Pester Lloyd - esti kiadás, 1936. október (83. évfolyam, 224-249. szám)

1936-10-01 / 224. szám

Donnerstag, 1. Oktober 1936 • 3 • PESTER LLOYD Afrika durchführen körmein, noch diese Woche einen jeuern Angriff unternehmen. Die iSonderfronten haben Übrigen,s, seittdtem siioh die Aufständischen wesentlich Madrid näherten, am Bedeutung verloren — idiie Entschei­dung wird jedenfalls nicht von fthin-en ausgeheit. In den übrigen Teilen Spaniens ist die militärische Lage unverändert. Sehr große Bedeutung ist den sich mehrenden Nach­richten vom separatistisch-autonomistischen -Strömungen in Katalanien und in der Provinz Valencia beizumessen. Es ist keineswegs ausgeschlossen, daß mach dem even­tuellen, Fall von Madrid diese Provinzen ihre Selbständig­keit erklären werden und die Auf,ständischem, dlie unter den Mauern von Madrid wohl nicht weniger Blut als die Volksfrontler verlieren müssen, wenden zunächst kaum am d!ie Niederwerfung der genannten Provinzen dtenken können, um so weniger, als deren Kräfte ziemlich umge­brochen sind uind die Nationalisten vorerst gar keine militärischen Stützpunkte zu einem Angriff haben. An dime Blockade der Ostkiüiste ist auch nicht zu denken,, dla ln Barcelona, Tarraigioima, Valencia und Alicante bedeu­tende , unversehrte Flottenbestände vorhanden, sind und Hie riesige Küste vom etwa 1000 Kilometer auch mit den vereinten Kräften der ganzen spanischem Armada wirk­­*am kaum afogesperrt werden könnte. Die iSpaltung Spa­niens än zwei autonome Gebietsteile liegt also nicht im Bereich des Unmöglichen, wenn auch andererseits manche «tanke Gründe dafür sprechen, daß der Fall Maidriidls dien IWiderstamidis'geist auch äm dem heute noch entschlossen we i tenk äm pfenden Gebiet von Katalanien und Valencia brechen wird. Die Kämpfe im Süden von Madrid. Burgos, 1. Oktober. (Inf.) Die aufständischen Truppen setzten gestern ihren Vormarsch an der Toledo-Front gegen Madrid fort. Nördlich von Toledo spielen sich zurzeit erbitterte Kämpfe fib, da die Volksfrontmilizen in gut befestigten Stellun­gen hartnäckig Widerstand leisten. An mehreren Stellen konnten trotzdem die Regierungstruppen zurückgeworfen werden, wobei sie Kriegsmaterial zurückließen. Im Laufe (des Tages war der Vorstoß der aufständischen Truppen Rach Heranziehung beträchtlicher Artillerieverstärkungen möglich geworden. Es gelang, bis nach Olias de Teniente .vorzudringen und die nach Madrid führenden Straßen unter ständigem Geschützfeuer zu halten, um den Nach­schub der Milizen zu erschweren. Im Verlaufe von Luftkämpfen im Abschnitt Bargas— Olias de Teniente wurden drei Flugzeuge der Regierung abgeschossen. Toledo, 30. September. (U. T.-K.-B.)1 Nacli dem Sonderkorrespondenten der Agcnce Havas ist die militärische Lage die fol­gende: An der Toledo-Front kämpfen reguläre Truppen etwa 20 Kilometer nördlich von Toledo auf der Straße naclh Madrid. Eine Kolonne der Aufständi­schen dringt in der Richtung von Santa Cruz del Ritamar auf dem vom Alber ehe infolge der Öffnung der Schleusen überschwemmten Gebiet vor. Die Truppenbewegungen auf dieser Etappe erinnern an den Weltkrieg. Die- Regimentstruppen graben sich ein und bereiten sich offenbar auf die Verteidigung von Madrid vor. Ihre Flieger machen täglich Auf­­klärungsflüge. Infolge eines Vorstoßes in der Rich­tung von Bargas haben die Regierungstruppen sich wieder auf 5 Kilometer Toledo genähert. Angriff auf Malaga. Paris, 1. Oktober. (U. T.-K.-B.) Nach dem Kriegsberichterstatter der Information Financiére werden die Aufständi­schen in Kürze einen Angriff auf Malaga unter­nehmen, und zwar gleichzeitig zu Wasser und zu Lande. Es ist ihnen gelungen, Truppenverstärkungen von 2000 Mann von Ceuta nach Algeciras zu bringen. Belagerung von Oviedo? Madrid, 30. September. (Havas.) Nach unkontrollierbaren Meldungen haben iäie Regierungstruppen die Belagerung von Oviedo be­gonnen. Explosion in einer Madrider Munitions­fabrik. Paris, 1. Oktober. (Inf.) Nach Meldungen aus Madrid hat sich gestern ln einer dortigen Handgranatenfabrik eine Explosion er­eignet. Zwei Arbeiterinnen wurden getötet und mehrere schwer verletzt. Toledaner Kunstschätze verschwunden? Burgos, 1. Oktober. (Inf.) Die Regierungsmiliz bat, wie erst jetzt fest­gestellt werden konnté, auf ihrer Flucht aus Toledo die unermeßlichen Kirchenschätze der Kathedrale mit sich geschleppt. Die historischen Kelche, Urnen, Kruzifixe und Leuchter, ja selbst die gestickten Kirchengewänder wurden entwendet. Besonders zu beklagen ist der Verlust mehrere Gemälde von Greco und Raffael, die ebenfalls aus der Kathedrale verschwunden sind. ÖSTERREICH. Spenden für die Luftflotte. Wien, 1. Oktober. (Amtliche Nachrichtenstelle.) Sämtliche österreichi­schen Zeitungen veröffentlichen heute einen Aufruf an alle Österreicher zu einer Fliegerspende für die öster­reichische Luftflotte und appellieren in ihren Kommen­taren an die Bevölkerung mit dem Hinweis darauf, daß auch in den großen und kleinen Militärstaaten die Mittel für die Anschaffung ihrer Luftwehr zum Teil durch IS UmU uö$nd das 11 RENADSSANCE I öffentliche Sammlungen aufgebracht werden und einzelne Volksgruppen, Organisationen und Verbände ihren Stolz dareingesetzt haben, der Wehrmacht je eine oder mehrere Einheiten zu spenden. DANCING RESTAURANT II LEN BAKER BAND 5 UHR TEE MIT TANZ | || VI., Dalszinhäz-ucca 8 Tischbestellung: 1-155-06 Bei der Oper 1-155-07 Einrückung der Rekruten. Wien, 1. Oktober. (Amtliche Nachrichtenstelle.) Heute sind in ganz Österreich die waffendiensttaugíüchen Einundzwanzig­jährigen eingerückt. Die Zahl der Rekruten beträgt in ganz Österreich rund1 15.000. Mehr als die Hälfte davon, über 8000, entfällt auf die in Wien stationierten Trup­penkörper. Bei Nieren-, Harn-, Blasen- und Mastdarmleiden lindert das natürliche „Franz-Josef “-Bitter wasser auch heftige Stuhl­beschwerden in kurzer Zeit und sichert zugleich eine zufrie­denstellende Verdauung. Ärztlich bestens empfohlen. JAPAN. Die Forderungen an China. London, 30. September. (UTKB.) Wie Evening Standard meldet, hat Japan weitgehende Forderungen an China gestellt, die folgender­maßen lauten: 1. Voller Schadenersatz und Entschuldigung wegen der letzten Zwischenfälle. Strengste Bestrafung der Täter und verantwortlichen Führer. 2. Leistung ständiger Garantien für den chinesisch­japanischen Frieden. 3. Auflösung aller japanfeindlicher Organisationen. 4. In allen chinesischen Lehrbüchern, Reden, Zeitun­gen und Plakaten sind japanfeindliche Stellen zu streichen. 5. Amtsenthebung aller japanfeindlichen Angestellten in den öffentlichen Ämtern. 6. Anerkennung der japanischen Luftverkehrsrechte über China. 7. Herabsetzung der Zollsätze. 8. Regelung der Verhältnisse in den fünf nordchinesi­­schen Provinzen. 9. Anstellung japanischer Berater in allen leitenden Stellen, sowie bei den chinesischen Behörden von größe­rer Bedeutung. ,, Außerdem weiß das Beuter-Bureau noch von den nachstehenden japanischen Forderungen: 1. Japan kann im Tal von Jangtse Truppen halten, um die japanische Bevölkerung zu schützen. 2. Wirtschaftliche Zusammenarbeit. Wie verlautet, wird die englische Regierung durch den englischen Botschafter in Tokio ständig über die chinesisch-japanischen Verhandlungen unterrichtet. Japan hat keine Frist für die Erfüllung dieser For­derungen gestellt. "" • Mil 1. Okt. 1936 beginnt ein neues Abonnement au! den PESTER LLOYD unter folgenden Bedingungen: Für Budapest mit täglich zweimaliger Zustellung und für das Inland: Morgen- und Abendblatt: Ganzjährlich......Pengő72.— I Vierteljährlich... Pengs 18.— Halbjährlich___ „ 36.— | Monatlich. ........ „ 5.40 Für die separate Zusendung des Abendblattes nach der Provinz ist vierteljährlich i Pengő zu entrichten. Für das Morgenblatt allein: Ganzjährlich___ Pengő 44.— | Vierteljährlich... Pengő 11.— Halbjährlich............. 22.— | Monatlich--------- , 4__ Für das Abendblatt allein: Ganzjährlich___Pengő 32.— I Vierteljährlich-----Pengő 8.— Halbjährlich ___ „ 16.— | Monatlich--------- . 3.— Mit täglich einmaliger Postversendung: Für Oesterreich..........................vierteljährlich ö. Sch. 30___ Für alle übrigen Staaten------ viertel jährlich Pengő 30.— Wir ersuchen jene p. t. auswärtigen Pränuroeranten, deren Abonnement mit 30. September 1936 ablänft, den Pränumerationsbetrag unter genauer Angabe ihrer Adresse rechtzeitig an uns einzusenden, um jeder Unterbrechung in der Expedition des Blattes vorzubeugen ÜSP“ Neueintretende Abonnenten erhalten die bisher erschienenen Fortsetzungen unseres Romans: Der Roman eines armen Mädchens von FRANCIS de CROISSET gratis nach geliefert. Die Administration des Pester Lloyd T agesneuigkeiten Ohne Kommentar... — Die Neue Zürcher Zeitung meldet aus Moskaus Das Zentralexekutivkomitee der Sowjetunion hat als Auszeichnung für besonders verdiente Künstler im Ge­biet des Theaters, der Musik und des Krnos die Ein-' fühmng des Titels „Volkskünstler (Nr Sowjetunion beschlossen. Bisher gab es als höchste Ehrenbezeich nungen dieser Art nur die ,,Volkskünstler“ der einzelnen Bundesrepubliken; die Zentraliuiemngspolitik bemach. tigt sich nunmehr auch des Bereiches der ausübenden Künste. Charakteristisch für den heutigen Kunst­geschmack in Sowjetrußland ist die Auswahl der ersten dreizehn Persönlichkeiten, denen der neue Titel zuge­­spochen worden ist. An ihrer Spitze stehen Stanislawski und Nemirowitsch-Dasntschenko, die beiden Begründer und Leiter des berühmten Moskauer Künstlertheaters, die in der „heroischen“ Periode des Bolschewismus zum alten Eisen geworfen waren, jetzt aber wieder allét Ehren teilhaftig werden. Auch zwei der bedeutendsten alten Schauspieler dieser Moskauer Bühne, Katschalour und Moskwin, die gleich ihren Direktoren lange Jahre für konterrevolutionäre „Intelligenzler“ angesehen wur­den, stehen auf der Liste der dreizehn Ausgezeichneten, zu denen weitere, im Ausland weniger bekannte russische Theatergrößen der vorrevolutionären Epoche kommen. Dagegen sind die Wortführer einer „bolsche­wistischen“ Theaterkunst oder Musik, wie Meyerhold öfter Tairow, geflissentlich übergangen worden. * — Es besteht keinerlei Aussicht, daß ein junges Mädchen aus dem slowakischen Dorfe Psary in nächster Zeit heiraten wird: soeben sind die bebten letzten heiratsfähigen Mädchen ins Kloster gegangen, wo sich nunmehr die ganze weibliche Dorfjugend befindet. * — In Paris lebte bis vor kurzem ein menschen­scheuer, doch sonst durchaus normaler amerikanischer Millionär namens Albert Henry Whitm. Er ist kürzlich verstorben und hat ein 110 Seiten langes Testament hinterlassen, das mehrere tausend verschiedene Per­sonen und Vereine anführt, die Whitm zu Erben ein­gesetzt hat; die einzelnen Beträge schwanken zwischen 8000 und 160.000 Francs. Interessanterweise hat kaum einer der Bedachten vorher jemals etwas von Whitin gehört, der sich die Namen aus dem Adreßbuch zu­sammengesucht hat, ohne Rücksicht auf ihre Ver­mögenslage. So hat der schwerreiche englische Ober­­hausnbg?. ordnete Lord Howard of Ponrith 160.000 Francs erhalten; Ladg Howard bekam dagegen nur 16.000 Francs, und weder der eine noch die andere hatte je etwas mit W'hitin zu tun gehabt. Rückkehr König Edsards nach London. König Eduard ist nach elftägigem Aufenthalt von Schloß Balmoral (Schottland) abgereist, um nach London zurückkehren. Der Herrscher wird im Buckingham-Palais Aufenthalt nehmen. Königinmutter Mary, die bisher im Buckingham- Palais wohnte, übersiedelt jetzt in das Marlborough- Schloß. Reise der Gemahlin des Ministerpräsidenten nach München. Die Gemahlin des Ministerpräsidenten Gömbös ist heute vormittags 9 Uhr 25 Minuten mit idem Wiener Eiiizuig abigereiet, um den Mi n ist erprä srnd entern im Müncher Sanatorium zu besuchen. Sie wind! ihre fahrt in Wien unterbrechen, um einige Stunden mit ihrer gegenwärtig» in der österreichischem Hauptstadt weilen­den Tochter Dora zu verbringen, Frau v. Gömbös wird ihre Reiße nach München noch heute fortsetzen und! mor­gen dein, Ministerpräsidenten im Sanatorium aufsuchen. Vor der Abreise er,schien der Lairudespräsident dter Partei der Nationalem] Einheit Abgeordneter lvädy bei Frau Gömbös und bat sie, dem Ministerpräsidenten die Glück­wünsche der Partei der Nationalen Einheit anläßlich der vierten Jahreswende seines Amtsantrittes zu übermitteln- Auch die Abgeordneten Franz Bärczay und Georg Biró richtete« an Frau Gömbös das Ansuchen, dem MAnäster­­präsidenten idiie Glückwünsche der engeren Freumdte «um Ausdruck zu bringen Oberhausmitglied Barnabas Buday gestorben. Ober­­hausmitglied Barnabas Buday, Direktor des Landes- AgrikultuTivereins, ist heute im Alter von 65 Jahren ge­storben. Lie ungarische Agrarwelt verliert In dem Ver­storbenen eines ihrer praktisch und theoretisch gebildet-: fiten umdl publizistisch wertvollsten Mitglieder. Seit mehr als vier Jahrzehnten spielte Buday in der ungarischen Agrarpolitik eine hervorragende Rolle. Nach Absolvie­rung seiner Studien übernahm er die Leitung des Gutes seines Vaters und erwart» sich hier die praktischem Kenntnisse, die er dann, als er in noch jungen Jahren in das öffentliche Leben trat, unterstützt von großem theo­retischen Wissen, in der Publizistik ebenso wie in den agrarischen Vereinigungen verwertete. Mit 23 Jahren wurde er Hilfssekretär des Landes-lAigriku 1 tu nvereins und übernahm bald die Leitung des offiziellen Organs Köz­telek, die er bis in die letzten Tage behielt. Er war auch sonst publizistisch tätig und seine agrarpolitischen Artikel in angesehenen Tageszeitungen wurden mit großem In­teresse gelesen. Er verfaßte auch zahlreiche Monographien und) größere Werke zumeist agrarpolitischen Inhalts 1906 wurde er mit dem Programm der Verfassungspavtej in d-as Abgeordnetenhaus gewählt und war auch Ersatz-

Next