Pester Lloyd - esti kiadás, 1937. március (84. évfolyam, 48-71. szám)

1937-03-01 / 48. szám

PESTER LLOYD »4* Der Bürgerkrieg in Spanien. Erstarren der Fronten. Salamanca, 1. Mär/. (Inf.) Ein vom nationalistischen Hauptquartier in der Nacht zum Montag ausgegebener Heeres­bericht teilt mit, daß die republikanischen Streit­kräfte an der Front von Oviedo mehrere neue An­griffe unternommen haben, die jedoch sämtlich zu­­rückgcschlugen worden sind. Die nationalistischen Truppen haben alle ihre Stellungen behauptet. Von den übrigen Kampfabschnitten melde! der Heeresbericht lediglich Artilleriefeuer. Katastrophaler Lebensmittelmangel in Valencia. Paris, 1. März. (UnPKB) Nach einem 'Bericht des Jour ans Sevilla ist die Lage in Valencia infolge des Lebensmittelmangels überaus kritisch geworden. Die Lebensmittetvt r sorg ung stößt auf große Schwierigkeiten. Cer überwiegende Teil der aus Madrid evakuierten Bevölkerung hat sich nach Valencia geflüchtet, und infolgedessen hat sich die Einwohnerzahl von 250.000 auf 800.000 erhöht. Grazianis Zustand verschlechtert. Paris, 28. Februar. (Inf.) Die französischen Abendblätter melden aus Dschibuti, daß nach Nachrichten aus Addis Abeba der Zustand des vor einigen Tagen bei einem Atten­tat verletzten Marschalls Graziani sich plötzlich ver­schlimmert habe. Bombensplitter seien in die Lunge eingedrungen und es sei Wundfieber in der Lunge aufgetreten. Rom, 1. März. (UTKB.) ln Rom werden an zuständiger Stelle die Gerüchte von einer Blutvergiftung des Generals Graziani dementiert.__________ Die Frühjahrsmanöver der englischen Flotte. London, u März. (Inf.) An der ‘Westküste von Französisch- Marokko finden im 'Atlantischen Ozean die engli­schen Frühjahrsmanöver statt, an deren sowohl die Heimatflotte als auch die Mittelmeerflotte beteiligt ist. Die Manöver tragen vornehmlich taktischen Cha­rakter. Der ursprüngliche Plan, die Manöver im westlichen Mittelmeer abzuhalten, wurde mit Rück­sicht auf die durch den spanischen Bürgerkrieg drohenden Gefahren aufgegeben. Insgesamt werden an den Flottenmanövern drei bis vier Schlacht­schiffe, mehrere Panzerkreuzer, Flugzeugträger­schiffe und zahlreiche Kreuzer, Zerstörer und Unter­seeboote teilnehmen. Wie veriautet, befindet sich unter den leichteren Einheiten auch bereits ein zu einer schwimmenden Flak-Batterie ausgebautes Schiff. Nach den damit gemachten Erfahrungen wer­den dann weitere, ursprünglich zur Abwrackung bestimmte Kreuzer zu Luftabwehrschiffen umgebaut werden. ___________ Locarttoverhandlungen Van Zeelands in Paris? Paris, 28. Februar. (Inf.)' Die Nachricht, daß der belgische Minister­präsident Van Zeeland für einige Tage nach Frank­reich in die Ferien gefahren ist, wird in Paris mit politischen Absichten Van Zeelands in Ver­bindung gebracht. Man glaubt, daß Voll Zeeland nach Schluß seines Urlaubs sich in Paris mit den französischen Ministern über das Lacurnoproblem unterhalten wird. In gut unterrichteten Pariser Krei­sen erklärt man, daß Belgien etwas ungeduldig werde und gern dem gegenwärtigen vertragslosen Zustand durch ein Locarnoabkommen ein Ende machen würde. Bereits vor einigen Tagen habe — so berichtet des Oeuvre — Belgien sowohl in London wie in Paris angeregt, daß die Locarnomächte mögen in ab­sehbarer Zeit zusammentreten und, sei es auch nur, um über die Lage Belgiens zu beraten und sie zu klären. Van Zeeland werde diesen belgischen Wunsch in den nächsten Tagen in Paris persönlich und vielleicht anschließend daran auch in London vortragen. Die Außenpolitikerin des Oeuvre, Frau Tabouis, behauptet jedoch, daß weder die franzö­sische noch die englische Regierung diesen belgischen Wunsch erfüllen werden. Weder Paris noch London hätten ein Interesse an der Einberufung einer Locarnokonferenz noch wüßten sie, welche Haltung sie dabei einnehmen sollten. Édesanyánk, családunk koronája: özv. Steiner ignácné szül. Flekeles Zsófia 1937. február 28-án rövjd szenvedés után elhunyt. Március 2-án, kedden déli 12 órakor temetjük a rákoskeresztúri izr. temelő halottasházából. Gyermekei: Steiner Ervin, Dr. Endrei Henrikué, Steiner Riza. Menye: Steiner Ervinné, Dr. Weisz­­kopt Lenke. Veje: Dr. Endrei Henrik. Unoka j: Endrei Emii és Imre, Steiner Erik és Julika. BRITISCHES REICH. Aden — eine selbständige Kolonie. London. 28» Februar. (U. T.-K.-B.) Das Kolonialministerium teilt mit, daß die Provinz Aden, die bisher Indien unter­stand, ab 1. April dieses Jahres in eine selbständige Kolonie umgewandelt und nicht mehr. von einem Generalkommissär, sondern von einem Gouverneur regiert werden wird. Der bisherige General­kommissär Oberstleutnant Rawdon avanciert zum Gouverneur, und ab 1. April ist er Oberkommandant der Kolonie und des dazu gehörendem Protektorats. Garwin über die Sicherheit Englands und das Unrecht an Ungarn. London, 1, März. (Inf.) Der Gedanke der kollektiven Sicherheit, der das englische Parlament und die englische Presse wieder lebhaft beschäftigt, wird im Observer von dem bekannten englischen Publizisten Garwin behandelt. Die einzig richtige Rechnung unter den gegebenen Umständen sei diejenige, Englands Macht zu schützen. Alles andere habe nicht nur keinen praktischen Wert, sondern bedeute sogar die Gefahr eines sicher wirkenden Rezepts für Krieg und Zer­störung. Falls die englische Aufrüstung die heim­lichem Vereinbarungen unterstützen und die be­schränkten Verpflichtungen erweitern sollte, so würde dies nicht Sicherheit, sondern Selbstmord bedeuten. Es würde bedeuten —- schreibt Garwin —, daß wir für die Au fr echterhaltung der Aufteilung Ungarns eintreten und auch für alle diejenigen ’Seilen dieser Aufteilung, die nicht nur ungerecht, sondern offensichtlich empörend sind. Wir sind auch nicht in der Lage, uns an der kollektiven Sicherheit zu beteiligen, die auf die Einkreisung Deutschlands abzielt; wir dürfen die fatalen Pakte zwischen Sowjetrußland und Frankreich, bezie­hungsweise der Tschechoslowakei nicht unter­stützen, sondern müssen sie zurück weisen. FRANKREICH. Stellungnahme, der Radikateoziatisten zur Volksfront, 'Paris, 1. März. (Inf.) ln Bordeaux feat am 'Sonntag ein von 400 Delegierten beschickter regionaler Kongreß der Radikal-sozialistischen Partei zusammen, auf dem die Gründung eines zehn Orte umfassenden Ver­bandes für Siidwestfrankreich beraten wurde. Bei dieser Gelegenheit zeigte sich deutlich che Ver­stimmung, die bei einem Teil der Radikalsozialisten über den gegenwärtigen Regierungskurs herrscht. Der Präsident des Radikalsozialistischen Ver­bandes der Dordogne, Merignand, erklärte im Ver­laufe seiner Ansprache: Die Radikalsozialistische Partei wolle zwar der Volksfront treu bleiben, aber unter der Bedingung, daß nicht die radikale Flagge die sozialistische und die kommunistische schützen müsse. Die Radikalsozialisten würden niemals über die politischen Zugeständnisse hinausgiehen, die sie in dem bisherigen Volksfronlprogramm gemacht hätten. Der radikale Senator Oden sprach, über dia allgemeine Politik und erklärte u. a. den Abschluß des militärischen Abkommens mit Sowjetrußland nicht für wünschenswert, da Frankreich sowohl mit Moskau als auch mit Berlin in Fühlung bleiben müsse. Die Radikalsozialisten wollten auch keinen Bürgerlkrieg. Sie hätten cbe rote 'Fahne auf vielen Fabriken wehen sehen und seien davon schmerzlich berührt gewesen. Eine Rede Thorez’. Paris, 2U. Februar. (Inf.) Der Generalsekretär der französischen kommu­nistischen Partei Thorez legte vor den kommunistischen Zellenleitern und Amtsträgern der kommun istischen Partei in klarer Weise die Ziele des Kommunismus in Frank­reich dar. Nachdem er zunächst versichert hatte, daß die Kommunisten der Votksf ront regi orung auch weiterhin ihre Unterstützung gewähren würden, sagte er wörtlich: »Für uns französischen Kömmuniste- gibt es nur eins Rolle und nur eine Aufgabe, die die kommunistische Internationale uns auferlegt hat, nämlich die Sowjet­republik in Frankreich zu verwirklichen. Wir allein sind die Revolutionäre, die das erzwingen können.“ ITALIEN. Heute Nachtsitzuug des Faszistischen Großrates. Rom, 1. März. (UTKiB.). Der Faszistische Großrat hält heute abend 10 Uhr im Palazzo Venezia ■unter Vorsitz Mussolinis eine Sitzung ab. Mit Rücksicht darauf, daß die Tagesordnung zahlreiche Punkte aufweist — zur Verhandlung stehen ein Exposé des Außenministers, Berichte dés Parteisekretärs, des Ministers für nationale Erziehung und des Finanz­­ministers —, dürfte die Beratung mehrere Sitzungen in Anspruch nehmen und auch die mifriärische Lage wird eingehend besprochen werden. ÖSTERREICH. Sechs Kommunisten wegen Hochverrats verurteilt. Wien, 1. M'änz. (U. T.-iK.-sB.) Vor dem Leobener 'Schwurgericht hatten sich sechs Hilsfarbeiter wegen Hochverrates zu verantworten, begangen durch propagandistische Tätig­keit für die kommunistische Partei, insbesondere durch Montag, T. März J8S7 Gründung kommunistischer Zellen m einer Geschirr* fabrik ünd durch Sammlung für die spanische Vo&sfrooti Das Gericht verurteilte die Angeklagten m schweran! Kerker strafe von 12 bis 15 Jahren, TSCHECHOSLOWAKEI Schutz der Ehre fremder Staatsoberhäupter­ prag, 28. Februar. • (Inf.) Die Regierung bereitet den Entwurf eines Gesétzes vor, das die persönliche Ehre fremdet Staatsoberhäupter, Minister und Gesandten schützt und ihre Beleidigung unter Strafe stellt. Die Regie­­rung hält dieses Gesetz deshalb für notwendig, weil die Verhältnisse in der Republik keine Gewähr bie­ten, daß die Presse von sich aus jene Zurückhaltung im Parteienkampf übe, die durch die airßcnpolitische Lage geboten sei. Vcrfassungsentwurf des karpatho-russischen Nation alrates. Prag, Í. März. (U. T.-K.-B.) Der karpatho-russische National­­rat int Ungvär hat einen Verfassungsentwurf ver­öffentlicht, der mit dem tschecho-slowakischen Staate bloß diie Gemeinsamkeit des Staatsoberhaup­tes, der auswärtigen Angelegenheiten, der Armee und mit gewissen Beschränkungen auch gemeinsame Währung, Verkehr- und Postverwaltung vor sieht. Der Nütioira’lrat fordert rat herrische Truppen mil! ruthenisicher Dienstsprache, breite Machtbefugnisse, für die autonome Gesetzgebung mit unmittelbarem Einfluß auf Gerichtsbarkeit und Verwaltung. Der Entwurf stellt ferner diie Forderung auf, alle in Kar­­pathorußiand befindlichen, ehemals dem ungari­schen Staate angehörenden und auch die vom tschecho-slowakischen Staate erworbenen Liegen­schaften der neuen autonomen Landesregierung zu überlassen. Lidooé Moving greifen den Entwurf in schärfsten Worten an, besonders wert er auch von den der Begierangskoaliition angehörenden Abgeord­neten unterfertigt wurde. Hentern für die Autonomie der Sudetendeuisehen. Prag, & März. Der Führer der Su'deteindeutscheiv, Mentein, hat in Aussig eine Bede geihaJUen, äm der er die Staatsmänner der Tsobeeho-iS'lawiake.i beschuldigt, daß sie die Bestimtnuffi­­gen dtes Minderheiten vert nages nkftit Inhalten. Hentern befaßte sich darura mit den Forderungen der Sradeten­­deiulliChera, als deren wichtigste er die Autonomie be­­zeichnele. Er betonte feierlich, daß die SudetendeuDiöhen stets Deutsche gewesen sind und auch 'Deutsche bleiben werdten. Alkoholiker, die an Magenkatarrh leiden, finden ihre ES-lust durch, Gebrauch des natürlichen „Franz-Josef“-Bitter­­wassers — etwa 150 Gramm pro Tag — oft in überraschend kurzer Zeit wieder. Es wird ärztlich bestens empfohlen. JUGOSLAWIEN. Reden über die jugaslawisch-französischc Freund­schaft bei einer Kabellegungsfeier. Belgrad, 28. Februar. (Inf.) Unter feierlichten Äußerlichkeiten fand heute in Igalo in der Bucht von Cattaro die Eröff­nung der Endstation der neuen Kabeltelegraphen - linie statt, die Jugoslawien mit Frankreich verbän­den soll. Der französische Postminister Jardilliere und der jugoslawische Postminister Kaluggerggics hielten Reden, in denen die Wichtigkeit dieser neuen Linie betont wurde und auch die Beziehungen zwischen Jugoslawien und Frankreich als sehr freundschaftlich dargestellt wurden. Von dier feier­lichen Eröffnung sandte dier Postminister Kalugger­ggics an Ministerpräsidenten Blum ein Begrüßungs­telegramm, in dem er die treue Freundschaft Jugo­slawiens zu Frankreich hervorbob und betonte, daß diie heutige Feierlichkeit noch weiter zur Besserung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern und zur Stärkung ihrer Solidarität für die Wahrung ihrer Freiheit und Aufrechterhaltung des Weltfrie­dens beitragen wird. Schlägerei bei einer Faszisten Versammlung. Belgrad, 28. Februar. (Inf.) Zu schweren Zusammenstößen kam es beut« vormittag in Belgrad anläßlich einer großen Versamm­lung (1er Faszistenbewcgung des gewesenen Ministers Ljotics. Ljotics hatte diese Versammlung einberufen, unj seine Rolle bei der Gründung der Technischen Union, von der in der letzten Zeit in der jugoslawischen Öffent­lichkeit viel die Rede war, klarzustellen und die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen zuriiekzuweisen. Noch - or Beginn der Versammlung hatte sich eine Gruppe von mciueren hundert Personen angesammelt, die einen Angriff auf das Kinogebäude ausführten, wo die Ver­sammlung abgehalten werden sollte. Sie wollten in den Saal eindringen, wurden aber von der Saalwache daran gehindert. Es kam dabei zu einer Schlägerei, bei der etwa ein Dutzend Personen verletzt wurde. Die Demon­stranten zertrümmerten hierauf sämtliche Fensterschei­ben und Auslagen der Geschäfte in der Umgebung des Kinos. Die Polizei machte den Ausschreitungen ein Ende und verhaftete einen Teilnehmer. Die Versammlung Ljotics’ konnte dann in Ruhe abgehalten werden. Ljotics erklärte in einer großen Rede, daß die gegen ihn erhobenen Beschuldigungen vollkommen unbegründet seien und nur dem Zwecke dienen sollten, seine Bewe­gung zu kompromittieren.

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