Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1943. február (90. évfolyam, 26-48. szám)
1943-02-02 / 26. szám
T>TEXSTAG, 2. FEBRUAR 1943 PESTER LLOYD ■■■ira MORGENBLATT wmmm Begrüss imgsdepesche des Herrn Reielisverwesers an Adolf Hitler Magyar Távirati Iroda meldet: Der Reichsverweser Ungarns Nikolaus Horthy v. Nagybánya richtete an den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler folgendes Telegramm anläßlich des Jahrestages der Machtergreifung: Anläßlich des 10. Jahrestages der Machtergreifung ist es mir ein aufrichtiges Bedürfnis, Eurer Exzellenz meine herzlichsten Glückwünsche zum Ausdruck zu bringen. Die einmaligen geschichtlichen Leistungen, welche das deutsche Reich unter der Führung Eurer Exzellenz vollbracht hat, erfüllen mich mit der aufrichtigsten Bewunderung und stärken nur meine feste Zuversicht, daß Deutschland den gegenwärtigen Kampf um die Rettung der europäischen Zivilisation siegreich bestehen wird. In diesem Geist gedenken wir am heutigen historischen Tage Eurer Exzellenz und des verbündeten deutschen Volkes. Das Anlworttelegramm des Führers lautet: Für Ihr freundliches Gedenken, das Sie mir zur 10. Wiederkehr des Tages der nationalsozialistischen Machtergreifung in Deutschland telegraphisch zum Ausdruck brachten, übermittle ich Ihnen meinen herzlichen Dank und aufrichtige Grüße. Adolf Hitler Hiispraefie des Slice zur 2ß-J«Ii?feier der Faschistischen Miliz »Wir werden niemals nacitgeäen, solange wir fällig sind, eine Xampiwaffe , • in der Haad zu halfen“ Rom, 1. Februar (INB) Der Duce richtete bei der 20-Jahrfeier der Faschistischen Miliz folgende Ansprache an die vor ihm versammelten Milizformationen: „Offiziere! Unteroffiziere und Legionäre! Die Miliz, die durch eine Entscheidung des Großrates des revolutionären Squadrismus geboren wurde, feiert heule in einem ihr entsprechenden Klima ihr 20-Jahr-Jubiläum. Es ist clas Klima des Eisens, des Kampfes mul der Entscheidung, in der die Menschen alt das, was sie sind und wert sind, offenbaren. Seit 1923 bis heute habt Ihr in so und so vielen Schlachten mit eurem Opfer und eurem Blut eure reinste Liebe ihr Italien und eure absolute Hingabe an den Faschismus bewiesen. So habt ihr Wort gehalten. Noch nie, wie in diesem Krieg von übermenschlichen Dimensionen, halte es sich als so wahr erwiesen, daß jene entscheiden, die einte Viertelstunde länger als der Feind auszuhalten verstehen, und daß es die letzte Schlacht ist, die den Sieg ergibt. Unser Feind Nr. 1 hat nur gegen uns gekämpft und bat nach 32 Monaten Kampf nur einen Erfolg verzeichnen können. Das italienische Volk hat die Nachricht von der Besetzung Libyens mit männlicher, römischer Buhe, auf genommen. In festem, unerschütterlichem Glauben im tiefsten Herzen sind wir überzeugt, daß wir dorthin zurückkehren werden, wo wir waren, wo unsere Toten uns erwarten, wo wir mächtige und unzerstörbare Spuren unserer Kultur hinterlassen haben. Unbezwingbar wie dasSchwergewichlgcsetz der physischen Körper ist auch das politische Schwergewichtgesetz im Beben der V ölker. Fünfzig Millionen Italiener haben nach Afrika gravitiert, weil sie gleich anderen Völkern und vielleicht mehr als andere ein sakrosanktes Recht auf Leben haben. Legionäre! Bei diesem ersten 20jährigen Jubiläum antworten wir zusammen mit unseren Kameraden der Achse und des Dreierpaktes auf die sinnlosen, verbrecherischen und rätselhaften Beschlüsse von Casablanca, daß wir niemals nachgeben werden, solange wir fähig sind, eine Kampfwaffe in der Hand zu halten. Ihr* werdet weiter in vorderster Linie marschieren und werdet immer und überall ein Beispiel für alle bleiben. Ich weiß, daß ihr kein anderes Vorrecht erheischt!‘‘ Rücktritt Cavalieres eine Wachshlosung Rom, 1. Februar (INB) Zum Rücktritt des Marschalls Cavallero verlautete am Montag mittag, in römischen politischen Kreisen, es bandle sich um die im faschistischen Italien traditionelle Wachablösung. Im übrigen sei der Wechsel eine rein militärische Angelegenheit, zu der es in Kriegszeiten nicht üblich sei, irgendwelche Kommentare zu geben. Es wird in diesen Kreisen darauf verwiesen, daß ein Solcher Wechsel in Italien während dieses Krieges zum erstenmal erfolgte, während es ja bekannt sei, daß die Gegner derartige Veränderungen schon in unzähligen Fällen vorgenommen hätten. Der neue Oiief des italienischen Generaistahs Rom, I. Februar (INB) Der neuernannte Chef des Generatstabes des italienischen Heeres, Enzio Bossi, gilt nicht nur als ein Spezialist der Nachschub- und Versorgungsprobleme in der italienischen Armee, sondern als einer der besten Kenner der verschiedensten Gebiete lialicns, so speziell Siziliens, Sardiniens, des Gebietes von Bologna und der Po-Ebene, Istriens• und Piemonts. Er war nacheinander Kommandant des Kriegshafens von Pola und des Militär bezirks von Alessandria in Piemont, Generalstabschef von Sizilien, kommandierender General der Division von Sardinien und schließlich der kommandierende General in Bologna und am Po. Im August 19'7 wurde er bei einem Kanrif am Monte Breg mit der bronzenen Medaille für Kriegsverdienste und Ende des Krieges mit dem Militärorden des Hauses Savoia und durch die Beförderung zum Generalstabschef einer Division und später einer Armee ausgezeichnet. Die Zwanzigjabrfeier der faschistischen Miliz Tclephouisclic Meldung: unseres Berichterstatters Rom, 2. Februar Aus Anlaß der Zwanzigjahrfeier der Gründung der faschistischen Miliz hat Mussolini in einer nicht näher bezeichneten Ortschaft Mittelitaliens etwa 6000 Mann dieser Elitetruppe des Regimes besichtigt und an sie eine kürzte Ansprache gerichtet, die hier als „die stolze Antwort Italiens auf die verbrecherischen Anmaßungen von Casablanca“ bezeichnet wird. „Legionäre!“, wandte sich der Duce au die vor ihm versammelten Schwarzhandel!, „Am Tage dieser Eurer ersten Zwanzigjahrfeier, angesichts der sinnlosen verbrecherischen und skandalösen Anmaßungen von Casablanca antworten wir gemeinsam mit unseren Kameraden der Achse und des Dreierpaktes, daß wir nie nachgeben werden, solange wir fähig sind in unseren Fäusten eine Waffe zu halten.“ Auf der Plattform, von der aus der Duce sprach, hatten auf seine Aufforderung hin neben ihm die Militarattachtes Deutschlands, Japans, sowie der anderen, zum Dre'ierpäkt gehörenden Mächte Platz genommen. Nach Beendigung der Zeremonie umringten die Legionäre den Duce und brachten ihm ’ eine stürmische Beifallskundgebung dar. Die Rede Mussolinis wird von den Abendblättern Roms mit der großen Überschrift „Wir werden nie nachgeben!“ gebracht und Giornale d'ltalia meint, daß die Worte des Duce die „einzig mögliche Antwort darsiellen, die das italienische Volk auf die von Roosevelt und Churchill von Casablanca aus verkündete Losung der bedingungslosen Kapitulation erteilen konnte“. Sämtliche Blätter veröffentlichen auch ausführliche Artikel über die faschistische Miliz, die „die Stoßtruppe des Faschismus“ genannt wird. Und cs wird darauf aufmerksam gemacht, daß die faschistische Miliz sich während der letzten zwanzig Jahre in entscheidenden Augenblicken der Geschichte Italiens immer auf der Höhe der Situation gezeigt habe und daß sie dies sicherlich auch in Zukunft, soweit es sich als notwendig erweisen sollte, immer tun werde, Georg l’opotl Der grolle Sieg der japanischen larineluftwaffe Die Schlacht hei der RennelMnse! ein Wendepunkt in den siidpazifischen Kämpfen Tokio, 1. Februar (INB) Unter denkbar ungünstigen Wetterverhältnissen wurde der große Sieg der japanischen Marineluftwaffe über die amerikanische Flotte bei der Rennelt-Insel erfochten. Die aus drei Schlachtschiffen, mindestens vier Kreuzern und mehreren Zerstörern bestehende amerikanische Flotte fuhr am Freitag, 29. Januar, vormittag auf nordwestlichem Kurs in Richtung auf die Insel Guadalcanar zu, als sie von japanischen Aufklärern entdeckt wurde. Die Sicht war denkbar schlecht, da tiefliegende Wolken die ganze Gegend rings um die Salomonen bedeckte. Trotzdem stiegen von einem nahegelegmicn Mugpiatz japanische Bomber und Torpedoflieger unverzüglich auf, um den Feind zu suchen. Starker Wind trieb die dichten Wolken unmittelbar über dem Wasserspiegel hin und machte die Auffindung des Gegners sehr schwierig, zumal sich der Tag zu neigen begann, als die japanischen Staffeln sich der Gegend näherten, in der die Feindflotte zu suchen war. Der Feind hatte die japanischen Aufklärer nicht bemerkt, denn er fuhr, als er durch einen Wolkenriß entdeckt wurde, immer noch den alten Kurs. Wären die japanischen Bomber auch nur eine Stunde später erschienen, so wäre die Nacht hereingehroehen und die Auffindung des Feindes am gleichen Tage unmöglich geworden. Die japanischen Flieger setzten unverzüglich zum Angriff mit Bomben und Torpedos an. wobei sie sich auf die schweren Einheiten, Schlachtschiffe und Kreuzer, konzentrierten und die Zerstörer unbeachtet ließen. Der Führer des japanischen Verbandes, dessen Flugzeug durch das feindliche Flakfeuer beschädigt war, vermochte trotzdem ein Torpedo auf eines der feindlichen großen Schiffe aus nächster Nähe ahzufeuem, und stürzte sich dann mit seinem waidwunden Flugzeug auf das feindliche Schiff, das bald darauf unterging. Ein Schlachtschiff und zwei Kreuzer waren die Opfer dieses ersten Angriffs, während mehrere feindliche Einheiten beschädigt wurden. Die Reste des F'eindes drehten ab und suchten im Schutze der Nacht in südlicher Richtung zu entkommen. . Am 30. Januar morgens gelang es den japanischen Fliegern, den Gegner wieder aufzufinden und ihre vernichtenden Angriffe fortzusetzen. Die feindliche Flotle fuhr mit erheblich herabgesetzter Geschwindigkeit. Im Zentrum der feindlichen Formation fuhren die beschädigten Schiffe, darunter ein Schlachtschiff. Obgleich wieder niedrig treibende Wolken die Sicht beeinträchtigten. griffen die Japaner den Feind unverzüglich mit Bomben und Torpedos an. Mehrere Treffer trafen das bereits am Vortag beschädigte Schlachtschiff, das schwere Schlagseite zeigte und nach einer heftigen Explosion in den Wellen versank. Vergeblich versuchten nunmehr zwanzig amerikanische Flugzeuge des Graham-Typs, die von benachbarten Stützpunkten herbeieilten, die flüchtende Flotte zu entlasten. Drei von ihnen wurden in Luftkämpfen abgesehossen, während, die übrigen Schiffe Treffer um Treffer erhielten und ein weiterer Kreuzer versank. Tokio, 1. Februar (INB) Zur Schlacht bei der Rennell-Iusel nimmt Asahi in einem kurzen Kommentar Stellung und erklärt, die Schlacht sei mit der von Hawai zu vergleichen, ln diesem Zusammenhang erklärt die Zeitung Mainichi, die Schlacht habe das Gleichgewicht zwischen den Kriegsflotten Japans und dar USA weiter zugunsten Japans verschoben und sei daher ein Wendepunkt in den Kämpfen an der Front im südlichen Pazifik. Die Schlacht erlaube auch den Schluß, daß die japanischen Luftstreitkräfte im südlichen Pazifik wesentlich verstärkt worden seien. Von unterrichteter Seile wird darauf hingewiesen, daß im Gegensatz zu den vorhergehenden Seegefechten bei Sunga und Savo sich diese fünfte Schlacht südlich von Guadalcanar, also auf der feindlichen Nachschublinic, abgespielt habe. Damit sei eine neue Phase offensiver Unternehmungen der japanischen F'lotte, bzw. ihrer Marineluftwaffe in diesem Raum eingeleitet. Das bedeute, daß die japanischen Stützpunkte und Bodenorganisationen in die- Teil des Stillen Ozeans eine wesentliche Verstärkung und Verbesserung erfahren haben müssen, wo bisher die zahlenmäßige Überlegenheit der auf zahlreiche Inseln und Flugplätze gestützten amerikanischen Luftwaffe die Luftherrschaft für sich in Anspruch nahm. Die Alliierten hätten sich offenbar hier so sicher gefühlt, daß sie glaubten, darauf verzieht®) zu können, ihre Flottenverbünde durch Flugzeugträger zu sichern. Vielleicht habe aber auch der Umstand mitgesprochen, daß der Gegner heute nicht mehr über die nötige Anzahl von Flugzeugträgern verfüge. Japanische Hufstelimsg über die alliierten Gesamtvtrluste bei den Salamonéit Tokio, 1. Februar (INB) Ilundertsiebenunddreißig alliierte Kriegs- und Transportschiffe hat die japanische Kriegsmarine bisher einschließlich der Seeschlacht bei der Rennel-InseJ im Gebiet der Salomonen versenkt oder beschädigt. Im einzelnen setzen sieh diese Verluste, wie Domei bekanntgibt, wie folgt zusammen: Versenkt wurden 6 Schlachtschiffe, 4 Flugzeugträger, 34 Kreuzer, 21 Zerstörer, 9 U-Boote, 1 Minensucher, 17 Transportschiffe. So schwer beschädigt, daß sie nicht repariert werden könnten, wurden 1 Schlachtschiff, 2 Flugzeugträger, 5 Kreuzer, 7 Zerstörer, 1 U-Boot, 1 Minensucher, 6 Transportschiffe. Schwer beschädigt wurden 3 Schlachtschiffe, 2 Flugzeugträger, 1 Kreuzer, 8 Zerstörer, 3 Schifte nicht fest gestellt er Bauart. Außerdem wurden in diesem Gebiet 910 feindliche Flugzeuge von den Japanern abgeschossen oder vernichtet. Demgegenüber betragen áie japanischen Verluste seit Kriegsausbruch im Salomonengebiet: Versenkt wurden ein Schlachtschiff, sowie 41 weitere Kriegs- und Transportschiffe. 224 japanische Flugzeug - wurden vernichtet, gingen durch Selbst- Vernichtung verloren oder werden vermißt, wähend 31 japanische Flugzeuge beschädigt wurden. 8 Knox geriet auf Guartatcauar in japanische Luftangriffe New York, 1. Februar (INB) Eine Agentimneldung aus Pearl Harbour berichtet, daß Admiral Niemitz, Admiral Halseg und .Marinesekretär Knor: im südlichen Pazifik zwei Luftangriffe erlebten. Einer dieser Angriffe sei von den Japanern auf Guadalcanar gerichtet gewesen und habe sieben Stunden gedauert. London zur Ernennung Doenitz’ Stockholm, 31. Januar (DNB) „Die Ernennung Doenitz beunruhigt London“ überschreibt Aftontidningen eine United-Prcss-Meldung aus London, nach der die Ernennung Admiral Doenitz zum Oberbefehlshaber der deutschen Kriegsmarine in Londoner Marinekreisen stark beachtet und mit großem Ernst aufgenommen wurde. Doenitz, der zweifellos der größte U-Boot-Sachverständige in der deutschen Seekriegsgcschichtc sei, sei zu einem Zeitpunkt ernannt worden, an den die von den deutschen U-Booten ausgehende Bedrohung auf die alliierten Kriegsbemühungen aufs Nachhaltigste einwirken könne. In London wurde offen zugegeben, daß die Bedrohung durch die deutschen U-Boote besonders ernst sei. Amsterdam, 31. Januar (DNB) Die englische Amiralität gab am Sonntag abend den Verlust des U-Bootes „P 222“ bekannt. Die alliierten Seeleute fordern stärkeren Schutz für die Geleitzüge London, 1. F'ebruar (INB)- Einen stärkeren Schutz für din alliierten Geleitzüge verlangten am Samstag auf einer Konferenz der internationalen SepmannsVereinigung die dort anwesenden Vertreter der alliierten Seeleute. Der Generalsekretär der britischen Seemannsgewerkschaft berichtete, er habe dem Ersten Lord der Admiralität Alexander in einer dreistündigen vertraulichen Unterredung erklärt,'daß d|e Seeleute nicht zufrieden seien und auf Vorschläge für einen besseren Schutz aus der Luft für die .Geleitzüge drängten. Alexander habe in seiner schriftlichen Antwort darauf hingewiesen, daß die britische Marineluftwaffe Mangel an modernen Flugzeitgen habe. Doch habe die Admiralität eine neue Flotte von Korvetten geschaffen, die ständig erweitert werde. Ungewöhnlich lange Liste verlorengegangener Schiffspost Genf, 31. Januar (DNB) Eine ungewöhnlich lange Lista infolge feindlicher Aktionen verloren gegangener Schiffspost gab der britische Gc-*