Pester Lloyd - esti kiadás, 1935. január (82. évfolyam, 1-26. szám)

1935-01-02 / 1. szám

PREIS 10 HELLER Abonnement t Für Budapest: mit täglich zweimaliger Zustellung und tűr das Inland Morgen­­und Abendblatt: Vierteljährlich 18 P, monatlich 6.40 P. Für das Horpennlatt allein vierteljährlich II P, monatlich 4 P. Für das Abendblatt allein vierteljährlich 8 P, monatlich 3 P. Für die separate Zusendung des Abend­blattes nach der Provinz ist viertel­jährlich 1 Pengő zu entrichten. Für Wien auch durch Korawa & Co., 1., Wollzeile 11. Für das Ausland mit direk­ter Kreuzbandsendung vierteljährlich: Für Oesterreloh und Polen £0 Pengő, für alle übrigen Staaten 30 Pengő. Abonnements werden auch bei sämtlichen ausländischen Postämtern entgegengenommen. Nicht verlangte Manuskripte werden weder aufbewahrt noch zurlickgestellt, Briefe ohne Rückporto nicht beantwortet.PESTER LLOYD ABENDBLATT 82a Jahrgang. Budapest, Mittwoch, 2. Januar 1935. ln b Pestt Bureau Boros, Karaär Leopolo, roda, Noa. Klnzetnummer tür die Provinz: Morgenblatt au .v oc 16 Heller, an Sonntagen 3g Abendblatt 10 Heller. Für Oesterreioh : Mcrgenblatt an Woc, tagen 30 Gr., an Sonntagen 40 Gr. u Abendblatt 80 Gr. Redaktion u. Administration : V., MÁBIA VAl'ÉRIA-CCCA relepho..d) -"ya Redaktion: 848-80. Nach IV1' 1 848—26. Administration:cilC JVlY— Das politische Neujahr. I. In Ungarn. Aufwartung des diplomatischen Korps beim Reichsverweser. Das Ung. Tel.-Korr.-Bureau meldet: Die Mitglieder des in Budapest akkreditierten diplomatischen Korps fanden sich am Neujahrstage um 12 Uhr mittags unter den üblichen glänzenden Äußerlichkeiten korporativ vor dem Reichsverweser ein, um die Glückwünsche ihrer Staatsoberhäupter nebst ihren eigenen zum Ausdruck zu bringen. Der apostolische Nunzius Erzbischof Angelo Rótta richtete als Doyen des diplomatischen Korps tlie folgende Ansprache an deli Reichsverwoscr: „Ew. Durchlaucht Herr Reichsverweserl Das Neujahr di« nt uns als willkommene Gelegenheit, vor Ew Durchlaucht -ec warmen Glückwünsche zu ver­dolmetschen, die die Mitglieder des diplomatischen Korps im N ,m . i der Ih rischer und Staatsoberhäupter der durch sie .ertreienei' Länder, wie auch in ihrem eigenen Namen für das Wohlergehen und das Gedeihen Ungarns rum Ans truck bringen. Venn wir auf das verflossene Jahr znrückblicken, so ruft es leider in uns nicht erfreuliche Erinnerungen hervor. Auf das vorjährige Blatt seiner Geschichte hat Europa unglücklicherweise hinreichend betrübende Ereig­nisse aufzuzeichnen gehabt. Gebe Gott, daß die politischen Leidenschaften, die so viele Ubelstäude und Sorgen her­auf beschwören, sich beschwichtigen mögen, und daß es ehest baldig gelingen möge, diese wenn auch nicht restlos nnd sofort abzustellen, so doch wenigstens die Ursachen ahzu* vnfen, die die Seelen in Erregung versetzen und da-' uropa, ja sogar die ganze Welt zu einem S Uneinigkeit und des Kampfes verwandeln. sehen wir, daß das neue Jahr, obzwar ■i den Horizont érdünkéin, den glüc.k­­wirklichen Friedens und der wirt­­'n des so schwer heimgesuchten 'die ungarische Nation einer­­auch weiterhin aufrecht- Ue feststellen, andererseits unter der weisen und ■und Ihrer Regierung Wahrt zu erreichen, Mischen. Zeugenschaft ab- Dankbarkeit t und >e M i t­h, an •n wir ■r bc- 2 aus ■ Ihre ner ent­ast jedermann zürn Besten des gemeinsamen Interesses sich zu den entsprechenden Opfern versteht. Im Interesse dieses Versöhnungswerkes hat Ungarn schon seine großen Opfer gebracht. Seinen Über­lieferungen getreu wird es auch künftighin teil­nehmen an der Zusammenarbeit der Völker, weil es auf jede mögliche Art das Ziel zu fördern wünscht, daß in der Welt jene Ordnung der Moral, sowie der sozialen und internationalen Gerechtigkeit herrsche, die die Menschheit so heiß ersehnt. Indem ich Ew. Exzellenz für die guten Wünsche wärmstens danke, die Sie für Ungarn und auch für mich zum Ausdruck zu bringen die Güte hatten, bitte ich Ew. Exzellenz, sowie die Leiter der diplo­matischen Missionen, vor den Herrschern, bezw. Staatsoberhäuptern Ihrer Länder meine herzlichsten Glückwünsche sowohl für Ihre Völker, wie auch für Ihre Person verdolmetschen zu wollen.“ Nach dieser Rede unlerlhielt sich der Reidbsvemveser einige Minuten lang mit dem Nunzius und sprach dann jeden einzelnen der erschienenen Herren an. In der ISuilc des Reicbsverwesers befanden sich Außenminister Kolónián Kánya, der Chef der Kabinetfskauzlei Alexander Vértesy, der Chef der Militärkanzlei General vitéz .Josef Somkuthy und der diensttuentde Elügetadjutant. ' °r der Aufwartung des diplomatischen Korps emp­­ting der Reichsverweser den Ministerpräsidenten Julius Gömbös, den Vizepräsidenten des Oberhauses Ladislaus Beöthy, den Präsidenten des Abgeordnetenhauses La­dislaus Almdsjf, eine Abordnung der Haupt- und Resi­denzstadt unter Führung des Oberbürgermeisters Dr. Eugen Sipöcz, vom sotten der Honvéd den General der Infanterie Waldemar Vogf und den Feldmarschalleulnant vitéz Odilo Schönner, vön seiten des Militärischen Maria Theresien-Ordens den General der Infanterie i. R. vitéz Baron Alexander Szurmay und General der Kavallerie i. R. tilez K<.csórd Jdnky, - ul vnn in Vertretung des Heldenkapitels den General dér IrtihcVk- R. vitéz Anton Heltebronth. Zum Schluß sprach mittags 1 Uhr eine Abordnung des reformierten Kirchendisfrikts beim Staatsober­haupt vor. Aus Anlaß der Jahreswende sind auch bisher schon zahlreiche Bcgrüßungstclegrrvnme j„ der königlichen Buig ein gelaufen. Ihre entboten n. a. der vönig von Italien Vi>kh>r Emanuel, dor König von Nor­­wegeiig Hunhorn, der König von Bulgarien Boris, der Reichs' anzit- und fö|irer Hitler, der Präsident der östcr- 1 Viehischen Republik Mihlas, der Päsident der finnischen Republik Snrinbuf'vud, der Großmeister des souveränen Malteser Ritterordens Cihigi, der schwedische Gesandte Enden, der schweizerische Gesandte Jäger, überdies zahl­reiche NotaJbilitäten des In- und Auslandes, Komitate, Korporationen und Private. Neujahrsbegrüßung in der christlich-sozialen Wirtschaftspartei. Anläßlich des Neujahrsfestes hat die Partei an ihren Präsidenten Grafen Johann Zichy ein Begnißungs­­telcgramm gerichtet, worin cs unter anderem heißt: „Wir haben das Gefühl, am Vorabend neuer Kämpfe zu stehen. Mit einer Entschlossenheit, die unserer Vaterlandsliebe und unserer Anhänglichkeit an unsere Ideen entspringt, blicken wir den kommenden Kämpfen entgegen und zwei­feln keinen Augenblick an dem Erfolg, wofern die Hille Sites und die weise Leitung Ew. Exzellenz mit uns sein “ Graf Johann Zichy erwiderte diesen Neujahrsgruß folgendem Telegramm: „Im Bewußtsein unserer itwortlichkeit müssen wir den politischen Kampf im neuen Jahre weiterführen. Andauernd müssen uns vor Augen halten, daß die Wohlfahrt unseres lahdes ohne die im edelsten Sinne dos Wortes yer­­enc geistige, politische und wirtschaftliche Freiheit erreicht werden kann. In der erquickenden Ahuo­­e dieser dreifachen Freiheit wollen wir für die Gel­­utohung der christlichen Ideen in allen Lebensbezie­­n für die Wiedererwerbung der entrissenen Reciite s gedemüligten Vaterlandes, für die richtige Enl­­ng und die Vollkommenheit unserer Verfassung hu. Im Vertrauen auf Gott und unsere Kraft wollen u Kämpfen des neuen Jahres mutig entgegen- Johann Zichy.“ Im Ungarischen Nalionalverbaud. Neujahrstage wurde der Präsident des Ungari- Natioualverbandes, Kronhiiter Baron Sigmund von den Mitgliedern dieses Verbandes und an­­atriotischen Organisationen begrüßt. In seiner Ant­­f die Begrüßungsansprache erklärte Baron Percnyi aß dieser Verband keine geheime Gesellschaft sei, Zielen mit gesetzlichen Mitteln nachstrelbe, da der ter der ungarischen Nation keinerlei Terrorismus „Wir sind,“ fuhr er fort, „Kinder Großungarns, eses Gefühl kann in uns nicht ausgelöscht werden, in erster Reihe Ungarn sind, benötigen «vir für nationale Arbeit keinen Faszismus, keine schwar­zen, noch auch braune Hemden. Wir glauben an .j1"1" garische Auferstehung, und diesen Glauien vvoit wir auch in der öffcntliclien Meinung der hátion er* lahmen lassen.“ NeujahrsbcgrüfSun« Dr. Gairit] v. tfons. Die Mitglieder des ElisabethstädtcrKasinos /größten am Neujahrstage ihren Präsidenten Dr,Gabriel'- Ugrón, der auf die Ansprache des Vizcbiirgeltieisterj- R. Dr. Deri mit einer längeren Rede antwetete; \ Gabriel V. Ugrón wies darauf hin, daß Ungar! von «einen aus­ländischen Feinden im verflossenen Jab nia't so scharf angegriffen worden wäre, wenn es nichfeine? kraftvollen aktor des internationalen Lebens bilde. Eine zweit« bedeutsame Lehre des vergangenen Jabs' sei, daß das ungarische Volk und die ungarische ffentlichke.it hl mitten der Widrigkeiten eine Einigkeit «»'eine Ruhe an den i ag gelegt haben, die einer großen nd zahlreicher: Nation würdig seien. Innenpolitisch habesidi die Lage gebessert, schwere wirtschaftliche ErschütVruWen konn­ten vermieden werden, auch die politische Dge in dar Hauptstadt habe sich durch die Ernennung des Ober­bürgermeisters Sipöcz und die Wahl des Br germeisters Szendy erheblich geklärt, so daß sowohl its Land al» auch seine Hauptstadt mit ruhigem Selbstcrtraucn der Zukunft entgegenblicken können. Bei dri Hauptstadt -Nach der Begrüßung des Reichsvenesers machten Oberbürgermeister Dr. Sipöcz und Bürgruneister Szendy dem Erzherzog Josef i 11 re. Aufwartung, im ihm die Ncu­­jahrswünsche der Hauptstadt auszudriiken. Dann er»' ■schienen sie beim Ministerpräsidenten Julius Gömbös nnd beim Innenminister Franz Keresztcs-Fischer, denen si« eben tails im Namen der Hauptstadt ihre Glückwünsche darbradhten. Gestern vormittag sprachen heim Oberbürgermeister Dr. Eugen Sipöcz zahlreiche Abordnungen vor, unr ihm ihre Neujahrswünsche darzubringen. Die Reihe der Be­grüßungen eröfTnete eine Abordnung der hauptstädtischen Oberbeamten unter Führung des Bürgermeisters Karl Szendy, der in schwungvollen Worten «len Oberbürgei'* meist, r beglückwünschte. Er .gelobte, daß das Beavnfen­­-kotv- ml«- alte» Kraft dir SéMtebimueit dSS, ineisters unterst»»«^ in tímraent mit ihm für das Wollt der Hauptstadt arbeiten werde. Oberbürgermeister Dr. Sipöcz dankte herzlich für die Begrüßung. Sie erfülle ihn mit um so größerer Freude, als sie vom Bürgermeister Szendy im freundschaftlichen Tone des alten Amtsgenossen zum Au. aeke gebracht worden sei. Beruhigt habe, er den Bürgeraieisterstutol ver­lassen, weil er wisse, daß die Leitung der Hauptstadt guten Iländcn anvertraut sei und hinter dem ausgezeich­neten Bürgermeister ein bewährtes, eifriges Benmtenkofps stehe. Zum Schluß seiner mit stürmischem Beifall autge­­nommenen Bede versicherte Dr. Sipöcz die Beamten sei­nes unwandelbaren Wohlwollens und bat sie, auch in Hinkunft Vertrauen zu ihm zu haben. Dr. Sipöcz empfing im Laufe des vormittags noch mehrere Abordnungen, u. a. Abordnungen des hauptstädti­schen t.ehrpersonals unter Führung des Fachinspektors Paul Ölveczky, des Lapdes-Sängcrbundcs mit dem Abge­ordneten Matthias Frühwirth an der Spitze usw. Um 1 Ullir erschien im Oberbürgenmeisteramte eine •imposante Abordnung der Hauptstädtischen Organisation der Partei der Nationalen Einheit, in deren Namen Dr. Béla Usetty «len Oberbürgermeister beglückwünschte. Unter neuem Namen, doch von den alten Idealen be­seelt, sei die Partei bei dem allen Freunde der Aitto­­nomie, der Bürgerschaft erschienen, um ihn ihres uner­schütterlichen Vertrauens, ihrer Freundschaft zu ver­sichern. Dr. Usetty wies dann auf drei Erfolge des Zu­sammenwirkens Dr. Sipöcz’ mit der Autonomie hin und bemerkte, daß die Bü.ngerschft die Ernennung Dr. Sipöcz’ zum Oberbürgermeister mit großer Beruhigung aiufge­­noinmen halbe, weil sie überzeugt sei, daß er auch in seiner neuen Würde dem Geiste der Autonomie treu blei­ben werde. Redner sprach dann über die Mission der Hauptstadt, ihre Pflichten gegen die Nation. Die Haupt­stadt sehe schweren Tagen entgegen, doch werde sie hoffentlich alle Schwierigkeiten überwinden, um so eher, als der Oberbürgermeister, wie er seihst erklärt habe, in Eintracht mit der Autonomie die schwere Aufgabe der Sanierung lösen wolle. Die Partei biete ihm ihre Mitwirkung an seiner schweren und verantwortungsvollen Arbeit an. Dr. Sipöcz nahm die Glückwünsche und das Ver­sprechen der Partei, ihn zu unterstützen, mit. herzlichem Dank entgegen. Mit dem alten Geiste werde er seinen neuen Posten ausfüllen. Das Erscheinen der Partei, so fuhr Dr. Sipöcz fort, empfinde iah ttLs große Auszeich­nung, weil sie die Repräsentantin der Zielsetzungen des Ministerpräsidenten, der Politik ist, die im Geiste des Heil. Stefan eine große Reformpolitik zu verwirklichen wünscht. Von diesen Reformen erwarte ich viel für die Nation und die Hauptstadt. Dr. Sipöcz sprach dann über den neuen Wirkungs­kreis des Oberbürgermeisters, den er im Einvernehmen mit dem Munizipalausschuß ausfüllen wolle. Das finan­ziell«! Programm wünsche er zu verwirklichen, ohne vn Schmerzen zu verursachen. Das Openationsmesser wer er nur im äußersten Notfall anwenden, doch immer r bei Lokalanästhesie. Ich will, erklärte Dr. Sipöcz, in * Generalversammlung eine die schöpferische Arbeit

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