Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1936. szeptember (83. évfolyam, 199-223. szám)

1936-09-01 / 199. szám

seine Unabhängigkeit und Freiheit zu erhalten. Die Armee sei der solide Schild dos Volkes. Ganz Frank-’ reich lege in den Empfang, den es dem polnischen General bereite, die ganze Wärme seiner herzlichen Gefühle, die es für die große befreundete und alliierte polnische Nation empfinde. Nach dem Frühstück fuhr der polnische Gene­ralissimus in Begleitung seines französischen Kol­legen General Game’iin im Kraftwagen nach Reims, Er wird einer Parade der Luftstreitkräfte beiwoh-j men. Am Dienstag wird, der Präsident der Republik Lebrun dem polnischen Generalissimus im Rathaus von Reims das Großkreuz der Ehrenlegion über-: reichen. Paris, 31. August. (Havas.) General Rgdz-Smigly begab sich gegen Í1 Uhr in das Außenministerium, wo er mit Außen-1 minister Delbos eine kurze Unterredung hatte. Nach dem Besuch (beim Außenminister sprach Rydz-Smigly beim Kriegsminister Daladier vor. Paris, 31. August, (Havas.) General Rydz-Smigly hat heute vormittag tnit dem icanzösiscihen Generalstabschef General Colson verhandelt. Zu Ehren des polnischen Armeeoberinspektors gaib Kriogsminister Daladier ein Mittagessen. Zur Rechten dies KriegsnwTMStens saß Rydz-Smigly, zur Linken der polnische Botschafter in Paris Lukasiewicz. Am Mittag­essen nahmen teil: General Stdchiewici, der polnische Ge­­meralstabschef, Ministerpräsident Blum. Außenminister Delbos, Marineminister Gasnier-Duparc, Luftfahrt minister Cot, Staatssekretär im Auswärtigen Amt Vie not, der ehe­malige Kriegsminiister Marschall Péiain, Ghef des (großen Generalstabes General Gnmelin, Chef des Genoralst'abes (General Colson und die Generäle Prélelat und Pujo. Kri'cigiSininister Daladier hielt eine Rede und sagte n./a. folgendes: — Herr General! Ich bin stolz, den Oberinspektor der polnischen Armee im Namen der französischen Armee (begrüßen zu können. Frankreich begrüßt Sie aus ganzem Herzen, denn es kennt Ihren unentwegtem Glauben an die Zukunft Polens und erinnert sich, wie heldenhaft Sie in den Stunden der harten Proben für Ihr Vaterland ge­kämpft halben. Jetzt werden Sie einige Tage lang mit Ihrem Feldberrenblick die französischen Manöver verfol­gen. Die französische Armee wird stolz darauf sein, Ihnen zeigen zu können, daß Frankreich bei der Verteidigung ■seiner Unabhängigkeit und Freiheit auf Sie zählen kann. Frankreich empfindet auch weiter die wärmste Freund­schaft für Polen und betrachtet es als dón engsten Ver­bündeten in der Verteidigung des Friedens Rydz-Smigly dankte gerührt für die Ansprache. Der polnische Anmeeaberinispektor verließ das Kriegs­­minnsferium tum zwei Uhr. Vor dem Gebäude erwies ihm die republikanische Ehrenwache militärsche Ehren, während die Musik die polnische und die französische Hymne spielte. Vor dem Kriegsminislerium hatte sich eine große Menge amgesammelt, die den Vertreter der polni­schen Armee ‘begeistert feierte. Rydz-Smigly fuhr damn in Begleitung des General Game!in äm Auto nach Reims. Bei Migräne und Ncrvenreizbarkeit, infolge Störungen Im Vorgänge’'der Magen- und Darmverdauung, genügt oft eine kleine Menge natürliches „Franz .Tosef“.Bitterwasscr, um die Unpäßlichkeit schon in 1—2 Stunden zu beseitigen. Paris, 31. August. (UTKB.) In Zusammenhang mit dem Pariser Besuch des polnischen Armeeoberinspektors Rydz- Smigly hat das halbamtliche Havas-Bureäu heute ein längeres Kommuniqué herausgegeben. Im Kom­­muniqué heißt es u. a.: Der polnische General hat seinen ersten Vor­mittag in Paris mit amtlichen Besuchen verbracht. Wie bekannt, spielt General Rydz-Smigly, außer daß er Oberinspektor der polnischen Armee ist, auch im politischen Leben eine große Rolle. Erst vor kurzem ist die Verordnung erschienen, wonach General Rydz-Smigly den zweiten staatsrechtlichen Rang nach dem Präsidenten der Republik einnimmt. Im Laufe der letzten Jahre — setzt das Kom­muniqué der Agence Havas fort — war der Ein­klang in der Außenpolitik der Pariser und der War­schauer Regierungen nicht immer vorhanden, aber die jahrtausendealte Freundschaft zwischen Frank­reich und Polen war keine Sekunde lang zweifel­haft. Der gegenwärtige Besuch des polnischen Armeeoberinspektors kann die natürliche Interessen­gemeinschaft zwischen Frankreich und Polen un­mittelbarer gestalten und die gegenseitige große Sympathie vertiefen. Reims, 31. AugusL (Havas.) Genera! Rydz-Smigly wird morgen die Schlachtfelder in der Umgebung von Reims besichtigen <und dann am letzten Abschnitt der' großen französischen (Manöver teilnehmen. Bei dieser Gelegenheit wird ihm das (Große Band der Ehrenlegion überreicht. Am Mittwoch begibt sich General Rydz-Smigly nach Verdun, am Don­nerstag nach Metz. In dieser Gegend werden dem Ober­befehlshaber der polnischen Armee Einzelheiten der ■Magiinot-Linie gezeigt. i _______________________________________________ Unsere verehrten Abonnenten I werden ersucht, im Falle von Adreßänderungen ihre alte und ihre neue Adresse stets genau und leserlich anzugeben, damit in der pünkt­lichen Expedition des Blattes keine Störung eintrete. Hoohaohtungsvoll Administration des PESTER LLOYD I • 4 • PESTER LLOYD Dienstag, 1. September 1936 Scharfer Protest des norwegischen Außenministers gegen die russische Note in der Trotzki-Frage. Keine Ausweisung Trotzkis aus Norwegen. Stockholm, 31. August. (Inf.) Der norwegische Staatsminister Nygaardsvold und der norwegische Außenminister.Kohf haben sich bezüglich des von dem Sowjetgesandten in Oslo mündlich geäußerten Wunsches, Norwegen möge Trotzki ausweisen, ablehnend ausgesprochen. Eine schriftliche Note, von der eine amtliche Moskauer Meldung sprach, sei in Oslo bisher nicht überreicht worden. Hierauf, beziehen sich Nygaardsvolds Worte an das offizielle Norwegische Telegramm­bureau: — Ich habe über die Mitteilung aus Moskau nichts zu bemerken, und ich verstehe nicht, wie man dort derart schreiben kann, wie es geschehen ist. Wir haben die Angelegenheit nach unseren eigenen Gesichtspunkten behandelt und den Interessen unse­res Landes gemäß. Mehr ist darüber nicht zu sagen. In Trondhiem erwähnte Außenminister Koht die Trotzki-AfTäre in einem politischen Vortrag. Er er­klärte, die norwegische Regierung werde den Grund­satz des Asyls aufrechtérhaltbn. — Wir lassen uns nicht einschüchtern, weder von der einen, noch von der anderen Seite. Stockholm, 31. August. (Inf.) Die schwedische Presse berichtet, daß die Säuberungsaktion, die gegenwärtig unter den Spitzen der sowjetrussischen Armee und Diplomatie durch­geführt werde, sich auch gegen die Sowjetgesandtin Frau Kollontai richte. Das Aftcnbladet bat sich des­wegen an die Sowjetgesandtschaft in Stockholm ge­wendet, wo der Privätsekretär mitteilte, Madame Kollontai habe nicht die Absicht, nach Rußland zu reisen. Er fügte hinzu, daß sie sich zurzeit nicht in Stockholm, sondern zur Erholung auf dem Lande befindet. , .Oslo, 31. August. (U. T.-K.-B.) Das Justizministerium hat beschlossen Leo Trotzki und Gemahlin Unter ständiger Beobach­tung zu halten. Trotzki kann Besucher nur mit Ge­nehmigung des .Amtes für Paßkontrolle empfangen. Auch sein Telephon kann er nur mit besonderer Er­laubnis benützen. Sendungen, Briefe und Tele­gramme, die er erhält, werden vorher durchgeseheii. RUMÄNIEN. Der Konflikt Titulescus mit-der Regierung. — Ein­tritt des ehemaligen Außenministers in die Bauern­partei? • - Bukarest, 31. August. (Inf.) In den rumänischen politischen Kreisen wird die Ausschiffung Titulescus aus der Regierung lebhaft kommentiert. Die Regierung scheint bestrebt zu sein, Titulescu,zu beschwichtigen. Wie verlautet, soll sich in den nächsten Tagen ein Minister der neuen Regierung persönlich nach Gap Martin in Frankreich hegében, wo si$i Titulescu gegenwärtig aufhält, um zu versuchen, zwischen ihm und der neuen Regierung eine Art von Verständigung zu­stande zu bringen. Wie man in politischen Kreisen hört, soll die Regierung Titulescu sogar bereits den Vorschlag gemacht haben, den Posten eines ständi­gen Vertreters Rumäniens beim Völkerbund zu über­nehmen, was dieser jedoch, über Tatarescus Vor­gehen empört, schroff abgelehnt haben soll. Titulescu ist bekanntlich kein Parteipolitiker) unterhält aber ziemlich enge Beziehungen zur nationalen Bauern­partei. Nachdem er nun von seiten der Liberalen in so auf fälliger Weise ins Hintertreffen gedrängt wurde, soll er sich Mit der nationalen Bauernpartei in Verbindung gesetzt und mit dem gegenwärtig in Prag weilenden Dr. Lupa bereits eine lange Tele­phonunterredung geführt haben. Die nationale Bauernpartei will, wie man hört, die Verfeindung Titulescus mit den Liberalen dazu benützen, um ihn endgültig für sich zu gewinnen. Man spricht davon, daß TitulesCu der Posten eines Ehrenpräsidenten der Partei angeböten weiden soll. Prag, 31. August. (Inf.) In hiesigen politischen Kreisen wird das Aus­scheiden Titulescus aus der rumänischen Regierung mehr persönlichen als politischen Motiven zuges obrk'ten. Man nimmt an, daß die Zusammenarbeit zwischen zwei so energischen untd selbstbewußten Männern wie Tatarescu ■und Titulescu Schwierigkeiten ergeben habe, die schließ­lich zu dieser Lösung führen mußten: Es herrscht aber hier die Überzeugung vor, daß sich an der außenpoliti­schen Linie Rumäniens, namentlich an dessen Stellung innerhalb der Kleinen Entente, nichts ändern werde. Im übrigen wird es hier nicht für ausgeschlossen gehalten, ‘daß in absehbarer Zeit in Rumänien die nationale Bauern­partei ans Ruder kommen und Titulescu dann wieder in die Regierung ernteten werde. Paris, 31. August. (U. T.-K.-®.) Nach dem Londoner Korrespondenten der Agence Havas 'haben dortige politische Kreise die Erklärungien Tatareseus über die angebliche Kontinuität der rumänischen .Außenpolitik skeptisch aufgenommen. In London herrsche fast allgemein die Ansicht vor, daß der Sturz Titulescus ein Zeichen des zunehmenden deut­schen Einflusses und der Schwächung der Kleinen Entente und des französischen Kurses sei. In London habe man diese Symptome mit einer gewissen Besorgnis feslgestelb. Paris, 31. August. (Inf.) Aus Nizza wird gemeldet, daß sieh der Gesund­heitszustand des ehemaligen rumänischen Außenministers Titulescu, der air Sumpf fieber erkrankt war, gebessert habe. Dais Fieber sei gefallen. Enteignung des Vermögens des Prämonstratenser­­ordens ln Nagyvárad. Bukarest, 31. August. r Große Bestürzung erregt in den Kreisen der in Nagyvárad lebenden Ungarn die Enteignung des Ver­mögens des dortigen Prämonstrateinserordens, die vom Nagyvárader Bezirksgericht ohne das der Orden vorher in Kenntnis gesetzt worden wäre, ausgesprochen wurde. Die Enteignung bezieht sich auf die Eigentum des Ordens bildende altehrwürdige Kirche, das Ordenshaus, sowie auf d‘as Gebäude, in dem das Obergymnas um des Ordens untergebracht 1st. Wie verlautet, ist die Enteignung auf die M a ellen­re haften des Universitätsprofessors Onsifor Ghibu zu­­riiekzuführen, der der Cuza-Parte nahesteht. Der Orden hatte schoin vor längerer Zeit Kenntnis davon erlangt, daß gegen ihn eine langwierige Aktion in Vorbereitung sei. Ghibu :st e'n scharfer Gegner der katholischen Kirche in Sidbenlbürgein', und an seinen Namen knüpfen sich zahlreiche gegen sie unternommene Aktionen. Auf nicht alltägliche We se hat der Orden von der gegen ihn gerichteten Maßnahme Kenntnis erlangt. Sie wurde’ auf privatem Wege dem Professor des Gymna­siums, Dózsa Szilágyi, mitgete lt, der s;ch an das Bezirks­gericht um Auskunft wandte, wo ihm die Hiobsnachricht bestätigt und ni'tgetelt wurde, daß im Sinne eines vom Bezirksgericht erbrachten Urteils auf .Ansuchen des Uni­­vtrsitätsprofessors Ghibu die grundbücherliche Umschrei­bung durchgeführt wurde, ohne daß der Orden vorge­laden worden wäre. D e Ordensleüung hat gegen das Urteil Berufung eingelegt. BRITISCHES REICH. Bevorstehende Reise Lloyd Georges nach Deutsch­land. London, 31. August. (Inf.) Obwohl der Termin der 'Abreise des früheren Ministerpräsidenten Lloyd George noch nicht endgültig feststeht, verlautet, daß er schon am Mittwoch nach Deutschland abreisen werde. Lloyd1 George will bei seiner Studienreise vor allém den Kampf des neuen Deutschland gegen die Arbeitslosigkeit und die Einrichtungen der Landsiedlungen beobachten und als Privatperson reisen. ITALIEN. Reichsminister Goebbels in Venedig. H Venedig, 31. August. (DNB) Reichsminister Dr. Goebbels erklärte, vor seiner Heimreise, daß sein privater Besuch in Venedig dazu beigetragen habe, die freundschaftlichen Beziehun­gen zwischen Deutschland und Italien noch enger zu ge­stalten. Die Auslanddeutschen in Italien hätten die Freude, in einem mit Deutschland befreundeten Lande zu weilen, von dessen weltanschaulicher und politischer Interessengemeinschaft mit dem neuen Deutschland mancher Vorteil für Europa zu erhoffen sei. Venedig, 31. August. (Inf.) Reichsminister Dr. Goebbels ist am Montag vormittag um 11 Uhr mit seiner Gattin und seiner Be­gleitung vom Flugplatz am Lido zum Heimflug nach Berlin gestartet. Er wurde vom italienischen Presse- und Propagandaminister Alfleri zum Flugzeug begleitet. Reichsministers Dr. Goebbels dankte dem italienischen Minister zum Abschied für seine herzliche Aufnahme in Italien und gab seiner lebhaften Befriedigung über sei­nen Aufenthalt in Venedig Ausdruck. Vorher hatte der Reichsminister im Hotel Excelsior die Mitglieder der deutschen IKolonie in Venedig empfangen und an sie eine Ansprache gerichtet, in der er die vorzüglichen Be­ziehungen zwischen Italien und Deutschland hervorhob. ÖSTERREICH. Die Ankunft des neuen italienischen Gesandten. Wien, 31. August. (UTKB.) Der neue italienische Gesandte Francesco Salata ist heute in Wien eingetroffen. Nach seiner An­kunft hat er dem Staatssekretär für auswärtige Ange­legenheiten Dr. Guido Schmidt einen Besuch abgestattet, um ihn*, die Kopie seines Beglaubigungsschreibens zu üb.,geben. TÜRKEI. Vorbereitung eines asiatischen Abkommens. Istanbul, 31. August. (Sfefaini.) Die Außenminister von Iran, Irak, Syrien und Afghanistan werden im Oktober zu einer Beiratring mit dóm türkischen Außenminister Rüstü Aras zu.sammem­­zutreten, um ein asiatisches Abkommen zu treffen. Die türkische Regierung hat die Außenminister eingeladen, am Fest dies vierzehnjährigen Bestehens der türkischen Republik teilzunehmcn, und so ist es wahrscheinlich, daß die asiatische Konferenz in Istanbul stattfimdion wird. JUGOSLAWIEN. Der Besuch der französischen Luftfahrtdelegation. Belgrad, 31. August. (Avala.) Heute früh ist hier die französische Luft­fahrtkommission, die jüngst Rußland besucht hatte, im Flugzeug eingetroffen. Die Mitglieder der Delegation waren zum Mittagessen Gäste des Präsidenten des Abge­ordnetenhauses Cslrics. Sie wurden Nachmittag vom Ministerpräsidenten Sztojadinovics in Audienz empfan­gen und nahmen Abends cn einem DineT der französi­schen Gesandtschaft teil. Die Abordnung fliegt morgen nach Paris weiter.

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