Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1938. november (85. évfolyam, 247-272. szám)

1938-11-01 / 247. szám

Dienstag, T. November 1938 X_______________________ PESTER LLOYDS Reichsverweser Nikolaus v. Horthy: „Saget unseren Brüdern: wir erwarten sie mit offenen Armen!" Ehrenbezeigung der Frontkämpfer vor dem Reichsverweser mit den Fahnen der ehemaligen oberungarischen Honvédregimenter Heute vormittag erklangen auf den Straßen der Hauptstadt weder die alten Soldatenmärsohe: die Marschformationen des Frontkämpferverbandes, die demnächst in die zurückgegliederten Gebiete Öber­­ungarns einziehen werden, begaben sich mit den alten Fahnen der oberungapischen Honvédregimenter in die königliche Burg, um dem Obersten Kriegsherrn zu huldigen. Vor der Front der fünf Detachements, die im inneren Burghofe Aufstellung nahmen, postierten sich die Fahnenträger und die Fähnriche mit den Kriegsfahnen der seinerzeitigen Honvédregimenter Nr. 9, 11, 13, 14 und 16. Diese Fahnen wurden vor einigen Tagen durch die Frontkämpfer vom Kriegs­­historisichen Museum übernommen, um sie gleich nach der Rückgliederung an die alten Standorte zurückzub ringen. Rechts von der Frontlinie standen <iie Mitglieder 'des Frontkämpferpräsidiums: die Vizepräsidenten Alois Engelbach, Elemér Kertész, Reichstagsabge­­ordneter Dr. vitéz Andreas Tóth, Oberstiihlrichter Dr. Julius Kenesseg, ferner die Abgeordneten vitéz Martsekényi und vitéz Kenyeres, der Stadtverord­nete vitéz Hajnóczy, sowie die Abordnung der Front­kämpferleitung. Der Burghof bot in dem herbstlichen Sonnen­schein ein malerisches Bild. An der Brust der alten Krieger glitzerten die zaMreichen Dekorationen. 'Aller Augen hingen am Portal der Burg, wo zwei Leibgardisten mit Hellebarden der Ankunft des Reichsverwesers harrten, Punkt halb 12 Uhr leitete der Hymnus den mili­tärischen Festakt ein. Die Fahnen senkten sich, Kom­­matndorufe erschollen. Im Tor erschien Reichsver­weser Nikolaus v. Horthy in Begleitung des Landes­präsidenten des Frontkämpferverbandes FML. Grafen vitéz Takách-Tolvay. Der Kommandant der Frontkämpferformationen Oberst a. D. Emmerich Zámory erstattete dem Staats­oberhaupte die Meldung. Sodann trat der Reichsver­weser auf die Mitglieder des Präsidiums und der Öfflziersabordnung zu und konversierte mit den Herren, worauf er die Front der Formation abschritt. Mehrere schöndekorierte Frontkämpfer zeichnete das Staatsoberhaupt durch Ansprachen aus. Nachher be­gab sich der Reichsverweser zum Burgportal und die Fähnriche, sowie die Fahnenträger nahmen mit den fünf Kriegsfahnen vor ihm Aufstellung. Oberst a. D. Zámory meldete sich mit folgenden Worten: *— Ew. Durchlaucht! Wir harren der weiteren Befehle! Der Reichsverweser richtete hierauf mit weithin hörbarer Stimme folgende Ansprache an die Front­kämpfer: — Traget diese von Kugeln durchlöcherten alten Fahnen dorthin, von wo sie stammen: in das ungarische Oberungarn! Verkündet dort auch weiterhin die ungarische Ehre und das unga­rische Pflichtbewußtsein. Ich bin sehr glücklich, daß diese Aufgabe eben jenen Frontkämpfern zu­teil geworden ist, die ich für die verläßlichsten Ele­mente im Lande halte, die bereits bewiesen haben, daß sie ihre Pßicht kennen und ihren Mann auch zu einer Zeit gestellt haben, in der wir nicht einmal für unsere eigene Sache gekämpft haben. — Sagt es unseren Brüdern in Oberungarn, daß wir sie daheim mit offenen Armen erwarten, und daß wir alles aufbieten, damit sie ihre zwanzigjährigen Leiden vergessen. Gott geleite euch auf eurem Wege! Nach diesen Worten des Reichsverwesers trat Graf Takách-Tolvay vor das Staatsoberhaupt: — Ew. Durchlaucht! Wir werden den allerhöch­sten Befehl getreulich mit ungarischer Ehre voll­führen. Die Frontkämpfer bekräftigten das Gelöbnis ihres Landespräsidenten mit einem dreifachen „Front! Huj Hajra!“ Der Reichsverweser hörte noch das nationale Credo der Frontkämpferkapelle an und zog sich hier­auf ins Schloß zurück. Die fünf Honvód-Fahnen wurden nun in die Burgkapelle getragen- wo sie Feldbischof vitéz Stefan Hász mit beschwingten Worten einsegnete und auf ihre Fahrt entließ. Die Frontkämpfer-Detachementis marschierten hierauf unter Musik ab. Auf dem Szent György-tér begab sich Landesprä síd ent Graf Takács-Tolvay in das Ministerpräsidium, wo er sich beim Ministeiprä­sidenten meldete und ihm die Ehrerbietung der Front­kämpfer verdolmetschte. Gerade befand sich der Lei­ter des oberungarischen Ungartums Andor Jaross beim Regierungschef. Er eilte in Begleitung des Mini­sterpräsidenten sofort auf den Erker des Palais, um die heimkehrenden Honvédfahnen zu grüßen und die Frontkämpferabteilungen zu besichtigen. Gleich­zeitig kam aus »einem gegenüberliegenden Palais Feldmarschall Erzherzog Josef herunter und blieb unter dem Balkon des Ministerpräsidiums stehen, vor Allerseelen in Ungarn Von Julius ORTUTAY Zur Feier Allerheiligen hat der ethnographische Forscher ein weites Gebiet zu überblicken. Er muß im Zusammenhang mit den Toten, von den ver­schiedenen Vorstellungen und Überlieferungen ge­zwungen, durch Zeit und Raum an die ganze Menschheit denken. Der unausweichliche Tod hat jede Kultur, jede Gesellschaft gefangengenommen, und das grundlegendste Erlebnis der Menschheit, die bestrebt ist, das Leben über den Tod zu setzen,-war wirklich ein Todeserlebnis. Das religiöse Weltbild der primitiven Kulturen, die Denkweise, die das bäuerliche Leben regelt, wurde immer von den Todesvorstellungen der betreffenden Gemeinschaften und von ihrem Wissen vom Tode bestimmt. Ja wir kennen auch höhere Kulturen — eine solche war auch diejenige der Kelten —, deren jede Offen­barung, deren ganzes Weltbild vom Todesmythos be­stimmt wurde. Diese tiefmenschliche Bedeutung der Erlebnisse vom Tod macht es leicht erklärlich, daß die vergleichende Ethnologie auf Schritt und Tritt Übereinstimmungen bei den verschiedenen kultischen Gebräuchen, Vorstellungen, geheiligten Überlieferun­gen entdeckt. Die mit dem Tode zusammenhängen­den grundlegenden Erlebnisse gehören tatsächlich zu den Elementargedanken der Menschheit, wie Bastian die gleichen Vcrhaltungsformen der Mensch­heit nannte. Es schalten sich also auch die Toten­gebräuche der Ungarn, die Leichenehrung und die mit dem Tode zusammenhängenden Vorstellungen in diesen großen Zusammenhang ein. Bevor ich aber die ungarischen Leichenbräuche erörtere, fasse ich die ungarischen Gebräuche und gesetzmäßigen Überlieferungen, die mit der Feier Allerheiligen in Verbindung stehen, zusammen. Der Tag Allerheiligen, von dem der erste Forscher der j ungarischen religiösen Feierlichkeiten, Peter Bod, im achtzehnten Jahrhundert liebenswürdig schreibt, daß man an diesem Tage die den Heiligen gegenüber bestehenden Unterlassungen gutmachen kann, steht bereits im Dienste der Totenehrung. Diese feier­liche Ehrung der Toten erinnert vielfach an die Ferialgebräuche der Römer und an den Wotankult des germanischen Heidentums. Diese sind überall in Europa ein christianisiertes; pietätvolles Gedenken an die Toten, ein Gedenken, dessen Formen von einem neuen Inhalt erfüllt sind. Der Tag Aller­heiligen und der Tag Allerseelen macht den Leben­den die Pflege und den Besuch der Gräber zur un­ausweichlichen Pflicht, Man reinigt und schmückt die Grabstätten zur Ehre der Toten und zündet Kerzen an. ln einzelnen unserer iransdanubischen Dörfer ist die Leichenklage an diesen Tagen ge­bräuchlich. Die weiblichen Mitglieder der Familie des Toten beweinen diesen und zählen seine Ver­dienste auf. Der Text ist eine freie Improvisation, sein Vortrag ist ein klagendes Rezitativ, er gehört zu der instinktiven, beinahe unbeschränkten Gattung der dichterischen Offenbarung der Klageweiber. Nur am Grabhügel der Selbstmörder werden keine Kerzen angezündet, womit man auch das Urteil über die Selbstmörder andeutet. Auch im Heim zündet man Kerzen an, und zwar so viele, als es in der Fa­milie Tote gibt; und in katholischen Ortschaften betet man solange, als die Kerzen brennen. Auch die Bettler erhalten mehr Gaben in Erinnerung an die Toten. In Jászladány war es z. B. Brauch, wie dies Alexander Bálint beschreibt, daß der sogenannte Bettelrichter unter die Armen Lebensmittel verteilte, die vor der Kirche angehäuft worden waren. Der Gedanke an die Rückkehr der Toten ist bereits unter diesen Gebräuchen anzutreffen. Vieler­orts stellt man z. B. in der Nacht Allerheiligen Lebens­mittel und Getränke auf den gedeckten Tisch, weil man glaubt, daß die Toten in dieser Nacht zu ihrer Fa­milie zuriiekkehren. Am nächsten Tag schenkt man (MTl) Aus London wird gemeldet: Der Observer bringt einen langen Budapestcr Bericht darüber, daß die Gemahlin des Reichsverwesers Nikolaus v. Horthy und die Gemahlin des Ministerpräsidenten vitéz Béla v. linrédy sich an das ungarische Publikum ge­wandt haben, um den notleidenden Ungarn in der Tschechoslowakei beizustehen, denen es an Lebens­mitteln und anderen lebenswichtigen Artikeln sehr mangelt. Im ganzen Laude werden Geld, Getreide, Lebensmittel und Kleider gesammelt, in mehreren ungarischen Komitaten stehen ganze Waggonladun­gen Getreide in Bereitschaft, um nach der Grenz­berichtigung sofort nach Oberungarn abzurollen. Die Landwirte schicken Lebensmittelpakete als Liebesgaben an die oberungarischen Dörfer, die hoffentlich bald dem Mutterlande wieder ange­schlossen werden. dann diese Lebensmittel den Bettlern. An manchen Orten vereinfacht sich der Brauch. In Kéthcly legt man auf den Tisch bloß Brot, Salz. Knoblauch und ein Messer für die Toten. Sehr lehrreich ist der loten­­empfang in Göcsej. Dieser Brauch weist auf die Furcht vor dem Geiste hin, der nach dem Tode schreckt, und nicht auf den Empfang der wieder­­kehrendenToten in der Familie. Hier wird den ganzen Tag gekocht, am Abend aber veranstaltet man ein großes Mahl. Man singt, treibt allerlei Scherze und musiziert bis spät in die Nacht hinein. Einer Ansicht nach wäre dieser Brauch ein Auswuchs des früheren Leichenmahles. Es ist aber die Hypothese viel wahr­scheinlicher und kann durch unzählige Analogien nachgewiesen werden, daß sich in diesem Brauche das Verscheuchen der heimwandernden Geister ver­birgt. Es ist eine Irrefürung der schädlichen Geister, vor denen sich die Menschen primitiverer Mentalität immer so sehr fürchteten. Die Achtung vor den Toten offenbart sich auch darin, daß és nicht erlaubt ist, an diesem Tag eine Arbeit zu beginnen, mancherorts darf auch in der ganzen Woche der Toten keine Ar­beit begonnen worden. Es ist jede Feldarbeit, selbst das Vergraben der Produkte, verboten. Die Frauen dürfen an diesem Tag keine Handarbeit beginnen, sie dürfen nicht waschen, bügeln, nähen, auf­­räumen, sie dürfen keine Lebensmittel für den Win­ter weglegen. Mit einem Wort: man muß den ganzen Tag in tatenloser Ruhe voll Andacht und schmerzen­der Liebe dom Gedenken an die Abgeschiedenen weihen. Der Allerheiligentag und der folgende Aller­seelentag sind bloß hervorstechende Momente des Totenkults. Diese Feier bringt uns eine ganze Reihe ungarischer Leichenbräuche in Erinnerung. Wir er­kennen in diesen Gebräuchen die innere Identität der grundlegenden Erlebnisse. Der Tote, auch der Schwerkranke, der nur noch kurze Zeit zu leben hat und der schwer leidet, wird auf die Erde gebettet, damit man ihm in dieser Weise das Sterben und den Étkezés előtt és. után gyomörerősitő likőrt Das Ergebnis des „DKW“ Werbespruch - Preisausschreibens. Für das im September in der Tages- und Fachpresse ver­öffentlichte „DKW ‘ Werbespruch-Preisausschreiben haben 2271 Personen etwa 8000 Arbeiten an die Generalvertretung eingeschickt. Die Arbeiten wurden durch die in der Ausschreibung genannte Jury unter dem Vorsitze des Reichslagsabgeordneten Max Kroni­­paszky geprüft. Mitglieder der Jury waren: Herr Stefan Illés, Re­dakteur des „Auto“. Herr Stefan Weiler, Redakteur des „Aulo- Touring“. Herr Tibor Farkasházy, Mitarbeiter des „Nemzeti Sport“ und Herr Eugen Kramer, Redakteur des „Auto-Motor“. Die Jury hat nach mehrtägiger, gründlicher Erwägung und Beratung fcstgestellt, daß das Preisausschreiben erfolglos sei und die Preise nicht herausgegeben werden können. Das über die Ver­handlungen aufgenommene Protokoll besagt wörtlich: ..Weder un­ter den graphischen, noch unter den Wedsesorueh-Arbeiten be­fand sich eine, die den Bedingungen des- Ausschreibens entsprochen hätte. Unter den graphischen Entwürfen gab es keinen einzigen, der durch seine Durchschlagskraft hervorragenden Wert gezeigt hätte. Die Werbesprüche sind nicht genug kompakt und enthalten die gewünschten charakteristischen Eigenschaften entweder gar nicht, oder nur in sehr primitiver Form. Sic sind sehr einfallsarm und in der üblichen Schabkmcjiart abgedroschen. Auf Autos an­­gewandte Travestierungen von Rckiamesätzen.“ Diese Feststellung der Jury habe ich mit Bedauern zur Kennt­nis genommen und schreibe den Wettbewerb in seiner Ganze • neuerdings aus, mit Ablauf term in vom 15. Február 1930, mit den im September bekanntgegebenen Bedingungen und Prämiierungen.' Auf Grund des Juryantrages beabsichtige ich 3 graphische Arbeiten, die mit einiger Modifikation verwendbar sind und 7 Wcrbesprucharbeilen anzukaufen und für diesen Zweck, unabhän­gig von der Wettbewerbprämiierung, 750 Pengő zu verübenden. Diesen Entschluß teile ich den Autoren der bezeichnten Arbeiten in separaten Schreiben mit. Iliphanl ftHailáth unoarländischer Generalvertreter der. mibHflöl HlOjlfllll OKUI-Dulomobili und Motorräder VI., Lehel-ucea 2. sít . dem sodann die Fahnenträger und Frontkämpfer de­filierten. Die Frontkämpfer marschierten nun zur evange­lischen Kirche am Deák-tér. wo 'bischöflicher Seel­sorger Karl Magócs und danach zur reformierten Kirche am Kálvin-tér, wo Geistlicher Julius Mura­­közy die Fahnen einsegnete, die danach in das Stammhaus des Frontkänipferverbandes zurückge­­bracht wurden. Werdende Mütter müssen jegliche Trägheit der Verdau­ung, besonders aber Darmverstopfung, durch ein Gläschen natürliches „Franz-JoseP-BjUerwasser zu meiden trachten. Fragen Sie Ihren Arzt. Observer über die Aktion „Ungar für den Ungarn"

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