Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1942. február (89. évfolyam, 27-48. szám)

1942-02-04 / 27. szám

MITTWOCH, 4. FEBRUAR 1942 PESTEK IlOYD Das OKW gibt bekannt: Erfolgreiche deutsche Gegenangriffe an der Ostfront trotz ungünstiger Wetterverhältnisse Schwere sowjetische Verluste nordostwärfs Taganrog Weiteres Vordringen der Verbündeten in der Cyrenaika Berlin, 3. Februar Aus dem Führerhauptquartier wird dem DAß mitgeteilt: Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: In verschiedenen Abschnitten der Ost­front, besonders nordostwärts Taganrog, wurden sowjetische Angriffe unter hohen Verlusten für den Gegner abgewiesen. An anderen Stellen brachten eigene Angriffe gegenüber zähem feindlichen Widerstand trotz schwieriger Schneeverhältnisse ört­liche Erfolge. Die sowjetischen Luftstredt­­kräfte büßten in Luftkämpfen und durch Angriffe auf Flugplätze 23 Flugzeuge ein, ohne daß eigene Verluste eintraten. Vor der britischen Südostküste versenk­ten Kampfflugzeuge aus gesicherten Geleit­zügen heraus drei Frachtschiffe mit zu­sammen 10.000 BRT und ein Bewachungs­fahrzeug. Ein weiteres größeres Handels­schiff wurde schwer getroffen. Im Zuge bewaffneter Aufklärung bombardierte die Luftwaffe am Tage mit guter Wirkung eine Industrieanlage an der schottischen Ostküste. In der Cyrenaika wurde der weichende Feind erneut zum Kampf gestellt und ge­worfen; er erlitt Verluste an Menschen und Material. Bei Angriffen deutscher Kampffl^eger­­kräfte auf Flugplätze, Hafenanlagen und andere militärische Ziele der Insel Malta wurden Bombentreffer schweren Kalibers auch in einer Munitions- und Torpedo­werkstatt erzielt. An der Küste des besetzten Westgebietes schossen deutsche Jäger am gestrigen Tage drei britische Flugzeuge ab. Der Kampf gegen die feindliche Versorgungs­­schiffahrt wurde im Januar in verschiede­nen Meeren mit gutem Erfolg fortgeführt, Kriegsmarine und Luftwaffe versenkten 63 Handelsschiffe mit zusammen 400.600 BRT, davon vernichtete die Unterseebootwaffe j allein 56 Schiffe mit 367.000 BRT. Die britische Kriegsmarine verlor im gleichen Zeitraum im Kampf mit Einhei­ten der deutschen Kriegsmarine drei Zer­störer, ein Unterseeboot und ein Schnell­boot. Außerdem wurden ein Kreuzer, vier Zerstörer, ein Unterseeboot, ein Minen­suchboot und ein Bewachungsfahrzeug, sowie 28 Handelsschiffe durch Bomben­oder Torpedotreffer beschädigt. Die Ver­luste der Sowjets sind in diesen Zahlen nicht inbegriffen. (MTI) Berlin', 3. Februar (DNB) An der Einschließungsfront von Sewastopol setzten am 1. Februar, wie ver­lautet, Artillerie des deutschen Heeres und andere schwere Waffen die wirkungsvolle Bekämpfung bolschewistischer Stellungen, Unterkünfte und Truppenansammlungen fort. Erneut erlitt der Feind durch das deutsche Artilleriefeuer Verluste und verlor durch Volltreffer zahlreiche ausgebaute Stellungen. Vor dem Abschnitt einer hier eingesetzten deutschen Infanteriedivision wurden bolschewistische Angriffsvorberei­tungen erkannt und von der Divisionsartil­­lerie unter so wirksames Feuer genommen. daß es nicht zur Entwicklung kam. Im Zuge der Kämpfe, die im Ostteil der Krim andauern, schlugen deutsche Truppen am 1, Februar erfolgreich die Angriffe zweier bolschewistischer Kompanien zurück. Ein weiterer Angriff, den der Feind in einem benachbarten Abschnitt in Bataillonsstärke durchführte, wurde durch deutsche Artil­lerie zum Stehen gebracht. Nach der Ab­wehr dieses Angriffs nahmen die deutschen Batterien neue Bereitstellungen und Trup­penbewegungen der Bolschewisten, sowie feindliche Artilleriestellungen erfolgreich unter Feuer. Ein erfolgreicher deutscher Gegenangriff brachte am 1. Februar im Südteil der Ostfront eine Ortschaft und einen Bahnhof wieder in deutschen Besitz, die in der vorhergehenden Nacht infolge eines Angriffs zahlenmäßig weit überlege­ner bolschewistischer Kräfte hatten ge­räumt werden müssen. Nach einem mehr­stündigen harten Kampf mit den Bolsche­wisten, die Ort und Bahnhof zäh verteidig­ten, warfen die deutschen Soldaten den I Feind zurück und fügten ihm schwere blutige Verluste zu. (MTI) entfallen allein 56 Schiffe mit 567.000 BRT auf die Tätigkeit der deutschen Unterseeboote. Ihr Einsatz ist in den ver­schiedensten. Meeren mit gutem Erfolg durchgeführt worden. Das Schwergewicht dieser Versenkung lag an der nordameri­kanischen und kanadischen Küste. Dort wurde mit besonders gutem Erfolg die Vrr­­sorgungsschif fahrt von den Vereinigten Staaten und von Kanada nach Großbritan­nien, ebenso wie von Mittel- und Südame­rika nach Nordamerika empfindlich ge­stört. Daß diese Erfolge möglich waren, beweist, daß die amerikanischen Siche­rungsmaßnahmen keineswegs ausreichten, um die Schiffahrt zu schützen. Es beweist aber auch, daß die deutsche U-Bootwaffe trotz ihres Einsatzes im Mitlelmecr, im Ost­atlantik und im Eismeer, in der Lage war, leistungsfähige große U-Boote auf Fern­fahrt in den Westatlantik zu entsenden. Dieser Einsatz wird die Vereinigten Staa­ten zwingen, mehr als bisher Sicherungs­streitkräfte der Kriegsmarine und Luft­waffe im Atlantik einzusetzen. Es ist aber sehr die Frage, ob die USA einen aus­reichenden Sicherungsschutz an ihrer Ost­küste aufbauen können, da ihre Haupt­seestreitkräfte durch die japanischen Vor­stöße an der pazifischen Küste und im Pazifik gebunden sind. Unterdessen geht die Schädigung der britischen Versorgungsschiffahrt im un­mittelbaren Raum um die britischen Inseln weiter fort, wie heute die Versenkung von drei Frachtschiffen mit zusammen 10.000 BRT und eines Bewachungsfahrzeuges durch deutsche Kampfflugzeuge zeigt. Außerdem wurde ein weiteres großes Han­delsschiff schwer getroffen. Es ist bezeich­nend, daß diese guten Ergebnisse erzielt werden konnten, obwohl die Geleitzüge der Briten gesichert waren. Da die Abwehr­kämpfe an der Ostfront erfolgreich weiter­gehen, und der deutsch-italienische Gegen­schlag in der Cyrenaika den weichenden Feind weiter nach Osten zurückgeworfen hat, sind von allen Kriegsschauplätzen gute Erfolge der deutschen Waffen zu be­richten. (MTI) Der italienische Heeresbericht Die italienischen und die deutschen Truppen setzen ihren Vormarsch in der Cyrenaika fort Born, 3. Februar (Stefani) Der 602. Bericht des italieni­schen Hauptquartiers: Die italienischen und deutschen motori­sierten Panzerabteilungen setzten, trotz heftigen feindlichen Widerstandes, ihren Vormarsch östlich von Cirene fort. Die Luftverbände nehmen mit der erfolg­reichen Bombardierung der Nachschub­­zentralen uqd Kriegsmateriallager des Feindes, ferner durch das Beschießen der Kraftwagen und der am Boden befind­lichen Flugzeuge mit Maschinengewehren, sowie mit deren Inbrandsteckung ihren Anteil an den Kämpfen. Trotz der ungünstigen atmosphärischen Verhältnisse ließ der Angriff der deutschen Luftwaffe gegen die Insel Malta, deren Flugplätze und Hafeneinrichtungen die Zielpunkte wiederholter Angriffe waren, nicht nach. Britische Flugzeuge unternahmen in der vergangenen Nacht einen Angriff gegen Neapel und Palermo. Einige abgeworfene Bomben und Granaten verursachten be­deutungslose Schäden; in Neapel fielen dem Angriff keine Menschenleben zum Opfer, in Palermo wurden drei Menschen ver­wundet. (MTI) Bisher mehr als 15 Millionen BRT feindlichen Schiffsraumes versenkt Berlin, 3. Februar Ergänzend zum Wehrmachtbericht er­fährt DNB: Der heutige Wehrmachtbericht teilt das Januarergebnis des Kampfes gegen die feindliche Versorgungsschiffahrt mit. Die deutsche Kriegsmarine und die deutsche Luftwaffe haben im Januar 1942 63 Han­delsschiffe mit zusammen 400.600 BRT vernichtet. Da die Gesamtversenkungen bis zum Jahresende 1941 die Höhe von 14,702.053 BRT erreicht hatten, ist mit diesem Januarergebnis die Ziffer von 15 Millionen BRT versenktem feindlichen > Handelsschiffsraumes überschritten. Dabei sind die Schiffsverluste der Sowjets in die­sen Zahlen nicht enthalten. Ferner muß man beachten, daß auch die Beschädigun­gen von Handelsschiffen schwer ins Ge­wicht fallen. Der Wehrmachtbericht teilt ausdrücklich mit, daß im Monat Januar 1942 28 Handelsschiffe durch Bomben­oder Torpedotreffer beschädigt wurden. Infolge der immer mehr beanspruchten Werften wird sich die Wiederherstellung der beschädigten Schiffe weit hinausziehen, vor allem, da die Vereinigten Staaten von Amerika nunmehr ihre Werften auch selbst benötigen und nicht mehr den Bri­ten zur Verfügung stellen können. Von der Versenkungsziffer des Januars Uneimüdliche wirkungsvolle Tätigkeit der deutschen Luftwaffe an allen Frontabschnitten Berlin, 3. Februar Von militärischer Seite wird DNB ge­meldet: Eine größere Zahl deutscher Kampfflug­zeuge setzte während des ganzen gestrigen Tages, trotz teilweise schlechter Wetter­lage, die bewaffnete Aufklärung über der britischen Insel, die am Vortage wertvolle Erkundungsergebnisse erbrachte, fort. An zwei Stellen der Ostküste bekämpften un­sere Besatzungen Schiffs- und Industrie­ziele, wodurch ein Frachter versenkt und eine Werkhalle durch Bomben zerstört wurde. (MTI) Ettore Bastlco, der Italienische Held von Nordafrika In der jüngsten Rede Adolf Hit­lers wurde mit starker Betonung der hervorragende Anteil unterstrichen, der den italienischen Truppen an der Seite ihrer deutschen Verbünde­­feri an den gemeinsamen Erfolgen der Verbündeten in Nordafrika zu­kam. Und nun haben die unvergäng­lichen Verdienste dieser Truppen und ihres bewährten Befehlshabers, des Armeegenerals Ettore Bastico, durch eine überaus hohe Auszeich­nung dieses tapferen und umsich­tigen Generals, auch von seiten der höchsten Stelle Italiens ihre Aner­kennung gefunden: wie wir in unse­rem Dienstag-Abendblatt berichten konnten, hat König und Kaiser Vik­tor Emuiméi dem Oberkommandan­ten der italienischen Streitkräfte in Nordafrika das Großkreuz des Mili­tärordens von Savoia verliehen. Diese Auszeichnung General Basti­­cos wird nicht nur in seiner italieni­schen Heimat, sondern auch bei uns in Ungarn lebhafte Befriedigung und Freude auslösen, sieht doch das un­garische Volk in diesem italienischen Heerführer die Personifizierung aller Soldatentugenden seines Volkes, des­sen Taten auch hier allgemein be­kannt und bewundert werden. Mit Spannung haben wir die Ge­schicklichkeit und Anpassungsfähig­keit General Basticos an die jeweils gebotene Lage verfolgt, als er seine Truppen, der feindlichen Übermacht elastisch ausweichend, in engster Zusammenarbeit mit dem genialen deutschen Panzerstrategen General­oberst Rommel, vom Feinde loslöste und mit freudiger Anteilnahme konnten wir nun wieder Zeugen des meisterhaft durchdachten und noch meisterhafter durchgeführten erneu­ten Vorstoßes sein, den er an der Seite seiner deutschen Kameraden, zum Staunen der Welt, trotz der zahlenmäßigen Überlegenheit der Engländer, unternahm. Hat diese Waffen tat sogar beim Feinde Be­wunderung erregt, so ist dies in noch ungleich höherem Maße bei einem Volke, wie den Ungarn, der Fall, das sich stets, ganz besonders aber in diesem Kriege, da Ungarn und Ila­­liener Schulter an Schulter für die gleichen Ziele kämpfen, mit seinen italienischen Freunden aufs innig­ste verbunden fühlte und fühlt. Die staatsrechtliche Neuordnung in Norwegen Ein erster Schritt zur Wiederherstellung der staatlichen Souveränität und zwischenstaatlichen Steilung Norwegens Telcphonbericht unseres Korrespondenten Berlin, 3. Februar Die Regierungsneuordnung in Norwegen hat in der deutschen Presse eine starke Resonanz gefunden. Die Übernahm» der Regierung in Oslo durch den Führer der Nasjonal Sämling-Bewegung Vidkun Quis­ling wird als ein erster Schritt zur staats­rechtlichen Konsolidierung eines neuen norwegischen Staates und seiner Einord­nung in ein europäisches Staatensyslem be­grüßt. Durch die Teilnahme des Reichs­kommissars Terboven an der Einführung Quislings in sein Amt als norwegischer Regierungschefs wird di* Solidarität des Reichs mit diesem Vorgang unterstrichen. Es ist daran zu erinnern, daß von seiten des Reichskommissars Terboven, als Organs der deutschen Besatzungsmacht, seit der Besetzung Norwegens am 9. April 1940 wiederholt Versuche unternommen worden sind, eine beiden Seiten annehmbare Lösung für die Sicherung der norwegischen Staats­verwaltung zu finden. Dadurch, daß der König Haakon und die frühere norwegische Regierung ihr Land verlassen hatten, war für die norwegische Staatsverwaltung ein Vakuum entstanden, das die deutschen Be­satzungsbehörden gern überwunden gesehen hätten, um für das beiderseitige Verhältnis I eine annehmbare Grundlage zu schaffen. I Anfänglich schienen sogar noch schwache Möglichkeiten bestanden zu haben, mit dem König den Kontakt aufrechtzuerhalten. Der Versuch der deutschen Besatzungsbehörden, die allen politischen Parteien zur Mitarbeit heranzuziehen, scheiterte. Die Folge war, daß man in der von Quisling geführten Nasjonal Sämling-Bewegung schließlich die einzige politische Gruppe für eine positive Staatsgestaltung im Sinne der gemeinsamen norwegisch-deutschen Interessen erblickte. So wurden die kommissarischen Staatsräte, die im September 1940 für die Verwaltung der verwaisten Regierungsressorts berufen wurden, aus den Reihen der Anhängerschaft Quislings vom Reichskommissar ernannt. Ihre Funktion freilich beschränkte sich darauf, Organe der vom Reichskommissar geführten Verwaltungsexekutive zu sein. Die jetzt unter Quisling erfolgte Bildung einer nationalen Regierung Norwegens gibt diesem Lande zwar auch nach Berliner Meinung noch nicht die volle politische Souveränität zurück, die ohnehin durch die vorläufige Anwesenheit der kriegsbediugten deutschen Besatzung beschränkt bleibt, sie schafft aber Voraussetzungen für die Her­stellung einer weitgehenden norwegischen Verwaltungsautonomie, wodurch immerhin ein Teil der politischen Initiative im Rah­men der Kriegsmöglichkeiten und Kriegs- 3

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