Pester Lloyd - esti kiadás, 1939. április (86. évfolyam, 75-97. szám)

1939-04-01 / 75. szám

Samstag, 1. April 1939 PESTER LLOYD TAGESNKUIGKEH EIN Tod des stellvertretenden Kardinal-Dekans. Aus Rom wird gemeldet, daß der stellvertretende Kardinal- Dekan des Heiligen Collegiums Donato Sbarretti heute vormittag im Alter von 82 .Tahren plötzlich gestorben ist Requiem für weiland König Karl IV. Anläßlich der Jahreswende des Ablebens des Königs Karl IV. in Funchal wurde heute in der Universilälskirche vormittags 11 Uhr, wie alljährlich an diesem Tage, eine Trauermesse gelesen, die Universitätsprofessor Prälat Dr. Arnold Pataki/ zele­brierte. Der Universitätssenat, die Professorenschaft und die Studentenverbände erschienen korporativ. Während des Requiems wirkte der Chor der Priesterseminaristen mit. Dr. Goebbels in Athen und Rhodos. Aus Athen wird berichtet: Dr. Goebbels wurde gestern von König Georg empfangen. Auch stattete er dem Ministerpräsidenten Metaxas einen Besuch ab. Metaxas gab zu Ehren von Dr. Goebbels ein Frühstück, an dem der Gouverneur von Athen, Minister Kotzias und der Presseminister Nikolndis teilnahmen. Heute vormittag flog Reichsminister Dr Goebbels nach Rhodos, wo er einige Tage verweilen wird Teeabend des italienischen Ackerbauminislers Itossoni. Der in Budapest weilende italienische Ackerbau­minister Rossoni gab zu Ehren der Budapestéi- Leitung der Meditcrranischen Arbeitsgemeinschaft im Hotel Duna­­palota einen Teeabend. Im Laufe der Soiree erläuterte der Minister mit außerordentlich interessanten Beispielen die praktischen Ergebnisse der Prinzipien der faschisti­schen Wirtsoharflsordnung. Er betonte, daß die praktische Basis jeder politischen Konzeption in der Volkswirt­schaft beruhe. Die landwirtschaftlichen Arbeiter müß­ten unbedingt den vollen Gegenwert ihrer mühevollen Tätigkeit erhalten, damit der Kleingrundibesitzer seine Erzeugnisse entsprechend verwerten könne. Nicht nur die Aufteilung des Großgrundbesitzes und die Gründung von Kleinbesit'Zungen, sondern auch die Steigerung der Pro­dukt) on sf äh iigkcit und die Urbarmachung der unfrucht­baren Gebiete bilden den Weg, der zum Aulfsteigen der Agrarierklasse führe. Deshalb bedürfe es der Organisa­tion. Im Namen der Meditcrranischen Arbeitsgemeinschaft dankte Dr. Stefan lbrdnyi dem Minister für seine wert­vollen Darlegungen und würdigte dessen Verdienste um den Ausbau des italienischen Korporationssystenis. So­dann brachte Dr. Kolamun Berdin die Überzeugung zum Ausdruck, daß Rom, wie seit jeher, auch in der Gegen­wart und Zukunft eine weithin leuchtende Fackel der europäischen und menschlichen Zivilisation sei. An dem Teeabend nahmen auch die Mitglieder der Budapestet italienischen Gesandtschaft und des Konsulats teil. Diner beim jugoslawischen Gesandten. Der königlich jugoslawische Gesandte Svetosar Raschitsch und Gemah­lin gaben gestern ein Diner, dem anwohnten: Außen­minister a. D. Koloman v. Kánya, Finanzminister Dr. Ludwig Reményi-Schúeiler und Gemahlin, Oberbürger­meister Dr. Eugen Karafiáth und Gemahlin, der franzö­sische Gesandte Pierre Guerlet und Gemahlin, Ministerial­rat Dr. Erwin Vladär und Gemahlin, Oberst im Gene­ralchef Rudolf Andorba und Gemahlin, Kapitän der Stromwache Andreas Scholtz und Gemahlin, Ministerial­­sekretär Elemér Ujpéteri, der französische Gesandt­schaftsattache Comte Charles de Bartitlat und der jugo­slawische Militárattaché Jovan Wutschkowitsch und Ge­mahlin. Die feierliche Einsetzung des neuen Ziccer Abtes. Magyar Kurir meldet: Der neue Abt von Zirc Wendelin Endrédy ist heute in Zirc eingetroffen, wo ihn Glocken­geläute empfing. Die Karwoche verbringt das neue Haupt des Ordens in Zirc., Die Abtweihe vird am Oster­­montag Kardinal-Fürstprimas Dr. Justinian Serédi unter Assistenz des Benedikiiner-Erzabtes von Pannonhalma Chrysostomos Kelemen und des Propstprälaten von Csorna Nikolaus Steiner'in der Klosterkirche vollziehen. Tödlicher Unfall eines bekannten deutschen Militär­fliegers. Aus Berlin wird berichtet: Am 31. März nach­mittag ist Hauptmann Freiherr von Moreau während eines Erprobungsfluges tödlich abgestürzt. Moreau ge­hörte zu der Besatzung des Focke-Wulf Condor-Flugzeu­­ges, das den ersten Ozeanfiug Berlin—New York und zurück durchgefiihrt hat und hal als Flugzeugführer an dem Rekordflug desselben Flugzeuges von Berlin nach Tokio leilgenommen. Raubattentat. Heute gegen Mitternacht wurde in der Petényi-ut auf dem Kissvábbegy die Private Elisabeth Kahn von einem jungen Manne Überfällen, der ihr einen Faustschlag auf die Brust versetzte, ihr die goldene Bu­sennadel entriß und die Flucht ergriff. Die Kahn konnte eine genaue Persousbeschreitning ihres Angreifers geben, so daß man hofft, den Betreffenden bald eruieren zu können. Boriska Silbiger vor dem Strafgericßt. Wie bereits berichtet, hat die Polizei die Private Boriska Silbiger wegen Wahrsagen« in Verwahrung genommen und dem Polizeischubbaus übergeben. Die im Schubhause tätige Expositur des Strafbezirksgeriohtes hatte für heute vor­mittag die Verhandlung anberaumt, in deren Verlauf außer der Verdächtigten auch mehrere Zeugen einvernom­men wurden. Die Silbiger gab zu Protokoll, daß sie kei­neswegs ohne Subsistenzmittel dastehe, denn sie halse bis 1936 eine vornehm eingerichtete Wohnung gehabt, deren Mobiliar sie verkauft und den Erlös in eine Sparkasse an­gelegt habe. Sie leugnete, sich mit Wahrsagerei beschäf­tigt zu haben und behauptet, daß sie sich mir mit Grapho­logie befasse, was nicht verboten sei. Sie habe auch seit Jahren von einer Budapestéi- Firma ein Fixum von 120 Pengő und habe für Wahrsagerei nie Geld angenommen. Zwei Zeugen sagten in gleichem Sinne aus und fügten hinzu, daß sie keine Kenntnis davon hätten, daß sich Boriska Silbiger auch mit Wahrsagern beschäftigt hätte. Der Bezirksrichter fand keine Gründe für die weitere Haft der Silbiger und ordnete ihre Entlassung an. Ein Urteil wird erst in der nächsten Verhandlung erfließen Die Polizei ordnete aber an, daß Boriska Silbiger auch weiter im Schubhaus bleibt, da gegen sie das administra­tive Verfahren durch gefühlt wird. Sitzung der Ungarischen Goethe-Gesellschaft. Die Ungarische Goethe-Gesellschaft hielt Freitag nachmittag in der Akademie der Wissenschaften unter dem Vorsitze des Wirklichen Geheimen Rats Dr. Georg v. Lukács eine Vorlesesitzung ab. In seiner Eröffnungsansprache ge­dachte der Präsident des 80. Geburtstages des Mitpräsi­denten Béla Vikár, dem die Gründung der Gesellschaft zu verdanken sei. Er habe es in einzigartiger Weise ver­standen, Ungarn und seine Literatur in fruchtbaren kul­turellen Austausch mit anderen Nationen zu bringen. Das Auditorium bereitete«Béla Vikár herzliche Ovationen, der im Laufe des Programmes in Vertretung des erkrankten Mitwirkenden vitéz Béla Hódsághg dessen Kunstübertra­gungen aus Goethes „Faust“ (II. Teil) sowie von Gedich­ten Dehmets und Hartlebens mit großer Wirkung zu Ge­hör brachte. Dr. Ladislaus Szemerc hielt seinen Antritts­vortrag als neues Mitglied über Johann Arany und bot zugleich mehrere Proben seines Könnens als Kunstüber­setzer Aranyscher Dichtungen. Dr. Johann Klenka verlas eine Studie über die Stadt Frankfurt am Main als Geburts­stätte Goethes und als historische Stadt der Kaiserkrö­­nungen. Aufschub der Entrichtung der Kammergebühren eingerücktcr Rechtsanwälte. Das Amtsblatt veröffent­licht eine Regierungsverordnung, in deren Sinne die zu den außerordentlichen Waffenübungen eingerückten Advokaten für die Dauer von drei Monaten — vom Auf­hören der Waffenübung an gerechnet — von der Ver­pflichtung enthoben werden, die Kammenmitgliedschafts­­gebühren, sowie die Beiträge für das Pensions- und Vor­mundschafts-Institut zu entrichten. Internationale Hundc-Champion-Ausstellung in Buda­pest. Der Landesverein Ungarischer Hundezüchter wird gleichzeitig mit der Budapester Internationalen Früh­jahrsmesse in der gedeckten Halle des Tattersall am 30 April (Sonntag) eine Hundeausstellung veranstalten. Zur Vergebung gelangen die Titel „Internationales Champion- Zertifikat“ (C. A. C. I. B.), „Hungäria-Sieger“ und „Hun­gária Prima Junior“. Alle anerkannten Rassehunde kön­nen ausgestellt werden, insofern sie bis zum Ausstellungs­tage ihren achten Lebensmonat vollendet halben. Die Nennungen müssen bis 20. April dem kön. ung. Ober­ökonomierat Ludwig LIosvai-Hotlösy im Vereinsbureau (VIII., Rákóczi-út 29, Tel. 138—464) bekanntgegeben werden. Entziehung des Postdehits. Der Handels- und Ver­kehrsminister hat dem Buche „Die Völker im Südosten“ von Herman Ullntan den Postdebit entzogen. Substratosphärenflug — bequcmlich. Aus London wird berichtet: In den neuen Föi/er/-Fhigze<ugen, die jetzt in’ England für den Flug in der Substratosphäre gebaut werden, sollen die Passagiere in fünf Kilometer Höhe die gleichen Bequemlichkeiten halten wie in Meereshöhe: sie sollen ebenso leicht atmen, es ebenso warm haben und auch gleichen allgemeinen Komfort genießen. Die Luft­­luken der Flugzeuge werden geschlossen und besondere Druckpumpen werden angelassen, bevor die Maschinen vom Boden aufstejgen. Der Grund, weshalb man solche Höhen anstrebt und sich nicht mit 2000 Meter begnügt, liegt darin, daß 5000 Meter die günstigsten Bedingungen iür lange Fahrt ergehen. Verglichen mit dem Meeres­spiegel, sind nur 85 Prozent der Kraft notwendig, um mit der nämlichen Geschwindigkeit in dieser Höhe zu fliegen. In ihr kocht das Wasser bei 80 Grad Celsius statt bei 100 Grad. Gründung eines Landesverbandes für Geschwulst­forschung in Wien. Unser Wiener L.-B.-Korrespondent meldet: Im Wiener Billroth-Haus fand Donnerstag die Gründung des „Landesverbandes für Gesch-wülstfor.sctang in Wien“ statt. Dem neuen Verein wird die Aufgabe zu­fallen, in Wien und Österreich eine grundlegende statisti­sche Erhebung über sämtliche erkannten und bisher nicht erkannten Krehserkran.kungen durchzuführen. Bisher gab es zwei solche Vereine im Altreich, und zwar in Mecklen­burg und im Saarland. Die Leitung des neugegründeten Verbandes in Wien wird Dr. Kurt Blome (Berlin) über­nehmen. Verhaftung des gewesenen Züricher österreichischen Generalkonsuls. Aus Zürich wird uns gemeldet: Großes Aufsehen erregt die Verhaftung des gewesenen österreichi­schen Generalkonsuls in Zürich, des Rechtsanwalts Dr. Ferdinand Forster-Lenz. Der gewesene Generalkonsul, der Schweizer Staatsbürger ist, wurde nach dem An­schluß Österreichs an Deutschland wegen Devisenverge­hens verhaftet und eine Zeitlang im Konzentrationslager in Dachau gehalten. Seine dermalige Verhaftung erfolgte in Zürich wegen des Verdachtes, sich 30.000 Francs in betrügerischer Absicht angeeignet zu haben. Schweres Minenunglück in Carbonia. Aus Rom wird gemeldet: Auf Sardinien hat sich Freitag in dem erst kürzlich in Betrieb genommenen Braunkohlen­gebiet der neugegründeten Stadt Carbonia ein schweres Minenunglück ereignet, bei dem 30 Minenarbeiter mehr oder weniger schwer verletzt worden ^ind. Ein Teil von ihnen befindet sich in Lebensgefahr. Die Gründe des Un­glücks *ind noch nicht sicher festge^tellt, doch scheint es sich um eine Explosion von Gasen zu handeln. Die Explosion war so stark, daß sie sogar in der 50 km ent­fernten Hauptstadt Sardiniens, Cagliari, gehört wurde. Ein rumänischer Oberstaatsanwalt von einer Frau aus Rache erschossen. Aus Bukarest wird gemeldet: In Háromszék schoß eine junge Frau namens Rosa Koródy Freitag abend auf offener Straße den königlichen Ober­staatsanwalt Vasile Debu nieder. Es handelt sich um den Racheakt der verlassenen Geliebten. Dabu starb auf der Stelle. Die Frau wurde verhaftet. Flieger, Elefanten und der Himmel. „Die Flieger wer­den gebeten, die Elefanten nicht zu erschrecken!“ So beißt es, wie aus London gemeldet wird, in einem offi­ziellen englischen Reglerungsberiicht, den eine Kommission zur Neuregelung der Verkehrsvorschriften für Flugzeuge ausgearbeitet hat. Die Kommission empfiehlt ein allge­meines Verbot, den Londoner Zoo zu überfliegen, und gibt dafür folgende Begründung: Die Beamten das Zoo erklären, daß eine öffentliche Gefahr für das Publikum daraus entstehen könnte, wenn die Elefanten durch niedrig fliegende Flugzeuge in Panik versetzt würden und a usb rächen. Die Elefanten, sehr temperamentvolle Tiere, sinid IbereWs durch ähnliche Vorfälle erschreckt worden Die Kunst Schottlands Ausstellung der Royal Academy in London Von unserem Korrespondenten London, im März Die Winterausstellungen der Royal Academy in Lon­don sind bereits zu einer traditionellen Einrichtung im kulturellen Leben der englischen Hauptstadt geworden. Jedes Jahr findet eine andere zusammen! assende Schau der künstlerischen Entwicklung einer Nation statt. Nach den einzigartigen Ausstellungen italienischer, nieder ländischer, französischer, englischer und chinesischer Kunst folgt dieses Jahr die Ausstellung Schottlands. Es ist eine stets wiederkehrende Beschwerde der Schotten, die im Ausland reisen, daß in kontinentalen Ga­lerien die Gemälde Raeburns unter „Englischer Schule“ angeführt werden. Sie empfinden es als eine Fälschung der Tatsachen, daß ihr größter Maler als Engländer be­zeichnet wird. Es gibt keinen Schotten, der nicht sofort leidenschaftlich dagegen protestierte, falls man ihn als Engländer bezeichnet. Er erhebt auch ebenso scharfen Protest, wenn ein hervorragender Schotte d<y Gegenwart oder der Vergangenheit als Engländer genannt wird. Die gegenwärtige Ausstellung honoriert diese Empfindsamkeit, indem sie eine zusammenfassende Sammlung rein schotti­scher Nationalkunst zum ersten Male außerhalb der Grenzen Schottlands zur Schau stellt. Es zeigt sich jedoch, daß die all er früh esten Anfänge der schottischen Kunst be­reits auf jene Periode zurückaehen, in der die beiden Königreiche England und Schottland durch die Personal­union der Stuart-Könige miteinander verbunden waren. Obwohl die frühe Geschichte Schottlands außerordentlich abwechslungsreich, voll mit malerischen und romanti­schen Elementen war, so hatte es nur wenige friedliche Jahre. Die schottischen Clans des Hochlandes bekämpften uich ununterbrochen. Erst im 17. Jahrhundert nach der Vereinigung mit England gestatteten die kulturellen und wirtschaftlichen Bedingungen die Entstehung einer bilden­den Kunst, die sich im wesentlichen an die in London populäre höfische Porträtmalerei anlehnte. Die bemerkens­werten Künstler des frühen 17. Jahrhunderts sind George Jamesone und Joseph Michael Wright, deren Bilder bei­nahe ausschließlich Porträts der Mitglieder des schotti­schen Hochadels darstellen. Der erste schottische Maler, der einen internationalen Ruf erringen konnte, war Allan Ramsay, der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in London als Hofmaler Königs Georg III. tätig war. Seine Werke füllen einen ganzen Saal. Während die Porträts Königs Georgs III. und der Königin Charlotte in ihren Krönungsgewändern im Stil der klassischen Kon­ventionen gemalt sind, ist das Bild der Gattin des Künst­lers ein Beispiel frei bewegter, nahezu bürgerlich aufge­klärter Proträtkunst, das vielleicht besser verständlich wird, wenn man in Betracht zieht, daß der Künstler nicht nur zum Kreise des Dr. Johnson gehörte, sondern auch mit Rousseau und Voltaire eng befreundet war. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts beginnt ein allgemeiner Aufstieg des geistigen Lebens in Schott­land, mit Edinburgh als • Mittelpunkt des intellektuellen Lebens. Der Philosoph David Hume und der National­ökonom Adam Smith, die beide mit Allan Ramsey be­freundet waren, gehören zu dieser Generation, ebenso die Brüder Adam, die als Hofarchitekten Georgs III. in Lon­don tätig waren. Das Werk der beiden Adam wird in der Ausstellung leider nicht gezeigt, obwohl ihr Einfluß viel­leicht am bestimmendsten für die englische künstlerische Entwicklung des 18. Jahrhunderts war. Der englische Klassizismus dieses Jahrhunderts, der schlichte georgia­­nische Baustil, die klassische Ornamentik in der Innen­dekoration, die dem französischen Empire um eine Ge­neration voraneilte, bestimmt heute noch das charakteri­stische Gepräge Londons. Doch gerade weil sich die Tä­tigkeit der beiden Adam-Brüder nicht von London tren­nen läßt, jedoch in Schottland selbst keine Wurzel faßte, wurden sie bei der gegenwärtigen Ausstellung trotz ihrer schottischen Herkunft nicht berücksichtigt. Das schottische geistige Leben erreichte seinen Höhe­punkt zu Beginn des 19. Jahrhunderts, das in den Dich­tungen Burns’ und den Romanen Scotts seinen Ausdruck fand. Auf dem Gebiete der bildenden Kunst wirkte zur selben Zeit Sir Henry Raeburn, der bedeutendste Maler Schottlands, dessen Werk die '„piece de resistance“ der gesamten Ausstellung bildet. Er ist gewiß ein Porträtist desselben Ranges, wie die großen englischen Maler Gainsborough und Reynolds, mit denselben Vorzügen und denselben Schwächen. Auch seine Kunst zeichnet sicli durch bewegte Eleganz aus, die aber allzu leicht in ein konventionelles Cliché ausartet. Raeburns Bilder sind vielleicht sogar theatralischer, als die seiner großen engli­schen Zeitgenossen. Seine Landschaften sind bewegt, er liebt schwere, prunkvolle, purpurne Töne, die an vene­zianische Malereien erinnern. Ion 19. Jahrhundert waren es vor allem zwei schotti­sche Künstler, deren Bilder auch auf dem Kontinent be­kannt sind. Andrew Geddes war ebenfalls Porträtmaler. Seine Kunst ist von einer bürgerlichen Aufgeklärtheit, j nicht unähnlich der Porträtkumst des Ingres. Sir David Wilkie war hingegen einer der ersten Genre-Maler, dessen Bilid die „Dorfhoehzei't“ bei seiner ersten Ausstellung in I der Akademie um 1800 herum revolutionierend wirkte. Seine Bilder entbehren nicht des IL mors der niederländi­schen Genremaler; sie beweisen sich auf demseJIben künst- 5 Hinnor m 0 11 deutscher Muttersprache, zu zehnjährigem lllllUul II UUIulll, Mädchen tür sofortigen Eintritt gesucht. Aus­kunft: in der Kanzleä der Andrássy-ut 101, zwischen 10—1 Uhr. und haben dabei ihre Wärter verletzt. Ein Elefant in Panik wäre sehr wohl’ imstande, die Einzäunung nieder­zureißen und draußen im Regent’s Park Unglücksfälle zu verursachen. Außerdem wird drängend empfehlen, die Erlaubnis für Finnen zum „Reklamefliegen“ stark ein­zuschränken oder ganz aufzutheben. „Gegen die Be­nutzung von Flugzeugen zu Reklamezwecken,“ heißt es in dem Memorandum, „kann aus mindestens drei Grün­den Einspruch erhoben werden. Erstens ist es eine Art Unanständigkeit oder doch grobe Unziemlichkeit, den Himmel, der allén gehört, lür den geschäftlichen Vorteil einiger zu benutzen; zweitens wegen des unnötigen Lärmis; drittens wegen der unnötigen Gefahr.“

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