Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1938. február (85. évfolyam, 25-47. szám)

1938-02-01 / 25. szám

píenstag, í. Februar 1938 • 5 • PESTER LLOYD Der Krieg im Fernen Osten. Erklärungen der chinesischen Völker­bunddelegation. Genf, 31. Januar. Die chinesische Delegation hat eine Verlaut­barung veröffentlicht, in der sie gegen gewisse Pressemeldungen Stellung nimmt. Darin wird be­tont, wenn China von dem Völkerbund verlange, wirksame Maßnahmen gegen den japanischen Über­fall in China zu ergreifen, die chinesische Regierung in Übereinstimmung mit dem Völkerbundpakt handle. Es könne also keine Rede davon sein, daß sie damit bezwecke, eine Intervention der Vereinig­ten Staaten herbeizuführen. Man dürfe auch nicht sagen, daß von chinesischer Seite versucht worden sei, England. Frankreich und die Vereinigten Staaten in den mit dem chinesisch-japanischen Streit­fall im Zusammenhang stehenden Krieg hinein­zuziehen. Es sei lediglich im Verlaufe der Beratun­gen der Ratsmitglieder angeregt worden, wie früher, Washington auf dem laufenden zu halten, was von chinesischer Seite begrüßt und für notwendig ge­halten werde. . . „ . Allison-Zwischenfall erledigt. Washington, 31. Januar. (MTI) Offizielle Kreise bestätigen, daß der lAfllison- Zwischenfall erledigt wurde. Botschaftssekretär Allison teilte dem Auswärtigen Amte mit, daß der Kommandant sowie 20 Mitglieder der japanischen Truppe, deren Mit­glied ihn insultiert hatte, vor das Kriegsgericht gestellt weiden. !Wde die Domei-Agentur erfährt, sprach der japani­sche stellvertretende Außenminister Horinutschi beim amerikanischen Botschafter Grew vor und drückte im Namen der japanischen Regierung sein tiefstes Bedauern darüber aus, daß Botschaftssekretär Allison von einem japanischen Wachposten insultiert worden sei, und ver­sprach, daß der Täter mit Rücksicht auf den Emst des Vorfalles die ihm gebührende Strafe erhalten werde. Zur Bereinigung der Widersprüche, die sich aus dem Umstand ergeben, daß die Parteien den Vorfall verschieden dar­stellen, werde eine eingehende Untersuchung angeordnet. Major Hongo, Generalstabsoffizier der japanischen Streitkräfte zu Nanking, begab sich in die amerikanische Botschaft, um das Bedauern und die Entschuldigung des japanischen Oberkommandanten zu Überbringern Bot­schaftssekretär Alffison nahm die Entschuldigung an. Blutreichen, korpulenten Personen, Gichtleidenden nnd Himorrhoidalkranken ist ein Glas natürliches , Franz- Josef'-Bitterwasser, morgens auf nüchternen Magen getrun­ken, oft von unermeßlichem Nutzen! Fragen Sie Ihren Arzt. DEUTSCHLAND. Funk tritt morgen sein Amt im Rcichswirtschafts­­ministerium an. — Personalveränderungen. Berlin, 31. Januar. (Inf.) Die Amtsübergabe an den neuen Reichs­­wirtschoftsministcr Funk findet in Gegenwart des Ministerpräsidenten Göring Dienstag statt. Gleich­zeitig werden weitere Personalveränderungen im Reiohswirtschaftismkiisterium bekanntgegeben wer­den, u. a. die bereits angekündigte Ernennung des Reichsbankdirektors Brinkmann zum zweiten Staats­sekretär neben Staatssekretär Dr. Posse. Die Ein­führung des Staatssekretärs und Pressechefs der Reichsregierung Dr. Otto Dietrich, der als Nachfolger Funks in das Reichspropagandaministerium einzieht, findet gleichfalls am morgigen Tage statt. Sie wird vom Reichsminister Dr. Goebbels vorgenommen werden. FRANKREICH. Finanzminister Marchandeau gegen Devisen­kontrolle. • Paris, 31. Jtaouar. Finanzminister Marchandeau hat gestern in Chalons-sur-Marnc aus Anlaß der Eröffnung der Tagung des Generalrates des Departements Marne eine Rede gehalten, in der er ausführlich die Grund­züge seiner Finanzpolitik darlegte. Marchandeau verwies auf die Notwendigkeit des Festbaltens an der Zusammenarbeit der drei Mächte Frankreich, England und USA im Sinne des Währungsabkom­mens hin, das er als das einzige Bollwerk gegen das finanzielle Chaos bezeichnete. Diese Zusammen­arbeit habe sich gerade in den jüngsten Tagen be­währt. Die öffentliche Meinung habe keine Ur­sache zur Nervosität. Weiter versicherte Marchandeau, daß er an der Politik des Budgetgleichgewichtes unter allen Um­ständen festhalten werde. Das Defizit des Budgets für 1938 stelle sich nach Erklärungen Bonnets auf 28 Milliarden, d. h. der Staat benötige einen Kredit in der Höhe von etwa 15 Prozent des Volkseinkom­mens. Die Regierung wolle eine Steigerung des Defi­zits mit allen Mitteln verhindern und lehnt alle wei­teren Ausgaben ab, sofern solche nicht durch ent­sprechende neue Einnahmen ausgeglichen werden. Marchandeau lehnte sodann energisch die Idee einer Devisenkontrolle ab. Dr. Schacht habe selber zugegeben, daß die Wiederherstellung des Gold­standards eine Vorbedingung der wirtschaftlichen Sanierung bilde. Die Währungsfreiheit könne aber nur durch eine Belebung der Produktion gesichert werden, zu der Kapital und Arbeit gleichermaßen beitragen müssen. Redner sei für soziale Reformen und namentlich für die Alterspension der Arbeiter, Die bevorstehende Polenreise des Reichsverwesers. MTI meldet: Reichsverweser Nikolaus v. Horthg begibt sich am 4. d. in Begleitung seines Sohnes Stefan und des Außenministers Kánya auf Einladung des polnischen Staatspräsidenten nach Polen. Im Gefolge des Reichsverwesers befinden sich: der Chef der Kabinettskanzlei Dr. Urag, der Chef der Militärkanzlei FML. vitéz Keresztes-Fischer, erster Flügekdjutant Oberst vitéz Koós, Reise­­manschatl Oberst Brunswick, die Flügeladjutanten Oberstleutnant vitéz Gerlóczy, Major Németh und Kapitän der Stromwache Scholtz. Außerdem reisen mit dem Reichsverweser der Kabinettschef des Außenministers Legationsrat Graf Csáky, der Chef der politischen Abteilung im Außenministerium Legationsrat Bavon Bakach-Bessenyey, der Sekretär des Außenministers Ministerialkonzipist Zilahi- Sebess, sowie der Honvédbeamte Dabolczy. Der Reichsverweser benützt zu seiner Polenreise den Sonderzug „Turul“. Zur Verabschiedung werden sich am Bahnhöfe einfmden Ministerpräsident Dr. Dargnyi mit den Mitgliedern der Regierung, der Staatssekretär im Ministerpräsidium, der ständige Stellvertreter des Außenministers, der Oberkomman­­dant der Honvéd, der Chef des Genertalstabes, der Direktionspräsident der Staatsbahnen, der Ober­bürgermeister, der Bürgermeister und der Ober­stadthauptmann. In der polnischen Grenzstation melden sich der ungarische Gesandte in Warschau Hory mit dem MiJitánattaché Oberstleutnant vitéz Lengyel. Eben­dort wird der Reiohsverweser die Vorstellung der zu seiner Begrüßung entsandten offiziellen .Abord­nung entgegennehmen. Am 5. Februar wird der Reichsverweser bei seinem Eintreffen in Krakau im Bahnhof vom Staatspräsidenten Moscicki und dessen Begleitung offiziell empfangen werden. Zur Begrüßung des ungarischen Staatsoberhaup­tes werden sich im Bahnhof noch Marschall Smigly- Bydz, Außenminister Beck, Kriegsminister General Kasprzycki, Kultus- und Unterrichtsminister Swk­­toslawski, Industrie- und Handelsminister Roman, Volkswdhllfahrtminister Koscialkowskf, die Spitzen der Zivil- und der Militärbehörden, das Personal der ungarischen Gesandtschaft in Warschau, der polni­sche Staatssekretär für Auswärtiges Szembek, der polnische Gesandte in Budapest Orlowski, der Präsi­dent der polnisch-ungarischen Vereinigung in Kra­lkau, sowie die Repräsentanten der lokalen Behörden einfinden. Nadh dem Empfang und der gegenseitigen Be­grüßung werden Reichsverweser Nikolaus v. Horthy und Staatspräsident Moscicki mit ihrem militärischen Gefolge die Front der mit Fahnen und Muisik ge­stellten Ehrenkompagnie abschreiten. Sodann wird Staatspräsident Moscicki im Empfangsalon des Bahnhofes seinem Gast die polnischen Notabilitäten, sowie die Mitglieder des eigenen Gefolges vorstellen, worauf auch der Reichsverweser dem Staatspräsi­denten die Mitglieder seines Gefolges vorstellt. Der Einzug in die Stadt nach dem Wawel er­folgt durch das Spalier der Garnison von Krakau. Unterwegs wird der Oberbürgermeister den Reichs­verweser mit einer kurzen Ansprache begrüßen und ihm in (herkömmlicher Weise Brot und Salz reichen. Nach der Ankunft im historischen Königsschloß hält der ganze Zug bei der Pforte der Kathedrale und zur selben Zeit feuert eine Batterie 21 Salut­schüsse ab, während die ungarische Fahne auf dem Schlosse hochgeht. Auch vor der Kathedrale ist eine Ehrenkonipa­­gnie mit Fai hin e und Musik gestellt. Nach Entgegen­nahme der Meldung des Kommandanten begibt sich der ganze Zug nach der Gruft unter dem Turm mit der silbernen Glocke, wo der Reichsverweser den Sarg des Marschalls Pilsudski bekränzt. Von hier begibt sich der Zug nach den historischen Königs­­gräfbem, wo der Reichsverweser am Grabe Stefan Báthorys einen Kranz niederlegt. Nach diesem pietätvollen Akt geleitet Staats­präsident Moscicki den Reichsverweser in dessen Appartements, wo der Reicihsverweser mit seinem Sohne, Ministerialrat Stefan v. Horthy, dem ersten Filügeladjutanten Obersten vitéz Koés und dem Flü­geladjutanten Stromwachkapitän Schnitz absteigen wird. Krakau, 31. Januar. Am .Abend des Ankunftstages des Reichsverwe­­sers findet in Krakau ein großer Empfang statt, zu dem 700 Gäste geladen sind. Die polnischen Gäste erscheinen in polnischer Nationaltracht, wie sie sich durch eine jahrhundertealte Überlieferung bis zum heutigen Tage erhalten hat. Als ein günstiges Anzeichen für die möglichen Trophäen bei den großen Jagden im Forst von Bie­­lowiez gilt der Umstand, daß heute wieder Schnee­fall eingesetzt hat. Warschau, 31. Januar. (MTI) Unter dem Vorsitz des Grafen Hutten-Czapski befaßte sieh die letzte Sitzung der polnisch-ungarischen Vereinigung ,,Stefan Báthory“ mit den Empfangsfeierlicin­­keiten für den Reiohsverweser. Es wurde beschlossen, zu den festlichen Anlässen eine Delegation zu entsenden, deren Mitglieder Graf Hutten-Czapski, Ingenieur Sien­­kiewicz, Oberst Dunin-Wolski, Goluchowski und Stella Olgierd sind. Die Abordnung wird dem Reiohsverweser bei ihrem Empfang ein altpolnisches Gobelin aus Buczacz über­reichen. Warschau, 31. Januar. (MTI) In der Sonntngsnummer des Czas befaßt sich der Professor der Krakauer Jagellonen-Universität Dabrowski ausführlich mit dem Besuch des Reichsver­­wesers v. Horthy und schreibt u. a., daß die Ankunft des ungarischen Staatsoberhauptes fast mit dem 18. Jahrestag seiner Wahl zum Re.ichsverweser Zusammenfalle. Diese Jahre nach 1918 werden zu den schwierigsten der tausend­jährigen Geschichte Ungarn« gezählt und gerade in diesen kritischen Augenblicken habe der Reichsverweser eine wichtige Rolle bei der Hebung und Stärkung des ver­­lorengög'a-ngenen Erbes der Árpádén gespielt. Ungarn sei unter de,n Besiegten am meisten heimgesueiht worden. Es verlor zwei Drittel seines Gebietes und 3 Millionen rein un­garischer Bevölkerung und wurde vom Kommunismus und fremder Besetzung heimgesucht. Es wurde durch die na­tionale Armee Horthys vöm Untergang gerettet. Obwohl das Land von einer feindlich gesinnten Koalition umgeben war und sich in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage befand, gelang es, das Land in einigen Jahren aus der po­litischen Isolierung zu befreien, wirtschaftlich und gesell­schaftlich zu stärken, die Gleichberechtigung unter den europäischen Staaten zu sichern und die Freundschaft und Unterstützung mächtiger Länder für sich Zu erwer­ben. Zur Erzielung dieser Resultate warm Charaktereigen­­ischaften und staatsmännische Fähigkeiten notwendig, wie sie eben das ungarische Staatsoberhaupt besitze. Je länger die Herrschaft Horthys dauere, um so mehr stei­gere sich das Vertrauen ihm gegenüber in den breitesten Schichten der ungarischen Bevölkerung. Der beste Beweis hiefür sei die Erweiterung der Rechte des Reichsverwesers, die von beiden Häusern des Parlaments, (sowohl von den Regierungsparteien wie von der Opposition einhellig vo­tiert wurde. Dies könne durch die Tatsache erklärt wer­den, daß der Reichsverweser sich immer an die tausend­jährige Verfassung hielt. Schließlich erwähnt der Verfasser das Abkommen zwischen Ungarn und Polen von 1920 über die Munitionslieferungen', deren Durchführung zwar durch die tschechoslowakische Regierung verhindert, da­gegen durch die rumänische ermöglicht wurde; in Erin­nerung an diese Hilfe erwarte Polen jetzt den Reichs­­verweser. Im Express Poranny vor. Sonntag wird ein Interview mit dem pensionierten Marineoffizier Czeslaw Petelenz veröffentlicht, der mit Reicheverweser v. Horthy zusam­men bei der ehemaligen k. u. k. Kriegsmarine gedient hat. Petelenz erzählt u. a.: Admiral Horthy halbe ich zum er­sten Male in Pola im Hause des Admirals Pietruski als Kadetten getroffen. Nachher sind wir ziemlich oft sowohl dienstlich als auch privat zusammengekominen. 1916 habe ich den Befehl erhalten, mich an Bord des „Monarch“ zu melden. Es stellte sich heraus, daß ich als Vierter zu einer Bridgepartie eingeladen wurde. Es spielten damals Admiral Haus, der spätere Admiral Horthy und Konék. Wir spielten täglich zwischen fünf und sieben. Der beste Spieler war Horthy. Er war ein Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle, immer sehr elegant, von seinen Unterge­benen sehr geachtet und geliebt. Seine sportlichen Lei­stungen waren erstklassig. Er nahm auch an der Kaiser­regatta teil. Im kameradschaftlichen Verkehr war Horthy immer sehr einfaoh und ungekünstelt. Auch anläßlich seines kürzlichen Wiener Aufenthaltes sprach er seine ehemaligen Kameraden trotz seiner hohen Würde mit Du an. Als Kommandant der „Novara“ hat er häufig aus eigener Initiative Angriffe gegen die blockierenden englischen Trawlers ge­leitet. Bei seiner Letzten Unternehmung dieser Art hat seine Flottille am lő. Mai 1917 14 Trawlers, drei Trails- C O R s O ff . ^ iái áoto egy asszonyU FILMSZÍNHÁZ ;í \ rm GAltiQ I P IJGK& Pr*",,p raa! M LLf 0 doch müssen bei jeder Reform die finanziellen Mög­lichkeiten des Landes berücksichtigt werden. Abschließend faßte Marchandeau die Finanz­politik der Regierung in zwei Punkten — liberale Finanzpolitik und Budgetgleichgewicht — zusammen. KURZE AUSLANDSMELDUNGEN. — DER FÜHRER DER GRIECHISCHEN MONAR­CHISTISCHEN PARTEI THEOTOKIS ist heute nach einer kleinen Insel im Ägäischen Meer verbannt worden. Diese Maß­nahme dürfte mit dem Vorgehen der Regierung gegen die Opposition im Zusammenhang stehen. Die Nachricht, wo­nach man auch den früheren Ministerpräsidenten Sophoulis verhaftet haben soll, wird als unrichtig bezeichnet.

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