Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1939. május (86. évfolyam, 99-122. szám)

1939-05-02 / 99. szám

Dienstag, 2. Mai 1939 PESTER LLOYD Nationalfeiertag. Das deutsche Volk selbst ist gegen die internationale Hetze und Kriegshysterie, die durch die Lügenpresse in London, Paris und New York systematisch betrieben und entfacht wird, gänzlich immun. Es ruht sicher und fest in seiner eigenen Kraft. Es weiß, daß ihm genügend Machtmittel zur Verfügung stehen, um seine Ehre und seine nationale Existenz in jedem Falle zu ver­teidigen. Auch in der Macht kann die Kultur eines Volkes ihren Ausdruck finden. Denn die Macht ist die Voraus­setzung eines wirklichen und dauerhaften Friedens. Der Frieden aber erst gibt dem Volke jene innere Sicherheit, die ihm die Kraft verleiht, nicht nur Kultur zu beschützen, sondern auch Kultur zu schaffen. Darum aüch geht im neuen nationalsozialistischen Deutschland der Aufbau der Macht mit dem Aufbau der Kultur Hand in Hand. Hier gerade setzt die demokratische Kritik, besonders unserer westlichen Nachbarn, ein. Sie behaupten mit viel Pathos, daß es ihre besondere Aufgabe sei, die Kultur, die sie in Erbpacht genommen zu haben vorgeben, gegen die auto­ritären Staaten in Schutz zu nehmen. Wenn beispielsweise amerikanische Publizisten die deutsche Kultur gegen den Nationalsozialismus in Schutz nehmen zu müssen behaup­te®, so ist das so ungefähr die arroganteste Frechheit, die man sich überhaupt nur vorstellen kann. Amerika besitzt bis zum heutigen Tage nur in gewissem Umfange ein eigenes, artgebundenes Kulturleben. ' Es hat weder auf musikalischem noch auf dichterischem noch auf dem Ge­­bi ete der bildnerischen Kunst nennenswerte Beiträge zum Ii.alturbesitz des Abendlandes beigesteuert, von denen man Voraussagen könnte, daß sie die Jahrhunderte überdauern werden. Auch die Behauptung der Demokratie, daß in den autoritären Staaten die Freiheit des Geistes unterdrückt sei, vermag im nationalsozialistischen Deutschland keiner­lei Eindruck mehr zu machen. Die Freiheit des Geistes hat gewiß in den autoritären Staaten da eine Begrenzung gesjunden, wo sie sich mit den nationalen Interessen stößt. W*enn sie in der Demokratie an diesem Punkte nicht be­grenzt wird, so doch dort, wo sie sich mit den kapita­listischen Interessen in Widerspruch setzt. Und es sei hier dije Frage erlaubt, was für den geistigen Arbeiter ange­nehmer und ehrenvoller ist: seine geistige Arbeit dem nationalen Wohl eines ganzen Volkes oder dem kapita­listischen Interesse, einer kleinen anonymen Geldclique ursterzuordnen. Jedenfalls können wir mit Fug und Recht behaupten, daß der deutsche Geist kaum in einem Zeit­alter eine breitere Entfaltungsmöglichkeit gefunden hat als in dem des Nationalsozialismus. Der Minister stellte sodann die geistige Freiheit in cfen autoritären Staaten derjenigen in den Demokratien gegenüber und fuhr sodann fort: Die edle und kühne Harmonie unserer monumentalen Straßen úrid Brücken ist ein überzeugender Beweis diese.s riesigen Umwandlungsprozesses iip Verhältnis eines Volkes zur Technik. Was haben im Ernst unsere 'demo­kratischen Kritiker demgegenüber auifzmveisen? Unit dabei muß betont werden, daß das, was bisher auf diesem Gebiet in Deutschland geleistet wurde, lediglich ein Anfang war. Wir ringen mit tiefster innerer Kraft und größter Verantwortlichkeit um neues Lebens- und Kullurgofühl un­seres Volkes. Wir haben zwar hier und) da Fehler gemacht und Rückschläge erlitten, aber wir sind doch nicht selbst­genügsam gewesen und haben uns nicht in unserer eigenen Gefälligkeit gesonnt. Wir haben die kulturellen Probleme, ^ legmagasabb igényeket kielégítő, legolcsóbb Pulmann Limousine 7 üléses P. 8437.50 4 ajtós Limousine 5 „ P. 6125. 'die unsere geistige Welt und vor allem unser Volk be­treffen, mit Mut und Tatkraft angepackt. Wir haben Kul­tur gewollt, aber wir haben auch Kultur geschaffen. Und diese Aufgabe war nicht lediglich eine Angelegenheit Ider deutschen Intelligenz, sie wurde unter unserer Führung Sache des ganzen Volkes. Der Minister verkündete sodann 'die beiden National­preisträger und schloß mit den Worten an den Führer: „Wenn Sie jetzt mitten durch die Millionenmassen der Reiohshauptstadt fahren, die Sie an 'den Straßen voll Ungeduld erwarten, dann können Sie mit Stolz sagen, Volk, cu gabst mir die Macht und ich gab dir dafür wieder dein Recht.“ (MTI) Göring: „Mit dem Deutschland von heute kann man nicht mehr spielen wie ehedem“ Die heitere Wohnung Von Paul Nádai Das Gesicht der Wohnung ändert sich von Zeit zu Zeit; die Menschen verlangt es oft nach etwas Neuem und nach etwas anderem, als woran sie sich gewöhnt haben. Vor fünfzehn Jahren sind sie plötzlich der bie­­déren Häuslichkeit überdrüssig geworden. Sie wollten durchaus jene Wohnungsform abstreifen, die bishin mit einer ein wenig sonderbaren Bezeichnung auch „wohnlich“ genannt wurde. Und sie fanden auf ein­mal den Gedanken geradezu lächerlich, daß die Woh­nung auch gemütlich sein könnte. Zu jener Zeit klopfte ein neuer Weltenlenker mit strengen, nüchternen und auf Zweckmäßigkeit abge­stellten Argumenten an den Türen: der Innenarchi­tekt. Er fragte nach der Hausfrau. Damals ging die gnädige Frau bereits ins Amt oder ins Bureau, trieb Sport oder fuhr ihren Wagen. Der Innenarchitekt nahm nun Maß für die neue Wohnungsform. Er gab die Parole aus: moderne Linie! Er bestimmte die Technik der Möbelausstattung: Schleiflack. Und schließlich setzte er auch die Farben fest: kaltweiß oder blaßgelb. Auf einen Schlag war auch unser Privatleben vom Geist der Technik erfüllt, von der gechromten Klarheit der Autoverkaufsstellen und von der edlen Schlichtheit der Krankenzimmer. Überall herrschten einfache glatte Flächen, farblose Eintönigkeit und schöne, ruhige, ausgeglichene Langeweile. — Die .Grundlage des Hauses bildet die menschliche Woh­nungszelle — erklärte der Innenarchitekt und damit setzte in der ganzen Welt das Zeitalter der Zellen­einrichtung ein. Die Entwicklung blieb aber dabei nicht stehen, und das vor fünfzehn Jahren geprägte Gesicht erhält allmählich einen neuen Ausdruck. Diejenigen, die im Sommer 1937 die Musterräume für Wohnungseinrich­tung auf der Pariser Weltausstellung besucht haben, werden einmütig festgestellt haben, daß jenes Gesicht von seiner Strenge bereits viel eingebüßt hat. Überall in der ganzen Welt ist es heiterer geworden und die Berlin, 1. Mai . (DNB) Den Ausklajjtg des nationalen Feiertages des deutschen Volkes bildete die große militärische Abendkundgebung im Lustgarten, auf der General­feldmarschall Göring sprach und der ein Fackelzug von über 15.000 Mann voranging. Generalfeldmar­schall Göring führte in seiner Rede u. a. aus: — Der erste Mai ist das Fest der Volksgemein­schaft, und in dieser festgefügten Gemeinschaft, die nur den Willen des Führers kennt, liege die Gewähr für die Größe, Stärke und Unüberwindlichkeit des Dritten Reiches. In schneller Aufeinanderfolge, hart wie Hammerschläge folgen einander die Taten des Führers, fielen die geschichtlichen Entscheidungen. Mundwinkel verziehen sich allmählich zu einem Lä­cheln. Als wäre die bürgerliche Wohnung weit und breit aus dem Rausch der Maschinenromantik er­wacht. Der Jazz-Stil ist zu Ende, der dem Komfort, der Gesundheit, der ins Amt rennenden Hausfrau, dem Mittagessen auf dem Schnürchen und den im­provisierten Gastereien so vortrefflich und unpersön­lich gedient hatte. Nach einem fünfzehn Jahre lang unterdrückten Gähnen wünschen wir jene rostfreien, säurefesten und lackgeschliffenen Möbel dorthin, wo­hin sie eigentlich gehören: in die Heilanstalten und Wartezimmer, sowie in die Salons der modernen Schönheitspflege. Auch hier ist also ein Wechsel eingetreten. Anscheinend liegt Gesetzmäßigkeit darin, daß zeit­weise Puritaner, freudloses Leben und Verzicht predigende Wohnungsapostel auf Ire ten. Vielleicht auch deshalb, damit einmal tüchtig sauber gemacht wird. Denn sie sind es, die die schweren Plüsch­vorhänge auf den Boden schaffen, um frische Luft und Sonne hereinzulassen. Die mit Plüsch über­zogenen Ledersessel lassen sie zwecks Raum- und Arbeitsersparnis in kleine spielerische Couches umge­stalten. Und sie entfernen endgültig die ausge­stopften Eulen von den Schränken, zur allgemeinen Erleichterung der ganzen Familie. Aber nach einer gewissen Zeit melden Gemüt­lichkeit und Heiterkeit erneut ihre Ansprüche an. Wirkungen rufen Gegenwirkungen hervor. Die eisige Sachlichkeit taut auf und eine neue Wohnungsepoche bricht an: das lächelnde Zeitalter kluger • Heiterkeit. Die heiteren Lebensformen tauchen gleichzeitig in der Mode und in der Wohnungseinrichtung auf. Es wird mehr Schmuck getragen, wiederum erklingt der Rhythmus des Walzers und die Häuslichkeit kommt wieder zu Ehren. Die mechanische Einrichtung wird allmäh­lich langweilig und man sehnt sich nach Räumen mit persönlicher Atmosphäre. Die kalten, glatten Flächen runden sich langsam, die Schränke und Tische buchten sich aus und die herben Umrisse weichen edel geschwungenen Linien. Die Phantasie der Möbelentwerfer schweift bei solchen Zielwendungen gern ins Spielerische hin­Kühn und folgerichtig sei sein Handeln, überragend seine Staatskunst. Vor wenigen Tagen habe er erst im großdeutschen Reichstag vor aller Welt klar die großen Linien seiner Politik dargelegt. Der Traum von jenem furchtbaren Jahr 1919, daß Deutschland ein für allemal zerstört und ohnmächtig sein würde, sei vorbei und die Jahre der Erwachung folgen. Wenn dieses deutsche Volk — so erklärte Göring — einig sei, wenn die 80 Millionen Menschen vom gleichen Pulsschlag durchbraust würden wie der Führer selbst, dann werde es unüberwindlich eilen Gefahren trotzen können. Man sage in der Welt, Deutschland sei es, das die übrigen Völker und Staaten bedrohe. Deutschland bedrohe niemand wie auch der Führer erklärt habe, aber Deutschland liege auch nicht mehr in ohnmächtiger Schwäche darnieder. Mit dem Deutschland von heute könne man nicht spielen, wie ehedem und es wache heute ebenso über seiner Ehre, wie über seiner Sicherheit. Man versuche jetzt durch «eine Politik der Ein­kreisung die Schwachen in unserem Volk schwächer zu machen, aiber Drohung und Einschüchterung fanden nur noch einen Widerhall: das Echo der Kraft und das Echo der Stärke. Das ganze deutsche Volk danke heute dem Führer und stehe selbstsicher und zuversichtlich im Bewußtsein seiner Stärke in grenzenlosem Vertrauen hinter ihm. Niemals solle die Zukunft Deutschland wieder schwach finden. Keime Macht der Welt werde das Reich zerstören, denn es sei aufgebaut auf der ewigen Einigkeit des deutschen Volkes. über. Sie schwelgt vor allem in der Auswahl der Stoffe. Die neuen wärmeren und gemütlicheren Wohmräume erweisen sich fast als üppig in der Verwendung der Stoffe. Die Wohnungseinrichtung arbeitet mit silbern glänzenden Metallen, mit durch­sichtigen dicken Glasplatten, mit Spiegeln, mit sch’mmernden Seiden und Tapeten, mit Sesselüber­zügen aus gesprenkeltem Lammfell und mit bunten Teppichen auf dunklem Filz. Die Epoche der Wohnungskultur, in die wir eben eintreten, wird der Persönlichkeit, dem jeweili­gen Beruf und den Lebensumständen der Bewohner in einem viel höheren Maße gerecht, als die Zeit der Stahlmöbel mit ihrem kühlen Glanz. " Jedes Haus birgt besondere Veranlagungen und Liebhabereien. Der Arzt braucht ein ganz anderes Haus als der Musikliebhalber, und der Bücherwurm wünscht in einer anderen Atmosphäre zu leben als der Natur­schwärmer. Der Innenarchitekt der ausklingenden Epoche ging Schlagworten nach: er war auf helle Farben versessen, auf abwaschbare Möbel, auf rasches Aufräumen und auf das genaue und glatte Funktionieren der zusammenklappbaren Betten, der Schreib- und Bartische. Die „funktionellen“ Möbel waren wirklich ein Wunder des mechanischen Funktionierens. Nur eben die Seele fehlte in den Wohnräumen, die persönliche Handschrift, die zum Beispiel in eine schöngeäderte Nußholzplatte oder in ein geschliffenes Glas für die Dauer eines ganzen Lebens eingezeichnet ist. Die persönlich gefärbten Anforderungen, die man an eine Wohnung stellt, werden jedoch nicht durch die Serienproduktion der Fabriken, sondern, durch das Handwerk befriedigt. Die Flandwerker lauern mit dean Zollstock in der Hand und mit soliden Werkstatterfahrungen im Kopfe auf die Wünsche der Menschen unserer Zeit. Die geometrischen Möbelformen und blanken Flächen der letzten anderthalb Jahrhunderte er­wecken in uns nur selten einen fröhlichen Wider­hall. Unter den lackgeschliffenen Zimmern aller Art erinnern wir uns gern an das Braun eines dunkel ge­beizten und gewachsten Eichenholzzimmers, oder an 3

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