Pester Lloyd - esti kiadás, 1941. július (88. évfolyam, 153-174. szám)
1941-07-07 / 153. szám
2 wir von einer Zelle in die andere. Mit Maschinengewehren und Pistolen wurden sie in der Nacht umgebracht, Handgranaten krachten in ihren Zelten, zerfetzten die Leiber von ukrainischen Frauen und Männern. Im zweiten Stockwerk des Schreckensbau ses liegen in den Todesräumen die Leichen vergewaltigter Mütter und Töchter, Säuglinge mit aufgeschlitztem Bauch sind von der Mutterbrust auf die nackten Steinfliesen gerollt. Ununterbrochen zieht der Shorn der trauernden Ukrainer vorbei an den Opfern, Männergesichter krampfen sich zusammen, werden härter und verbissener, Frauen weinen, werfen sich über die Leichen ihrer Lieben. Kinderschreie gellen über den Flur, Schreie, die den Vater, die Mutter suchen und keine Antwort bekommen. (MT1) Die Beschaffenheit der Stalin-Linie Rom, 6. Juli (MT1) Der Berliner Sonderberichterstatter des Giornale d’ltatia meldet, daß eine deutsche Panzerdivision schon 500 Kilometer in sowjetrussisches Gebiet vorgestoßen sei und über jedes Hindernis hinweg weiter vordringe. Der italienische Berichterstatter weist darauf hin, daß die mehrere tausend Kilometer lange Front ständig in Bewegung ist und die deutschen Truppen dem Feind nicht einen Augenblick Ruhe lassen, der seinen letzten Zufluchtsort in der Stalin-Linie erblicke. Die Stalin-Linie — fährt der Berichterstatter fort — verläuft größtenteils in nordsüdlicher Richtung. Die Linie beginnt am westlichen Ufer des Peipus-Sees, erreicht das rechte Ufer des Dnjeper, macht dann einen großen Bogen nach Osten und folgt unter Berührung von Witebsk unterhalb von Kiew wieder dem Lauf des Dnjeper und erreicht südlich von Bialeia—Zarkow den Dniester. Ständige Verteidigungsanlagen befinden sich in der Stalin-Linie nur an der russischlettischen Grenze, doch haben die Deutschen diese schon erreicht. Die Deutschen begannen an den schon eingenommenen wichtigen Stützpunkten den Einmarsch in die Stalin-Linie und griffen an einzelnen Punkten die Verteidigungslinie an. Wie die Sowjeloffiziere aussehen Schwedischer Journalist schildert seinen Besuch in einem Gefangenenlager Stockholm, 7. Juli (DNB) „Sowjetoffiziere gehen barfuß, bolschewistische Gefangene feindlich gegen Stalin eingestellt“. Unter dieser Überschrift veröffentlicht Stockholms Tidningen einen Bericht von Bertil Svanström, der an einer .Tournalistenreise an die Ostfront teilnahm. Der schwedische Korrespondent berichtet Über den Besuch in einem Gefangenenlager, in der Nähe von Jaroslaw, wo er Soldaten der Sowjetarmee antraf, die ohne jede militärische Ausbildung von den Machthabern im Kreml an die Front geschickt worden seien. In dem riesigen Lager, das für 50.000 bolschewistische Gefangene Platz bietet, waren auch sowjetische Offiziere uutergebracht. „Wunderliche Typen“, erklärt der Berichterstatter weiter und schreibt: In Westeuropa sei der Begriff Offizier immer untrennbarer verbunden mit Eleganz, guter Haltung und einem zivilisierten Aussehen. Diese Männer dagegen sehen jämmerlich aus. An ihren Uniformen gebe es nichts, das sie von dem gewöhnlichen Soldaten unterscheide. Ihre Rangbezeichnungen hätten sie nämlich von den Uniformen entfernt. Sie besäßen nichts als das, was sie auf dem Leib tragen. Viele seien nicht einmal im Besitz von Schuhen. Auf eine diesbezügliche Frage, warum er ohne Schuhe gehe, habe einer der sowjetischen Offiziere geantwortet, daß er seine Schuhe verkauft habe, um Zigaretten zu bekommen, da er sonst kein Geld dazu hatte. Schuhe interessierten ihn überhaupt weniger. Der schwedische Korrespondent berichtet weiter über das bunte Völkergemisch der im Lager untergebrachten Gefangenen. Die Ukrainer seien in der Mehrzahl gewesen und hätten keine besondere Vorliebe für die Sowjets gezeigt. Die im Lager vorhandenen Asiaten hätten den verschiedensten Völkerschaften angehört. Mongolen aller Schattierungen. Kalmücken. Kirgisen und Usbeken, Nomaden vom Eismeer im Norden bis zur Küste des Kaspischen Meeres im Süden. Im allgemeinen hätten alle Gefangenen etwas gegen Stalin einzuwenden gehabt. Eine Gruppe Gefangener habe stark applaudiert, als jemand erklärte, der Kommunismus werde nun ausgerottet werden. Ein Ukrainer habe ausgerufen: „Warum laßt ihr uns nicht los, damit wir euch helfen können, die Sowjets zu jagen.“ Auf eine Frage, cb sie jemals Stalin gesehen hätten, antwortete einer der russischen Gefangenen, daß er nur Bilder Stalins kenne, da Stalin nicht wage, sich dem Volke zu zeigen. Alle Gefangenen, so betont der schwedische Korrespondent, scheinen der Gegenwart fragend gegenüberzustehen. Sie wußten nicht richtig, wofür sie kämpften. Sic waren keine Kommunisten. Sie hatten keine richtige • militärische Ausbildung erhalten, sie hatten keine Ahnung, was ein moderner Krieg eigentlich ist. Auf die Frage* ob sie Mitglieder der kommunistischen Jugendorganisation seien, antwortete der redegewandteste junge Mann: „Nein, wir wollen in Frieden leben und unsere Ruhe haben“. Die übrigen stimmten dieser Aussage zu. Keiner von ihnen hielt es für nötig, sich öffentlich mit dem bolschewistischen Regime solidarisch zu erklären. (MTI) Helsinki, 6. Juli (Stefani) Der Sender von Tallin schweigt seit Samstag 6 Uhr nachmittag. (MTI) ..................................................................._ I Oie TELEPHONNUMMER j von Redaktion. Bdminlstration § | and Druckerei des g I PESTER LLOYD 1 | -»2820-440 § MimiuiiiiiuiiDmiutumuiiuililllliijUUiltlllllWlUllUTUUIIOlUIIIUUURltliJVnWp PESTER LLOYD MONTAG, 7. JULI .1941 Das zernierfe Hangö Rom. 7. Juli (MTI) Nach Meldung des Sonderkorrespondenten des Popolo d'ltalia ist d e Lage des sowjetrussischen Stützpunktes Hangö mit der von Tobruk zu vergleichen. Hangö. das von allen Seilen umschlossen ist, wird von 20.000 Sowjetsoldaten verteidigt. Die finnische Artillerie beschießt Tag und Nacht die Befestigungseinrichtungen der Stadt. Die Lage der in Hangö eingeschlossenen Sowjettruppen ist viel ungünstiger, als die der englischen Truppen in Tobruk, weil die Bolschewisten keine Nachschubmöglichke’ten für Hangö haben, so daß sich die dortige Besatzung früher oder später ergeben muß. Finnischer Bericht Helsinki, 6. Juli (DNB) Am Samstag,. 5. Juli, bombardierten feindliche Flieger, wie die staatliche Nachrichtenzentrale mitteilt, Loviisa, Vehkalahti, Kgmi und Kuusankoski, ohne Schaden zu verursachen. An demselben Tage wurde Kotka bombardiert, wobei fünf Holzhäuser zerstört wurden. Am Sonntag morgen wurde Loviisa bombardiert. Ein Privatwohnhaus wurde zerstört und drei beschädigt. Von den am Donnerstag, 3. Juli, in Kuusankoski verwundeten Zivilpersonen sind zwei ihren Verletzungen erlegen. (MTI) Finnische Sozialisten unterstützen die Regierungspolitik Helsinki, 6. Juli (INB) Svenska Pressen widmet ihren Leitartikel der Frage der‘inneren Einigkeit Finnlands. Das Blatt führt aus: „die finnische Soziaildemokratie hat bei vielen Gelegenheiten, insbesondere auch durch die Rede Tanners, zum Ausdruck gebracht, daß sie genau wie im Kriege 1939/40 zum vollkommenen Einsatz für die Freiheit und Selbständikgeit des finnischen Volkes bereit ist. In diesem Zusammenhang ist der Kuriosität wegen daran zu erinnern, daß sogar die sogenannte Sechsmänner-Gruppe — die sozialistische Gruppe, die kommunistische Tendenzen vertritt —, wie aus Reichstagskreisen verlautet, unter der Leitung von Wiik zu erkennen gegeben hat, daß auch sie gegen die Regierungserklärung und gegen die Maßnahmen der Regierung nichts einzuwenden habe.“ Svenska Pressen schließt mit der Bemerkung, daß es in Finnland nur eine einzige Volksmeinung über die Beziehungen Finnlands zur Sowjetunion geben könne. Eine Delegation der karelischen Bevölkerung überreichte dem deutschen Gesandten eine an den Führer gerichtete Adresse, in der die Karelier dem Führer ihren Dank für sein Eingreifen nussprechen. Der Gesandte sagte die Übermittlung der Adresse an den Führer zu. von dort aus einen längeren Krieg zu führen. Die Sowjets errichteten zwar Kriegsindustrien hinter dem Ural, doch ist deren Kapazität heute noch äußerst gering. Die großen Industriezentren der Sowjets sind im europäischen Rußland und die deutschen Flugzeuge bombardieren diese solange, bis die deutschen Truppen sie nicht erreicht haben. Nach Gayda kämpfen die Sowjets schon jetzt mit starkem Kriegsmaterialmangel. An Menschenmater'al mangelt es noch nicht und das Sowjetkommando hat an der Linie Leningrad—Moskau — Tula—Kursk bedeutende Verstärkungen zusammengezogen, doch fehlt es hier an Verkehrseinrichtungen, so daß man diese Massen nicht transportieren kann. Die deutschen Truppen setzten ihren Vormarsch trotz aller Anstrengungen der Sowjets fort und in den kommenden Tagen sind neue große Erfolge zu erwarten. Todesurleil gegen einen rumänischen Kommunisten Rom, 6. Juli (INB) Das Kriegsgericht von Constanza hat einen Kommunisten, namens Sarabe Filomon, zu Tode verurteilt, weil er, wie Messaggero mitteilt, den Versuch machte, während eines Luftangriffs der Sowjets die Straßenbeleuchtung anzustellen. Vier Helfershelfer wurden zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilt. Bukarest, 8. Juli (INB) Personen, die eilten Mißbrauch des Amtsgewalt seitens der Verwaltungspolizei oder der Gendamieriebehörden zum Opfer gefallen sind oder die solche Mißbräuche kennen, werden in einer amtlichen Verlautbarung aufgefordert, dies dem Innenministerium mitzuteilen. Mit dieser Aufforderung soll anscheinend den zahlreichen in der vergangenen Woche aus Nervosität und Übereifer vorgenommenen Übergriffe unterer Organe ein Ende gesetzt werden. So war bei einem der letzten nächtlichen Luftangriffe in Bukarest eine Anzahl von Personen auf Denunziationen von Nachbarn usw. unter der Beschuldigung, Lichtsignale gegeben zu haben, verhaftet und Hausdurchsuchungen bei ihnen vorgenommen worden, wobei sich schließlich herausstellte, daß die „Lichtsignale“ von den Leuchtraketen der Luftabwehr stammten Der Austausch der deutsch-sowjetischen diplomatischen Vertretungen Istanbul, 6. Juli (INB) Der deutsche Botschafter in Moskau, Graf von der Schulenburg, ist am Samstag mit dem Botschaftspersonal und der deutschen Kolonie in Moskau, insgesamt 163 Personen, in dem russischtürkischen Grenzort Leninakam eingetroffen. Infolge der notwendigen Formalitäten wird jedoch der Austausch über die sowjetisch-türkische Grenze erst Anfang dieser Woche stattfinden können. Aus Sofia liegt die Meldung vor, daß der Sowjetbotschafter in Berlin, Dekanosoff, mit den Mitgliedern der Botschaft und der Sowjethandelsvertretung am Samstag früh auf der Durchreise nach dem bulgarischtürkischen Grenzort Svilengrad die bulgarische Hauptstadt passiert hat. Dreizehn Kommunisten in Belgrad erschossen Belgrad, 6. Juli (DNB) Am Samstag wurden in Belgrad, wie von zuständiger Seite mitgeteilt wird, dreizehn kommunistische Funktionäre und Juden wegen Vorbereitung von Gewallund Sabotageakten erschossen. MTI) Französische Freiwilligenlegion Paris, 6. Juli (DNB) Vier französische politische Bewegungen, und zwar „Le Francisme“ Vorsitzender Bucard). „Le Parti Popu’aire Francais“ (Vorsitzender Doriot) „La Gigue Francais“ (Vorsitzender Constan’itii) und „Le Rassemblemcnt National Pooulaire“ (Vorsitzender Marcel Déat) hajen einer Meldung der französischen Nachrichtenagentur Afip zufolge die Billung einer französischen Freiwilligen-, egion beschlossen, unY an dem Kreuzzug Europas gegen den Bolschewismus teilzurehmen. (MT!) -- Koni wfunisten Verhaftungen in Schweden Stockholm, 6. Juli (DNB) In Gocteborg wurden — wie gemeldet wird -— eine Reihe von Kommunisten verhaftet. Diese Maßnahme steht im Zusammenhang mit den bereits bei der vor einigen Zeit erfolgten Kornmunisten-Razzia vorgenommenen Verhaftungen. (MTI) Portugiesische Legion Rom, 6. Juli (INB) Die potugiesische Legion, die im spanischen Bürgerkrieg auf nationalspanischer Seite gedämpft hat, hat laut einer aus Lissabon hier vorliegenden Meldung r i JL Gayda über die Situation der Sowjets Rom, 6. Juli (MTI) In der Samstagnummer des Giornale d'ltalia beschäftigt sich Virginio Gayda mit der allgemeinen Kriegslage und hebt hervor, daß die asiatischen Kraftquellen es Rußland nicht ermöglichen, beschlossen, ebenfalls am Kreuzzug gegen den Bolschewismus an der Ostfront 'teilzunehmen. In einem von der Legio» veröffentlichen Aufruf wird erklärt, daß Portugal gegenüber diesem großartigen Ringen mit den Bolschewiken nicht teilnahmslos bleiben kiönne. Die portugiesische Jugend sei von dem gleichen Gefühl beseelt, wie zur Zeit des spanischen Befreiungskrieges. 1200 Kommunisten in Paris verhaftet Paris, 7. Juli (INB) Eine gegen die kommunistischen Agenten in Paris durchgeführte Polizeiaktion hatte zu einem durchschlagenden Erfolg geführt. In den letzten Tagen sind 1200 Kommunisten verhaftet worden. Im ganzen wurden 42 Geheimdruckereien, 19 moderne, stellenweise elektrische Vervielfältigungsmaschinen, 2 Tonnen Papier, 300.000 Flugblätter und 200.000 Broschüren beschlagnahmt. Britische Sachverständige New York, 6. Juli (DNB) In Sowjetrußland trafen im Auftrag des britischen Sicherheitsministeriums — w:e Associated Press aus London meldet, mehrere englische Sachverständige für die Konstruktion von Luftschutzräumen und für das Feuerlöschwesen ein. Sie sollen die letzten britischen Erfahrungen der Sowjetregierung zugänglich machen. (MTI) rronmenente eines USS-Korresfiondenten New York, 6. Juli (DNB) In großer Aufmachung veröffentlichen sämtliche New-Yorker Mittags,Blätter den Bericht des Associated Press- Korrespondenten Alvin Steinkopf aus Lemberg über dessen Besichtigungsreise an der Ostfront. Der amerikanische Journalist berichtet, daß die Landstraße, über die er mit dem Auto gefahren sei, mit Hunderten von zertrümmerten sowjelrussischen Tanks und zerstörten Kanonen, sowie Unmengen von Traktoren und sonstigen Kriegsmaterial besät gewesen ist, das von der roten Armee zurückgelassen wurde. Auf den Landstraßen marschierten Tausende sowjetrussischen Gefangene, von denen viele keine Schuhe anhatten. Bei dem Rückzug wurden von den Sowjets Material im Werte van Millionen Dollar zurückgelassen. 'Der amerikanische Korrespondent berichtet weiter, daß er im Stadtgefängnis von Lemberg in den Kellern zahllose Leichen liegen sah und daß die Bevölkerung der Stadt noch einen völlig niedergeschlagenen Eindruck macht. (MTI) Mölders’ Luftsiege im Osten Berlin, 6. Juli (DNB) Bei den Luftkämpfen im Osten im Laufe des 5. Juli konnte Oberstleutnant Mölders seinen 83., 84., 85. und 86. Luftsieg erringen. Zuzüglich der in Spanien von Mölders abgeschossenen 14 bolschewistischen Flugzeuge hat er somit insgesamt 100 Abschüsse erzielt. Hauptmann Joppien hat am gestrigen Tage bei dem gleichen Unternehmen seinen 58. Luftsieg errungen. (MTI) BULGARIEN Der neue deutsche Gesandte bei König Boris Sofia, 7. Juli (INB) Der neue deutsche Gesandte in Sofia Adolf Heinz Beckerle überreichte am Sonntag um 11 Uhr vormittags König Boris in feierlicher Audienz sein Beglaubigungsschreiben. In seiner Ansprache versicherte Beckerle, er werde alle Bemühungen darauf verwenden, die Beziehungen zwischen dem Reich und Bulgarien im Geist der Waffenbrüderschaft des Weltkrieges und der aufrichtigen Freundschaft beider Völker weiterzuentwickeln. König Boris antwortete, diese Absicht entspreche auch seinem und dem Wunsch des bulgarischen Volkes, das dem verbündeten großen Reich seine aufrichtigsten Gefühle der Anerkennung entgegenbringe. Der Audienz, die eine Stunde und 40 Minuten dauerte, wohnte auch Außenminister Popoff bei. | Sofia, 6. Juli j (INB) Das bulgarische Königspaar gab Samstag in seinem Sommerschloß Vrna bei Sofia dem scheidenden deutschen Gesandten Freiherrn v. Richthofen ein Essen, ( an dem auch Prinz Zgrill und Prinzessin Eudoxia teilnahmen. (MTI)