Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1936. július (83. évfolyam, 148-174. szám)

1936-07-01 / 148. szám

[ilfcÜliiH il~. I , Jtfü 1906 • 5 • PESTER LLOYD ■ay»» ffiirrlHi'ih zerrissen haben, die Franzosen es für Sä» RfScta halten vaerden, sich gegen diese Tyran­nei aufzntohnen. (Lebhafte Beifallskundgebimgen (zaf-tler Rechten.) iáábtgeordnete Taittinger betonte in seiner Inter­pellation, daß die Auflösung der Nationalen Volks­­partei .gesetzwidrig war. Nicht wir haben die öffent­liche Ordnung gestört — rief der Abgeordnete — und -nicht wir haben die Betriebe besetzt. Das Ge­setz von. 1936 ist auf meine Partei nicht anzuwen­­den. Ich habe seinerzeit den Justizniinister nach sei­ner Meinung gefragt und er hat erklärt, daß das Gesetz -für unsere Partei nicht gilt. Paris, 30. Juni, (Inf ) Der Abgeordnete Desimand wies darauf hin, daß die Polizei mit den Elementen gemeinsame Sache mache, die die Anhänger der Trikolore ver­folgten. Man habe erlebt, daß Polizeibeamte die rote Fahne gegrüßt hätten. Vor einigen Tagen seien in Versailles sogar 8 Soldaten in Uniform bei einem Umzug der .Volksfront hinter den roten Fahnen um­gezogen. Innenminister Salengro, der von der Volksfront' mit lebhaftem Beifall begrüßt wurde, verteidigte das Vorgehen der Regierung damit, daß das Gesetz über die Auflösung der Verbände von Kammer und Senat mit großer Mehrheit angenommen wor­den sei. Die weiteren Ausführungen des Ministers gin­gen zum Teil in dem Lärm der Rechtsopposition und der dadurch hervorgerufenen Gegenkundge­­bsong der Linken unter. Als der Minister, um die Auflösung der Rechtsorganisationen zu rechtferti­gen, Sympathietelegramme verlas, die von den Erancislen n. a. an Adolf Hitler gesandt worden seien, rief ihm die Rechte zu: — Haben Sie etwas dagegen, wenn wir die deutsch-französische Annnäherung wünschen? Der Minister legte sodann Material vor, aus dem hervorgeben sollte, daß die Rechtsorganisationen Mordanschläge gegen politische Persönlichkeiten vorbereitet, Ausstände geplant und die öffentliche Ordnung gefährdet hätten. Die Regierung sei ent­schlossen, die republikanische Ordnung aufrecht zu erhalten und darum sei die Auflösung der Verbände notwendig geworden. Nach einer Unterbrechung der Sitzung, die ’durch den andauernden Lärm im Hause notwendig wurde, erklärte Salengro weiter, die Fahne der Na­tion dürfe nicht zum Abzeichen eines Klubs oder .Verbandes herabgewürdigt werden. Es sehe so aus, als ob von gewisser Seite Meutereien und Religions­kämpfe vorbereitet würden. (Zurufe von der Rech­ten: „Durch Ihre Schuld!“) Der Minister beantwor­tete diese Zurufe mit der Mitteilung, in einer Druckerei in Algerien seien Flugblätter des Feuer­­kreazes gefunden worden, in denen die Eingebore­nen zum Pogrom gegen die Juden aufgefordert wühlen. Der nordafrikanische Abgeordnete Devaud er­klärte, so lange der Innenminister keinen Beweis für seine Behauptung erbringe, müsse er ihn als 1Lügner betrachten. Salengro schloß mit der Aufforderung, die in­neren Schwierigkeiten zu vergessen, denn es gelte,, das Vaterland zu retten. Unter stürmischem Beifall der Linken und ebenso stürmischem Protest der Rechten wurde daraufhin die Sitzung unterbrochen. Nach Wiederaufnahme der Sitzung und Beendi­gung der Debatte wurde der Regierung mit 375 gegen T92 Stimmen Vertrauen votiert. Viele Unreinheiten tier Gesichtshaut, wie rötliche Flecken, Pickeln, Pusteln u. s. w, die von ungenügender Verdauung herrühren, verschwinden nach öfterem Gebrauch des natür-. liehen „Franz-Josef-Bitterwassers ganz sicher. BRITISCHES REICH. Die Überanstrengung Baldwins. London, 30. Juni. '(Inf.)’ In der angeblichen Baldwin-Krise ist keinerlei Veränderung zu verzeichnen. Die Tatsache der Überanstrengung des Ministerpräsidenten hat sogar auf seiten der Opposition wohlwollende Äußerungen des Mitgefühls hervor gerufen. Dies findet sogar heute 'im Star an leitender Stelle seinen Ausdruck. Das Blatt schreibt, nur eine eiserne Natur könne die ungeheure Beanspruchung des Amtes eines Premierministers und gleichzeitig eines Führers im Unterhaus länger als zwei Jahre auishalten. Es bestätigt sich, daß Baldwin am Freitag ins Unterhaus zurückkehren wird. Inzwischen bleiben die wegen der Rede Lord Londonderrys und aus anderen Gründen aufgeworfenen Fragen noch offen. JUGOSLAWIEN. Zsivkovies — aktiver Parteiführer. Belgrad, 30. Juni. (Inf.) Die jugoslawische Nationalpartei, die nach der Diktatur von dem seinerzeitigen Minister­präsidenten Uzunovics gegründet worden war, hielt heute einen Kongreß ab. An Stelle Uzunovics’ wurde einstimmig und mit großer Begeisterung der erste Ministerpräsident der Diktatur, General Peter Zsiv­­kovics, zum Präsidenten der Partei proklamiert. Das Eintreten Zsivkovies’ in das politische Lehen hat allgemeines Aufsehen erregt. Die Partei steht auf einem zentralistischen und rein jugoslawischen Standpunkt. Die Redner betonten, daß es ungerecht sei, sie faszistischer Bestrebungen zu verdächtigen. Der Ge­neralsekretär der Partei, der gewesene Minister Kramer, hielt ein ausführliches Expose über die Außenpolitik und stellte fest, daß infolge der jüngsten Ereignisse und der Krise des Völkerbundes die Grundlinien der jugoslawischen Außenpolitik einer neuerlichen gründlichen Prüfung unterzogen werden müssen. Er forderte die Aufrechterhaltung der bis­herigen Freundschaften und Bündnisse, daneben aber auch den Ausbau weiterer freundschaftlicher Beziehungen. Mit 1. Juli 1936 beginnt ein neues Abonnement auf den PESTER LLOYD unter folgenden Bedingungen: Für Budapest mit täglich zweimaliger Zustelluag-und für das Inland: Morgen- und Abendblatt» Sanzjährlich.........Pengő 72.— I Vierteljährlich__Pengő 18.— Halbjährlich------ „ 36.— 1 Monatlich_______ „ 5.40 Für die separate Zusendung des Abendblattes nach der Provinz ist vierteljährlich 1 Pengő zu entrichten. Für das Morgenblatt allein» .Ganzjährlich----- Pengő 44.— I Vierteljährlich... Pengő 11.— Halbjährlich____ . 22.— | Monatlich_______ , 4._ Für das Abendblatt allein s Ganzjährlich. Pengő 32.— j Vierteljährlich Pengő 8.— Halbjährlich — „ 16.— | Monatlich______ , 3 Mit täglich einmaliger Postversendung: Für Oesterreich--------------------vierteljährlich ö. Sch. 30.- -Für alle übrigen Staaten------vierteljährlich Pengő 30.— Wir ersuchen jene p. t. auswärtigen Pränumeranten dereu Abonnement mit 30. Juni 1936 abläuft, den Pränumerationsbetrag unter genauer Angabe ihrer Adresse rechtzeitig an uns einzusenden, um jeder Unterbrechung in der Expedition des Blattes vorznbengen WW Neueintretende Abonnenten erhalten die bisher erschienenen Fortsetzungen unseres Romans: Zwei Schwestern von LESLEY STORM. gratis nachgeliefert. Die Administration des Pester Lloyd i-—.— Tageskalender« — Mittwoch, 1. Juli, —1 Röm.-kath.: Fest des k. Blutes Jesu. — Protestanten: Tibold. — Griechen: 18. Juni, Leone. —Juden: 11. Thamus.— Sonnenaufgang 3 Uhr 50 Min., Sonnenuntergang 19 Uhr 45 M., Mondaufgang 17 Uhr 2 Min., Monduntergang 0 Uhr 49 Min. — Hauptstädtische öffentliche Bibliothek (Reviczky-ucca 1): von 9—7 Uhr— Neue hauptstädtische Gemäldegalerie im Károlyi- Palais. — Nationahnuseum: täglich von 10 bis 1 Uhr geöffnet; Montag, Mittwoch und Freitag naturwissenschaft­liche Sammlung; Dienstag, Donnerstag und Samstag: geschichtliche und archäologische Sammlungen; Sonn­tag alle Sammlungen. — Sonderausstellung der Steppenkultur historischer Reitervölker. — Lehr- und Schausammlung von echten und künstlichen Edelsteinen. — Königlich ungarisches Verkehrsmuseum (Kunstgegenstände und Reliquiensammlung aus der Geschichte des ungari­schen Verkehrswesens), Stadtwäldchen, Hcrmina-ut 16: wochentags, mit Ausnahme von Montag, täglieh von 9 bis 1 und von 3 bis 5; an Sonn- und Feiertagen von 9 bis 1 Uhr. T agesneuigkeiten Der Sommeraufenthult des Papstes. Aus Rom wird gemeldet: Papst. Pius XI. hat sich heute nachmittag im Kraftwagen nach Carlclgandolfo begeben, wo er den Sommer verbringen wird. Kr wird wahrscheinlich drei Monate von Pom abwesend sein. In seiner Begleitung befanden sich der Gouverneur der Vatikanstadt, der Kommandant der päpstlichen Leibgarde, der Oberhof meister und der Leibarzt, wie auch die Kämmerer vom Dienste. Fahnenweihe. In Anwesenheit des Feldmarschalls Erzherzog Josef fand in Kiskunfélegyháza unter fest­lichen Äußerlichkeiten, die Weihe der Fahne der Lokal* organisation des Nationalverbandes der Kriegsiinlvahden statt. Es war dies 'dir 100. Weiheakt für Fahnen des Landesverbandes und wurde dementsprechend mit be­sonderen Festlichkeiten, und' mit Gottesdiensten der ein­zelnen Konfessionen begangen. Die Weihe hielt vor dter Landesfahne Feldmarschall Erzherzog Josef, dem aus allen Kreisen des Publikums spontane Ehrungen bereitet wurden. Ernennungen und Verleihungen bei der Post. Das morgige Amtsblatt veröffentlicht eine lange Reihe von Ernennungen bei der kön. ung. Post. So wurden u. a. der mit dem Titel und Charakter eines Oberpostdirektors bekleidete Postdirektor Dr. Josef Barta zum Oberpost­direktor ernannt, dem mit dem Titel eines Oberpost­direktors bekleideten Postdirektor Dr. Ludwig Schöpflin der Titel eines Oberpostdirektors verliehen. Ferner wur­den die mit dem Titel und Charakter eines Postdirektors bekleideten Posträte Anton Klamartsik, Ernst Mazurek, Stefan Kiss, Ludwig Mészáros und Dr. Alexander Fagy zu Postdirektoren, die mit dem Titel und Charakter eines technischen Postdirektors bekleideten technischen Räte zu posttechnischen, Direktoren, die mit dem Titel und Charakter eines Oberrates ausgestatteten Oberrech­nungsräte. Ernst Hübner und Bartholomäus Buttkay zu Oberräten I. Klasse und die Postinspektoren Emanuel Vándor, Dr. Samuel György, Dr. Vinzenz Zelleny, Josef Tarnay, die Posträte Edmund Gadányt, Dr. Wilhelm Pohl und Dr. Gregor Jánó, die Postoberinspektoren Arthur Murányi, Matthias Schultz und Karl Huszár zu Postämterdirektoren der VI. Gehaltsklasse ernannt. Fer­ner wurde dem Postrat Dr. Béla Szerelemhegyi der Cha­rakter eines Postdirektors, den Posträten Dr. Julius Bene, Dr. Johann Licz, Alexander Biró, Anton Kotsis, Dr. Er­win Szentiványi und Pari Végh der Titel und Charakter eines Postdirektors, den Postsekretären Dr. Edmund Tűssel, Dr. Zoltán Bartha, Josef Kaffka, Emmerich Kan­­tek, Theodor Aronfy, Dr. Nikolaus Kai zier, Dr. Béla Sebestyén und Dr. Alexander Nagy der Titel und Cha­rakter von Posträten, dem technischen Direktor Eugen Fritz der Titel eines technischen Oberdirektors, den technischen Räten Stefan Molnár, Anton Endrcdy, Eugen Elekes, jKoloman Torda, Ladislaus Zsendovics und Árpád Gyapay der Titel eines technischen Direktors, ferner den Postinspektoren Rudolf Maár, Géza Váraljay und Josef Laux der Titel und Charakter eines Postämterdirektors verliehen. Ernennnungen im Indusfrieministerium. Der In­dustrieminister hat die Hilfssekretäre Dr. Béla Ébner- Rupp und Dr. Kornél Tóbiás zu Ministerialsekretären ernannt. Landeskongreß der Laryngologen. Am 27. und 28. d. fand unter Vorsitz des Universitätsprofessors Dt. Ver zár die IV. wissenschaftliche Tagung der ungarischen Laryingologeni in Debrecen statt, zu der auch aus den, um* liegenden Staaten zahlreiche Gäste gekommen waren. 'Einleitend ehrte Dr. Verzár, der sich um das Zustande­kommen der Tagung große Verdienste erwarb, in pietät­vollen Worten das Andenken des hochverdienten Ehren­mitglieds des Vereins Ungarischer Laryngologen, Prof, 'Dr. Körner (Rostock), sowie der übrigen, in der Zwi­schenzeit verstorbenen Vereimsmitglieder, denen er einen, warmen Nachruf hielt, Der neue Vereinspräsident ist a. o. Universitätsprofessor Dr. Rejtő. Den Teilnehmern des Kongresses boten Idle IBehörden, wie die Kliniken und! die wissenschaftlichen Institute in reicher Fülle ihre Gast­freundschaft. Die Delegierten unternahmen auch einen Ausflug in d'e Puszta Hortobágy, wo sie Gäste der Stadt waren. Abschluß des Finnisch-Ugrischen Kongresses. Aus Helsinki wird uns gemeldet, daß >dler V. Finnisch-Ugrische Kongreß in Tallinn mit einem Empfang der ausländischen Delegationen durch den estnischen IStaa tspräni den ben Kon­stantin Paets geschlossen, wurde, aus welchem Anlaß der Führer der ungarischen Gruppe, Univ.-Prof. Dr. Csekey, dem Staatsoberhaupte ein wertvolle« Souvenir überreichte. Der Staatspräsident erwiderte diese Widmung mit der Überreichung des jetzt auf Estnisch erschienenen Werkes des Magisters Lind über Ungarn. In seiner tSchlußrede be­tonte der estnische Untemichtsminisler Jaakson die Be­deutung des Kongresses für die kulturelle Annäherung der von ihm vertretenen drei Staaten, und erklärte, daß Est­land im Grunde dem vom Staatssekretär, Tasnádi-Nagy im Aufträge seines Ministers gemachten Vorschlag zur Schaffung eines estnisch-ungarischen Kulturabkommens zustjimme. Die Abschiedsgrüße brachte sodann Hcporanta seitens Finnlands, Ober reg ier u ngsrat Prof. Bán seitens Un­garns und der estnische IStaatssekrelär Waldemar Paets, ein Bruder des Staatspräsidenten, seitens Estlands zum Ausdruck, mit dem Wunsche, Idlaß die dunkikn Wolken, die heute noch 'dims politische Firmament Ungarns um­schatten, recht bald eine Aufhellung erfahren möchten, wie es das silberweiße Nordlicht der Staaten des hohen Nordens verheiße. Zum Schluß begrüßte noch der vor­malige estnische Unterrichtsminister Weidermaa die Gäste aus den drei 'Staaten, umarmte den ungarischen Univer­­tsi'tätsprofessor Csekey als Hausherrn und Veranstalter des im Frühjahr 1941 in Budapest sta Mündenden nächsten Kongresses, dessen Präsidialinsignden er ihm auch über­reichte. Nachmittags bekränzte Staatssekretär Tasnádi- Nagy namens der ungarischen Regierung das Grab dies Un­bekannten Soldaten. Montag vormittag begaben sich die Kongreßgäste an Bord des Dämpfens „Nordland“ von Tallinn nach Helsinki, wo sie von einer großen: Menschen­menge und den Spitzen der Behörden empfangen wurden. Die finnische Militärkapelle spielte das ungarische Volks­lied „Jó estét kívánok ..Der bekannte 'Schriftsteller Järvontaus — in «einer Eigenschaft als Präsident des Finn iscb-Ungia.rischen Vereins —, ferner der Vorsitzende der Universitätschöre von Helsinki Paavo Pitkänen be­grüßten die ungarischen Delegierten in ihrer Muttersprache, worauf die finnischen Studenten den Szózat mit ungari­schem Texte vortrugen. Erwidert wurde diese Aufmerk­samkeit durch die ungarischen Universitätschöre mit dem Vorfrage des Szózat. Aus den Reihen des Publikums schol­len den ungarischen (Gästen immer wieder Éljenrufe ent­gegen. Montag abenidl gab die 'Stadit Helsinki zu Ehren der ungarischen Gäste ein Festessen; heute wird der ungarische Gesandte v. Kiss in den Salons der Gesandtschaft einen großen Empfang veranstalten. Verkauf von Brioni an die italienische Regierung. Wie man uns aus Wien berichtet, äst die Insel Brioni samt allen von dem Wiener Industriellem Kupelwieser geschaffenem Anlagen von der italienischen Regierungum den Preis von-zehn Millionen Lire amgekauft worden,, i

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