Pester Lloyd - esti kiadás, 1937. szeptember (84. évfolyam, 198-222. szám)

1937-09-01 / 198. szám

PESTER LLOYD und zwar das Neunzigfache des eigenen Volumens, ohne dieses zu verändern. Aus diesen Beobachtungen leitet der Gelehrte den Schluß ab, daß das Innere der Erde nur aus gasgesättigtem Palladium bestehen könne, aus einem me­tallischen Schwamm also, der auf der einen Seite gewal­tige Gasmengen aufnehmen kann, um sie an anderer Stelle gelegentlich wieder von sich zu geben und auf diese Weise Erdbeben und Vulkanausbrüche zu verur­sachen. Bei Magen- und Dawnbcschwerden, Verstopfung, Auf­blähung, Sodbrennen Aufstoßen, Eßunlust, Benommenheit, Schmerz in der Stirn, Brechreiz bewirken ein bis zwei Glas natürliches ,.Franz-Josef“-Bitterwasser gründliche Reinigung des ganzen Verdauungsweges. Ärztlich bestens empfohlen. Fahrplanänilerung im Flugverkehr nach Paris und Bukarest. In der Zeit vom 1. September bis 2. Oktober ändern sich die Fahrplanzeiten 'der auf der Strecke Paris—Budapest—Bukarest verkehrenden Kursflugzeuge wie folgt: Paris ab 6, Straßburg am 7.50, ab 8, Nürnberg an 9.20, ab 9.30, Prag an 10.40, ab 10.50, Wien an 12, ab 12.30, Budapest an 13.30, ab 13.40, Belgrad an 15, ab 15.10, Bukarest an 18.10 Uhr. Durch die Neuordnung des Fahrplanes wurde die eigentliche Flugzeit zwischen Buda­pest und Bukarest wieder um 15 Minuten verkürzt. Sowohl auf dieser Strecke, als auch im gesamten Flugnetz der „Air France“ hat sich die Zahl der Fluggäste in den ersten sechs Monaten 1937 gegenüber der Vergleichszeit des Vor­jahres um 48 Prozent erhöht, was auf eine stetige Zu­nahme der Anhänger des Fluggedankens und der An­nehmlichkeiten des Flugverkehrs hinweist. Aus dem durchschlagenden Erfolg der gestrigen General­probe in der Arizona kann man folgern, daß ftozsnyai die Schlacht wieder gewonnen hat! Mit den neuen Revüproduk­­tionen sind alle bisherigen Erfolge weit übertroffen worden. Kurz, nur so viel: es genügt nicht, sich Arizona Folies nur einmal anzusehen I Alkoholiker, die an Magenkatarrh leiden, finden ihre F.ßlust durch Gebrauch des natürlichen „Franz-Josef“-Rit­­terwassers — etwa 150 Gramm pro Tag — oft in über­raschend kurzer Zeit wieder. Ärztlich bestens empfohlen. Schöne Septembedage. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, so dürfen eich die Späturlauber und unter ihnen besonders die Hochtouristen auf einige schöne Septembertage vor­bereiten, die hoffentlich auch noch reichlich in das zweite Drittel des Monats übergreifen werden, um miit ihrer Sonne die Reben zu versüßen und einen prächtigen Ungarwein ausreifen zu lassen. Die lokalen Gewitterbildungen der letzten Tage stehen unmittelbar vor ihrem Abschluß, die atmo­sphärischen Spannungen haben sich sehr verringert, und wenn beute vormittag auch noch die Bevölkung eine stärkere Erwärmung liánon gehalten hat — mit­tags 12 Uhr wurden 22 gegen' 25 Grad gestern ge­messen —, so dürften doch die künftigen Tage mit der Abnahme der Wolkendecke auch tagsüber einen sonnenwarmen Frühherbst, bringen. Gestern hatte sich die Tagestemperatur in den frühen Nachmit­tagsstunden bis auf 27 Grad Celsius erhöht, nach Sonnenuntergang geht aber das Thermometer rapid zurück, und die Nächte bringen Tieftemperaiuren, heute sogar bis auf 14 Grad Celsius. Der Balaton hat eine Badetemperatur von 22, die Donau eine solche von 17 Grad Celsius. Das Meteorologische Institut meldet 12 Uhr mittags: Die mildere Seeluft, die bereits gestern die britischen Inseln überschwemmt hatte, ist bis heute früh in die Bucht von Biscaya, in Frankreich, ja sogar im Mittelmeer in die Bucht von Marseille eingedmngen. In Westeuropa gab es nur auf den britischen Inseln wild nordwestlich davon bis Island Regen; in der östlichen Hälfte Mittel­europas herrscht noch immer die über die Ostsee vom nördlichen Eismeer her vorgestoßene Luftströmung. In den westlichen und mittleren Teilen des Kontinents ist das Wetter überwiegend heiter und trocken; nur hie und da tritt ein kleinerer Platzregen oder ein Gewitter auf. Größere Regenfälle sind lediglich in den nördlichen Teilen des Balkans und namentlich an der Südseite der Wald- Ikarpathen vorgekommen. In Ungarn meldeten bis heute früh 7 Uhr nur Har­kány, Szentes, Nagykőrös und Cegléd Regen, dessen Menge in Cegléd 3, in Nagykőrös 5 Millimeter betrug. Heute früh regnete es nirgend; der Himmel war über­wiegend heiter, und es gab nur schwache nördliche Luft­strömung. Die Temperatur ist heute nacht in Bodennähe allgemein auf 12 bis 14 Grad gesunken. Der Balaton war 20 bis 21 Grad, die Donau bei Budapest 18 Grad warm, steigend). Prognose: Mäßige nördliche Luftströmung. Wech­selnd bewölkt. An einigen Orten noch Regen (Gewitter). Geringe Erwärmung. Run dhmkprogramnio BUDAPEST I. 16.15: Vortrag Michael Clauser. — 16.45: Jtieit, Wetter, Nachr. — 17: Violinkonzert Roland Fenyves. — 17.30: Franz Kankovich und Nikolaus Radnóti aus eige­nen Dichtungen. — 17.55: Gesangskonzert Nikolaus Bartos. — 18.30: Karl Aszlányi plaudert. — 19: Zigeunermusik. — 20.05: Rezitation Margit Simonffy. — 20.30: Nachr. — 20.50: Konzert des Opernorchesters unter Theodor Mathieu vom Paris-PTT. — 22.05: Botschaft des ungarischen Pastors in Lille Anton Uhl an die Ungarn in Frankreich. — 22.20: Jazz. — 22.50: Gespräch mit dem Präsidenten der Inter­nationalen Hochschul-Völkerbund-Föderation Kristiansen. -■— 23: Nachr. in italienischer und französscher Sprache. — 23.10: Funkreportage über den ungarisch-deutschen Box­kampf im Hauptstädtischen Zirkus. — 23.40: Schallplatten. ,— 0.05: Nachr. Budapest II. 19.25: Vortrag Anna Hajnal. — 19.55: Vio­linkonzert Elemér Polonyi. — 20.30: Schallplatten. * A. • Mittwoch, 1. September Kurze Nachrichten. — Der Szegeder Einwohner Andreas Erdő erstattete die Anzeige, daß seine Frau mit fünf Kindern verschwun­den sei. In einem zurückgelassenen Briefe gab sie an, sie könne von dem Zehnpengö-Wochenloihn ihres Mannes nicht leben und gehe deshalb mit den Kindern in den Tod. — Der 65 jährige Landwirt Emmerich Tót aus Becsehelg bei Nagykanizsa hat Harikari verübt, indem er sich mit einem Küchenmesser den Bauch aufschlitzte. Er starb während der Einlieferung ins Spital. — Der 22jährige Handlungsgehilfe Johann Borbély warf sich Mittwoch früh in Gyöngyös aus Liebeskummer vor einen Zug. Er wurde förmlich zerstückelt. — Ein junges Mädchen namens Anna Zimmermann beteiligte sich in Homok-Komdrom bei Nagykanizsa am Birnenpflücken. Es fiel dabei so unglücklich von der Leiter, 'daß der Tod auf der Stelle eintrat. Sport. Fußball. Dem heutigen Auswahltraining auf der Hungdria-ut werden auch Pdzmándy ('Elektromos) und Odry (Szürke­­taxi) zugezogen. Die Hungária hat sich mit Wudi Müller geeinigt, der somit Budapest nicht verlassen wird. Tennis. In den internationalen ungarischen Meisterschaften gab es bereits eine große Überraschung, da Elvira Qcskay (Mac)-Pefo über Baumgarten-Szigeti 6:3, 6:4 siegten, Josef Kiss siegte über den Tschecho-Slowaken Stingl 2:6, 8:6, 7:5, Elek Straub hatte einen vornehmen Gegner, den Sohn des Maharadschas von Nepal und siegte 6 : 8, 6 : 4, 6:2. Radfahren. Der fünftägige Tour de Hongrie beginnt am Samstag 7 Uhr früh. Die Tcilstecken lauten: Erster Tag: Buda­pest—Szeged (162 km), zweiter Tag: Budapest— Debre­cen (223 km), dritter Tag: Debrecen—Budapest (219km), vierter Tag: Budapest—Keszthely (240 km), fünfter Tag: Keszthely—'Budapest (180 km). Lokalnachrichteia. Selbstmord. Heute nacht hörten Passanten auf dem Tisza Kálmán-tér aus einem Gebüsch einen Schuß. Nach längerem Suchen fand man einen gutgekleideten, etwa 30jährigen Mann mit einer Schußwunde an der Brust be­wußtlos auf der Erde liegend vor. Man avisierte die Frei­willigen Retter, bis zu deren Eintreffen war aber der Un­bekannte bereits gestorben. Es handelt sich, wie die Po­lizei eruierte, um den 34jährigen Koch Daniel Nagy, der auf dem Tisza Kálmán-tér 27 gewohnt hatte. Nagy war schon vor drei Tagen aus seiner Wohnung verschwun­den, und seine Bekannten wußten, daß er sich mit seiner Braut entzweit hatte und sich seither mit Selbstmord­gedanken trug. In seinen Taschen fand man eine Menge Fahrkarten der Straßenbahn, aus denen festgestellt wer­den konnte, daß er schon seit drei Tagen jeden Abend nach dem Hűvösvölgy gefahren und immer in den Mor­genstunden zurückgekehrt war. Es scheint, daß er schon vor drei Tagen hatte Selbstmord verüben wollen, aber erst gestern abend in der Nähe seiner Wohnung seinem Leben ein Ende bereitet hat. Die Leiche wurde in das Gerichtsärztliche Institut gebracht. Tod auf der Straße. Vor dem Hause Szondy-ucca 9 wurde heute vormittag ein älterer Herr plötzlich unwohl, brach zusammen urnd stairlb nach einigen Augenblicken. Auis den in den Taschen vongefundenen Dokumenten konnte fest gestellt werden, daß eis der Szegeder Apotheker Karl Ligeti war; er war gestern in geschäftlichen An­gelegenheiten i/n Budapest eingetraffen. Die Leiche wurde behufs Konstatierung der Todesursache in das gerichtis­­ärzlliche Institut befördert. Gerupftes Geflügel billiger, Gurken teurer. Auf dem Lebensmittelmarkte wurden gerupfte Brathühner zu 1.50—2.70 P, Gänse und Enten zu 1.20—-1.80 P pro kg angeboten. Gurken verteuerten sich auf 12 bis 50 Heller. Einige Richtpreise für Obst: Trauben 12—56, Zucker­melonen 10—24, Wassermelonen 6—12 Heller. Als Pri­­meurs sind neue Nüsse und getrocknete Feigen einge­troffen. Mit 1. September1937 begiimt ein neues Abonnement aus! den FESTER LLOYD unter folgenden Bedingungen: Für Budapest mit täglich zweimaliger Zustellung und für das Inland; Morgen- und Abendblatt: Sanzjährlich...... Pengő 72.— I Vierteljährlich PengßlS.— Halbjährlich...... „ 36.— | Monatlich............... 5.40 Für die separate Zusendung des Abendblattes nach der Provinz ist vierteljährlich í Pengő zu entrichten. Für das Morgenblatt allein: Ganzjährlich---- Pengő 44.— I Vierteljährlich ... Pengő il.— Halbjährlich............. 22.— | Monatlich.. __ . 4._ Für das Abendblatt allein: Ganzjährlich......Pengő 32.— | Vierteljährlich.__Pengő 8.__ Halbjährlich „_ „ 16.— | Monatlich______ „ 3,_ Ausland: Mit täglich einmaliger Postversendung: Für Oesterreich--------------------vierteljährlich ö. Sch. 30.— Für alle übrigen Staaten------ vierteljährlich Pengő 30.— Wir ersuchen jene p. t. auswärtigen Bezieher, deren Abonnement mit 31. August Í937 abläuft, den Pränumerationsbetrag unter genauer Angabe ihrer Adresse rechtzeitig an uns eiuzusenden, um jeder Unterbrechung in der Expedition des Blattes vorznbeugen Die Administration des Pester Lloyd Kommunal -Angelegenheiten Die Plankonkurrenz für den Tabánét Kurbotelbau. Die ad hoc-Kommission zur Vorbereitunq des Kur­­hotclbaus im Tabán trat heute mittag unter Vorsitz des Präsidenten Julius Petrovdcz zusammen', um zu den Einwendungen, die die zur Entscheidung über die ein­zureichenden Baupläne berufene Jury gegen einzelne Be­dingungen erhoben' hatte, Steilung zu 'nehmen und die Bedingungen endgültig festzusetzen. Unter anderen hatte Dr. Franz Harrer vorgeschlagen, daß die Hauptstadt zu­vor die Pläne für die Regulierung deis Tabán beschaffen möige. Einzelne Mitglieder der Jury hatten den Wunsch geäußert, daß die Baustelle genau bestimmt werde. Nach Eröffnung der Sitzung berichtete der Präsi­dent über die Stellungnahme der Jury und schlug vor, daß die Plankonkurrenz schon heute ausgeschrieben und ihr Termin auf den 1. Dezember l. J. festgesetzt werde. Vizebiivgermeister Dr. Karl Lamotte sprach sich gegen den Antrag Dr. Harrers aus. Die einzureichenden Pläne würden zweifellos auch zweckmäßige Stadt­­regulierungsideen auf werfen. Franz K. Császár äußerte einige auf die technische Lösung bezügliche Wünsche. Karl Peyer hob hervor, daß die Kurhotelfrage noch immer nicht in allen ihren Einzelheiten vorbereitet sei. Er billigte den Standpunkt Dr. Harrers. Das Hotel müßte man an einem Ort erbauen, wo es der Regulierung des Tabán nicht im Wege stehen würde. Das wichtigste sei daher, zuvor darüber zu entscheiden, wo das Hotel ge­baut werden solle. Dies sei von größter Wichtigkeit für die an der Plankonkurrenz Teilnehmenden. Weitere For­schungen nach Heilwasserquellen bezeichnete Peyer als überflüssig. Dr. Karl Rassay führte aus, die Kommission habe alles getan, um das Pjroblem ehestens seiner Lösung zu­zuführen, doch wolle man ihr Hindernisse in den Weg legen. Die Jury habe ausschließlich die Aufgabe, die ein­zureichenden Pläne zu beurteilen. Der Redner versuchte dann, die Besorgnisse des Vorredners abzuschwächen. Das Kurbotel, dessen Stelle bereits bestimmt ist, werde der Regulierung des Tabán nicht im Wege stehen. Die Be­hauptung, die Hotelfrage sei nicht genügend vorbereitet, entspreche nicht den Tatsachen. Die Kommission habe nicht nur die Baustelle bestimmt, auch alle übrigen mit dem Bau zusammenhängenden Fragen gelöst. Die Ange­legenheit dürfe nicht auf ein totes Geleise geschoben werden. Dr. Rassay sprach dann den Wunsch aus, daß1 die 'Baupläne von mindestens zwei Seiten die Perspektive veranschaulichen sollten. Dr. Paul Csclényi vertrat den Standpunkt, daß das Hotel nur in der Nähe des St. Imre-Bades erbaut werden dürfe. Die Plankonkurrenz müsse die Hauptstadt unver­züglich ausschreiben. Johann Katona trat ebenfalls für die Anfertigung von zwei perspektivischen Entwürfen ein. Es folgte die Beschlußfassung. Die Kommission sprach aus, daß die Plankonkurrenz noch heute im Sinne der von ihr betonten Grundsätze ausgeschrieben werde. Die Preise wurden wie folgt festgesetzt: 2 Preise zn 3000, 2 zu 2000, 4 zu 1000 Pengő; außerdem wird die Haupt­stadt 12 Pläne zum Preise von je 800 P. käuflich erwer-; ben. Die Teilnehmer an dern Wettbewerb 'haben je zwei' perspektivische Entwürfe anzufertigen. Karl Peyer wünschte, daß die Teilnehmer an der Konkurrenz die Pläne nicht mit ihrer Unterschrift ver­sehen sollen, denn die Unterschrift könnte die Entschei­dung beeinflussen. Diese Forderung drang jedoch nicht durch. Zum Schluß wurde Dr. Paul Csetényi in die Jrtrg delegiert. ___________ Gerlchishalle» Urteilsspruch auf der Landstraße. Am 10. Dezem­ber 1936 ereignete sich auf der Hatvaner Landstraße ein schwerer Automobilzusammenstoß. Der Autobus der Mavarit, von Ludwig Daubner gelenkt, fuhr mit großer Geschwindigkeit gegen Kékes und stieß beim Kilometer­stein Nr. 54 mit einem vom Chauffeur Stefan Várkonyi gelenkten Luxusautó zusammen, dessen fünf Insassen schwere Verletzungen erlitten. Die Staatsanwaltschaft erhob gegen die beiden, Chauffeure die Anklage wegen des Vergehens der fahrlässigen schweren Körperver­letzung. Die Verhandlung wurde vom Gerichtshof für den Pester Landbezirk (Vorsitz Szilágyi) am Tatort, beim Kilometerstein Nr. 54 auf der Hatvaner Landstraße durchgeführt. Die beiden Chauffeure beschuldigten ein­ander. Die Zeugen wurden am Tatort verhprt und das Urteil dort verkündet. Der Gerichtshof verurteilte Daubner zu einer Geldstrafe von 200 P, Várkonyi zu 100 P. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Eigenmächtiges Inkasso. Am 5. Oktober 1936 er­schien der Hausbesitzer und Arzt Dr. Gustav Adolf Bou­quet in seinem Haus in der Fecske-ucca, ließ das Tor sperren, rief die Mieter zusammen und teilte ihnen mit, daß er alle delogieren lasse, die ihm die Miele für den ver­flossenen Monat nicht sofort bezahlen. Gegen Dr. Bouquet wurde die Anklage wegen des Vergehens der Erpressung in elf Fällen erhoben. In der Verhandlung vor dem Ge­richtshof (Vorsitz Dr. Héthelyi) erklärte der Angeklagte, an dem Konflikt sei der seither verstorbene Kispester Advokat Dr. Iwan Román schuld. Dieser habe gegen ihn Plfändungen durchgeführt und, obwohl mittlerweile die Forderungen getilgt waren, die Miete für September in Beschlag genommen, wozu er kein Recht gehabt habe. Es sei dem Advokaten lediglich darum zu tun gewesen, Pro­zeßkosten zu verursachen. Das Tor habe er sperren las­sen, damit kein Pöbel hineinströme. Er habe den Mietern freigesteilt, entweder zu seinen Händen zu zahlen oder die Miete ins Deposit zu geben. Präs.: Die Leute, die zu Ihren Händen gezahlt haben, wurden von Dr. Román geklagt und sind rechtskräftig verurteilt worden, mußten also zweimal zahlen! — Angeld.: Die sind viel zu arm, um zweimal zahlen zu können. Die Zeugen erklärten, sie hätten gefürchtet, delogiert zu werden. Deshalb haben einige von ihnen gezahlt. Nach durchgeführtem Beweis­verfahren ließ der Staatsanwalt die Anklage in einem Punkt fallen und hielt sie put; in zehn Fällen aufgecht,

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