Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1935. július (82. évfolyam, 147-172. szám)

1935-07-02 / 147. szám

zu. verschaff en. Dieser Vorschlag sei der Absicht ent­sprungen, territoriale und wirtschaftliche Konzessio­nen an Italien, die vielleicht zu einer Einigung not­wendig geworden wären, zu erleichtern. Die eng­lische Regierung habe keinerlei Gegenleistungen für ihr Angebot verlangt, abgesehen von Weiderechten für die Stämme in denjenigen Gebieten, die eventuell an Italien abgetreten würden. Der Vorschlag sei nicht leichten Herzens gemacht worden und nur der Ernst der Lage konnte die Abtretung britischer Ge­biete ohne entsprechende Gegenleistung rechtferti­gen. (Rufe: Hört! Hört!) — Ich muß, fuhr Eden fort, sehr bedauern, daß diese Anregung nicht die Zustimmung Mussolinis ge­funden habe. Er erklärte, diesen Vorschlag nicht als Grundlage für eine Lösung des Streites annehmen zu können. — Bei der Rückkehr nach Paris habe ich über meine Besprechungen mit Mussolini Bericht erstattet. Im weiteren Verlauf der Debatte richtete der Labour-Abgeordnete Lansbury an den Ministerpräsi­denten die Frage, ob er dem Unterhaus Gelegenheit zu einer Aussprache über die Fragen geben wolle, die Eden mit Laval und Mussolini erörtert habe. Er möchte auch gern etwas darüber wissen, wann das Unterhaus von der Regierung etwas über die künf­tigen Schritte erfahren könne, die unternommen wer­den sollen, um der italienischen Regierung den gan­zen Druck der öffentlichen Meinung Europas in der abessinischen Streitfrage zum Bewußtsein zu bringen. Der Außenminister entgegnete, er sei sich des Ernstes der Lage voll bewußt und ebendarum nicht in der Lage, auf die Frage zu antworten, wann er dem Unterhaus Mitteilungen über die näheren Ein­zelheiten dieser Frage machen könne. Er könne also kein Versprechen abgeben, hoffe aber, daß er bald in der Lage sein werde, das Haus eingehender zu unter­richten, als dies ihm heute möglich wäre. Die Re­gierung betrachte die schwebenden Angelegenheiten als äußerst dringlich und schenke ihnen ständige und besondere Aufmerksamkeit. Er fürchte, wenn er jetzt schon dem Unterhaus weitere Mitteilungen machen würde, die günstigen Abwicklungen zu benach­teiligen. London, 1. Juli. (U. T.-K.-B.) Im Laufe der ergänzenden An­fragen über den Besuch von Eden erklärte der Außenminister auf die Anfragen des Labour-Abge­­ordneten Dickie, daß der Abessinien angebotene eng­lische Gebietsstreifen nur ein Teil des allgemeinen Lösungsvorschlags gewesen sei. Die Regierung wolle nicht hinter dem Rücken des Parlaments handeln, doch seien unverzügliche Maßnahmen zur Lösung der gefährlichen Lage dringend notwendig gewesen Auf die weitere Frage, ob das Angebot noch gelte, ob darüber noch verhandelt werden könne, oder ob es endgültig abgelehnt worden sei, antwortete Hoare, daß der versuchsweise Vorschlag nicht ange­nommen werden konnte, weshaTb vorausgesetzt wer­den müsse, daß das Angebot gegenstandslos gewor­den sei. Abgeordneter Tinker: Hat Mussolini seine eige nen Bedingungen mitgeteilt? Eden: Ich habe dem Hause, soweit es möglich unbekannten Neuangekommenen einzeln apostro­phierend, und nehmen sie, in hemmungsloser Kostümballstimmung tobend, in ihre tolle Gemein­schaft auf. Es gibt selbstverständlich vollkommene Golf­und Tennislagen und auch ein Kasino, ein rundes Gebäude, das, wie das von Ostende, in das Meer hineinragt, aber Hasardspiele sind darin verboten, es dient nur für Kino, Theater und Tanz. Getanzt ,wird aber selbstverständlich auch in jedem Hotel des .Abends. Motorboote, die sich wie Autos lenken lassen und darum vom Publikum chauffiert werden können, und die man für einen Spottpreis mietet, und man fährt zu den Klippen hinaus, auf denen eich Tausende von Seelöwen sonnen, die die Be­sucher mit freundlichem Geblöke begrüßen und ohne Scheu das Boot umringen. Das Fischen ist er­laubt. und es wimmelt im kristallklaren Wasser von unglaublich großen und schweren, goldenen, blauen und roten Exemplaren aller Arten. Seien wir aufrichtig: das Ganze wirkt nicht sehr geschmackvoll und man fühlt sich, als bewege man sich ständig auf einer Studiobühne drüben in Holly­wood, darauf ein spanischer Film gespielt wird. Aber... Aber es bietet zweifelsohne „mal was an­deres“ und genau das, was den Amerikaner amü­siert und ihn glauben macht, daß er für sein Geld etwas bekam, das anderswo nicht vorhanden ist. Wie ich lese, wunde die Csárda auf der Horto­bágy in ungarischem Stil neu eingerichtet. Das ist recht, das müssen die fremden Besucher interessant finden. Und könnte man ihnen in ungarischen Dör­fern, die noch die herrliche Nationaltracht bewahrt haben und in denen die urwüchsige Kunst der Gyöngyösbokréta unverdorbenes Alltagsleben lebt, erstklassige Unterkunft bieten und sie ihnen durch richtig zusammenkombinierte Programme der Reihe nach zeigen (wobei schnelle Bahnverbindung und tadellose Autostraßen unerläßlich wären), — dann könnten unsere echten und nicht erst künstlich herzustellenden „Catalinas“ zu einer Goldgrube un­seres armen, seiner wirklichen Goldgruben beraub­ten Landes werden! Wie man aber vorhandene Schätze richtig aus­­beuten kann, das will ich Ihnen in einem anderen Artikel erzählen. war, über Details berichtet. Mehr kaim ich einst­weilen nicht sagen. Abg. Dickie: Gibt es nicht schon vollendete Tat­sachen und kann uns die Regierung versichern, daß die Angelegenheit, bevor Abessinien oder einer an­deren Macht englisches Gebiet überlassen werden soll, nochmals vor das Haus gelangen wird? Sir Samuel Hoare: Das Haus muß der Exekutive in jeder Hinsicht vertrauen. Ist dieses Vertrauen nicht vorhanden, so sind die Grundlagen der Regie­rung vernichtet. Rom, 1. Juli. (UTKB.) In politischen Kreisen hat die heutige Rede Edens durchaus nicht überrascht. Es wird betont, daß Mussolini selbstverständlich die Vorschläge, die Eden ohne jede Ermächtigung unterbreitet halié, nicht annehmen konnte. Man verweist auch darauf, daß im englischen Unterhause selbst sehr viele Abgeordnete die Vorschläge Edens mißbilligen, hinter denen weder die englische öffentliche Meinung, noch die englische Regierung mit ihrem Gewichte stehen. Es wird betont, daß die Eden­­schen Vorschläge im Endergebnis überall bloß Antipathie geweckt haben, England halic ihnen überhaupt nicht zu­­gestimmt und Frankreich hätte es nicht ruhig mitansehen können, daß der abessinische Handelsverkehr über Bri­­tisch-Somaliland abgewickelt werde. Italien aber hätte den Vorschlag nicht an nehmen können, da ein viel besse­rer Vorschlag schon lange Jahre vorher unterbreitet wurde, als der auf italienischem Gebiete befindliche Ha­fen von Assab zur Abwicklung des abessinischen Handels­verkehrs angeboten wurde. Der Vorschlag könne aber auch für Abessinien selber nicht günstig sein, das durch ihn nur in eine internationale Verwicklung geraten wäre, und in der Verwirklichung des englischen, Vorschlags nur einen Nachteil hätte erblicken können. Es wird übrigens mit Befriedigung hervorgehoben, daß auch Eden anerkannt habe, daß der italienische Mi­nisterpräsident es mit größter Entschiedenheit aifcgelehnt habe, sich über diesen Gegenstand in Verhandlungen ein­zulassen. Mailand, 1. Juli. (DNB) Zu den bevorstehenden großen Sommermanö­­vem schreibt Corriere delta Sera, während etwa 500.000 Mann kriegsmäßig ausgerüstete Soldaten an den militä­rischen Übungen in den verschiedensten Teilen Italiens teilnehmen, würden die Transporte der Truppen nach Ostafrika ihren Fortgang nehmen, die man zur Lösung einer nicht mehr erträglichen Lage für notwendig halle. Es gebe nur noch eine radikale Lösung der abessinischen Frage, und für eine solche Lösung sei halién vorbereitet. • 8 • Dienstag, 2. Juli 1935 PESTER LLOYD Vom Tage. Die Lufisehutsvoiiage vor den Oberhausaus­schüssen. Der Wehr-, Gerichts-, Staafsrechts- und Finanzaus­schuß des Oberhauses verhandelte heute in einer gemein­samen Sitzung unter dem Vorsitze des Erzherzogs Josef die Luftschutzvorlage. Von der. Regierung nahmen Mini­sterpräsident Gömbös und die .Staatssekretäre Dr. Ta hg und I>r. Antal an der Sitzung teil. Anton vitéz Heücbranth erstattete das Referat. Die. Debatte wurde durch eine Rede des Ministerprä sidenten Gömbös eingeleitet. Die übrigen Redner waren Graf Karl Appongi, Dr. Andreas Pukg, Elemér Simontsits, Baron Alexander Jeszenszkg, Franz Lázár, Anton vitcz Endreg und Erzherzog Josef. Zum Schlüsse erteilte Ministerpräsident Gömbös die gewünschten Aufschlüsse. Die Ausschüsse nahmen sodann die Vorlage in erster Lesung an. ln der Spezialdebatte sprachen Baron Alexander Je­­szenzkg. Elemér Simontsits und Dr. Andreas Puky. Nach den Aufklärungen des Ministerpräsidenten Gömbös nahmen die Ausschüsse die Vorlage auch in zweiter Lesung an und beschlossen, im Plenum die Dring­lichkeit zu beantragen. Französische Kritik am Trianon-Vertrag. Aus Paris wird gemeldet: Die Zeitschrift XXe siede hat unter dem Vorsitz des Mitglieds der Akademie Bellessort einen Vortragsabend veranstaltet, in dessen Rahmen der bekannte französische Publizist Georges Roux in einer mit großem Beifall auf­­genommenen Rede auf die verhängnisvollen Irrtümer der Friedensverträge hinwies. Roux stellte fest, daß die Frie­densverträge durch Zerschlagung der Monarchie und durch die Zertrümmerung Ungarns der deutschen Expan­sion nach dem Osten den Weg geöffnet haben. Die fran­zösische Politik begehe einen schweren Irrtum, wenn sie dem deutschen Vorstoß in der Tschecho-Slowakei ein Hindernis errichten wolle, die weder geographisch noch ethnisch oder strategisch eine genügende Widerstands­kraft besitze und von allen Nachfolgestaaten .das zer­brechlichste Gebilde sei. Die Friedenskonferenz habe das europäische Gleichgewichtssystem umgeworfen, das fran­zösische Staalskunst im Laufe der Jahrhunderte aufrccht­­zuerhalten wußte, und setzte die Politik Napoleons III. fort, wodurch die Grundlage der Macht Frankreichs ge­schädigt worden sei. Nach Roux müsse die Richtung der französischen Diplomatie von den falschen Ideologien be­freit werden, was jedoch einen tief reichenden innenpoliti­schen Richtunsswechsel voraussetze. Leute, die an erschwertem Stirhlgnng leiden und dabei von Hämorrhoidalknoten, Mastdarmschleimhauterkrankun­gen, Fissuren, Fisteln gequält werden, nehmen zur Darm­reinigung früh und abends je etwa ein viertel Glas natür­­liches „Franz-Josef(‘-Bitterwasser._______________________ t DEUTSCHLAND. Besuch des polnischen Außenministers. Berlin, 1. Juli. (DNB) Einer vor längerer Zeit ergangenen Einladung der deutschen Regierung folgend, trifft der polnische Außenminister Beck am 3. Juli zu einem zweitägigen Be­such in Berlin ein, —'—— Nyári szabadságát töltse ——* -------• HAMBURG-AMERIKA LINIE ---------­— er |— — StalékirSrocS&gSá&airo j — Nagy Földkösl. tengeri és északi ——~—• utazás Nápolytól az Északi tokra, onnan Ham­burgba a fjordokon át, júl. 15—aug. 6-ig a ,,Reso- _______ lute** luxusgőzössel RM 860.—tói_____ j ' Utazás Skóciába, Norvégiába és » ~ —— Dániába augusztus 10-tól 25-ig RM 3QQ,—tói -— őszi Fóldkőzi tengeri utazás aug. 27— szept. 14-ig Hamburgból Portugálián, Spanyol- ' országon, Maroccon, Algírén át Velencébe —— ... ______________RM 350—tői________________________ Nagy keleti utazás Ősszel szept. 16— okt. 9-ig, Velencéből, Athen, Istanbul. Palestina, ■ i■ ■ Egyptom, Nápoly, Genua. RM 450.—töl ír.. Utazás az Atlanti Óceán szigeteire . okt. 11—28-ig, Geuuából Algír, Gibraltár, Kanári —"" szig., Madeira, Lissabon. RM 2SS.—tői 1 ------- Márka ntazási csekkek beszerezhetők ------­■■ Örfim is éheset az utazás a -— ■■ ------- HANBUR6-ANERIKA LINIE ------­~ " Rákóczi-ut 75. Vörösmarty-tér 1. —— ---------- Tel. 321-55. hajóival Tel. 816-90. _______ FRANKREICH. Der römische Besuch General Gamelins. Wien, 1. Juli. (Inf.) Die Neue Freie Presse meldet aus Paris über die Besprechungen des Generals Gamelin in Rom. Den Besprechungen Gamelins mit Mussolini und dem italienischen Marschall Badoglio wären — so erfährt man in pariser unterrichteten Kreisen — eine Verständi­gung zwischen der französischen und italienischen Re­gierung vorangegangen. Gegenstand der Besprechungen sei eine eventuelle militärische Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern gewesen. Ohne daß eine militärische Konvention abgeschlossen worden wäre, seien die Vor­bereitungen zu technischen Maßnahmen ins Auge gefaßt worden, die eine Zusammenarbeit der beiden Armeen <m Kriegsfall sicherstellen sollen. Eine bemerkenswerte Rede Hcrriots über die Annäherung an Deutschland. Paris, 1. Juli. (Inf.) Die Vertreter der deutschen Frontkämpfer­­vepbände mit dem Reichskriegsopferführer Oberlindober an der Spitze, die ivon der Internationalen Föderation der ehemaligen Frontsoldaten (Fidao) eingeladen wurden, sind heute mittag in Paris eingetroffen. Sie wurden bei ihrer Ankunft von den Vertretern der Fidao begrüßt. Die Besprechungen zwischen den ehemaligen Kriegsteilneh­mern wurden heute abend durch ein Essen unterbrochen, das die Fidao den deutschen Delegierten zu Ehren im Bois de Boulogne 'gab. Andererseits sind 50 ehemalige deutsche Kriegsteilnehmer, die in Stuttgart an den Em­pfängen teilgcnoramen haben, die den französischen Kriegsteilnehmern zu Ehren dort in den letzten Tagen gegeben wurden, heute mit ihren französischen Kamera­den in Lyon eingetroffen. Sie haben unter Führung des deutschen Konsuls Dr. Wilde am Ehrenmal der im Weltkrieg gefallenen französischen Soldaten ein Blumen­gewinde niedergelegt. Darauf wurden sie vom Bürger­meister und Staatsminister Herriot empfangen. Herriot antwortete auf die Ansprache der Führer der deutschen Kriegsteilnehmer mit einer Rede, in der er an seine Tätigkeit auf der Konferenz von London im Jahre 1924 und an seine Mitwirkung an der endgültigen Rege­lung des Reparationsproblems in Lausanne im Jahre 1932 erinnerte. Die Reparationsregelung sei in einer großzügigen Weise vorgenommen worden. Herriot fuhr fort: — Die Kritiken, von denen ich nicht verschont ge­blieben bin, sind — glaube ich — der beste, Beweis dieser Großzügigkeit. Diese Akte sagen mehr als Worte über den wirklichen Wunsch zweier Völker, sich einander näher zu sehen, deren jedes ihren Genius, seine Ideale, seine Lebensauffassung hat, die aber berufen sind, einen be­deutenden Beitrag für die wirkliche Zivilisation zu liefern. Wenn diese beiden Völker einander den Rücken kehren würden, würde dies einen schweren Schlag für die Menschheit und vielleicht die größte aller Katastrophen bedeuten. Man muß alles tun, um diese Katastrophe zu vermeiden. Sie halóén gut daran getan, bieher zu kom­men. Ein altes Sprichwort sagt, daß eine Schwalbe noch keinen Sommer macht. Aber der Mut der ersten Schwal­ben ist trotzdem notwendig, um die anderen zu ermuti­gen. Ich begrüße Sie, wie man die ersten Schwalben be­grüßt, wenn der Frühling kommt. Alle Anwesenden spendeten Herriot Beifall. Die Kriegsteilnehmer halben heute auf den Gräbern der in Lyon verstorbenen deutschen Kriegsgefallenen Blumen niedergelegt. POLEN. Wahlenthaltung der Sozialisten und der National­demokraten. Warschau, 1. Juli. (Inf.) Der Vorstand der sozialdemokratischen Partei hat heute beschlossen, daß die Partei an den kommenden Wahlen, die bereits auf Grund der neuen Wahlordnung statt finden, nicht teilnehmen wird. Wie verlautet, hat die nationaldemokratische Partei den gleichen Beschluß gefaßt. In Regierungskreisen erklärt man, von dieser Ent­scheidung nicht überrascht zu sein. Die neue Wahlord­nung stütze sich auf neue soziale Kräfte, unter Ausschal­tung des früheren Parteiensystems, so daß die Wahlent­haltung der politischen Parteien ganz in der Absicht der Verfassung und des neuen Wahlgesetzes liege. Dies schließe jedoch die Möglichkeit der Kandidatur eines ein­

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