Pester Lloyd - esti kiadás, 1943. február (90. évfolyam, 25-47. szám)
1943-02-01 / 25. szám
Preis 12 Fillér 00. Jahrgang Budapest, Montag, 1. Februar 1944 Nr. 25 Beginn der Verdunkelung um 20 UhrPESTER LLOYD ABENDBLATT Dcr Reicbsverweecr bei der Leichenfeier in Eger (Siehe Seife 5) Die blutigen Verluste der Sowjets bei Weronesb Berlin, 31. Januar Das Internationale Informationsbüro berichtet zur Lage an der Ostfront: Bei leichter Wetterbesserung griff die deutsche Luftwaffe mit außergewöhnlich starkem Einsatz in die schweren Abwehrkämpfe westlich von Woronesli ein. Hunderte von Sturzkampf- und Kampfflugzeugen, Schlachtflieger- und Zerstörergesehwadem waren unter dem Schutz der deutschen und verbündeten Jägerverbände vom frühen Morgen bis in den sinkenden Abend ununterbrochen über der ganzen Tiefe des Schlachtfeldes. Während die schweren deutschen Bomber die rückwärtigen Aufmarschräume der Bolschewisten wirkungsvoll angriffen und dabei den Kolonnenverkehr zur Front in erheblichem Umfange zerschlugen, unterstützen starke Stukaverbände die verbündeten Truppen bei Abwehr und Angriff'. Kleinere sowjetische Panzergruppen, denen es gelungen war, zwischen den deutschen Stützpunkten hiudurcli in das Hintergelände zu kommen,, wurden von Panzerjägerstaffeln zerschlagen. Zerstörerstaffeln bekämpften den Aufmarsch der bolschewistischen Artillerie und schossen 'die Bedienungsmannschaften feuernder Batterien zusammen, so daß innerhalb weniger Stunden zahlreiche sowjetische Geschütze zum Schweigen gebracht waren. Insgesamt vernichtete die Luftwaffe durch ihren Großeinsatz in diesem Kampfraum allein über 250 Fahrzeuge, 22 Panzer, 18 schwere und 24 leichte Geschütze, ferner mehrere Salvengeschützt Und schwele Granatwerfer. Durch rollende Tiefangriffe auf die sowjetischen Infanteriekolonnen fügten sie den bolschewistischen Angriffswellen so schwere Verluste zu, daß an mehreren Stellen bereits dadurch die Vorstöße zum Erliegen kamen. Tm gleichen Maße lieb die Luftwaffe den eigenen Angriffen ihre Mithilfe, wobei mehrere eingeschlossene Stützpunkte befreit und vom Feinde 'Irbissen verteidigte Ortschaften zuriiokgewonnen werden konnten. Im Kampfgebiet des mittleren Don wies ein deutscher Infanterieverband, der sich schon seit Tagen durch hervorragende Kampfführung ausgezeichnet hat, crnc.il schwere Panzerangriffe der bolschewistischen Angriffe auf der ganzen Front ab. Ein Uinfassmigsversuch der Sowjets wurde im Gegenstoß blutig geworfen, wobei deii Bolschewisten zwei wichtige Ortschaften wieder entrissen wurden. Südlich von Rshew setzten die Sowjets nach stärker Artillerievorbereitung zu einem Panzervorstoß an. Obwohl den Verteidigern durch heftiges Schneetreiben die Sich! stark genommen war, wiesen sie den Angriff noch im Vorfeld ab. Im Nachstoß wurde ein Kampfwagen erbeutet. Die eigenen Steilungen konnten dabei erheblich verbessert werden. In den schweren Kämpfen südlich des Ladogasees schoß ein Gefreiter einer Artillerieabteilung, der bereits am 26. Januar einen bolschewistischen Flieger durch MGFeu er herunlergehoit hatte, erneut einen im Tiefflug angreifenden Sowjet-Schlachtili?ger' ah. In Luftkämpfen verloren die. Bohflie-, wlslen an der "gesamten front 21 Maschinen, drei deutsche Flugzeuge'kehrten nicht zu ihren Feldflugplätzen zurück. (MTI) Einsatz deutscher Reserven Berlin, 1. Februar (WB) Im Südahsclmilt der Ostfront im Raum zwischen Westkaukasus und Worone.sh scheint sich jetzt von einigen Brennpunkten abgesehen, wie sich aus den in Berlin vorliegenden Nachrichten ergibt, eine gewisse Stabilisierung der Kämpfe anzukündigen. Der deutsche operative Plan während der Abwehrschlacht im Osten dürfte damit seine Erfolge zeitigen. Das rechtzeitige Loslösen der Kaukasusarmee, <ne ursprünglich im Gebiet des Ter ek- Flusses -stand, ermöglicht der deutschen Führung die operative Freiheit im Gebiet zwischen Don und Kaukasus, so daß nunmehr in den Bäumen im Manitsch-Gebiet der sowjetische Aufmarsch offensichtlich aufgehalten werden konnte. Es wird von zuständiger Seite in Berlin berichtet, daß während des 30. Januar die Sowjets vergeblich versuchten, die deutschen Stellungen vor allem durch Angriffe aus der südlichen Manitsch-Steppe zu durchbrechen. In Gegenangriffen konnten vielmehr die Sowjets vielfach auf ihre Ausgangsstellungen zurückgeworfen werden. In diesem Kampf südlich des Don griffen auch, wie weiter in Berlin mitgeteilt wird, starke deutsche Lvftgeschwader ein Hunderte von deutschen Kampf- und Sturzkampfflugzeugen, begleitet von Jägern und Schlachtfliegervei biinden stürzten sicli auf die dicht aufgeschlossen anmarschierenden sowjetischen Infanteriekolonnen und warfen einen vernichtenden- Bombenhagel auf Artilleriestellungen, Munitionslager, Treibstoffdepots usw. Die im rückwärtigen Operationsgebiet bereitgehaltenen starken Reserven griffen, wie aus amtlichen Darstellungen hervorgeht, nunmehr in stärkerem Maße offensiv in vorbereiteten Ausgangsstellungen in die Kampfhandlungen ein und bewirkten damil eine gewisse Stabilisierung der Frontlage. Im Raum westlich, südwestlich und nordwestlich von Woronesh gehen die wechselvollen Kämpfe, die durchaus in beweglicher Taktik geführt werden, auch unter Einsatz neuer Kräfte auf beiden Seiten weiter. Einzelheiten über diese Kampfhandlungen werden in Berlin in den Abendstunden des Sonntags nicht mitgeteilt. Jedoch geht aus den Nachrichten der letzten Tage mit Deutlichkeit hervor, daß es sich im Raum von Woronesh um besonders schwere und große Kämpfe handelt, von denen auch am Sonntag festgestellt wurde, daß sic an Härte und Umfang ständig zunehmen. Der OKW-Bericht vom 31. Januar Der heldenhafte Widerstand Paulus’ in Stalingrad Berlin, 31. Januar Aus dem Führerhauptquartier wird dem DKB gemeldet: Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An den hart umkämpften Abschnitten der Ostfront behaupteten sich unsere Ti uppen in entschlossener Abwehr. Frisch herangeführte Reserven griffen in die Kämpfe ein und festigten die Lage. In Stalingrad schob sich der Feind zunächst von allen Seiten näher an die Abwehrstellungen heran und griff dann konzentrisch an. Die unter persönlicher Führung des Generalfeldmarschalls Paulus heldenhaft kämpfende südliche Kampfgruppe wurde auf engsten Raum zusammengedrängt und leistet den letzten Widerstand im GPU-Gebäude. Im Nordteil der Stadt wehrten die Verteidiger unter Führung des 11. Armeekorps die Angriffe des Feindes gegen die Westfront des Traktorenwerkes ab. Im Raum zwischen Kaukasus und dem unteren Don führten deutsche Panzerverbände wiederum Gegenangriffe und vernichteten eingeschlossene oder abgeschnürte Kräfte des Feindes. Eine Panzerdivision brachte hiebei über 1000 Gefangene ein. Am Donrz brachen wiederum feindliche Angriffe und Umfassungsversuche unter hohen Verlusten zusammen. 'Westlich von Woronesh wurde dem Feind eine hdß umkämpfte Ortschaft im Gegenangriff entrissen. Die Schlacht dauert mit zunehmender Heftigkeit an. Die Luftwaffe führte starke Schläge gegen marschierende . Kolonnen, Fahrzeuganstauungen und rastende Truppen. Am Ladogasee wurden auch gestern Massenangriffe, die der Feind mit starker Artillerie- und Panzerimterstützung führte, unter hohen Verlusten für den Angreifer abgewiesen oder schon in der Bereitstellung zerschlagen. Der Feind griff mit Unterstützung starker Artillerie- und Panzerverbände die Stellung unserer Truppen in West-Tripolitanien an. Er wurde unter schweren Verlusten an Menschen, Fahrzeugen und Waffen abgewiesen. ln Tunesien scheiterten feindliche Gegenangriffe gegen unsere in den letzten Tagen neu gewonnenen Stellungen. Deutsche Jäger schossen in Luitkämpfen acht feindliche Flugzeuge ab. Während des Tages führte eine geringe Zahl leichter britischer Flugzeuge Störungsflüge mit vereinzelten wirkungslosen Bombenwürfen über Norddeutschland bis zur Reichshauptstadt durch. Hiebei verlor der Feind fünf Flugzeuge. Zwei weitere wurden auf lieber See abgeschossen. In der Nacht griffen feindliche Kampfflieger Westdeutschland und nordwestdeutsches Küstengebiet an. Wohnviertel und öffentliche Gebäude wurden getroffen. Die Bevölkerung halte Verluste. Nachtjäger und Flakartilerie der Luftwaffe schossen fünf Bomber ab. Schnelle deutsche Kampfflugzeuge bombardierten am Tage eine Hafenstadt der britischen Kanalküste. Deutsche Unterseeboote versenkten im Nordatlantik, ini Mittelmeer und im nördlichen Eismeer heim feindliche Handelsschiffe mit zusammen 45.000 BRT, Berlin, 31. Januar (DKB) Der Kampf der 6. Armee in Stalingrad nimmt, wie DNB erfährt, unter persönlicher Führung ihres Oberbefehlshabers Generalfeldmarschalls Paulus seinen von Stunde zu Stunde aufwühlenderen, dramatischen Fortgang. In zwei voneinander getrennten Kampfgruppen erwehren die deutschen Soldaten mit unvorstellbarer Härte und Todesverachtung der konzentrisch geführten bolschewistischen Angriffe. Von allen Seiten schoben sich feindliche Panzer über das Trümmerfeld der Stadt heran, nachdem die sowjetische Artillerie, die zum Teil offen aufgefahren war, vorher stundenlang in die von den deutschen Männern in verbissener Zähigkeit gehaltenen Ruinen gefeuert hatte. Trotzdem blieb Welle um Welle der bolschewistischen Infanteristen im Abwehrfeuer liegen. Erst als Teile der südlichen Kampfgruppe ihre letzte Munition verschossen batte, wurden sie nach heldenhafter Gegenwehr im Kampf Mann gegen Mann von den feindlichen Massen überrannt und gerieten in Gefangenschaft. Die Reste dieser Gruppen wurden, wie der heutige We hr ni a eil tb eri oll t mitteilt, ' auf engsten Raum zusammengedrängt und leisten letzten Widerstand. Die Männer veti Stalingrad Berlin, 1. Februar (I.XB) Bei den erneuten Massenangriffen der Sowjets bei ihrem Ansturm gegen die Reste der deutschen Verteidigungsstellungen in Stalingrad ist es- nach den in Berlin vorliegenden Nachrichten den Sowjets gelungen, eine weitere Aufspaltung der deutschen Verteidigung zu erreichen. Die wohl jetzt nicht mehr über große Kampfmittel verfügenden deutschen und verbündeten Soldaten konnten nicht verhindern, daß die Sowjets mit Artillerie aller Kaliber auf offenem Felde vor den deutschen Stellungen auffuhren und ein vernichtendes Artilleriefeuer gegen die deutschen Besatzungen richteten Massenangriffe von Panizern und Infanterie führten dann zu einem weiteren Einbruch in das Verteidigungssystem. Nachdem die deutschen Truppen am Südteil der Verteidigungsfront ihre letzte Munition verschossen halten, wurde in heldenmütigem Kampf Mann gegen Mann die deutsche Verteidigung zum Teil überwältigt und gefangengenommen. Unter persönlicher Führung des Zum Geuerali'eldmarschall beförderten Generaloberst Paulus zogen sich die deutschen Soldaten, die nunmehr noch die südliche Kampfgruppe im Raum von Stalingrad bilden, in die Trümmer des ehemaligen GPU-Gebäudes zurück und setzen dort auf engstem Raum zusammengedrängl den Wiederstand gegen die sowjetischen Angreifern fort. Im nördlichen Stadtgebiet sind, wie sich aus den in Berlin vorliegenden Nachrichten ergibt, die deutschen Verteidiger wohl im wesentlichen auf das Gebiet der einstigen großen Traktorenfabrik zusammengedrängt. Unter I- ührung des zum Generalobersten ernannten Kommandeurs des 11. Armeekorps verteidigt sich dort offensichtlich noch eine etwas größere Kampfgruppe deutscher Truppen, vor altem am Westrande des ausgedehnten Fabrikgelände« und wiesen auch während des 30. und 31. Januar erneuten Angriffe der Sowjets ab. Paulus zum Seneralfeldmarschall befördert Berlin, 31. Januar Aus dem Führerhauptquartier wird dem DKB gemeldet: Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Der Führer hat Generaloberst Paulus, den Oberbefehlshaber der ruhmreichen 6. Armee, den heldenhaften Verteidiger von Stalingrad, zum Generalfeldmarschall befördert. Gleichzeitig beförderte der Führer General der Artillerie Heitz, den kommandierenden General eines in der Festung Stalingrad kämpfenden Armeekorps, zum Generaloberst. Berlin, 31. Januar (DXB) Die Generale der Infanterie Heinrich und von Salmuth wurden vom Führer zu Generalobersten ernannt. der jetzige Gen er a 1 f e 1 dm a r sch a! 1 Paulus als ■bald aktiv in den Heeresdienst. Im Augus 1914 zog er als Frontoffizier in den Welt krieg. Vom Mai 1918 ab war er General Stabsoffizier im Westen, auf dem Balkai und an der Südfront tätig. Nach dem Welt krieg gehörte er dem damaligen Reielisl.ee an und trat später in das Reichswehr ministen um ein. Als späterer Chef des Ge neralstabes des Kommandos der Panzer truppen war er maßgeblich an dem Ausbai dieser neuen Waffe beteiligt. Im Polen- im« Westfeldzug war er der Chef des General stabs der Armee des Generalfeldmarschall: v. Reichenau. Im September 1940 wurde ei zum Oherqaurtiermeister im Generalstab de Heeres ernannt und im Januar 1942 zun General der Panzertruppen befördert. Ir Anerkennung seiner großen militärischer Verdienste erhielt Generalfeldmarschal Paulus am 15. Januar als 178. Soldat dci deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zurr Ritterkreuz. Auch der zum Generalobersten beförderte kommandierende General eines in Stalingrad kämpfenden deutschen Armeekorps Walter Heitz ist Träger dieses hohen deutschen Kriegsordens. Wie Generalfeldmarschall Paulus, ist auch Generaloberst Heiiz ein alter Soldat. Seit 45 Jahren steht er im aktiven Militärdienst. Als ehemaliger Präsident des Reichskriegsgerichtes, als Militär- Oie Laufbahnen des GeneralfeSdmarsshalls Paulus und des GemaSsbersien Heiiz Berlin, 1. Februar (INB) Der zum Generalfeldmarschall ernannte Verteidiger von Stalingrad Paulus blickt auf eine hervorragende militärische Laufbahn zurück. Nach Beendigung eines Studiums der Rechts- und Staatswissenschaften auf der Universität Marburg trat