Pester Lloyd - esti kiadás, 1941. november (88. évfolyam, 257-274. szám)
1941-11-10 / 257. szám
MONTAG, 10. NOVEMBER 1941 PESTEK IlOYD8 (HW meldet Sonntag: Jalta auf der Krim genommen Schwere Verluste der britischen Luftwaffe Berlin, 9. November Aus dem Führerhauptquartier wird dem DNB gemeldet: Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Auf der Krim setzten die deutsche/i und rumänischen Truppen die Verfolgung des geschlagenen Feindes entlang der Südküste und auf der Halbinsel Kertsch erfolgreich fort. Jalta wurde 'genommen. Im Kampf gegen die britische Versorgungsschiffalut war die Luftwaffe in der letzten Nacht besonders erfolgreich. Vor der englischen und schottischen Ostküste versenkten Kampfflugzeuge aus Geleitzügen heraus sechs feindliche Handelsschiffe, darunter einen großen Tanker mit zusammen 38.000 BRT. Im Seegebiet der Färöer wurde bei Tage ein kleiner Frachter durch Bombenwurf vernichtet. Sturzkampfflugzeuge belegten in der Nacht zum 9. November die Hafenanlagen von Dover mit Bomben schweren Kalibers. Es entstanden mehrere ausgebreitete Brände. Bei Versuchen, am gestrigen Tage die besetzten Gebiete am Kanal anzugreifen, erlitt die britische Luftwaffe wieder schwere Verluste. Jäger schossen in- heftigen Luftkämpfen 23, Flakartillerie zwei feindliche Flugzeuge ab. Britische Bomber unternahmen in der letzten Nacht Angriffe auf Westdeutschland. Die Zivilbevölkerung hatte einige Verluste. Neun der angreifenden Flugzeuge wurden abgeschossen. (MTI) In der letzten Woche 83.000 Tonnen britischen Handelschiffsraumes versenkt In drei Tagen 73 englische Flugzeuge abgeschossen Zusammenfassender Bericht Uber die deutschen militärischen Erfolge * der letzten Tage* Berlin, 9. November Als Ergänzung zum Wehrmachtsbericht erfährt DNB von militärischer Seite: Seit dpm glänzenden Durchbruch durch die Landenge von Perekop befinden sich die deutschen und rumänischen Truppen auf der Krim in unablässiger Verfolgung der geschlagenen Sowjets. Die verfolgenden Truppen lassen den Feind nicht mehr aus dem Bereich ihres nachstoßenden Angriffs heraus. Der geschlagene Feind wird durch das schärfste Nachdrängen und das Feuer aller Truppen des Heeres in stetem Zusammenwirken mit den Kräften der Luft waffe so bedrängt, daß er schließlich in einen Zustand der Auflösung gerät. Die verfolgende Truppe nimmt dabei keine Rücksicht darauf,' ob der Gegner an einzelnen Punkten noch hinhaltenden Widerstand leistet. Sie stößt an solchem Widerstand vorbei und geht zielbewußt dort vor, wo die Verfolgung den besten strategischtaktischen Erfolg verspricht. Diese Art der Verfolgung wurde aus den Wehrmacht* - berichten der letzten Woche und besonders aus dem heutigen Wehrmachtsbericht deutlich. Nachdem die deutschen Truppen von Norden her in kürzester Frist bis zum Jaffa-Gebirge vorgestoßen waren, warfen sie den geschlagenen Feind in der weiteren Verfolgung aus seinen Widerstandsnestern im unwegsamen Gebirge heraus und erreichten in breiter Front die Südküste der Halbinsel. Während an dem Ostrande des Jaffa-Gebirges die Hafenstadt Feodosia schon vor einigen Tagen genommen und damit den geschlagenen Sowjets der Fluchtweg nach Kertsch abgeschnitten worden war, ist jetzt auch Jalta, das im Siidwesten des Jaila-Gebirges an der Küste liegt, genommen worden. Die Sowjets haben damit nach Feodosia abermals einen der wenigen Häfen verloren, von denen aus sie noch zu Schiff zu fliehen versuchen konnten. Jalta ist eine kleine Hafen- und Badestadt von rund 22.000 Einwohnern, die sich mit ihren alten Teilen an den Abhängen des Jamalch-Ssyr und mit den neueren Teilen an den Abhängen des Mogabi hinzieht, während das Zentrum an dem Flüßchen Nab liegt. Der kleine, stets eisfreie Hafen ist an drei Seiten von Bergen umgeben. Er hat eine lange massive Mole und kann auch große Schiffe aüfnehnien. Die Industrie von Jalta umfaßt eine kleinere Werft. Mctallbearbeitungswerkstätten, zwei Ölraffinerien Und Fabriken für die Herstellung von Likören, Weinen, Lebensmitteln und Tabakwaren. Nicht weit von Jalta liegen das berühmte Zarenschloß Livadia, das von den Bolschewisten zu einem Sanatorium umgewandelt wurde, und das durch seine Weinkellereien berühmte ehemalige Zarengut Massandra. Mit der Einnahme von Jalta kommen die deutschen und rumänischen Truppen auf ihrer Verfolgung in die Siidostflankr. des Kriegshafens Sebastopol, der den Sowjets allein noch eine Fluchtmöglichkeit bieten könnte, wenn er nicht unter dem ständigen Bombenhagel der deutschen Luftwaffe läge. Aber auch nach Osten können die Sowjets nicht mehr entkommen. Denn die deutschen und rumäni sehen Truppen drängen, den Bolschewisten, wie der* Wehrmachtbericht heule meldet, auch auf der Halbinsel von Kertsch nach und hindern sie daran, sich hier festzusetzen. • Ebenso schreiten die Operationen an der übrigen Front im Osten weiter fort. Die Luftwaffe unterstützte diese Operationen besonders im Raum uni Rostow durch wuchtige Schläge auf Truppenansammlungen, sowie auf Hafengebiete im Unterlauf des Done:. Ferner richteten sich ihre Angriffe gegen militärische . Ziele in Leningrad. Besondere Erfolge kann die deutsche Luftwaffe wieder von ihrem Kampf gegen die britische Versorgungsschiffahrt melden. Die Geleitziige uni die britische Insel sind vor den deutschen Kampfflugzeugen weder bei Tage noch bei Nacht sicher. Nachdem die deutsche Luftwaffe schon in der letzten Woche sechs Handelsschiffe mit 37.000 BRT versenkt und dadurch die Vernichtungsziffer britischer Handelsschiffe gemeinsam mit den U-Booten, die in der letzten Woche 83.000 BRT versenkt hatten, auf insgesamt 121.000 BRT gebracht hatte, schickte sie jetzt in der letzten Nacht weitere sechs Handelsschiffe, darunter einen großen Tanker, mit zusammen 38.000 BRT, sowie bei Tage in den Gewässern der Färöer einen kleineren Frachter auf den Meeresgrund. Innerhalb acht Tagen ner loren die Briten also insgesamt 158.000 BRT Handelsschiff raum durch die deutsche Luftwaffe und die deutschen U-Boote. Aber auch die britische Luftwaffe mußte wieder eine schwere Niederlage im Kampf mit der deutschen Luftwaffe hinnehmen. Nachdem sie erst als Ergebnis ihres sinnlosen Nachteinfluges ins Reich in der Nacht vom 7. zum 8. November den Verlust von 37 Bombern hatte melden müs sen, schossen deutsche Jäger in heftigen Luftkämpfen am 8. November 23 britische Flugzeuge ab, dazu brachte Flakartillerie weitere zwei Flugzeuge zum Absturz. Schließlich büßten die Briten in der letzten Nacht bei ihrem Angriff auf westdeutsches Gebiet 9 Bomber ein, so daß sich der Verlust der Briten vom 7. bis 0. November auf insgesamt 73 Flugzeuge be läuft, eingerechnet zwei britische Bombenflugzeuge, die von deutscher Marineartillerie gestern abgeschossen wurden. Neben dem Verlust der wertvollen Flug zeuge wiegt aber auch der-Ausfall von mindestens 300 Mann fliegendem Personal schwer. (MTI) Verzweifelte Kämpfe und schwerste Verluste der Sowjets an sämtlichen Frontabschnitten Berlin, 9. November (DNB) Verzweifelte Ausbruchsversuche der Bolschewisten im Nordabschnitt der Ostfront am 8. November wurden, wie DNB von militärischer Seite gemeldet wird, durch die deutsche Artillerie bereits in der Bereitstellung erfaßt. Drei hintereinander folgende Gegenstöße der Sowjets brachen weit vor den deutscherr Stellunjen zusammen. Die Sowjets hatten solche Verluste an Menschen, daß sie ihre Angriffe nur mit ständig herangeführten Verla rkungen erneuern konnten. Auch diese Reserven wurden von deutschem Arlilleriefeuer zersprengt und in die Flucht gejagt. Im mittleren Fronlabschnitt erstürmte eine deutsche Infanteriedivision eine sowjetische Stellung und rollte sie nach erfolgter Artillerievorbereitung auf. In harten Kämpfen machte diese Infanteriedivision 80 sowjetische Bunker unschädlich. Mit dem Durchbruch durch diese gut ausgebaute sowjetische Stellung war der Weg für die nachrückenden deutschen Verbände wieder frei. Die Bolschewisten halten schwere Verluste an Menschen und i Material. Im Südteil der Ostfront nahmen vordringende deutsche Truppen eine wichtige Ortschaft. Deutsches Artilleriefeuer kämpfte vorgeschobene Maschincngewehr! nester des Gegners nieder und ermöglichte dadurch das Hcrankommen der Infanterie an den Ort und seine Umfassung. In Einzelaktionen vernichteten sodann die deutschen Truppen die sowjetischen Kräfte bis auf den letzten Mann. An der finnischen Front gewannen die finnischen Truppen in den letzten Tagen weiteren Raum. Nach bisherigen Meldungen wurden dabei in i, einem Abschnitt 600 Gefangene, 22 Geschütze und vieles andere Kriegsmaterial als Beute eingebracht. (MTI) Wuchtige Angriffe der deutschen Luftwaffe auf Flugplätze,fruppenansammlungen und Nachschubkolonnen der Sowjets Berlin. 9. November Ein Verband deutscher Kampfflugzeuge unternahm am 8. November — wie DNB erfährt — im Südabschnitt der Ostfront Angriffe gegen sowjetische Flugplätze. Durch den deutschen Bombenhagel wurden die Rollfelder der Plätze unbrauchbar gemacht und 36 Flugzeuge am Boden zerstört. Im Gebiet des unteren Donez flogen Sturzkampfflugzeuge gegen sowjetische Artilleriestellungen, Truppen- und Panzerunsammliingen. Die Bomben zerschlugen einige Panzer und vernichteten zahlreiche mit Kriegsmaterial beladene Fahrzeuge. Truppenansammlungen wurden zum Teil zersprengt und dadurch am weiteren Aufmarsch gehindert. Mehrere wichtige Strekl ken, die von den Sowjets als Nachschublinien benutzt wurden, erhielten Volltreffer. Die Zerstörungen unterbrachen die Eisenbahnlinien an wichtigen Stellen. Vier Transportzüge wurden durch Reihenwürfe vernichtet und mehr als 32 schwer beschädigt und zum Teil in Brand geworfen. (MTI) Berlin, 9. November Insgesamt 53 Flugzeuge büßten die Sowjets am S. November ein — wie DNB von militärischer Seite gemeldet wird. Davon schossen deutsche Jäger 15 Maschinen in Luftkämpfen ab, Kampfflugzeuge zerstörten 36 Sowjeiflugzeuge am Boden und' Flakartillerie schoß zwei weitere So-! wjetmasehinen ab. ln den Abendstunden des gestrigen Tages griff ein Verband deutscher Flugzeuge militärische Ziele in Leningrad an. In mehrerem Siaditeilen wurden zahlreiche Treffer beobachtet. (MTI) Berlin, 10. November (DNB) Deutsche Kampfflugzeuge griffen in der Nacht zum 10. November einen kriegswichtigen Versorgungshafen an der englischen Südostküste in mehreren Wellen | an. Bei guter Erdsicht konnten ausgedehnte Brände mit nachfolgenden Explosionen in den' Hafenanlagen festgestellt werden. (MTI) Berlin, 10. November (DNB) In der Nacht zum 10. November warfen britische Flugzeuge Bomben in Nordwestdeutschland. Ohne militärischen oder weltwirtschaftlichen Schaden anzurichlen, fügten sic der Zivilbevölkerung einige Verluste an Toten und Verwundeten zu. (MTI) Berlin, 10. November (DNB) Deutsche Sturzkampfflugzeuge belegten am 8. November Befestigungsanlagen der Briten bei Tobruk mit Bomben schweren Kalibers. Bei dem wuchtigen Angriff konnte eine besonders gute Trefferlage erzielt werden. Die Bomben zerschlugen mehrere Bunker und fügten den Briten erhebliche Verluste an Mann und Material zu. In der darauffolgenden Nacht griffen deutsche Kampfflugzeuge einen wichtigen Flugstützpunkt ostwärts Marsa Matruh mit Sprengund Brandbomben erfolgreich an. (MTI) Heldentoil des Ritlerkreuzlfägers Oberleutnant Hänert Berlin, 9. November Bei Kämpfen des Infanterieregiments Großdeutschland im Osten fiel in der Nähe von Brjansk nach viermaliger Verwundung der Ritterkreuzträger Oberleutnant Karl Hänert. Bei einem Unternehmen I westlich Minsk nahm die von ihm geführte Truppe ein überraschtes sowjetisches Bataillon von 600 Mann nach einem außerordentlich geschickt geleiteten Gefecht gefangen. Am Dnjepr nahm Oberleutnant Hänert mit seinem Maschinengcwehrzug im Nahkampf mit Pistole und Handgranate eine vorübergehend in feindliche Hand gefallene Brücke wieder. Im Juli 1941 mit dem eisernen Kreuz erster Klasse ausgezeichnet, erhielt er im September 1941 das. Ritterkreuz dafür, daß er durch persönliches Beispiel und überlegene Führung in 6 Tage langem Ringen einem vier- bis fünfmal täglich angreifenden überlegenem Feind gegenüber eine wichtige Stellung hielt. Als am sechsten Tage der Feind aus kürzester Entfernung die Stellung mit Artilleri: bedrohte, schoß Oberleutnant Hänert selbst am Maschinengewehr liegend, bis er am Arm verwundet wurde. Auch dann blieb er noch sechs Stunden am Feind bis den auch durch zwei Beinschüsse Verwundeten die tödliche Kugel traf. (MTI) Drei sowjetische Schnellboote' in einen türkischen Hafen eingelaul'eu Ankara, 10. November (INB) Drei Schnellboote der sowjetischen Schwarzmeerflotte liefen den kleinen türkischen Hafen Kefken an, der etwa 100 km ostwärts der Bosporusmündung liegt. Von den türkischen Behörden wur: den alle Vorbereitungen getroffen, um die drei sowjetischen Kriegsschiffe nach Ablauf der üblichen Aufenthaltsfrist von 48 Stunden zu internieren, falls sie bis dahin den Hafen nicht wieder verlassen haben. Offenbar entfernen sich die drei Schnellboote eigenmächtig von ihrem Flottenverband. Umanski — Direktor der TASS . Amsterdam, 9. November (DNB) Der englische Nachrichtendienst, meldet aus Moskau, daß der bisherige sowjctrussische Botschafter in Washington Umanski zum Direktor der TASS ernannt | worden ist. (MTI) Das amerikanische Lieferungsprogramm Japiniscite Skepsis Washington, 9. November ; * (INB) Roosevelts forderte den Lern! Lease-Vcrwalter Stettunins auf. raschesten* ein Programm für die Lieferung von Tanks, Flugzeugen und sonstigen Materials für die Sowjets auszuarbeiten. Tokio, 9. November1 (INB) Den amerikanischen Milliardrn- Kredit für dir Sowjetunion bezeichnet die japanische Presse als größten Bluff, da der Präsident genau wisse, daß die entsprechenden Kriegsmateriallieferungen niemals in die Sowjetunion transportiert werden könnten. Da Roosevelt schon so geübt im Bluffen sei, hätte er genau so gut drei Milliarden statt einer Milliarde sagen können, denn der größte Teil der Anleihe stehe ja doch nur auf dem Papier. Das Blatt schließt, die Sowjets täten besser daran, das Schicksal jener Länder zu bedenken. die sich gleichfalls der englischen und amerikanischen Hilfe bedient hätten. Oer italienische Heeresbericht Erfolgreiche üktionen bei Tobruk und Soilvm Rom, 9. November (Stefani) Kriegsbericht Nr. 525 des italienischen Hauptquartiers: Bei dem im Wehrmachtsbericht von Samstag bereits bekannlgegebenen Luftangriff auf Brindisi brachte unsere Bodenabwehr drei feindliche Flugzeuge zum Abschuß. Der Feind flog in der Nacht zum Sonntag erneut über Sizilien und Süditalien ein. ln Neapel war an mehreren Wohnhäusern einiger Schaden zu verzeichnen. Die Brände konnten schnell gelöscht werden Unter der Zivilbevölkerung forderte der Luftangriff zwei Tote und vier Verletze. Ein Fcindfkigzeug wurde abgeschossen. Der Apparat stürzte ins Meer. In Nordafrika an der Tobrukfronl waren lokale Kampfhandlungen im Gange. Unsere Abteilungen brachten eine Anzahl Gefangene ein. Überdies erlitt der Feind Verlust? an Toten und Verletzten. Britische Flieger warfen Bomben auf Bengasi. Einige Häuser wurden beschädigt. Das Kolonialkranken- > haus prhielt einen Treffer. Der Luftangriff forderte unter den Eingeborenen einige Opfer. In Östafrika wiesen wir an den "ronten von Niinurbert, Celga und Ouatas durch Flieger unterstützte Angriffe ab. Dem Feind wurden erhebliche Verluste zugefiigt. Ein italienischer Torpedobootzerstörer schoß im Mitteluieer vier gegnerische Flugzeuge ab. Von den Samstag stattgefundenen ver-