Pester Lloyd - esti kiadás, 1942. május (89. évfolyam, 98-120. szám)
1942-05-01 / 98. szám
2 Im ipril wurde« von den Deutschen 89 aityleamerikanische Handelsschiffe mit einer Gesamttonnage von 594.979 Sitt versenkt Dis Gesamiversenkungszilfer seit Kriegsbesinn erhöhte sich aut fast 17 Millionen BRT Berlin, 30. April Ergänzend zum Welirmachtbericht vom Donnerstag erfährt DNB: Mit den heute gemeldeten Erfolgen der deutschen Unterseeboote wurden im Monat April durch die deutsche Kriegsmarine und Luftwaffe 80 angloamerikanische Handelsschiffe mit einer Gesamttonnage von 594.979 BRT versenkt, wodurch sich die Gesamtversenkungsziffer seit Kriegsbeginn (ohne Rußlands Verluste und Japans Erfolge) auf 16,869.932 BRT erhöht hat. Vor den Küsten der Vereinigten Staaten, Kanadas und im Karibischen Meer wurden seit dem 24. Januar 1942, das heißt dem ersten dortigen Auftreten deutscher Unterseeboote bis jetzt 225 Handelsschiffe mit 1.535.400 BRT auf den Grund des Meeres geschickt. Damit ist binnen drei Monaten weit mehr Tonnage vernichtet, als England innerhalb eines ganzen Jahres zu bauen vermag? (MTI) und sowjetischen Fliegern, die Hurricane- Maschinen benützen, sämtliche feindlichen Flugzeuge abgeschossen wurden, ohne daß die deutsche Luftwaffe Verluste zu verzeichnen hatte. Man führt das in unterrichteten Kreisen darauf zurück, daß die sowjetischen Besatzungen mit den Flugzeugen englischer und amerikanischer Bauart nicht so veri raut seien, daß sie die Maschinen in einem Luftkampf erfolgreich verwenden könnten. Man läßt dabei offen, ob vielleicht sogar diese überaus hohen Verluste der Gegenseite nicht auf Materialmängel zurückzuführen wären. In diesem Zusammenhang äußerte der militärische Sachversändige der Wilhelmstraße, es sei wohl nicht zu viel gesagt, wenn man behaupte, daß die Lieferungen Englands in das Murmanskgebict bereits heute als Schrot zu bezeichnen wären. Vichu, 30. April Regierungschef Laval hat an den Präfekten der Departements Seine und Seine et Oise anläßlich des neuen Bombenaltientats der Engländer auf Paris ein Telegramm gerichtet, in dem e.s unter anderen heißt: „Ich erfahre soeben, daß der neue Angriff britischer Flugzeuge gegen das Pariser Gebiet zahlreiche Opfer gefordert hat. Ich bitte Sie, sie in meinem Namen zu grüßen, und ihren Familien mein und der Regierung tiefgefühltes Beileid zu übermitteln.“ (MTI) Die Folgen des Vergeliungsangrilfs auf Bath... Lissabon, 1. Mai (INB) Zwei Tage nach dem ersten Angriff auf Brüh arbeiten die englischen Hilfstruppen noch, um unter den Häusern die in den Luftschutzkellern eingeschlossenen Bewohner zu befreien, berichtet Dailg Herald über, den deutschen Vergeliungsangriff. Bath, die hübscheste und stolzeste Stadt im Westen Englands, sei blutend und zerschlagen. Ganze Straßenzüge seien in Trümmer gelegt worden. Historische Kirchen und Gebäude seien beschädigt und das geräumige Einkauf sviertel sei ein Trümmerfeld. Die Verluste unter der Bevölkerung seien groß. Reisen aus und nach Bath seien verboten. Nur diejenigen dürften die Stadt verlassen, die von den Hilfsorganen evakuiert würden. Tausende von Obdachlosen würden im Freien verpflegt und fahrbare Postämter seien an die Stelle der zerstörten getreten. auf Shetland... Berlin, lr Mai (DNB) Zu dem schweren Angriff deutscher Kampffliegerverbändc auf die nordenglische Hafenstadt Sunderland wird noch gemeldet: Sunderland, das bereits am 15. April das Ziel heftiger deutscher Luftangriffe gewesen war, ist einer der Hauptkohlenhäfrn Englands mit einer Ausfuhr von rund 2.5 Millionen Tonnen, sowie ein wichtiger Platz der britischen Werflindustrie, der insbesondere auf den Bau von Spezialschiffen (Tankern und Kühlschiffen) eingerichtet ist. Ebenso bedeutungsvoll ist Sunderlands Schiffsmaschinen - Industrie. Auch seine zahlreichen Docks nehmen unter den englischen Hafenanlageu einen wichtigen Platz ein. Außerdem ist Sunderland ein bedeutendes Zentrum der chemischen. Etektro-, Gummi- und Lederindustrie. (MTI) Berlin, 1. Mai (DNB) Auch gestern setzten zahlreiche deutsche Kampfflugzeuge ihre Aufklärungsvorstöße über Großbritannien mit guter Ausbeute fort Einzelne Aufklärer drangen — wie DNB gemeldet wird — bis in das nördliche Gebiet der Insel vor. Dabei wurde unter anderem festgeslellt, daß hei einem der Vergeltungsangriffe auf die Stadt Norwich auch ein wertvolles militärisches Industrieunternehmen schwere Zerstörungen erlitten hat. (MTI) Der Luftangriff auf Restock bat 163 Tote gefordert Rostock, 1. Mai (DNB) Die britischen Terrorangriffe auf die. Stadt Rostock haben nach den bisherigen Feststellungen bis zum 29. April 163 Tote, davon 29 französische Kriegsgefangene gefordert. (MTI) Oie Ursachen der hohen Verluste der sowjetischen Luitwaffe im Murmanskgebiet Berlin, 1. Mai (INB) Nach den Meldungen des deutschen OKW wurden hei den Luftkiimnten hn Murmanskgebiet und über Kardién in den letzten Tagen eine große Anzahl Hur ricane-M aschine n abgeschossen. Die Abschußziffern in diesen Kämpfen liegen so hoch, daß sie auch in unterrichteten militärischen Kreisen Verwunderung erregten. Von Sachverständigen ist zu diesem Kampfergebnis zu erfahren, daß bei >ö.«f allen Kämpfen zwischen deutschen PESTER LLOYD FREITAG, 1. MAI 1»42 Oie militärischen Vorkehrungen der Türkei Neuer Gast der deutschen Wehrmacht in Mara Dis Verhandlung im Rttentetsprozefl aut den 6. d. vertagt • Rom, 1. Mai (INB) Einen neuen Riistungskredil von 30 Millionen Türkenpfund wird die türkische Regierung von der Nationalversammlung anfordern, meldet Osservatore Bomano Donnerstag aus Istanbul. Dieser Betrag komme zu dem außerordentlichen Kredit von 60 Millionen vom Februar hinzu. Er solle der Verteidigung der Grenze dienen und der Regierung die Möglichkeit bieten, den Anforderungen gerecht zu werden. die durch die Ereignisse an die Türkei gestellt werden könnten. Außerdem, besagt die Meldung, hätten die militärischen Maßnahmen im Osten und Westen des Landes eine ähnliche Steigerung der Rüstungskosten mit sich gebracht. Mehr als eine Million Mann befänden sich zurzeit unter den Waffen, und in vielen Fällen müßten für sie neue Lager gebaut werden. Ankara, 1. Mal (INB) Generalmajor a. D. Guhr, der aus Anlaß der Go/fr-Feierlichkeiten als Vertreter der deutschen Wehrmacht einige Tage in Ankara gewesen war. verließ Donnerstag die türkische Hauptstadt. Zu seiner Verabschiedung erschienen einige höhere linkische Offiziere am Bahnhof Die Vertreter der deutschen Botschaft, an ihrer Spitze der Botschafter v. Popen, und die deutsche Kolonie bereiteten dem Abreisenden einen herzlichen Abschied. Die Feiern dieser Tage bedeuteten einen vollen Flrfolg und hinterließen,' wie man hört, auf türkischer Seife den besten Eindruck. , Freitag erwartet man in Ankara nach dem Abgesandten der deutschen Wehrmacht aus der Zeit des Weltkrieges 1914—1918 einen weiteren Gast der deutschen Wehrmacht, der in diesem Krieg an hervorragender Stelle gekämpft hat. Zur Feier des 1. Mai, die die deutsche Kolonie veranstaltet, wird der Ritterkreuzträger Hauptmann Budaeus in Ankara erwartet. Stellung legte, ob Abdurrahman und Suleiman Mitglieder der kommunistischen Partei gewesen wären mit der deutlichen Absicht. aus der Nichtmitgliedschaft dieser Angeklagten die Zugehörigkeit zur Trotzkistengrupfic abzuleiten. Als der Anwalt Abdurrahmans wissen wollte, wie es käme, daß PawlofT, obwohl er 51 Jahre alt sei, im sowjetischen Konsulat von Istanbul nur als Anwärter auf feste Anstellung figurierte, erklärte Pawloff, daß diese dienstliche Einrichtung nur eine aus etatmäßigen Gründen bestimmte Formalität darstellte. In Wirklichkeit sei er einer der fünfzig Sachverständigen, denen die Herausgabe der diplomatischen Enzyklopädie obliege. In Durchführung der ihm aufgetragenen Aufgaben hätte er im Istanbuler Konsulats-Archiv Aktenstudien vornehmen müssen: um in die Angestelllenschaft des Konsulats eingereiht werden zu können, habe man ihm fonmell die Funktion eines Anwärters auf fcsle Anstellung übertragen Der Vorsitzende verlas dann einen Bericht des Gerichtsarztes über den Geisteszustand des als Zeugen vernommenen Portiers des Hauses, in dem Korniloff gewohnt hatte. Das Guiachten kommt zu dem Schluß, daß der Zeuge zwar alt und etwas beschränkt, aber im vollen Besitz seiner geistigen Kräfte sei. Auf Antrag der sowjetischen Angeklagten. die Zeit zum Aktenstudium forderten. vertagte das Gericht die Verhandlung auf den 6. Mai. Die Rngeklaqten bekämpfen sich in Ankara Istanbul, l. Mai (IM)) Auch die Donnerstagnachmittagssitzung im Ankaraer Attentatsprozeß war ein ständiger, zum Teil überaus heftig geführter Kampf der sowjetischen Angeklagten gegen die Angeklagten Abdurrahman und Suleiman, in dern Fragen die llauptwaffe bildeten. Der Zweck dieses Kampfes war offenkundig, die Glaubwürdigkeit der Aussagen dieser beiden Angeklagten, die Pawloff und Komiloff schwer belasteten, zu erschüttern. Den Kampf führte in erster Linie PawlofT. Die von ihm gestellten Fragen bezogen sich vor allem auf die Tätigkeit Abdurrahmans und Suleimans als kommunistische Kuriere. Auch wollte PawlofT den Inhalt der Gespräche, die Abdurrahman und Snleiman seinerzeit mit Oemer Tokát geführt haben, wissen. Suleiman und Abdurrahman verweigerten die Beantwortung dieser Frage. Sodann ging der Anwalt Abdurrahmans zum Angriff gegen PawlofT vor. Er stellte an ihn eine Reihe von Fragen und wollte wissen, ob PawlofT auf dem Schiff „Swanetia“, das seinerzeit im Istanbuler Hafen gelegen habe, gewesen sei. PawlofT, der sich anfangs sträubte, diese Frage zu beantworten. mußte schließlich zugeben, daß er auf dem Schiff wiederholt vor der Mannschaft Vorträge gehalten habe. Der Anwalt At&lurrahmans stellte sodann die Frage, ob Pawloff Mitglied der kommunistischen Partei sei. Das mußte PawlofT verneinen, obgleich er bei Beginn des Beweisverfahrens großen Wert auf die Fest- Keine 1. Mai-Parade in «Ser Sowjetunion Amsterdam, 1. Mai (DNB) Nach einer Associated Press- Meldung aus Kuibyschew hat die bolschewistische Regierung die traditionelle Muitag-Parade abgesagt. Die Arbeiter müssen sich wie üblich am 1. Mai in den Fabriken einfinden. Die Parade sei zum ersten Mal seit der bolschewistischen Revolution abgesagt worden. (MTI) Glückwunschtelegramm Wnng Tsehing-wcis an Adolf Hitler zum 1. Mai Nanking, 30. April (DNB) Staatspräsident Wang Tschingwei sandte dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler anläßlich des 1. Mai folgendes Telegramm: „Zum deutschen Nationalfeiertag beehre ich mich, Euerer Exzellenz meine herzlichsten Glückwünsche zu übermitteln, mit meinen aufrichtigen Wünschen für Eurer Exzellenz persönliches Wohlergehen und eine blühende Zukunft des Deutschen Reiches.“ (MTI) Auch General Oshima in München München, 30. April (DNB) Der japanische Botschafter General Oshima traf Donnerstag vormittag zur Teilnahme an der Woche zwischenstaatlicher Kulturarbeit in München auf dem mit Fahnen des Reiches und dem Sonnenbanner geschmückten Hauptbahnhof ein. Zum Empfang hatten sich Vertreter von Partei. Staat, Stadt und Wehrmacht eingefunden. (MTI) PIIOTEK'KMUI uoii.il i:x mahiiitv Dreitausend tschechische Arbeiter und Arbeiterinnen in Urlaub Prag, 1. Mai (TP) Der stellvertretende Reichsprolektor hat durch eine großzügige Spende ermöglicht, 3000 Arbeitern und Arbeiterin, nen einen Erholungsurlaub in den Erholungsheimen Böhmens und Mährens zu verschaffen. Mitte Mai wird mit der Verschickung der Erholungsbedürftigen in die einzelnen Heime begonnen. Zwei deutsche Polizisten in Norwegen ermordet ßchtzehn Hinrichtungen Oslo, 30. April (DNB) Nach einer hier ausgegebenen amtlichen Verlautbarung wurden am 26. April zwei Beamte der deutschen Sicherheitspolizei in Ausübung ihres Dienstes auf einer Insel an deT norwegischen Westküste hinterrücks überfallen und niedergeschossen. Bei den Tätern handelt es sich um norwegische Staatsangehörige, die vor einiger Zeit illegal von Norwegen nach England gefahren waren. Sie sind von dort vom englischen Geheimdienst geschult und mit Sprengstoff, sonstigen Sabotagemitteln und Waffen versehen, wieder auf norwegischen Roden zurückgekehrt. Nach Aussage der Täter war ihnen die Aufgabe gestellt worden. ohne Rücksicht auch auf die Zivilbevölkerung, Sabotageakte verschiedenster Art vorzunehmen. Auf Grund dieses Tatbestandes wurden am 30. April 18 norwegische Staatsangehörige erschossen. Sic waren bei dem Versuch. auf einem Fischkutter, mit Handfeuerwaffen und Maschinengewehren ausgerüstet, illegal nach England zu fahren, festgenommen worden. (MTI) VATIKAIVSTAIVT Wahrscheinliche Umbildung der japanischen Gesandtschaft in eine Botschaft Rom. 30. April (DSB) Von Seiten des Vatikans wird darauf aufmerksam gemacht, daß eine Entscheidung über die Umbildung der kürzlich geschaffenen japanischen Gesandtschaft am Vatikan in eine Botschaft noch nicht getroffen sei. Der neue japanische Gesandte Harada trage den diplomatischen Charakter eines Gesandten und sei zunächst heim Vatikan als ein Sonderdelegierler Japans akkreditiert mit der Aufgabe, ständige diplomatische Beziehungen zwischen Japan und dean Heiligen Stuhl herzustellen. Es wird jedoch als wahrscheinlich bezeichnet, daß nach kurzer Zeit eine Umbildung der japanischen Gesandtschaft in eine Botschaft erfolgen wird. (MTI) Besuche des apostolischen Delegierten in Australien bei den Kriegsgefangenen und Zivilinternicrlen Vatikansladt. 1. Mai (INB) Der apostolische Delegierte in Australien. Msgr. Giovanni Panico, begann während der Osterwoche seine Besuche in den Lagern für die Kriegs- und Zivilgefangenen Italiens, Deutschlands und Japans. im italienischen Gefangenenlager hielt Msgr. Panico eine Oslermessc ab. Beim Besuch der deutschen Kriegsgefangenen wurde ihm von den Deutschen ein Konzert dargebracht. Bei den japanischen Kriegsgefangenen wurden zwei Taufen vorgenommen. An sämtliche Kriegsgefangene wie auch an die Kinder und Familien der Zivilinternierten verteilte der apostolische Delegierte Geschenke. mMíAltlIClV Rundreise des Königs durch Thrazien Sofia, l.Mai (IKB) König Boris ist Donnerstag von seiner Bcisc durch Thrazien nach Sofia zurückgekehrt. Er hat die Städte Ceres, Drama, Aanthi. Kawalla, Gümyrdsehina und Dedeagatsch besucht, wo ihm die Bevölkerung einen herzlichen Empfang bereitete. Der König ließ sich überall eingehend über die Verhältnisse des betreffenden Gebietes unterrichten. Nach seiner Rückkehr in die Hauptstadt empfing er Ministerpräsident Tiioff zu einer längeren Audienz. König Boris hat Thrazien schon einmal im Vorjahr kurz nach dem Einmarsch bulgarischer Truppen besucht. SI»A.\B i:.\ Kein Privatkraftwagenverkehr mehr Madrid. 1. Mai (INB) Privafkraftwagen dürfen, wie amtlich bekanntgegehen wird, ab 1, Mai in Spanien nicht mehr verkehren. Es handelt sich um eine Maßnahme zur Brennstoffeins parting. Hinrichtung des republikanischen Zivilgouverneurs van Madrid Madrid. 1. Mai (INB) Das vom spanischen Kriegsgericht gegen den früheren Abgeordneten und Zivilgouverneur von Madrid Carlos Rabiéra ausgesprochene Todesurteil wurde am Donnerstag morgen io Madrid vollzown. Bubiéra übte während des spanischen Bürgerkrieges leitende Funktionen in der re* publikanischen Regierung aus.