Pester Lloyd - esti kiadás, 1938. július (85. évfolyam, 145-170. szám)

1938-07-01 / 145. szám

Freitag, 1. Juli 1938 Tagesneuigkeíten. Inéfustrieminister Bornemisza Uber die Bedeutung der Insei Csepel für die Förderung der Körperkultur. Der „Donauverein der Insel Csepel“ veranstaltete gestern eine Festversammlung, an der auch Inüustrieminisier Bor­nemisza, Obergespan Fdy, Vizegespan Dr. Endre, mehrere Abgeordnete und Vertreter verschiedener Ministerien teil­­nahmen. Im.iustrieniinister Bornemisza hielt eine längere Rede und wies u. a. darauf hin, daß Ungarn nicht dar­über zu klagen halbe, daß es hinsichtlich des Sports zu­rückgeblieben wäre. Die ungarischen Sportler haben auch in Wel'trekition hervorragende Engieibnisse erzielt und mit ihren Leistungen zur Mehrung des guten Rufes Ungarns in Iboheim Maße beige,ragen. Wir müssen • uns aber dar­über im klaren sein, diaß noch wichtiger als Einzelrekorde die Erziehung breiter Volksschichten zu einer gesunden Lebensart sei. ln erster Reihe müsse die hauptstädtische Bevölkerung zur höheren Bewertung der Körperkultur er­­eogen werden. Eine dter charakteristischsten Erscheinun­gen der modernen Zeit, die Fahriksindustrie, habe auf der Insel Csepel seit langer Zeit ein Heim gefunden, und es sei wünschenswert, daß nunmehr auch die zweite bedeu­­tungsvolle charakteristische Erscheinung der modernen Zeit, die gesunde Körperkultur, auf der Insel Csepel un­­terkornme, die nach allen Richtungen hin geeignet sei, zum Erholungsort breiter Volksschichten der Hauptstadt Budapest zu werden. Es sprachen noch Direktor Johann Pichler, Vizegespan Dr. Endre, der Präsident des Landtes­­veirhamdes für Körperkultur Abgeordneter Dr. Kelemen, die A/bgeordneäen Dr. Krüger, Somogyváry umd Mocsdry. Die englischen Katholiken über den Eucharistischcn Weltkongreß. Aus London wird telegraphiert: Das offi­zielle Organ des Verbandes Englischer Katholiken Tablet veröffentlicht einen ausführlichen Bericht über den in Budapest abgehaltenen Eucharistischen Weltkongreß und hebt u. a. hervor, das Verhallen des Reichsverwesers Nikolaus v. Horthy, der glauibenstreuer Protestant sei, auf dem Eucharistischen Kongreß habe zu seiner ohnedies großen Popularität wesentlich beigetragen. Sowohl auf die Katholiken, als auch auf die Protestanten habe das Verhalten des Staatsoberhauptes Ungarns tiefen Eindruck gemacht. Schließlich stellt der Artikelschreiber fest, diaß Ministerpräsident Imredy mit den Ideen des Katholizismus jene neuen Richtungen in Einklang bringen wolle, die in die ungarische Jugend eingezogen seien. Das Attentat gegen den Wachtmeister Retenye. Trotz der umfassenden Recherchen der Polizei konnte der Attentäter des Polizeiwachtmeisters Emmerich Retenye noch immer nicht ausgeforscht werden. Bisher wurden einige Zigeuner und andere verdächtige Gesellen aufge­griffen, aber verläßliche Spuren sind noch immer nicht vorhanden. Oberstadthauptmann Dr. Éliássy hat übrigens heute auf die Ergreifung der Attentäter eine Prämie von 500 Pengő ausgesetzt. Vorträge der Vertreter Ungarns auf dem Internatio­nalen Dopolavoro-Kongreß. Auf dem Internationalen Dopolavoro-Kongreß wurden interessante ungarische Vor­träge gehalten. Sektionsrat Dr. Stefan Czakö gab in einem Vortrag in französischer Sprache die volksbäldenden und sozialen Bestrebungen bekannt, die vom Standpunkt der ungarischem Freizeitgestaltung von Bedeutung sind. Er betonte, daß die ungarische Freizeitgestaltung heule noch eine zentrale Organisierung entbehre, daß sie aber auf eine jahrzehntelange Vergangenheit zuiückblicken könne. — Sektionsrat Andreas Raggambi-Fluck hielt einen Vor­trag über die Arbeitszeitregclung im umgariischen Recht. Magistratsrat Aurel Horonyi-Pálfi sprach über die Kinder­ferienaktion der Hauptstadt. Direktor der OTI Pnvat­­dozent Béla Kovrig gab in seinem französischen Vortrag die neue sozialpolitische Richtung bekannt, die aus der Natur der engen Lebensgemeinschaften ihrem Ausgang nimmt. Er betonte, daß nur jene sozialen Einrichtungen! vom Standpunkte der Lebensinteressen eines Volkes einen ständigen Wert haben können, die im heimatlichen BodeA verwurzelt seien. Sektjonsrat Dr. Roland Prém erörterte in einem Vortrag das Gesetz von 1921 für Körperkultur. Ungarn war das erste Land, das die enge Verbundenheit des Volkstums mit Körperpflege erkannte und in die Tat umsetzte. Diesem Erkenntnis und den großartigen. Leistungen der ungarischen Teilnehmer war es zu ver­danken, daß sich Ungarn in der Olympiade 1936 die dritte Stelle sicherte. — Der Weltkongreß für die Freizeitgestaltung der Arbeiter hat gestern mit einem Empfang durch den Generalsekretär der Faschistischen Partei seinen Abschluß gefunden. Im Palmengarten der Kongreßausstellung wurden die Gäste von den Angehö­rigen der Dopolavoro-Bewegung in ihren verschiedenen Volkstrachten begrüßt. Italien und der Duce wurden herzlich gefeiert. Eine ungarische Abordnung fährt nach Helsinki. Die ungarische^ Sektion des finnisch-ugrischen Kulturaus­schusses hat in Helsinki unter dem Vorsitz des Universi­­tälsprofesors Dr. Stefan Csekey eine Sitzung abgehalten, in der jene von ungarischer Seite zu unterbreitenden An­träge erörtert wurden, die vom Ausschuß, der am 8. Juli im Helsinki abzuhaltenden Sitzung unterbreitet werden sollen. An der Tagung nehmen ungarischerseits Präsident Universitätsprofessor Dr. Stefan Csekey, Ministerialrat Fülei-Szántó, Gymnasialprofessor Elemér Virányi und Dürgerschuldirektor Alexander Ispdnovits teil. Ungarische Journalisten in Bulgarien. Aus Sophia wird gemeldet: Die in Bulgarien weilenden ungarischen Journalisten trafen heute in Sophia ein. Im Bahnhof wurden sie von einem Vertreter der Presseabteilung des Außenministeriums und Abordnungen der Sophioter Pressevereinigungen begrüßt. Die ungarischen Gäste blei­ben voraussichtlich zwei Tage in der bulgarischen Haupt­stadt und kehren von dort nach Ungarn zurück. Opiumschmugglcrbande in Marseille verhaftet. Wie die Pariser Blätter melden, ist der französischem Polizei: in Marseille ein großer Fang gelungen. Bei der Suche nach den Mitschuldigen einer Bande von, Opiumschmugg­lern wurde ein Mann namens Lion verhaftet. Dieser machte bei dem Verhör Angaben, die die Festnahme eines gewissen Marini ermöglichten. Die Polizei fand bei Marini nicht weniger als 198 kg Rauschgift, das aus Jugoslawien im Würsten geschmuggelt worden war. Bei dem Verhör Marinis ergab sich, daß dieser in enger Verbindung mit Pariser Opiumschmugglern bereits seit 1935 „arbeitete“. Fuhrmann und Pferde verwest aufgefunden. Einen schaurigen Fund machten Arbeiter in den Wäldern des Donnersniarcksehen Forstes bei Iarnowitz. Einige hun­dert Meter vom der Kreissüraße entfernt, fanden sie im Dick/iciht ein zweispännigies Fuhrwerk, in dem die ver­weste Leiche eines Dröschkenbesitzens lag. Auch die bei­den Pferde waren tot. Sie hatten die Deichsel des Warens nails aufgefressen und die umstehenden Bäume angeuagt. Nach den Ermittelungen der Polizei ist der Droschken­besitzer das Opfer eines Raubmordes geworden. Der Mör­der hat die Kutsche nach der Tat in das Dickicht gefah­ren, wo die Pferde weder vor noch rückwärts ige'hon konn­ten. Dem Verbrecher ist nur ein kleiner Geldbetrag m die Hände gefallen. Auch Menschen an Maul- und Klauenseuche erkrankt. (Inf.) In das Krankenhaus von Lodz wurde eine Bauers­frau eingeliefert, die an Maul- und Klauenseuche erkrankt ist. Mundhöhle, Kehlkopf und Luftröhre der Unglück­lichen sind mit eiternden Geschwüren bedeckt. Ähnliche Fälle wurden schon früher im Kreive Pless festgestellt. Pakete durch das ehemalige Österreich billiger. Aus Wien wird gemeldet: Vom 1. Juli an werden infolge der Wiedervereinigung des Landes Österreich mit dem Deut­schen Reich die Beförderungsgebühren für die im alten Reichsgebiet aufgegebenen, über das Land Österreich nach dritten Ländern zu befördernden Pakete um die bisher in diesen Gebühren enthaltenen österreichischen Gebühren gekürzt. Diese Herabsetzung der Gebühren kommt allen gewöhnlichen, sperrigen, dringenden und dringenden sper­rigen Paketen nach Albanien, Bulgarien, Italien, Jugo­slawien, Rumänien, der Türkei, und Ungarn zugute, -für die der Absender einen über das Land Österreich führen­den Weg vorgeschrieibein hat. Rundenkäimpfe in der Bridge-Weltmeisterschaft. Wie aus Oslo gemeldet wird, hat Norwegen in der ersten Hälfte der Ausscheidungsrunden mit 74 gegenüber 43 gewonne­nen Partien England auf den zweiten Platz gedrängt. Ungarn gewann im Verhältnis von 45: 30 gegenüber den Niederlanden. Die zweite Ausscheidungsrunde wird heute gespielt. Spende. Als Kranzablösung für weil. Emmerich Székács sind uns heute von der Glashandlung- und ßaumdustrie-A.-G. Forgó & Co. 50 Pengő für das Pester isr. Knabenwaisenhaus zugekommen. Migräne und Nervenreizharkeit als Folge von Störungen im Vorgänge der Magen- und Darmverdauung werden oft durch den Genuß einer kleinen Menge natürlichen , Franz- Joset“-Bittetwassers rasch beseitigt. Fragen Sie Ihren Arzt. • 5 • PESTER LLOYÜ Sonnenstich und Hitzschlag. Vorbeugung und Behandlung. Die seit Tagen andauernde tropische Hitze, die selbst in der Nacht nur um wenige Grade abnimmt, hat die Un­fallschronik in starkem Maße hinaufschnellen lassen. Während bei normalen Sojpjnertemperaluren die Zahl der Ausrückungen der Budapester Freiwilligen Retter durch­schnittlich 64 bis 65 beträgt, mußte beispielsweise gestern in 103 Fällen erste Hilfe geleistet werden. Es handelte sich größtenteils um Opfer der Hitze. Da in Publikumskreisen die durch die Hitze hervor­gerufenen ernsteren gesundheitlichen Schädigungen, die unter dem Namen „Sonnenstich“ (Insolatio) und „Hitz­­schlag“ (Hyperthermia) bekannt sind, in der Regel mit­einander verwechselt werden, soll im nachstehenden vor allem eine Klärung dieser „Hitzekrankheiten“ und im An­schluß daran ein Wegweiser zur Vorbeugung, be zw. Be­handlung gegeben werden. Ein Internist und Frawnd unseres Blattes hatte die Liebenswürdigkeit, sich zum Thema , ,Sonnenstich-Hitz­­schlag“ wie folgt zu äußern: — Bei diesen beiden Arten der gesundheitsschädigen­den Hitzeeinwirkung besieht ein ätiologischer Unterschied. Während der Sonnenstich durch die Strahlungsenergie der Sonne verursacht wird, indem der Schädel und die Ge­hirnrinde stark erhitzt werden, also eine rein physikali­sche Wirkung, entsleht der Hilzschlag infolge gesteigerter Wärmeerzeugung im menschlichen Organismus selbst, falls die Wärmeregulierung des Körpers mangelhaft ist, sei es wegen unzweckmäßiger Kleidung, mangelnder Lüf­tung des Raumes, in dem man sich aufhält, erschwerter Transpiration infolge starker Luftfeuchtigkeit, sei es we­gen überschüssiger Kalorienzufuhr durch allzit' reichliche Nahrung- und Flüssigkeilsaufnahme. (Vor allem muß der Genuß alkoholhaltiger Getränke an heißen Tagen tunl'chst eingeschränkt werden.) — Während der Sonnenstich nur höchst selten von schwereren Folgen begleitet ist und auch bei Menschen Vorkommen kann, deren Wärmeregulierung in Ordnung ist, ist der Hitzschlag gefährlich und kann einen letalen Ausgang nehmen. Er tritt am häufigsten hei Soldaten auf, die bei großer Hitze anstrengende Fußmärsche bewältigen müssen und dabei durch unzweckmäßige Uniform sowie durch Traglasten zu erhöhter innerer Wärmeerzeugung veranlaßt werden.- Die klinischen Erscheinungen sind am Anfang fast die gleichen: Schwindelgefühl, Kopfschmer­zen, Übelkeit, Mattigkeit, erhöhte Puls- und Atemtätigkeit, in schwereren Fällen Störungen der Gehirnfunklion, Läh­mungen, Fieber bis zu 41 Grad. Korpulente Menschen sind naturgemäß den Hitzeeinwirkungen gegenüber weni­ger widerstandsfähig, da ihre Wärmeregulierung schlecht ist. — Was nun die Prophylaxe betrifft, so muß man die körperliche Arbeit bei großer Hitzp möglichst einschrän­­ken, sich im Schalten aufhalten, die Nahrungs- und Fliis­­sigkeitsaufnahme einschränken, für Ventilation, leichte Kleidung, Abkühlung des Körpers durch Bäder, Duschen usw. sorgen. Die erste Hilfe der Hitze-Verunglückten soll tunlichst darin bestehen, daß man die Betreffenden an einen schattigen, kühlen Ort bringt, die Kleider aufknöpft, Kopf und Körper mit kühlem Wasser benetzt, ihnen Luft zufächelt und ihnen etwas kaltes Wasser oder sonstige er­frischende Getränke verabreicht. Bei schwereren Fällen empfiehlt sich die Anwendung von Eiskompressen auf den Kopf. — Was die Sonnenbäder beirifff, so muß dringend vor jeglicher Übertreibung gewarnt werden. Wer sich in der Badesaison zum erstenmal den Sonnenstrahlen aus­setzt, soll dies höchstens 5 bis 10 Minuten lang tun und ganz allmählich in den folgenden Tagen die Bestrahlungs­­dauer erhöhte, bis die Haut genügend braune Pigment­teilchen produziert hat. die ein Abbrennen der Epidermis verhüten. Wer diese Vorsichtsmaßnahme leichtfertig ver­säumt, kann durch die Sonnenwirkugn Brandwunden zwei­ten oder dritten Grades erleiden, die nicht nur schmerzhaft und gefährlich sind, sondern auch mit Fieber einhergehen und oft zu häßlicher Verunstaltung der Körperhaut führen. Bei den Freiwilligen Rettern herrscht Hochbetrieb. Fast ununterbrochen klingelt das Telephon und die Inter­views wollen kein Ende nehmen. Wie wir erfahren, sind die Rettunigsmaninschaften in außerordentlichem Maße in Anspruch genommen. Außer 'den in normalen Zeiten im Verkehr befindlichen neun Automobilen mußten weitere fünf Ersatz-Kraftwagen in Dienst gestellt werden; selbstverständlich wurden auch alle Reservechauffeure uni -pfleger einberufen. Es ist noch ein Glück, daß in den Abendstunden die Zahl der Ausrückungen, die derzeit fast das Doppelte des Normal- 1 eigenstes ausmacht, abnimmt, da sonst das völlig er­schöpfte Personal gänzlich arbeitsunfähig werden würde und durch neue Kräfte abgelöst werden müßte. Der größte Teil der Unfälle erwies sich erfreulicher­weise als vorübergehendes Unwohlsein. Gestern ist nur ein einziger Fall von Sonnenstich vorgekcimmien: ein 58- jähri' er Kutscher, der neben sainem Wagen in dér Sorok­­sári-ut ging, stürzte plötzlich zusammen und müßte von den Rettern in Pflege* genommen werden. Im übrigen werden von den Hitzeunfällen in der Regel nur solche Menschen betreffen, die auch sonst von schwächlicher Konstitution sind, die also Strapazen hei ungünstigen Ar­beitsbedingungen nur schwei ertragen können. Im Hinblick auf die große Zahl der UngUicksiälle beim Baden in Flüssen, Strandbädern usw. kann nicht dringend genug davor g.warnt werden, sofort nach dem Entkleiden den ganzen Körper der kalten Wassertempe­­ratur auszusetzen. Zunächst sollen Kopf, Arme und Füße abgekühlt werden und dann sollte erst ein längeres Brausebad ,folgen, bevor man ins tiefe Wasser gehl. Eine Grundregel sollte es auch für gute und kräftige Schwim­mer sein, an unbekannten Wasserstellen nur in Gesell­schaft zu baden. Mit vollem Magen und nach Genuß alko­holischer Getränke zu baden ist eine ausgesprochene Ge­fahr. Es gibt Leute, die beim Baden in kaltem Wass r einen Nesseiausschlag bekommen und wenn sie sich noch länger der Einwirkung des kalten Wassers aussetzen, von Schwindel erfaßt werden; Atem- und H-’rztätigkeit wird schwach und sie gehen am sogenannten Wasser-Choek zugrunde (Herz- und Blutgefäßlähmung). Es ist eine leider weitverbreitete Unsitte, daß sich Schwimmer und Rud rer ins Kielwasser größerer Schiffe wagen, um sich von den Wellen schaukeln zu lassen. Dieser Mutwille hat schon so manches Opfer gekostet. Personen mit durch­löchertem Trommelfell soll'en beim Baden die Ohren stets mit Walt? verschließen. Um unser Rundinierview ahzuschließen, erkundigten wir uns auch beim Landes-Ret lungs verem der Komi late und Städte, der außer seiner Budapester Zentrale in Alle PostMer HbernelKcn QDSldDtflscüe Abonnements für den Pester üoyd Heine Oberweisnngsschwierlgfceiten! Abonnieren Sie noch beule im nächsten Posläisiil

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