grabes, größere nationalsozialisti­sche Gruppen zusammen und veranstalteten lärmende Kundgebungen. Zahlreiche Demonstranten wurden ver­haftet................ ..... Zur Auffrischung des Blutes trinken Sie einige läge hindurch frühmorgens ein Glas natürliches „Franz-Josef- Bitterwasser! Das von vielen Ärzten verordnetc Franz­­■Josef-Wasser entleert und desinfiziert den Verdauungs­kanal, regelt die Darmtätigkeit, stärkt den Magen, ver­bessert das Blut, beruhigt die Nerven und schafft so allge­meines Wohlbefinden und klaren Ivopi. _____________ JUGOSLAWIEN. Schwierigkeiten zwischen Kabinett und Regent­­sehaftsrat. London, 1. November. (lUng. • Tel.-Ivorr.-Bureau.) Daily Telegraph meldet am Belgrad: Der Rücktritt des jugoslawischen Außen-, ministers Maximovics wird auf politische Gegensätze zwi­schen dem Kabinett und dem Regentschaftsrat zuriiek­­gefüihrt. Maximovies ist tatsächlich zurückgetreten, weil er gegen die vom Regenten Prinzen Paul geplante allge­meine Amnestie Stellung genommen und sich geweigert hatte, die notwendigen Schritte zu unternehmen. Wie der Korrespondent erfährt, soll es nur der energischen Hal­tung des Prinzen Paul zu verdanken sein, daß Uzunopics nicht schon in der der Ermordung des Königs folgenden Nacht einen besonderen Regen t .sc h al l sea t gebildet habe. Als Prinz Paul den Ministerpräsidenten in das könig­liche Palais berief, um das Testament des Königs vorzil­lésén, gab Uzu no vies zur Antwort, er könne nicht kom­men, er sei durch wichtige Staatsgeschäfte in Anspruch genommen und sei daran, einen Regentschaftsrat zu bil­den. Auf die Frage des Prinzen, wieso er einen solchen Schritt ohne Anhörung des königlichen Testaments zu (unternehmen wage: — Ich maiiß die Interessen des Staates schützen und -werde einen Regentschaftsrat bilden, dem i-öli selber, General Zsifkovics und Maximovics angehören werden. Hierauf befahl Prinz Paul in einem Tone, der keinen Widerspruch duldete, d'erh Ministerpräsidenten, sich so­fort in das königliche Palais zu begeben und der Veri lesung des Testaments des' Königs beizuwohnen. Nach­dem das Testament verlesen worden war, versuchte Uzunovics jedenfalls eine Änderung dürchzuführen, aber Prinz Paul erklärte, er habe zwischen dem Rücktritt und • 4 • der Veröffentlichung des ungekürzten Originaltextes zu wählen. Auf die Schwierigkeiten, die zwischen Kabinett und Regents0haltsrat bestehen, weist auch der Umstand hin, daß der vom König zum zweiten Regenten erkorene Stankovics unversöhnlicher Feind des einst so mächtigen vor zwei Jahren zuriiokgetretenen Justizministers Srksics ist. Das Testament des Königs weist darauf hin, daß der König einen Regentschaftsrat wünschte, der einen end­gültigen Bruch mit der Vergangenheit bedeuten soll, aber die gegenwärtige panserbische Regierung, schreibt der Korrespondent, bestehe aus Staatsmännern, die diese Vergangenheit schufen und keine Änderung zulassen werden, solange sie sich an der Macht halten. BULGARIEN. Internierung hoher Offiziere wegen Verbreitung falscher Gerüchte. Sophia, 2. November. Gestern abend wurde- amtlich mitgeleiit, daß der ge­wesene General Zlatko Georgicw und zwei gewesene Oberste interniert worden sind, weil sie falsche Gerüchte gegen die Regierung verbreitet halten. Die Strafe der In­ternierung wird jedem bulgarischen Bürger angedroht, der falsche- Gerüchte über die Regierung verbreitet. RUMÄNIEN. Hausdurchsuchung im Kontiiigentierungsbureaii des Handelsministeriums. Bukarest, 2. November.- -Im Bureau für Kontingentierung des Exports und des Imports, das dem Handelsministerium untersteht, fand heute mittag in Anwesenheit des Handelsministers Ma­­noilescu, der in Begleitung des Staatsanwaltes und des Un­tersuchungsrichters erschienen war, eine eingehende Durchsuchung aller Aintsräumllchkeiten statt. Während der Hausdurchsuchung,' wyir das Gebäude von Polizei um­stellt. Alle Beamten wurden einer Perlustrieruog unter­zogen, gleichzeitig auch in ihren 'Wohnungen Hausdurch­suchungen vorgenommen und die (Vorgefundenen Doku­mente beschlagnahmt. Zu dieser aufsehenerregenden Maßnahme hatte sich Handelsminister Manoilescu entschlossen, weil bei ihm zahlreiche Beschwerden gegen die Tätigkeit des Bureaus cingelaii'fen waren, dessen Beamten man Bestechlichkeit vor wart'. Gegenwärtig werden die beschlagnahmten Dokumente geprüft, worauf weitere. Maßnahmen getroffen werden sollen. * VEREINIGTE STAATEN. Natfejfiálér Kai |jjr 'Sofuirtmäßnalfnscn, ; Washington, l. November. (Havas.)' Präsident Röbse&clt hat die Verord­nung über din\ üriij'iduwg eines „Nationalen Rates für Sbfi^tmaßiiahmeti1*' unterzeichnet. Diesrtr'Kqm­­mission ist aus der Vcr&cfimelaráng des Ausschusses für Soförlmaßnaluhjph' irt der Industrie und eines Exekutivkomitees der NBA. entstanden und wird A Gizella Gőzmalom R.-T. igazgatósága, ifi ül felügyelőbizottsága és tisztikara mély meg- B illelődésscl jelenti, hogy igazgatóságának |1| I län® mnur I M a Szombathelyi ,Aru és Terménycsarnok el- M B| nőké elhunyt. A megboldogult egy évtize- kjli !|S den át foglalkozott ügyeinkkel és eltávo- g$| zása folytán értékes tevékenységét fájda- BB EM lommal kell nélkülöznünk, III Emlékéi mindenkor kegyelettel fogjuk l|l ||| Budapest, 1934 okióbor 31-én. |B fl Unser von uns.allen, innig geliebter und * III verehrter Vater,- Schwiegervater, Großvater, Hj H Schwager und Onkel, der Senior der Fa- H I "Herr IZIDOR LANDSBERGER 1 ■■ t y* ft, III ist am 29. Oktober nach schwerer mit Ge- S D duld ertragener Krankheit im Alter von |f| Ä 87 Jahren sanft entschlafen. Wir haben B ip den teueren Verblichenen am 31. Oktober lii PI zur letzten Ruhe getragen und werden sein ® III Andenken liebevoll in unsere, Herzen ||1 Elisabeth v. Vajda, Ernő' Landsberger ||| K (Paris), Dr. Ing. Felix Landsberger seine ® |Ífj Kinder, Imre v. Vajda sein Schwiegersohn, H H Katinka u. Andor Kátai, Miklós v. Vajda |$g Enkelkinder, Minna Landsberger (Berlin), ||1 Ernestine Grünwald, Giselia Schaffer, Ró- |jtf !f| zsika Budai, Lotta Mátrai, Laura Wiener, I II Dóra Ambrus, Frau Qskar Somló, Frau O IS Albert Somló, Lilly Somló Schwägerinnen, Jgl Oskar Somló, Albert Somló Schwäger, Js|| M zahlreiche 'Nichten und Neffen in Buda- jjB ■ pest,' Berlin, Breálau, Wornis. * m# Freitag, 2. November 1931 unter der Leitung von Arnold Richbcrg stehen Richberg ist auch an die Spitze der Wiederaufbau­­kommission gelangt. Er wird als Roosevelts hervor­ragendster Ratgeber zum Kabinettsmitglied ohne Portefeuille ernannt. MEXIKO. Der Kampf gegen die Kirche. Mexiko, 2. November­(Inf.) Präsident Rodriguez hat an deji Generalstaats. Anwalt ein Schreiben gerichtet, in dem er die katholische Geistlichkeit beschuldigt unter den Gläubigen eine Re, volte gegen die Regierung angezettelt zu haben. In dent Schreiben wird der Generalstaatsanwalt angewiesen, eine Untersuchung gegen die Geistlichkeit einzuleiten. Ferner hat der Oberste Gerichtshof entschieden, daß der gesamte Besitz der katholischen Kirche beschlagnahmt werden kann, ln politischen Kreisen besteht der Eindruck, daß da. mit der erste Schritt zur Ausweisung sämtlicher Erz. bischöfe, Bischöfe und Priester überhaupt aus dem mexi­kanischen Staatsgebiet getan worden ist. T agesiiemgkeiten Denkmal für König Albert von Belgien in Franko reich. Der französische Außenminister Laval hat, wie man uns aus Paris berichtet, Dienstag in einer Rund; funkrede für eine nationale Sammlung zugunsten der. Errichtung eines Denkmals für den verunglückten König Albert von Belgien gesprochen, ln dieser Rede gab Laval ein Charakterbild König Alberts, den er einen großen1 Staatsmann und einen großen Freund Frankreichs nannte. Belästigung der Prinzessin Marina von Griechen, land in Paris. Man drahtet uns aus Paris: Die Verlobte des Prinzen Georg von England, Prinzessin Marina von Griechenland, weilt gegenwärtig in Paris, um ihre Ein. käüfe für die bevorstehende Hochzeit zu vervollständi. gen. Wie Paris Soir berichtet, stürzten sich Dienstag abend, uls sie ihr Hotel verließ, zwei Männer und eine Frau auf ihren Kraftwagen. Der Sicherheitsdienst nahm die Betreffenden fest und brachte sie zur nächsten Po. lizeiwache, wo sie behaupteten, lediglich ein Anliegen an die Prinzessin gehabt zu haben. Waffen wurden bei den drei Verhafteten nicht gefunden, doch waren ihre Aus­weispapiere nicht in Ordnung. Es handelt sich um einen gewissen Suelezar Adjelan, seine 50jährige Mutter und einen gewissen Djemal Mudanias. Die Polizei bemüht sich festzustellen, in welcher Absicht die Verhafteten sich der Prinzessin zu nähern versucht haben,' Geburt einer schwedischen Prinzessin. Ein heute iff Stockholm veröffentlichtes offizielles Kommunique lau­tet: „Ihre königliche Hoheit Prinzessin Sibila kam Mitt­woch, den 31. Oktober, um 15 Minuten mit einem wohl, gestalteten Mädchen nieder. Sowohl Mutter wie Kind be. finden sich den Umständen nach gut.“ Reformationsfeier. Am 31. Oktober gedachten die Protestanten Ungarns zusammen mit den Protestanten der Welt des Beginns der von Martin Luther durch, geführten Reformation. In Budapest wurden am Vor. mittag und nachmittags in den protestantischen Kirchen, für ihre Gläubigen Gedenkgollesdienste abgehalten, Abends 7 Uhr veranstalteten die führenden Protestant!, sehen Vereinigungen, der Gabriel Belhlen-Verband, der Luther-Bund, der Calvin-Verband, der unitarisché Frani? David-Verein und die Vereinigung der protestantischen Hochschüler, in der Hauptstädtischen Redoute eine gemeinsame Freier. Eie Eröffnungsrede hielt der Präsi­dent des Gabriel Bethlen-Verbandes, Staatssekretär Dr, Andreas Tasnädi-Nagg. Er berief sich auf die Feststellung eines Historikers der Piaristen, um .den Nachweis zu er. bringen, daß die Reformation eine Notwendigkeit war. Im weiteren schilderte der Staatssekretär den Nutzen des Protestantismus für die Menschheit. Die Festrede sprach der evangelische Bischof Dr. Béla Ka pi. Er betonte, daß die Reformation einen neuen Menschentypus gestaltete und auch heute noch gestaltet, den Typus, dessen Wert durch das Äerhällni.s zu Gott bestimmt wird. Der unga­rische Protestantismus hat der Nation gegenüber keine andere Forderung, als die Forderung der Gewissens­freiheit, des Schutzes der Ehe, der Familie, der Stärkung der Moral und der Schätzung der ungarischen Mensch­­heitswerie, doch immer zum Vorteile der Nation. Der Redner der Vereinigung der protestantischen Hochschüler Dr. Elemér Somos würdigte die ernste Arbeit der Jugend, Der unitarische Seelsorger Oberregierungsrat Er. Gabriel' Csiki forderte die Festteilnehmer auf, aus dem Gedanken an die Reformation neue Kräfte zur Lösung der gemein; Samen nationalen Aufgaben zu sammeln. Diese -Beáért wurden ergänzt durch den Vortrag , mehrerer Gedichte von Ludwig Áprily und durch Gesangsivorträge. Bei den! Bankette des Gabriel Bethlen-Verbandes, das sich der Veranstaltung anschloß, feierte der Budapester kön, Nolar Oberhausmitglied Dr. Franz Lázár das Wieder­erstarken des protestantischen Selbstbewußtseins. Bei einer Versammlung der Protestanten des- Mátyásföld schilderte der weltliche Präsident des Lutherbundes des evangelischen Montandistrikts Prinz Karl Egon Hohen­lohe die Überzeugung, mit der der moderne Mensch das Wesen der Kirche sucht. Auch im übrigen Lande haben die protestantischen Kircheugemeinden den Tag der Re­formation feierlich begangen. Schweden und Ungarn. Aus Stockholm wird uns ge­schrieben: Vor einigen Tagen hat die führende Stock-, holmer Abendzeitung Nya Dagligt Allehanda eine inter, ess.ante Unterredung mit dem ungarischen Kulturaltaché in Stockholm, Professor Béla Lcffler. veröffentlicht, die in der schwedischen Hauptstadt eine große Aufmerksam­keit erweckt hat. Als Führer einer Gesellschaftsreise des Schwedisch-Ungarischen Vereins hat Professor Leffler in der letzten Zeit einen Besuch in Ungarn abgestattet und dabei auch an der Universität zu Debrecen über den schwedischen Dichter und Nobelpreisträger Verner von Heidenstam Vorträge gehalten. Wie er der Zeitung erzählt hat, haben die Studenten diesen Vorlesungen ein großes Interesse gezeigt, und man versteht dies sehr gut, denn Heidenstam ist ja' als Dichter des Kriegerkönigs Karl XII. und seiner Soldaten wohlbekannt, und wenige Länder haben in derselben Umfassung wie Ungarn diesem König

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