Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1942. január (89. évfolyam, 1-25. szám)
1942-01-01 / 1. szám
DONNERSTAG, 1. JANUAR 1942 PESTER ILOYD riiwn mi n«i———h—aa——an3 Das OKW meldet: Planmäßiger Angriff auf Sewastopol im Sange Tiefer Embruch in das Verteidipngssystem Stärkere feindliche Kräfte auf Herrsch gelandet Berlin, 31. Dezember Aus dem Führerhauptquartier wird dem DNB gemeldet: Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Unter Zusammenfassung aller auf der Krim verfügbaren deutschen und rumänischen Kräfte ist seit dem 17. Dezember der planmäßige Angriff auf die Festung Sewastopol im Gange. Trotz heftigster Gegenwehr wurde eine große Zahl der zum Teil stark gepanzerten sowjetischen Verteidigungsanlagen in schweren Einzelkämpfen genommen und tiefe• Einbrüche in das feindliche Stellungssystem erzielt. Zur Entlastung der Verteidigung von Sewastopol hat der Gegner in den letzten Tagen auf der Halbinsel Kertsch und bei Feodosia wieder stärkere Kräfte gelandet. Die erforderlichen Gegenmaßnahmen sind eingeleitet. An mehreren anderen Abschnitten der Ostfront kam es bei strengem Frost zu erbitterten Abwehrkämpfen. Schwere Artillerie nahm kriegswichtige Anlagen in Leningrad unter wirksames Feuer. Die Luftwaffe unterstützte vor allem im mittleren Frontabschnitt den Abwehrkampf des Heeres durch wirkungsvolle Tiefangriffe. An verschiedenen Stellen wurde zum Angriff bereitgestellte Infanterie und Kavallerie des Feindes unter hohen Verlusten zerschlagen. In Nordafrika erfolgreiche Gefechtstätigkeit im Raum ostwärts Agedabia. Bombenangriff gegen Kraftfahrtzeugkolonnen, Betriebsstoff- und Zeltlager der Briten in der Cyrenaica und Marmarica riefen starke Brände hervor. Auf der Insel Malta wurden mehrere Flugzeugplätze und andere militärische Einrichtungen erneut von deutschen Kampfflugzeugen angegriffen. (MTI) Die militärische Gesamtlage an der Jahreswende Darstellung zuständiger Berliner militärischer Stelle Berlin, 31. Dezember (INB) Die militärische Lage Deutschlands in seinem Kampf gegen England und die mit ihm verbündeten Vereinigten Staaten und die Sowjetunion wird am Ende dieses Jahres von zuständiger militärischer Seite in Berlin abschließend mit den Worten beurteilt: — Unsere Feinde sind auf allen Kriegsschauplätzen in die Defensive gezwungen. Die offensive Führung dieses Krieges liegt ganz bei Deutschland und seinen Verbündeten: Japan und Italien. In einer kritischen Untersuchung zu der strategischen und politischen Lage Deutschlands wird vom gleichen Berufsfachkenner ein Vergleich mit Deutschlands Lage während des Weltkrieges gezogen. Damals wie heute habe Deutschland den Vorzug, auf der inneren Linie zu kämpfen und den entscheidend günstigen Umstand des kürzesten Transportweges auszunützen. Die wichtigste Ergänzung dieses Vorteiles aber sei die Möglichkeit, auch einen militärischen Schwerpunkt bilden zu können. Die drei Gegner Deutschlands aber müßten über weltweite Entfernungen hinweg den Nachschub zu den Fronten heranführen und seien, wie jeder Tag deutlicher zeige, nicht mehr in der Lage, von sich aus die Brennpunkte des militärischen Kampfes zu bestimmen und die Initiative für seine Weiterführung zu ergreifen. Die Gegner Deutschlands seien — so sagt der militärische Kommentator — durch die Kunst der politischen Führung geteilt worden und heute kann Deutschland an der Stelle und zu dem Zeitpunkt angreifen, an dem Deutschland es will. Die Ostfront werde während der nächsten Zeit im wesentlichen in der Linie verlaufen, die jetzt von den deutschen Truppen besetzt sei. Die harten Angriffe der Sowjets während des Dezembers hätten eine strategische Zielsetzung nicht gehabt, sondern seien nur darauf gerichtet gewesen, örtliche, für die Gesamtlage unbedeutende Erfolge zu erreichen. Inzwischen sei auch die Angriffswut der Sowjettruppen merklich erlahmt, so daß sich jetzt folgendes als Ergebnis der letzten vier bis sechs Wochen herausstellte: Dcutsch-Jand könne sich im Osten während des Winters auf eine Linie stützen, bis zu der die ausgebauten Eisenbahnverbindungen heranführen und die mit ihren größeren Städten und Dörfern den deutschen Truppen die Überwinterung erleichtern würden, während die Russen in einem Gebiet lägen, in dem buchstäblich alles zerstört sei. Die Winterlinie im Osten sei in ihrem Gesamtverlauf von Deutschland bestimmt und fesgelegt worden. Auch die Operationen in Afrika hätten ’die englische Offensive, die sich auf beträchtliche amerikanische Materiallieferungen stützte, nicht zu dem von den Briten gesetzten offensiven Ziel kommen lassen. Der Durchstoß von Nordafrika nach Tunis sei den Engländern mißlungen. Die neue Verteidigungslinie werde von den deutschen und italienischen Truppen gehalten, die bereits jetzt schon wieder auf diesem VfesehhiCt Ger Front die Initiative in der land hätten. Atnii die, hohen Materialverlustc der Briten, die Vj-'i deutscher Seite auf 1300 bis 1500 Ranzer -it den' IS. November beziffert werden, würden c-’ii weiteres Vorträgen der britischen Offensivct^t unmöglich machen. Gerade an diesem Beispiel aber zeige sich, welche Bedeutung dem Transportwesen heute bei einer weltumspannenden Kriegsführung zukomme. Berlin, 31. Dezember (DNB) An der Schwelle des neuen Jahres widmen zahlreiche Berliner Zeitungen den militärischen, politischen und wirtschaftlichen Ereignissen der vergangenen zwölf Monate einen umfassenden Rückblick, in dem siie übereinstimmend feststellen, daß alle Vernichtungspläne des Gegners durchkreuzt wurden und das Jahr 1941 als ein Jahr großer militärischer Erfolge angesehen werden kann. „Dieses Jahr,“ so schreibt das Zwölf-Uhr- Blatt, „war ein Abschnitt gewaltigster Entscheidungen und beispielloser Siege. 1941 war Englands letzte Chance. Seite an Seite kämpfen heute die Mächte des Dreierpakts gegen den gemeinsamen Weltfeind. In unwandelbarer Treue zum Führer steht das deutsche Volk seiner Sendung bewußt da. Sein Siegeswille ist grenzenlos, sein Glaube unerschütterlich. Ein Jahr weltweiter Entscheidungen liegt hinter uns, das neue Jahr wird sie für immer festigen.“ (MTI) Der italienische Heeresbericht: Irtiilerietätigkeit bei Soilum und Bardia Rom, 31. Dezember (Stefani) Der 577. Bericht des italienischen Hauptquartiers: ln der Gegend von Agedabia fanden Patrouillenkämpfe statt. Von der Front von Soilum und Bardia ist lebhafte Artillerietätigkeit zu melden . Die Luftwaffe der Achse unterstützte auch weiterhin erfolgreich die Kriegsoperationen auf dem Boden. Südlich von Agedabia nahm ein italienisches Aufklärungsflugzeug mit elf feindlichen Jägern den Kampf auf, schoß drei von ihnen ab und stürzte hierauf flammend hinter den italienischen Linien ab. Zwei Mitglieder der Besatzung relteten sich mit Fallschirmen. Die Verbände der deutschen Luftwaffe bombardierten wiederholt die Insel Malta. Ein Unterseeboot und ein Handelsdampfcr wurde getroffen, ein großes Segelschiff mit Hilsmotoren versenkt, außerdem erzielten sie Volltreffer an mehreren militärischen Gebäuden und steckten am Boden befindliche Flugzeuge in Brand. Die begleitenden Jagdmaschinen vernichteten drei Maschinen vom Muster Hurricane. (MTI)